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Wir sind kein Museum

Es wurde Zeit, dass die Venezianer ihrer Stimme Ausdruck verliehen - gegen das  Eintrittsgeld (Opens in a new window) für Venedig, das nichts anders ist als Augenwischerei, weil  es keinen Grenzwert für die maximale touristische Ausnutzung der Stadt darstellt. Gestern wurde in Venedig demonstriert:

Denn hier wird praktisch täglich ein neues Hotel eröffnet - ungeachtet des viel beschworenen Eröffnungsstopps für neue Hotels. Zuletzt das Luxushotel in der ehemaligen Handelskammer in der Via XXII marzo - das schon beworben wird, obwohl die Stadt noch gar nicht das Ok zur "Ausnahmeregelung" gegeben hat. 

Und was die Tagestouristen betrifft, so wäre es ein Leichtes, ihre Zahl zu beschränken - auch ohne Eintrittsgeld (es gibt dazu etliche Vorschläge - vor Jahren schon die Idee von Marco Scurati (Opens in a new window), den Besuch des Markusplatzes buchen zu müssen).

Besonders bewegt hat mich das Fotos von der Fahne mit dem "Retten wir San Piero" -

weil es mich das an das Schicksal meines Freundes Alberto Garbizza erinnert, dem Fischer, dem ich mein Venedigbuch (Opens in a new window) gewidmet habe. Und ich hätte auf der Demo sicher nicht gefehlt, wenn ich nicht im Zug nach Deutschland gesessen hätte, um zur Beerdigung meines Lehrers Wolf Schneider (Opens in a new window) zu fahren.

Was ich jetzt nur hoffe, ist, dass die Venezianer eine gemeinsame Stimme behalten und sich nicht wieder auseinander dividieren.

Und natürlich habe ich anlässlich des Fests der Madonna della Salute (Opens in a new window)viele Kerzen (in der Hoffnung: viel hilft viel) angezündet - in Gedanken an einige Freunde, die gerade eine schwere Zeit in ihrem Leben durchmachen. Und auch mit einem besonderen Gedanken an Venedig - einer Stadt, die es nicht verdient hat, von schnöden Interessen zugrunde gerichtet zu werden.

Da ich neben ("neben") meiner Recherche, dem Schreiben von Artikeln, Newslettern, Beantworten von Emails ja noch versuche, meiner eigentlichen ("eigentlichen") Tätigkeit nachzugehen, nämlich ein neues Buch zu schreiben, werde ich diesen Newsletter in Zukunft nicht mehr wöchentlich schreiben, sondern zweiwöchentlich. 

Es grüßt Sie herzlich - Ihre Petra Reski

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