Das ausgelaugte Wrack
Unsere kränkelnde Autorin braucht dringend Bettruhe. Und vielleicht noch Zitrone, Insta und ein bisschen Glow.

Oh Mann, war das ein Ritt! Bin kaum aus dem Bett gekommen letzte Woche. Nein, nein, nicht was ihr jetzt alle wieder denkt. Ich hatte weder nonstop überbordenden Sex, noch habe ich drei Nächte lang durchgefeiert. Das tat ich zuletzt gefühlt in den 80ern, also das Durchfeiern, meine ich. Sex habe ich schon noch. Ich bin ja keine australische Breitfuß-Beutelmaus, über die ich gerade las, dass sie sich ein einziges Mal im Leben in einen verrückten Paarungs-Amoklauf stürzt (der bis zu 14 Stunden dauern kann) und im Anschluss einen tödlichen Zusammenbruch des Immunsystems erleidet. Sie stirbt quasi als sexuell ausgelaugtes Wrack.
Ein Wrack war ich auch drei Tage lang, allerdings niedergestreckt von einem garstigen Sommerschnupfen. Ich wünschte, ich könnte etwas anderes erzählen. Aber die Wahrheit ist: Hinter den Augen pochte es, die Nase lief, ich wälzte mich auf der Matratze hin und her, nieste zwanzigmal in einer Minute, das Thermometer zeigte 37,6 Grad an, was in meiner Welt hohes Fieber ist, und die Glieder schmerzten. Dazu das akute Bedürfnis, mir die Decke den ganzen Tag bis zum Hals zu ziehen. Was ich widerstandslos tat, während vor meinem Fenster der Frühling durchknallte, auf der kleinen Straße hinter den Bäumen Spaziergänger lachend vorbeiliefen und das Eichhörnchen auf dem Ast der Kiefer hockte und gemütlich einen Zapfen frühstückte. Mein Bett war mein Hochsitz, mein Wellnesstempel, meine Meditationsmatte, mein Bistro, mein
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