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Mach Dinge mit der Community (nicht für sie)

Du möchtest Communitys besser verstehen? Du würdest gern mehr Abos oder Mitgliedschaften verkaufen? Mein Community-Marketing-Newsletter „Blaupause“ macht dir dabei Mut. Diese Woche: Die drei Community-Temperaturen, dritter und letzter Teil: heiß.

Diese Blaupause wird präsentiert von der Media Innovation Masterclass (Opens in a new window).

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Hallo!

Die unterschiedlichen Community-Level sind leicht darin zu unterscheiden, wie die Mitglieder kommunizieren.

  • Mitglieder einer kühlen Community teilen ein Zusammengehörigkeitsgefühl, bleiben aber weitgehend passiv.

  • In einer warmen Community schreiben Mitglieder zurück; sie nehmen an Umfragen teil oder beantworten Fragen.

  • In einer heißen Community kommunizieren die Mitglieder untereinander.

In den vergangenen beiden Blaupausen ging es um kühle und warme Communitys, die sich zwar durch ein Zugehörigkeitsgefühl auszeichnen, gemeinsame Identität, aber nicht wirklich durch Kooperation. Ich betone nochmal: Das ist völlig okay und im Normalfall genau das Richtige. In diesem dritten und letzten Teil meiner kleinen Trilogie geht es aber um die letzte Gruppe, heiße Communitys. 

Allein bowlen gehen

In seinem Sachbuch „Bowling Alone“ bekalgt Robert D. Putnam den Verlust sozialer Bindungen. Der Soziologe beschreibt, dass die Mitgliederzahl in vielen amerikanischen Vereinen und Clubs wie Gewerkschaften, Veteranen-Vereinigungen, den Pfadfindern und dem Roten Kreuz insgesamt zurückgeht. Er veranschaulicht diese Entwicklung am Beispiel des Bowlings: Obwohl die Zahl der Bowlingspieler zugenommen habe, sei die Zahl derer zurückgegangen, die in Ligen bowlen. Wenn die Menschen allein kegelten, nähmen sie nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil.

Allein bowlen, ein trauriges Bild. Zwar ist das Buch inzwischen älter als zwanzig Jahre. Es wird aber immer noch häufig zitiert, denn es findet Worte für die Entwicklung westlicher Gesellschaften, nämlich die zunehmende Individualisierung, die etwas sehr Positives und Befreiendes ist, aber auch zu Vereinzelung oder Vereinsamung führen kann. So ist vielleicht zu erklären, warum Menschen, die gerade noch nette, fröhliche Zeitgenossen waren, Trump, der AfD oder Pegida folgen, während ihre Familien sich die Haare raufen.

Communitys schaffen Vertrauen

Ich war mal in Nigeria, wo Korruption das Leben vergiftet und jedes Vertrauen in die Menschen um einen herum zerstört. Der Schaden, den so eine Gesellschaft durch ihren Vertrauensmangel erleidet, ist unermesslich und wirklich tragisch. Vertrauen ist der Schatz jeder Gesellschaft – es ist das „Soziale Kapital“. Das ist Putnams zentraler Begriff. Gemeint ist der gesellschaftliche Wert von Netzwerken und Beziehungen zwischen Menschen; ihr Austausch untereinander bringt Identitätsgefühl hervor, ein gemeinsames Verständnis, gemeinsame Normen, gemeinsame Werte. In einem Satz: Communitys schaffen Vertrauen. 

Was das mit dir zu tun hat

Lange Vorrede, um auf diesen Punkt zu kommen: Communitys schaffen soziales Kapital, und das macht sie so wertvoll. Klar, man kommt auch allein voran. Aber wenn wir die Kräfte bündeln, erreichen wir mehr. Außerdem macht es zusammen mehr Spaß!

Die beste Anleitung, die ich kenne, um so eine heiße Community aufzubauen, ist das 2019 erschienene Buch „Get Together: How to Build a Community With Your People“ von Bailey Richardson, Kevin Huynh und Kai Elmer Sotto. Sie schreiben: „Fast jede Herausforderung beim Aufbau von Communitys lässt sich lösen, indem du dich fragst: ,Wie bekomme ich das hin, indem ich etwas mit meinen Leuten machen, nicht für sie?’ In anderen Worten: Betreibe Community-Building als fortschreitenden Prozess des Zusammenarbeitens – bei jedem Schritt, immer etwas mit anderen gemeinsam tun.“

Erst durch das Mitmachen entstehe Feuer in der Community, schreiben die Autoren. Ich empfehle das Buch sehr als konkrete Anleitung, und kann hier nur stichwortartig wiedergeben, was demnach die wichtigsten Schritte sind, um so eine heiße Community aufzubauen, die auf „Zusammen Dinge tun“ beruht.

Schritt 1: Zusammenfinden

  • Schreib auf, wozu es die Community geben soll: Wen möchtest du ansprechen und was werden diese Menschen zusammen tun? (mehr zum Thema in dieser Blaupause (Opens in a new window).) 

  • Mach dann eine Liste von Namen von Leuten, die am Anfang deine Verbündeten sein könnten. Bring diese Leute zusammen – digital oder IRL (Opens in a new window) – und tut etwas gemeinsam, das dem gemeinsamen Ziel dient und bei dem alle mitmachen können. Falls die Teilnehmenden Lust darauf haben, diese Aktivität regelmäßig zu wiederholen, macht genau das! Ansonsten fang nochmal ganz vorn an.

  • Bring die Leute miteinander ins Gespräch. Schaffe einen Ort, an dem sich die Teilnehmenden unterhalten können. Setze von Anfang an einige Regeln und tu dein Möglichstes, um Unterhaltungen anzuleiern, vor allem wenn neue Leute dazukommen.

Schritt 2: Zusammenhalten

  • Zieh weitere Leute an, indem du die Entstehungsgeschichte der Community aufschreibst und öffentlich zugänglich machst. Bitte die Mitglieder, ihre Versionen dieser Gründungsgeschichte weiterzuerzählen. 

  • Feiere öffentlich Mitglieder der Community, die etwas Besonderes erreichen oder erleben – als Vorbilder für zukünftige Mitglieder.

  • Kultiviere die Identität der Community, indem Mitglieder gemeinsame Logos verwenden, besondere Begriffe etablieren und Rituale zelebrieren.

  • Beobachte genau, wer wie häufig wiederkommt, um zu bemerken und zu verhindern, dass die Community beim Wachsen ihre treuesten Mitglieder verliert. Solltest du mal danebenhauen, sei offen für Kritik und suche aktiv das Gespräch mit wichtigen Community-Mitgliedern.

Schritt 3: Zusammenwachsen

  • Übertrage Verantwortung auf Mitglieder, die sich besonders hervortun. Versuche herauszufinden, wer von diesen Leuten wirklich motiviert ist, bei der Organisation der Community zu helfen. Verteile Verantwortung mit unterschiedlichen Aufgaben, sodass Mitglieder nach und nach in neue Rollen hineinwachsen können.

  • Achte sehr auf Feedback von Mitgliedern mit mehr Verantwortung. Unterstütze sie so gut es geht dabei, wichtige Dinge zu tun und die unwichtigen sein zu lassen. Feiert eure Erfolge gemeinsam.

Bis nächsten Montag!     
👋 Sebastian

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PS:

Herzlich willkommen dem ersten neuen Blaupause-Mitglied (Opens in a new window) des neuen Jahres, Alexandra!

🎥 A propos Bowling: Vor Weihnachten war ich (wie alle) länger krank und habe Filme aus meiner Jugend geschaut, den 90ern. Sowas wie "Jackie Brown", "Fight Club", "Wir können auch anders" und gleich zweimal "The Big Lebowski". Daraus ist mir folgender Satz in Erinnerung geblieben, den ich von nun an so häufig wie möglich benutzen werde (er passt eigentlich immer, besonders für diesen Newsletter): "That's just like, your opinion, man!"

https://www.youtube.com/watch?v=QsogswrH6ck&t=9s (Opens in a new window)

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Topic Community

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