Die Gründe für die Existenz der Pixelwarte sind vielschichtig. Sie fußt aber im Wesentlichen aber auf einer einzigen Frage: Spieleentwickler leisten sehr viel für die Kunstform Videospiel. Sie sind die eine Säule. Was aber tun wir als journalistischer Teil für diese entstehende Welt? Welche Rolle spielen wir und wie leisten wir unseren Beitrag, damit diese Welt eine schöne ist, mit der sich jeder gerne beschäftigen will?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht trivial: Recherchieren bedeutet Zeit. Das heißt, dass zeitliche Unmittelbarkeit nicht Prämisse sein kann. In Zeiten der sozialen Netzwerke wird das Imitieren und daher das Vervielfältigen von deskriptivem Inhalt leicht – Sammlungen des Aktuellen oder ausschließlich Beschreibenden werden obsolet. Wenige haben aufgrund ihrer Personalstärke oder ihrer Reichweite eine echte Chance mit großen Pressehäuser, Redaktionen oder gar soziale Netzwerken zu konkurrieren. Deshalb, und dies darf nicht als Ausflucht verstanden werden, steht die Qualität einer Recherche im Zentrum. Qualität bedeutet, dass …
… Spiele nicht allein als Summe einzelner Teile begriffen werden. Ausganspunkt ist immer das Ganze. Der Kontext liefert die Blickwinkel, und diese wiederum die Artikel und deren Einordnung.
… Funktionsbeschreibungen nur Basis von Interpretationen sind. Funktionale Urteile sind fundamental wichtig für den Spielspaß, müssen aber durch ökonomische, politische, ethische, künstlerische und gesellschaftliche Aspekte erweitert werden.
… wir uns mühen, Themen aufzuspüren und journalistisch zu bearbeiten. Das Hinterfragen, die Recherche und die eigenen Gedanken bilden den Dreiklang.
… wir nicht in unserer eigenen Welt leben und uns im Klaren darüber sind, dass es auch andere Angebote und Ansichten gibt. Verweise oder das Implementieren anderer Sichtweisen gehören zu einem guten Standard einer Recherche dazu.
Die Konsequenzen
Es werden keine Tests geschrieben, sondern Texte. Ein Videospiel als solches kann nicht getestet werden, da es keine wirklich objektiven Maßstäbe gibt, die jedes Spiel erfüllen kann. Daher rückt die Autorin oder der Autor in den Vordergrund. Im Unterschied zu vielen anderen Seiten, bei welchen die Meinung als vereinnahmendes „wir“ beschrieben wird, das heißt, ein ganzes Team eine Meinung vertritt, hat hier die Autorin oder der Autor seine subjektive Ansicht zu bestimmten Spielen oder Themen. So gibt es auch innerhalb des Teams keine Verpflichtungen, irgendetwas in eine bestimmte Richtung zu bewerten. Die eigene Meinung respektive die eigene Idee wird großgeschrieben.
So sehr die Meinung der Autorin oder des Autors mit Argumentationsketten, das heißt Begründungen unterfüttert sein mag, das Wissen ist nicht vollkommen und keinesfalls unumstößlich. Es existieren immer mehrere Wahrheiten gleichzeitig. Die Meinung einer Autorin oder eines Autors zu einem Thema ist der Start, die Vollendung bildet die Vielfalt hinzugegebener Diskussionsbeiträge oder alternativer Artikel zum gleichen Thema.
Die Politik
Inhalte nicht in Gänze frei zugänglich zu machen, ist kein guter Stil und verkennt zusätzlich die Idee einer Projektförderung. Die Pixelwarte ist nicht auf Wachstum getrimmt und sucht sich kein Publikum in Form einer Dienstleistung, sondern versteht sich als Angebot für all jene, die deren Zugang zum Thema „Videospiele“ für interessant halten. Werbung ist nervig und kann noch so schön eingerahmt sein; die Optik sowie die gesetzten Akzente im Artikel werden dadurch trotzdem zunichtegemacht, denn eine Werbung ist qua ihrer Ziele bildgewaltiger als der Artikel selbst. Einnahmen durch Werbehinweise, wie etwa verschiedene Kaufmöglichkeiten des im Artikel behandelten Spiels, werden von uns bewusst abgelehnt.
Der allgemeine Rahmen, in dem sich die Pixelwarte bewegt, ist folglich gesteckt. Allerdings birgt das Vorhaben Kostenpunkte, die abseits der zeitintensiven Recherche, Planung für Gespräche o.Ä. finanzieller Natur sind: Server plus Sicherheitszertifikate für die Webseite, Besuche von Messen inklusive Reisekosten und Übernachtungen, Bild- und Videobearbeitungsprogramme, Office Pakete und so weiter sind zu stemmen, um die Pixelwarte möglich zu machen. Monatliche wie einmalige Kosten ergeben das gesamte finanzielle Bild. Artikel, egal welchen Couleurs sollen und bleiben kostenfrei für jeden zugänglich. Videoinhalte sind allerdings so kostenintensiv, dass ihre zuverlässige Produktion nur mit Hilfe möglich ist.
Wir setzen auf das Prinzip der Freiwilligkeit. Jeder Nutzer kann, je nachdem, wie stark er von der Seite profitiert oder den Erhalt der Seite unterstützen will, das Projekt finanziell unterstützen. Um transparent zu sein, was mit den Geldern passiert, wird in Meilensteinen aufgeteilt präsentiert, wie hoch unsere Nebenkosten sind und zu wieviel Prozent sie gedeckt sind. Alle Zwischenziele beinhalten nur Ausgaben für das Projekt; das alleinige Ziel ist kostendeckend arbeiten zu können!