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Nazis raus!

Diese Überschrift an sich bedarf keines Zusatzes. Die Filmszene, über die ich diese Woche schreiben möchte, aber vielleicht einer Erläuterung.

Es geht um unseren Besuch im Olympiastadion in Berlin, bzw. um dessen nicht-Besuch im Film. Denn bei einem Stadionbesuch mit der ganzen Familie weigere ich mich plötzlich, das Stadion zu betreten, als ich zu dessen Geschichte recherchiere.

Jason, Opa und Oma im Film "Wochenendrebellen", Jason recherchiert auf seinem Handy.

Das Olympiastadion wurde 1936 anlässlich der Olympischen Spiele in Berlin im Auftrag der Nazis errichtet, um eine einschüchternde Bühne für die Propaganda zu bieten, mit der Hitler Deutschland als stark und überlegen, aber auch friedfertig und weltoffen inszenieren wollte.

Grundsätzlich ist es also ein nachvollziehbarer Gedanke, sich dort vielleicht nicht wohl zu fühlen, dafür wurde es mehr oder weniger gebaut. Häufig wurden wir daher gefragt, ob wir wirklich nie im Olympiastadion waren.

Nicht jede Filmszene zeigt allerdings, wie etwa die Nudelszene, eins zu eins das reale Geschehen, das wir tatsächlich erlebt haben. Manche Szenen, und so auch die des Olympiastadions, basieren auch lediglich auf realen Anknüpfungspunkten.

Tatsächlich waren wir im Olympiastadion, sowohl um Hertha BSC zu besuchen – wo ich dann vor einer Umarmung von Herthinho flüchtete, was zur Geburt der Maskottchen-Regel führte – als auch zum DFB-Pokalfinale Bayern München gegen Eintracht Frankfurt. Denn, auch wenn der Umgang der Stadt mit dem architektonischen NS-Erbe und die unkommentierten Skulpturen vor dem Stadion, sicherlich kritikwürdig sind, war die bauliche Geschichte des Stadions nie ein Kriterium bei der Lieblingsvereinssuche.

Was aber sehr wohl ein Kriterium ist, ist die politische Ausrichtung des Vereins und der Fanszene. Denn Fußball ist politisch. Dabei geht es weniger um die wohl etwas unrealistische Forderung, dass es keine Rechtsextremen in den Kurven geben darf. Wichtig ist, dass es eine stabile und aktive antifaschistische Mehrheit gibt, die ihre Kurve sauber hält und es den Rechtsextremen unmöglich macht, ihre Ideologie dort auszuleben – und einen Verein, dessen Führung sich klar positioniert und nicht in vermeintlich "unpolitischer" Zurückhaltung suhlt, während Menschenfeinde als Spieler verpflichtet oder rechtspopulistische Sponsoren umworben werden.

Und so war mir wichtig, dass auch der Film das Thema Antifaschismus thematisiert. Eine Entscheidung, die letzte Woche in Elversberg leider in einem Vorfall bestätigt wurde, in dessen Verlauf ich von einem Rechtsextremisten massivst bedroht und beleidigt wurde, mehr dazu im Radiorebell-Podcast.

Meine Realität mit Nazis ist eine lange und komplizierte Geschichte, deren Protagonisten aber definitiv keinen Platz in einem so schönen Film verdient haben.

Daher hat man sich dafür entschieden, in dieser Seite unserer Geschichte etwas weiter von der Realität entfernt zu bleiben und das Thema im Film über den verweigerten Besuch im Olympiastadion zu behandeln. Diese etwas plakativere Behandlung ist für den Film vollkommen angemessen und sinnvoll, weil sie auch die reale Konsequenz wiedergibt, mit der ich Überzeugungen dann umsetze.

Wer die tatsächliche Geschichte erfahren möchte, die sich zum Teil auch an meiner Schule und in Form von diversen Liebesbriefen per Mail abspielte und in einem Angriff auf mich mündete, über den wir bereits im Podcast sprachen, muss auf unser neues Wochenendrebellen-Buch "Chaos auf Augenhöhe" warten, in dem ich sie detaillierter erzähle.

Wenn es dieses dann zu kaufen gibt, erfahrt ihr es zuerst auch hier im Newsletter.

Radiorebell-Podcast der Wochenendrebellen

In der neuesten Episode des Radiorebell-Podcasts machen wir da weiter, wo wir zuletzt aufgehört haben: Nach unserem Medienauftakt für den Film "Wochenendrebellen" beim Supercup-Finale. Wir sprechen von unserem Interview bei FILMSTARTS, dem Auftritt in Raul Krauthausens Podcast "Im Aufzug", einen TV-Dreh in der Alten Försterei und das Begleichen einer alten Rechnung dort. Außerdem geht es um unseren Besuch beim Spiel SV Elversberg gegen Fortuna Düsseldorf und einen Angriff eines Rechtsextremisten auf mich, der dort geschah.

https://wochenendrebell.de/zu-gast-im-aufzug-der-alten-foersterei-in-elversberg-bei-filmstarts-de/podcast-wochenendrebellen/laberpodcast/ (Opens in a new window)

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