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Was ist ein richtiger Mann?

Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Der richtige Mann ist ein Produkt der Abwehr.

Hallo, bei Aufklärung tut Not, und zu einem Artikel über das »Mannsein«,

mit der Frage »Was ist ein richtiger Mann?« beschäftigen sich unzählige Artikel im Internet. Dabei geht es um Rollenvorstellungen, Macho und Softie.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

https://www.prima-magazin.at/lebenswert/zwischen-macho-und-softie-wann-ist-ein-mann-ein-mann/ (Öffnet in neuem Fenster)

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https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106334483/Wann-ist-ein-Mann-ein-richtiger-Mann.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.vogue.de/lifestyle/artikel/typisch-mann-neue-studie-maennlichkeit-2020 (Öffnet in neuem Fenster)https://www.youtube.com/playlist?list=PL0ykpXdUnDXt589n3fgo0IzBoaoRTAsx2 (Öffnet in neuem Fenster)

»Richtig« bestimmt der Mann selbst und/oder die Gesellschaft

Viele Artikel versuchen demnach, Antworten zu liefern, obwohl die Frage »Was ist ein richtiger Mann?« absolut sinnlos ist. Denn das Wort »richtig« kennt bezogen auf Männer kein »richtig«. Das klingt kompliziert, oder?

Ist es auch.

Der Definition nach ist 1 + 1 = 2. Das ist nach unserer Vorstellung, per definitionem, richtig.

Doch wer definiert denn, welcher Mann ein richtiger Mann ist?

Was »richtig« ist, entscheiden Männer selbst

»Richtig«. Für viele Männer gilt, dass sie selbst für sich definieren, wie sie aussehen müssen, was sie machen müssen und was sie denken müssen, damit sie ein richtiger Mann sind. Die meisten Männer haben auch eine sehr persönliche Haltung zu ihren Gefühlen (Öffnet in neuem Fenster).

Gleichzeitig entwickeln sich ihre Vorstellungen von sich als Mann nur selten aus ihrem Innersten, sondern ergeben sie durch Erwartungen oder Vorgaben anderer Personen oder der öffentlichen Meinung. Außerdem sind viele Männer dem Irrtum aufgesessen, dass sie nur »richtige Männer« sind, wenn sie in keiner Weise den Eindruck erwecken, weibliche »Attribute« zu haben.

Sind sie, wenn sie auf dem Hintergrund ihren eigenen Vorstellungen entsprechen, auch für ihr soziales Umfeld ein »richtiger Mann«?

Erwartungen des sozialen Umfelds

Ja und Nein. Denn die Erwartungen ihres sozialen Umfeldes können sehr unterschiedlich sein und sind es meistens auch. Während der eine Vater das Lehramt-Studium seines Sohnes mit einem »richtigen« Mann verbindet, ist dies beim nächsten Vater vielleicht nicht der Fall. Und der nächste Vater nimmt seinen Sohn als »richtigen Mann« nur dann wahr, wenn er den Familienbetrieb übernimmt.

Eine Mutter mag den eigenen Sohn anders beurteilen als der Vater oder gänzlich andere Erwartungen an ihn herantragen. Vielleicht befördern Mutter und Vater aber auch dasselbe Bild des »richtigen Mannes«.

Eine Partnerin hält einen Mann eventuell nur für »richtig«, wenn er viel Geld, sehr viel Geld, von seinem Arbeitgeber bekommt, oder als Selbständiger ein sehr hohes Einkommen erzielt.

Eine Ehefrau wünscht sich vielleicht einen Mann, der sich für Kultur interessiert, Lust hat, ins Theater zu gehen, oder in klassische Konzerte. Oder für sie ist ein Mann nur ein »richtiger Mann«, wenn er nicht nur handwerklich begabt ist, sondern das Meiste an anfallenden handwerklichen Tätigkeiten selbst erledigt.

Eine andere möchte vielleicht einen Mann mit einem muskulösen Körper, der sämtliche handwerklichen Arbeiten selbst übernehmen kann; auch die schweren.

Diversität der »Attribute«

Doch so »richtig« kompliziert wird es für Männer durch die Vielzahl möglicher Attribute, die einen Mann zu einem »richtigen« Mann machen.

Wie soll Mann da auch nur ansatzweise den einen Weg einschlagen, damit er ein »richtiger Mann« ist oder wird?

Es liegt auf der Hand. »Den richtigen Mann« gibt es nicht und kann es nicht geben.

Männer und Körperlichkeit

Es fängt bereits mit dem Körper des Mannes an. Mangelnder Bartwuchs wird bereits unter männlichen Jugendlichen zum Ausschlusskriterium für einen »richtigen Mann«. Für den einen jungen Mann sind trainierte Oberarme zwingend, für den anderen eher nicht bzw. vollkommen egal.

Übergewicht ist unter Männern verpönt, sodass sie darüber kaum sprechen. Dabei ist auch nicht von erheblicher Bedeutung, dass Übergewicht der eigenen Gesundheit nicht zuträglich ist.

https://krautreporter.de/psyche-und-gesundheit/4476-wie-dicke-manner-diskriminiert-werden (Öffnet in neuem Fenster)

Männer und Rollen

Wir können in unserem Leben, abhängig vom sozialen Kontext, verschiedene Rollen einnehmen.

Der Bezug zu sozialen Rollen ist bei Männern gleichzeitig enorm divers. Viele Männer glauben immer noch, dass sie nur richtige Männer, oder »wahre Männer« sind, wenn sie der Versorger, oder der alleinige Versorger ihrer Familie sind.

Dabei haben sie unterschiedliche Auffassungen, inwieweit sie ihre Rolle als Vater ausfüllen müssen, oder auf welche Weise.

Im Kontakt mit ihrer Partnerin oder Ehefrau wollen Männer gute Partner bzw. Ehemänner sein. Dabei auferlegen sie sich selbst, was sie dafür tun müssen.

Für den einen Mann ist es männlich, zu kochen, für den anderen ist das eindeutig eine Aufgabe für die Frau.

Was ist da schon »richtig«? Welcher Mann ist richtig und welcher verkehrt?

Der richtige Mann kennt nur wenige Gefühle

Eines eint Männer jedoch. Die meisten Männer erleben nur einen Bruchteil der uns als Menschen zur Verfügung stehenden Gefühle.

Das bedeutet jedoch nicht, dass sich diese Gefühle bei Männern nicht einstellen. Nein! Männer üben über Jahre und Jahrzehnte, ihre Gefühle so schnell wegzumachen, dass sie sie schließlich nicht mehr wahrnehmen.

Da sie die meisten Gefühle nicht mehr wahrnehmen (können), ist es ihnen oft nicht vergönnt, sie zur Lebensgestaltung, Gesundheitsfürsorge und Kontaktaufnahme zu nutzen.

Damit sind sie stark bis sehr starkeingeschränkt.

Die Abwehr der meisten Gefühle speist sich aus der Annahme, dass nur Gefühle, die Frauen nicht zugeschrieben werden, ohne Gefahr von einem Mann erlebt werden dürfen. Doch die Auswirkungen erkennen viele Männer nicht, weil sie ihren speziellen Bezug zu ihren Gefühlen als Teil ihrer Identität und Person verstehen. Eine Veränderung ihrer Haltung zu ihren Gefühlen würde also ihre Identität als Mann und damit ihre Männlichkeit gefährden.

Damit berauben sie sich der Möglichkeit, mit sich selbst mehr in Beziehung durch Selbstkontakt zu gelangen.

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Kategorie Beziehung

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