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Der 26. Oktober in der Geschichte

Mehrere unaussprechliche Namen, eine berühmte Schießerei und kein "Hossa" mehr

1377 – Tvrtko I. krönt sich zum ersten König der Serben, Bosniens, dem Küstenland und der westlichen Länder und könnte sich einen aussprechbaren Namen zulegen. Tut er aber nicht.

1440 – Gilles de Rais wird in Nantes hingerichtet. Er war einer der reichsten französischen Adeligen und ein Heerführer an der Seite von Jeanne D’Arc und brachte in seiner Freizeit mehr als 140 Kinder um, weil er offenbar noch nicht genug mit Mord und Totschlag zu tun hatte. Ist auch nicht so, als hätte man nicht schon vorher vermutet, dass mit ihm was nicht stimmt, aber er war ja adelig, also sagte man da besser nichts. Erst als er sich mit der Kirche anlegt, haut man ihm auf die Finger bzw. lässt ihn dann endlich hängen. Er ist vermutlich einer der, wenn nicht der größte Serienmörder der Geschichte.

1597 – Die Seeschlacht von Myongnyang findet statt. 333 Schiffe der Japaner, davon 133 Kampfschiffe, stehen insgesamt 13 Schiffen der Koreaner gegenüber. Überraschenderweise siegen die Koreaner deutlich, was die Japaner moralisch arg mitnimmt. In der Folge geht es auch ihren Landstreitkräften nicht mehr gut und bald muss sich das Land komplett aus Korea zurückziehen. Blöderweise sind sich die Japaner aber nicht zu schade, das Dorf, aus dem der koreanische Admiral stammt, der für ihre Niederlage verantwortlich ist, zu stürmen und seinen jüngsten Sohn zu ermorden.

Na, das war ja wieder motivierend.

1863 - In London wird die Football Association gegründet. Damit werden in der Folge die Regeln für Fußball standardisiert. Es wird also festgelegt, wie man am schönsten über den Boden rollen und sich das Schienbein halten kann, wenn einen ein Gegenspieler mal zu böse angeschaut hat.

1881 – Die wohl berühmteste Schießerei des Wilden Westens findet statt: Im beschaulichen Städtchen Tombstone, in dem das Tragen von Waffen verboten ist, weigern sich einige Mitglieder der Clanton/McLaury-Familie, den Gesetzeshütern um Virgil und seinen Bruder Wyatt Earp ihre Waffen auszuhändigen. Ein Wort gibt das andere und plötzlich werden innerhalb von 30 Sekunden 30 Schüsse abgegeben und drei Personen sterben. Die Schießerei trägt erheblich zum Mythos um Wyatt Earp bei und wird etliche Male verfilmt. Einer der Filme, der im Original »Gunfight At The O.K. Corral« heißt, sorgt dafür, dass man die Schießerei deswegen immer mit dem O.K. Corral in Verbindung bringt, der eigentlich ein ganzes Stück weiter weg war. Aber »Schießerei irgendwo auf der Fremont Street und irgendwie zwischen ein paar Häusern« klingt halt nicht so cool wie »Schießerei am O.K. Corral«.

1899 – Im Carltheater in Wien findet die Uraufführung der Operette »Wiener Blut« von Johann Strauss (Sohn) statt, der ein paar Monate zuvor gestorben war. Der Direktor des Theaters, Franz Jauner, hofft, das Theater damit vor dem drohenden Konkurs zu retten. Dummerweise ist die Uraufführung eine Katastrophe. Das Publikum, welches gespannt auf das anstehende neue Jahrhundert wartet, hat irgendwie kein Interesse einen Liebesschwank zu sehen, der im Jahr 1815 auf dem Wiener Kongress spielt. Jauner, der denkt, dass damit alles verloren ist, bringt sich daraufhin um. Sechs Jahre später wird das Stück an einem konkurrierenden Theater dann doch noch ein Erfolg und Jauner beginnt vermutlich im Grab zu rotieren.

1947 – Hillary Clinton wird, glaubt man einigen US-amerikanischen Republikanern, direkt aus der Hölle auf die Erde geschickt, um dort Emails zu verschicken.

1958 – Im Berliner Sportpalast kommt es während eines Konzerts von Bill Haley zu Krawallen, weil die Veranstalter denken, dass man die Leute, die Rock’n’Roll hören wollen mit Jazzkombos und Schlagern bei Laune halten kann. Als Bill Haley und seine Band auf die Bühne kommen, ist es praktisch schon zu spät. Der Veranstaltungsort wird fast komplett zerlegt. Es entsteht ein Sachschaden von rund 50.000 DM und die Band muss fliehen. Dafür kann am nächsten Tag die Ost-Berliner SED-Zeitung »Neues Deutschland« schreiben, dass der „Rock ’n’ Roll-Gangster Haley“ eine „Orgie der amerikanischen Unkultur« angerichtet hat. 

1965 – Den Beatles wird wegen ihrer Verdienste um die britische Exportindustrie von Königin Elizabeth II. der Orden »Member Of The British Empire« verliehen, der auf der Skala der Orden ungefähr auf Höhe der »Danke, dass ihr teilgenommen habt«-Auszeichnungen liegt. Trotzdem regen sich etliche britische Veteranen auf, dass eine Pop-Gruppe damit ausgezeichnet wird und geben ihre eigenen Orden zurück.

1973 – Seth MacFarlane wird geboren. Der Schöpfer von Serien wie »Family Guy«, »American Dad« und neuerdings »The Orville« ist Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor, Komiker, Filmproduzent, Regisseur und Sänger. Vermutlich kann er auch total gut Brote belegen. Am 11.09.2001 hätte er eigentlich in einem Flugzeug sitzen sollen, dass später in einen der Türme des World Trade Centers gesteuert wurde, aber er hatte am Tag vorher ordentlich einen gehoben und deswegen den Flug verpasst. Darauf ein nervöses Quagmire-Kichern.

1984 – Der Film »Terminator« kommt in die Kinos. Darin spielt Arnold Schwarzenegger eine mit österreichischem Akzent sprechende Killermaschine und aus irgendeinem Grund findet das niemand urkomisch. Ursprünglich für die Rolle des Terminators vorgesehen: Der spätere Mörder O.J. Simpson, der die Rolle aber nicht bekam, weil Regisseur James Cameron der Meinung war, dass er als Killer nicht glaubhaft wäre.

1999 – Rex Gildo hört endgültig auf, »Fiesta Mexicana« zu singen.

2012 – Microsoft veröffentlicht das Betriebssystem Windows 8 und beweist einmal mehr, dass es nicht versteht, was seine Kunden eigentlich wollen.