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Wenn man mal wieder auf "Normies" / Stinos Rücksicht nehmen muss...

Ich habe gestern ein schönes Zitat von Nancy Ratey gelesen. Sie ist u.a. Coach und lange im ADHS-Bereich tätig, genauso wie eben ihr Mann John Ratey, der mit "ADHS ist kein Makel (Opens in a new window)" gemeinsam mit Ed Hallowell eines meiner Lieblingsbücher zu ADHS geschrieben an.

Also das Zitat von N. Ratey : 

ADHS fühlt sich an wie ... Ich muss mich ständig "runtermachen" und verbiegen , um den "Normalos" entgegenzukommen, die meine neurobiologischen Vorteile nicht teilen. Drei Viertel des Tages verbringe ich meine Zeit und Energie damit. Das ist mühsam. Ehrlich gesagt ist die Zeit, die ich damit verbringe, darauf zu warten, dass andere - die, wie ich hinzufügen möchte, angeblich ein "normales" Gehirn haben - mit meinen Erkenntnissen gleichziehen oder es "kapieren", um einfach Lösungen für Probleme so schnell und klar zu sehen wie ich, ermüdend, immens zeitaufwendig und, offen gesagt, frustrierend. 

Nancy Ratey Autorin von "The Disorganized Mind" (Opens in a new window)


Irgendwie stimmt das : Bei Neurodiversität sieht man die Welt anders. Manchmal schöner. Manchmal kreativer, manchmal innovativer hinsichtlich Problemlösungen. Und ohne angezogene Handbremsen im Turbo-Mode.

Und doch sieht man manchmal Details, die andere Menschen nicht wahrnehmen oder verstehen.

Klar, dieser Denk- und Wahrnehmungsstil kann auch mal gehörig schiefgehen und Probleme machen (letzte Woche habe ich wieder 2 Emails rausgehauen, die man durchaus so nicht abschicken sollte bzw. nochmal von anderen Personen gegenlesen sollte....) 


Energieräuber : Anpassung und ständige Bremsen und Warten...

Aber Ratey hat halt auch einen entscheidenden Punkt getroffen: Es ist fürchtlerich anstrengend, immer wieder diese Anpassungsleistung an die angeblichen "Normies" (die ich ja eher als Stinos = Stinknormale bezeichne, zu leisten.

Frustrationstoleranz und Abwarten ist ja nun nicht gerade unsere starke Seite. Und dann muss man wieder und wieder warten, bis eine doch ganz offensichtliche Erkenntnis sich durchsetzt.

Da kommen bei mir sofort Erinnerungen hoch, als ich 1998 versuchte, so eine total "abwägige" Idee zu formulieren, dass sich ADHS nicht mit 17 Jahren, 364 Tagen "auswächst". Die Beulen und das Unverständnis was mir damals (und teilweise heute) entgegenschlägt, habe ich nie verstanden. Und dabei war es so klar wie sonstwas, dass es auch Erwachsene mit ADHS gibt.

Und dann muss man sich mit diesen angeblichen "Normies" auseinander setzen, die eben mit so Aussagen kommen : "Das haben wir noch nie so gemacht...".
"Wenn es wirklich sowas wie ADHS im Erwachsenenalter gäbe, dann hätte es schon wer anderes entdeckt"... Na ja....

Schwamm drüber.

An welchen Stellen hast Du ähnliche Erfahrungen wie Nancy Ratey machen müssen?

Meine nächsten Veranstaltungen und Aktivitäten
1.9.2022 Webinar : Emoflex-Stressbewältigung über innere Bilder (Opens in a new window)
4.9.2022 interne Veranstaltung ADHS-Deutschland Regionalleiterinnen

ab 10.9. Online-Kurs-Emoflex  (Opens in a new window)

24.9.2022 Vortrag Pontixx Oldenburg (Opens in a new window)

Aufgezeichnete Vorträge und Webinare (Opens in a new window)

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