Täter üben Macht aus
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Täter, die ihre Partnerin* schlagen oder anders körperlich verletzten, wollen ihre Ohnmacht beseitigen.
* Partnerin meint Partnerin und Ehefrau
Es gibt sie immer noch. Diese Mythen und falschen Behauptungen, die sich hartnäckig halten und ein Bild von Tätern, also Männern, die ihre Partnerin und Kinder schlagen, zeichnen.
Mit diesem Bild laufen, da es in der Öffentlichkeit immer wieder neu gemalt wird, auch die Täter herum und werden daran gehindert, ihr Gewaltverhalten nachhaltig zu beenden.
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https://www.focus.de/magazin/archiv/psychologie-alle-taeter-haben-eine-geschichte_id_196562974.html (Opens in a new window)In einem Artikel bei Focus Online kommt ein Mann zu Wort, der mit Tätern arbeitet. Er wird, mit der Frage, warum Männer zuschlagen, konfrontiert, folgendermaßen zitiert:
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der wesentliche ist, in ihrer Beziehung Macht herzustellen oder zu erhalten. …
Täter schlagen zu, weil sie mächtig sein wollen?
Die Idee ist immer noch präsent in der öffentlichen Debatte über »Häusliche Gewalt«.
Männer, die ihre Partnerin schlagen, wollen mächtig sein und nutzen dazu auch ihre körperliche Überlegenheit.
Indem sie zuschlagen, üben sie also Macht aus oder stellen ihre Macht wieder her.
Es ist fatal. Anfang Juni 2024 wurde wieder in einer recht weit verbreiteten Sendung dieses Narrativ, Täter üben mit Gewalt Macht aus oder zeigen ihre Macht, erneuert.
https://youtu.be/blR9Zy5u1W4?si=HcvSHKbXxx5ahSQh&t=1981 (Opens in a new window)Täter im Gewaltkreislauf
Täter, die ihre Partnerin schlagen, befinden sich im Gewaltkreislauf. Weil sie darin bestimmte Handlungen vollziehen, tragen sie wesentlich dazu bei, dass sie erneut zuschlagen werden.
Opfer »Häuslicher Gewalt« übernehmen einen Teil der Verantwortung. Sie glauben, wenn sie sich anders verhalten, wird der Täter, ihr Partner, nicht mehr zuschlagen. Meistens übernehmen Opfer zu 100 % die Verantwortung.
Damit verliert der Täter, weil er sie zu 100 % abgibt, jedwede Verantwortung für sein Gewaltverhalten. Damit hat er keine Möglichkeit mehr, sein Gewaltverhalten zu beenden.
Die Folge ist, dass der Täter ohnmächtig ist.
Bevor ein Täter erneut zuschlägt, entscheidet er, seine Partnerin nicht mehr als Person anzusehen (Opens in a new window).
Wenn er dann zuschlägt, dient dies allein dazu, seine eigene Ohnmacht zu beseitigen, die er selbst herbeigeführt hat. Selbstverständlich beseitigt er damit auch andere unangenehme Gefühle wie Hilflosigkeit, Unsicherheit, Verwirrung, um einige zu nennen.
»Häusliche Gewalt« kein Hinweis auf Stärke
Mit seinem Zuschlagen delegiert bzw. übergibt der Täter seine eigene Ohnmacht an seine Partnerin, sein Opfer. Die Partnerin ist nun ohnmächtig und wird ihrerseits versuchen, ihre Ohnmacht loszuwerden. Deshalb ist sie auch zunehmend bereit, während sie sich mit dem Täter im Gewaltkreislauf des Täters ‘mitbewegt’, die Verantwortung erneut zu übernehmen.
Der Täter erlebt sich vor der Tat nicht als stark, sondern als ohnmächtig. Dieses Gefühl, das für ihn so unfassbar schwer zu ertragen ist, muss er unbedingt loswerden, da er doch ein »richtiger Mann (Opens in a new window)« sein will.
Täter übermitteln ihrer Partnerin mit ihrem Gewaltverhalten nur eine Botschaft:
»Ich mache dich ohnmächtig, indem ich dich körperlich verletze.«
Damit vermeiden Täter, sich mitzuteilen, und verweigern die Kommunikation mit ihrer Partnerin.
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Bis zum nächsten Mal
Michael
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