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Der 11. April in der Geschichte

Ein Einsiedler, Charlie Chaplin und ein geklauter Stein

217 - Macrinus wird von Soldaten zum neuen römischen Kaiser gewählt und ist damit der erste, der diesen Posten innehat und vorher nicht dem Senatorenstand angehörte. Ihm war geweissagt worden, dass er mal Kaiser wird. Das hat sein Vorgänger Caracalla natürlich nicht so toll gefunden, weswegen der ihn umbringen lassen wollte. Aber da kam ihm Macrinus zuvor, auch wenn er das vor den Soldaten geheim halten musste, damit die ihn wählten. Allerdings ist der Senat von Macrinus auch nicht begeistert, also lässt sich der neue Kaiser Zeit seines Lebens erst gar nicht in Rom blicken. So kann man auch unangenehmen Begegnungen aus dem Weg gehen ...

714 - Guthlac, ein englischer Heiliger, stirbt. Er war Einsiedler, aß nur nachts und trank Sumpfwasser, was - wer hätte es gedacht - seiner Gesundheit nicht gut tat. Trotzdem überlebte er irgendwie, wurde beliebt und von Fans belagert, woraufhin er gesagt haben soll: »Leute, so klappt das mit der Einsiedlerei aber nicht!«

1079 - Stanislaus von Krakau wird von Boleslaw II während der Messe erschlagen, weil er den Herrscher Boleslaw vorher aus der Kirche geschmissen hatte, sprich: Er hatte ihn exkommuniziert. Als Grund gab er an, dass sich Boleslaw nicht an die zehn Gebote hielt, immerhin vögelte er sich munter durch die Gegend (Ehebruch), eignete sich gerne Besitz von anderen an (u.a. der Kirche) und hatte auch mit Morden wenig Probleme. Komisch, dass ausgerechnet so einer durchdreht und dann Leute umbringt.

1803 - Französische und US-amerikanische Diplomaten treffen sich, um über den Verkauf von New Orleans und dessen nähere Umgebung an die Amerikaner zu sprechen. Die Amerikaner sind gewillt bis zu 10 Millionen Dollar für die Stadt auszugeben, aber als die Verhandlungen beginnen, bietet ihnen Frankreich die gesamte Louisiana-Kolonie für 15 Millionen Dollar an.

Vermutlich folgt darauf ein großes Fußgescharre unter dem Tisch, bei dem sich die amerikanischen Gesandten gegenseitig treten, um nur nichts Falsches zu sagen. Man willigt in den Kauf ein und plötzlich sind die USA doppelt so groß wie vorher.

1915 - Der Kurzfilm »The Tramp« von Charlie Chaplin kommt in die Kinos und macht seine Figur des Tramps weltberühmt. Tatsächlich wird man sich hauptsächlich in dieser Rolle an ihn erinnern. Oder daran, dass er denselben Schnauzer wie Hitler hatte.

1935 - Vader Abraham, ein niederländischer Sänger und Komponist, wird geboren. Besonders bekannt wird er mit dem »Lied der Schlümpfe«. Ansonsten tat er sich dadurch hervor, dass er rechtspopulistische Lieder sang. Na toll, jetzt kann ich das »Lied der Schlümpfe« nicht mehr hören, ohne daran zu denken. Andererseits ... ich hätte auch so nichts dagegen, wenn ich dieses Lied nie mehr hören müsste.

1951 - Der Stein von Scone wird auf dem Altar der Arbroath Abbey gefunden. Was ist an dem Stein so bemerkenswert? Auf ihm wurden seit historischen Zeiten zunächst die schottischen Könige und später die Könige und Königinnen von Großbritannien gekrönt, so auch Elizabeth II. im Jahre 1953. Weihnachten 1950 war er von schottischen Studenten aus der Westminster Abbey gestohlen worden und zerbrach während des Transports. Man ließ ihn dann in der Abtei, um ihn der schottischen Kirche zu vermachen, aber er wurde nach dem Fund wieder nach Westminster geschick. 1996 wurde er als Zeichen des guten Willens wieder nach Schottland gebracht, weil die mit der Regierung nicht zufrieden waren. Wenn nur alle Verstimmungen so leicht zu beizulegen wären ...

1952 - Pan-Am-Flug 526A von San Juan nach New York muss nach einem Triebwerksausfall notwassern. Wie durch ein Wunder überleben alle Passagiere, obwohl das Heck bei der Notwasserung im stürmischen Meer abbricht. Der Kapitän und die Crew versuchen, die Leute dazu zu bringen, die Rettungswesten anzulegen und das Flugzeug zu verlassen, aber die sagen »Nö, wir sitzen doch so gemütlich.«

Die Besatzung entgegnet: »Wat?«

Dann bricht Wasser in das Flugzeug und am Ende kommen dann von 69 Insassen doch noch 52 ums Leben.

1970 - Apollo 13 startet von Cape Canaveral aus zum Mond. Dummerweise kommt die Besatzung da nie an, weil unterwegs ein Sauerstofftank explodiert. Trotzdem gelingt es, die Astronauten wohlbehalten auf die Erde zurückzuholen. Allerdings wird keiner von ihnen jemals den Mond betreten. Kleiner Trost: Sie halten bis heute den Rekord für die am weitesten von der Erde entfernten Menschen.

2006 - Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad gibt bekannt, dass sein Land erfolgreich Uran angereichert hat. Macht das Land total beliebt bei den Leuten, die denken: »Toll, endlich kann ein fundamental muslimisches Land Atomwaffen bauen!« Aber eigentlich wichtig ist nur, dass man sich den Namen des iranischen Präsidenten merken kann, in dem man sich einen Satz als Eselsbrücke einprägt: »I’m a dinner jacket.«