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Der 15. April in der Geschichte

Mehrere Aufstände, ein paar Maler und Schimpftiraden

73 – Die Römer nehmen die jüdische Felsenfestung Masada ein, nachdem sie mehrere Monate eine riesige Rampe gebaut haben. Als die Römer in die Festung kommen, stellen sie fest, dass sich fast alle Juden selbst umgebracht haben. »Hättet ihr das nicht machen können, bevor wir die beschissene Rampe gebaut haben?«

1450 – Die Schlacht von Formigny findet statt. Es ist eine der entscheidenden Schlachten am Ende des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England. Es ist auch eine der ersten Schlachten, bei der Kanonen eine ausschlaggebende Rolle spielen, allerdings weniger im Kriegsgeschehen selbst, sondern mehr als Weckruf. Eine der Armeen des Grafen Clermont, der die Truppen auf französischer Seite anführt, kommt nämlich zu spät. Erst als der Befehlshaber aus der Ferne die Kanonenschläge hört, sagt er: »Hoppsala! Vielleicht sollten wir langsam mal losziehen.«

Am Ende gewinnen die Franzosen, weil besagte Armee noch rechtzeitig eintrifft.

1621 – Die »Mayflower«, das Schiff, welches die ersten Pilgerväter nach Amerika gebracht hat, tritt die Rückreise an. Es ist vermutlich die letzte große Reise des Schiffs, welches wenige Jahre später zerlegt und – so behaupten manche – in einer Scheune verbaut wird, weil keiner einen zweiten Gedanken über die historische Tragweite des Schiffes verliert. Aber vielleicht hat man daraus auch irgendwo einen Abort gebaut. Wer weiß?

1638 – Die letzten Rebellen des Shimabara-Aufstands werden besiegt. Der Aufstand hatte vor allem mit Steuern zu tun, wandelte sich aber mit der Zeit in einen Kampf zwischen christlich getauften Japanern und den buddhistisch geprägten Japanern, die das Christentum verboten hatten. Die Shogunatstruppen, die eher schlecht gegen die hauptsächlich aus Bauern zusammengesetzten Christentruppen ausgesehen hatten, wollen hinterher zeigen, dass sie es trotzdem noch drauf haben. Aus diesem Grund enthaupten sie 37.000 Leute. Was man halt so macht, um ein Exempel zu statuieren.

1865 – Am Morgen nach dem Attentat auf ihn, stirbt Abraham Lincoln im Bett, umringt von nahezu seinem kompletten Regierungskabinett. »Leute, kann man nicht mal in Ruhe sterben«, sagt Lincoln. Oder auch nicht. Wer weiß?

Der Einzige, der fehlt, ist sein Außenminister, auf den in der vergangenen Nacht ebenfalls ein Attentat verübt wurde. Er ist allerdings relativ leicht verletzt, hat aber zumindest eine wirklich gute Entschuldigung, warum er nicht anwesend ist.

1874 – In Paris stellen dreißig Maler ihre Werke aus, darunter auch Claude Monet. Sein Bild »Impression, soleil levant« (Impression, Sonnenaufgang) inspiriert eine Zeitung zur Artikelüberschrift »L’exposition des Impressionnistes«, welche der neuen Kunstrichtung Impressionismus ihren Namen gibt.

Kann man froh sein, dass er kein Bild »Horst im Schlüpfer« gemalt hat. Wer weiß, wie die Richtung sonst hieße.

1896 – In Athen enden mit der Schlusszeremonie die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit. Erfolgreichster Sportler war der Deutsche Carl Schuhmann, der gleich in vier Wettkämpfen die Goldmedaille bekam, nämlich: Pferdsprung, Mannschaft Reck, Mannschaft Barren und im Ringen. Die Medaille für das Ringen ist deswegen bemerkenswert, weil Schuhmann mit Abstand der kleinste Ringer war und den wesentlich größeren und schwereren Griechen Georgios Tsitas in einem Kampf bezwang, der sich über zwei Tage erstreckte und insgesamt 65 Minuten dauerte. Beim Gewichtheben machte Schuhmann auch noch mit, wurde allerdings nur Vierter.

Nach seiner Rückkehr wurden er und die anderen Turner übrigens ausgelacht, weil der Verband »Deutsche Turnschaft« eigentlich sie Spiele boykottierte. Daraufhin sagte Schuhmann: »Wisst ihr wat? Leckt mich!«, und ging nach England.

1912 – Kate Winslet treibt auf einer Tür durch den Atlantik und weigert sich Leonardo DiCaprio mit rauf zu lassen, weswegen der ertrinkt.

1912 – Kim Il-Sung, späterer Chef von Nordkorea, Vater des späteren Machthabers Kim Jong-Il, Großvater des jetzigen Machthabers Kim Jong-Un, wird in Mankeidai geboren. Sein Geburtstag ist bis heute ein Gedenktag in Nordkorea und wird dort als »Tag der Sonne« bezeichnet. Obwohl er schon vor etlichen Jahren das Zeitliche gesegnet hat, ist Kim Il-Sung noch immer der Staatschef Nordkoreas. Manche finden nur, dass er langsam etwas komisch riecht.

1947 – Jackie Robinson läuft als erster schwarzer Baseballspieler in der Major League auf. Das Publikum: »Ey, ein Schwarzer? Echt jetzt?«

Aber Jackie Robinson macht seine Sache so gut, dass man innerhalb des nächsten Jahres gleich die Negro League abschafft und alle Hautfarben von nun an in die Major League dürfen.

2018 – R. Lee Ermey stirbt. Der frühere Militärausbilder wurde in seinen späteren Jahren dadurch berühmt, dass er den Drill-Instructor Gunnery Sergeant Hartman in dem Film »Full Metal Jacket« gespielt hatte. Eigentlich sollte er nur dem Schauspieler, der die Rolle spielen sollte, zeigen, wie das realistisch aussehen soll, beeindruckte den Regisseur Stanley Kubrick aber derart, als er in eine 15-minütige Beschimpfungstirade verfiel, dass der ihm gleich die Rolle gab.