Zeichnungen aus Grömitz
Das Erste, was Anton und ich gemacht haben, nachdem wir in der Klinik ankamen, war im Strandcafé Lys ein Eis zu essen und danach die Füße in die Ostsee zu stecken.
Drei Wochen Mutter-Kind-Kur in der Ostseeklinik Grömitz, direkt hiner dem Deich. Am Mittwochnachmittag war der Strand noch nicht überfüllt.
Grömitz ist schon seit über 200 Jahren ein Kur-Ort.
Obwohl das Städtchen in der Lübecker Bucht liegt und nicht an der offenen See, konnte man oft den Horizont nicht erkennen – ein Gefühl der grenzenlosen Weite und der Freiheit mit einem Segelschiff als Sahnehäubchen.
Leute, die kein Familienurlaub mögen und keine Kinder haben, werde ich mit diesem Bericht vielleicht abschrecken. Ich war vor ca. 20 Jahren in Grömitz und fand den Ort fürchterlich touristsch. Das ist er immer noch. Wenn man aber ein Kind hat und auf gewisse Infrastruktur angewiesen ist, fühlt sich das an wie Paradies:
Tägliche Spaziergänge barfuß am Strand. Zeichnen jeden Tag, wann und wie lange ich möchte. Lesen und Ausflüge machen. Sport … Es hat gut getan.
Darüber hinaus sind die Küstenabschnitte links und rechts der touristischen Promenade abwechslungsreich, ruhig und malerisch. Am südlichen Rand hat man eine wunderschöne Steilküste, die mich schon vor 20 Jahren faszinierte. Sie liegt ca. eine Stunde Fußmarsch von unserer Klinik entfernt und ich konnte es nicht lassen, drei mal dahin zu spazieren.
Auf der anderen Seite des Ortes sind mehrere, frei zugängliche Strandabschnitte: Hundestrand, Campingstrand usw. – abends ruhig und meist verlassen. Irgendwann, nach einen langen Marsch im Sand, macht die Küste einen kleinen Knicks, der mit einem Mäuerchen gesäumt ist. Weniger Strandkörbe, mehr Steine und Bäume. Ganz nach meinem Geschmack.
Auf dem Rückweg in der Dämmerung ein blutroter Mond, Stechmücken und schmerzende Füße … aber es hat sich gelohnt.
In der ersten Woche habe ich fast nur gehustet und geschlafen (war etwas erkältet). In der zweiten habe ich zu viel Sport gemacht (MUSKELKATER) und viel gelesen. In der dritten Woche konnte ich gar nicht aufhören zu zeichnen. Daher sind fast alle Bilder am Ende entstanden.
Habe keine Steine, Federn oder Muscheln mitgenommen. Nur gezeichnet. Auf Postkarten oder in den Zeichenblock – ist viel leichter im Gepäck und bleibt länger in Erinnerung ;) Außerdem war das ein herrliches Gefühl, das ganze Sammelsorium wieder in die Freiheit zu entlassen.
Auf digitales Zeichnen am Tablett hatte ich weniger Lust. Aber auch das zumindest probiert. Mit gefühlten Farben – bunter als es in Wirklichkeit war:
Zum Schluss hat mich wieder eine Erkältung erwischt, mit der ich bis Heute kämpfe. Deswegen kommt der Bericht auch so spät. Ausserdem hatte ich an den letzten Augusttagen eine Ausstellung mit den wunderbaren dreispinnen (Wink und Drücker!) in Wandsbek sowie zwei Zeichenworkshops. Wo ist die Zeit nur geblieben …
Aber es geht weiter in den Herbst hinein. Mit sommerlichem Aprilwetter und Husten. Der Kritzelplaner ist so gut wie fertig. Der wird so schön wie noch nie:
Ich freue mich schon riesig auf die schönen Federn und bin gepannt, wie sie im Druck rauskommen. Mehr Infos dazu findest Du hier (Öffnet in neuem Fenster).
Bis Montag (9.9.) kannst Du vorbestellen und Dir einen Wunscheintrag im Kalenderbuch sichern!
Ich habe ja vorgehabt, sie bei der Kreativnacht am 6. September in meinem Atelier vorzustellen. Leider fällt die Kreativnacht dieses Jahr aus und ich habe jetzt etwas mehr Zeit für den Druck.
Tschüß
Julia Zeichenkind
PS: Wenn Du das wertvoll findest, was ich hier veröffentliche, schreibe mir ein Feedback oder erzähle es weiter. Du kannst die Mail auch einfach weiterleiten.
Wenn Du Vorschläge hast, wie ich den Newsletter interessanter gestalten kann, freue ich mich über Deine Rückmeldung. Viellecht hast Du Fragen, oder eine Idee, wie ich Dir mit meinem Wissen und Können weiter helfen kann.
Wenn Du meine Arbeit unterstützen möchtest und kannst, schließe eine Mitgliedschaft (Öffnet in neuem Fenster) ab. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle, die das bereits tun – Dankeschön!