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 26. August 2022

Liebe Lesende,

was für ein Wahlkampf liegt hinter Wildau! Am Sonntag wählt die Stadt einen neuen Bürgermeister, nachdem Angela Homuth auf Betreiben der Bürgerinitiative für Demokratie und Transparenz im April abgewählt worden war. Fünf Kandidaten stehen bereit.

Auch Wokreisel hat sich beteiligt - nein, nicht am Wahlkampf, sondern an der Berichterstattung. Das wird manchmal verwechselt: Das Ergebnis von Recherchen gefällt nicht immer allen, und dann wird Journalisten gern Parteinahme unterstellt (Öffnet in neuem Fenster) - zum Beispiel nach diesem Text über den Kandidaten László Ungvári:

https://www.wokreisel.de/news/13/755928/aktuelles/kandidat-wider-vertrauen.html (Öffnet in neuem Fenster)

Der Kandidat hat reagiert (Öffnet in neuem Fenster), und auch die Märkische Allgemeine ist auf das Thema (Öffnet in neuem Fenster) mehrfach (Öffnet in neuem Fenster) eingestiegen. Es bleibt festzuhalten: Wir als Journalistinnen machen niemandem Vorwürfe und wir stellen uns auf niemandes Seite.  

Wir berichten, was wir hören, sehen und recherchieren - nach allen Regeln des journalistischen Handwerks. Auf Facebook wiederum hat, neben vielen anderen Reaktionen, ein Nutzer László Ungváris Stellungnahme genauer analysiert (Öffnet in neuem Fenster) und damit eine akribische Recherchearbeit geleistet! Das nennt man Community-Journalismus...

Interessant fanden wir im Wildauer Wahlkampf das Thema Parteizugehörigkeit bzw. Partei-Nominierung , das in der Stadt heiß diskutiert wurde. Bei einer Positionierung hilft vielleicht der Blick über die Grenzen - zum Beispiel nach Märkische Heide, wo Ende September gewählt wird, oder auch zurück nach Lübben und Königs Wusterhausen:

https://www.wokreisel.de/news/13/759668/aktuelles/wie-halten-sie-es-mit-der-partei.html (Öffnet in neuem Fenster)

Richtig spannend dürfte es in Wildau künftig beim Thema Dahme-Nordufer werden. Das soll durch die Berliner Firma Bauwert entwickelt und zugleich von Altlasten befreit werden. Über die Dimension des Projektes gibt es viele Diskussionen in der Stadt, die laut einer Infrastrukturstudie weiter wachsen wird - in drei möglichen Größenordnungen.
Die Einwohnerversammlung (Öffnet in neuem Fenster) zum Dahme-Nordufer, die die Stadtverordneten vor zwei Jahren beschlossen hatten, fand Anfang Juli statt. In dieser Woche wurde sie in einer Sondersitzung der Stadtverordneten ausgewertet. Allerdings schien unklar, warum sie überhaupt 2,5 Stunden zusammengesessen haben: um sich erneut zu positionieren, um eine Strategie für die weitere Debatte zu entwickeln, um Fragen aufzulisten oder beantwortet zu bekommen?
Einig waren sich die Anwesenden lediglich darüber, dass die Entscheidung für das weitere B-Plan-Verfahren nun einmal bei den Stadtverordneten liegt... Da hat der neue Bürgermeister viel zu tun, um die Meinungsfindungsprozesse künftig zu moderieren. Wie das - unter Einbeziehung der Bürgermeinung - geschehen soll, wollten wir von den Kandidaten wissen. Natürlich haben wir die Historie des Projektes Dahme-Nordufer und den aktuellen Stand dazu recherchiert:

https://www.wokreisel.de/news/13/757286/aktuelles/die-b%C3%BCrger-gefragt-und-dann....html (Öffnet in neuem Fenster)

Nun bleibt zu hoffen, dass die Wählenden am Sonntag eine für Wildau gute Entscheidung treffen. Doch daran glaubt kaum jemand - also dass überhaupt eine Entscheidung fällt. Die meisten Wildauer rechnen mit einer Stichwahl, die am 18. September stattfinden soll. 

Während Wildau noch über die weitere Stadtentwicklung streitet, wartet Schönefeld mit einem Ergebnis im städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Schönefeld-Nord“ auf. Links und rechts der Hans-Grade-Allee sollen einmal rund 10.000 Menschen wohnen. 24 Teams hatten sich mit der Entwicklung des rund 150 Hektar großen Gebiets im Schönefelder Norden beschäftigt. Aus zehn Finalisten wurde das Team um die Diplomingenieurin und Universitätsprofessorin Christa Reicher vom Architekturbüro RHA Reicher Haase Assoziierte aus Aachen ausgewählt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind ab dem 29. August in einer Ausstellung  im Dialogforum (Öffnet in neuem Fenster) Airport Berlin Brandenburg zu sehen, und zwar bis zum 9. September, werktags von 11 bis 18 Uhr.

Auch in Zeuthen, Luckau und Lübben ist die Sommerpause vorbei: Die Stadtverordneten tagten gestern fast zeitgleich. Einen Tag zuvor kamen die Gemeindevertreter in Zeuthen zusammen, um über das Leitbild (Öffnet in neuem Fenster) der Gemeinde zu sprechen (Öffnet in neuem Fenster). Am 13. September soll es beschlossen werden, bis dahin haben die Bürger die Möglichkeit, sich nach zahlreichen Beteiligungsaktionen nochmals dazu zu äußern (Öffnet in neuem Fenster). Elf Leitsätze sollen die Gemeindeentwicklung künftig prägen und als Richtschnur für politische Entscheidungen und Verwaltungshandeln dienen. 

Luckau hat sich auf den Weg gemacht, den Wochenmarkt neu zu organisieren. Der soll künftig durch die Deutsche Marktgilde eG ausgerichtet werden, die bereits Märkte in Finsterwalde, Spremberg und Lübbenau beleben konnte. Was einen guten Wochenmarkt ausmacht, hat Wokreisel vor gut einem Jahr auf den Märkten der Region erfragt (Öffnet in neuem Fenster). Wokreisel wird die nun via Beschluss (Öffnet in neuem Fenster) angestoßene Entwicklung in Luckau beobachten - und dabei vielleicht auf Menschen treffen, die wie Martin Grunewald sagen: "Du musst es machen - hier in unserer Region." Grunewald, Inhaber des Suppenstübchens in Cottbus, war kürzlich Gast beim Netzwerkabend vom Gründungszentrum Zukunft Lausitz in der Luckauer Kulturkirche - ein Abend voller Inspirationen für Gewerbetreibende und Macher, der allerdings nur wenige von ihnen erreicht hat...

In der Lübbener Stadtverordnetenversammlung stand gestern Abend eine Änderung der Hauptsatzung auf der Tagesordnung. Sie sieht vor, die Wertgrenzen für die Vergabe von Aufträgen anzuheben. "Angesichts der Marktentwicklung einerseits und des zeitlich aufwendigen Prozesses für die Beschlussfassung sind die aktuellen Wertgrenzen für Liefer- und Bauaufträge nicht mehr zeitgemäß", heißt es in der Beschlussvorlage (Öffnet in neuem Fenster). Liefer- und Dienstleistungen bis 250.000 Euro (netto) und Bauleistungen bis 500.000 Euro (netto) sollen künftig durch den Bürgermeister vorgenommen werden, über diesem Wert entscheiden die Stadtverordneten. Zuletzt war die Grenze 2019 angehoben (Öffnet in neuem Fenster) worden - von 25.000 Euro auf 30.000 Euro.

Seit Juli 2021 ist Michaela Wiezorek im Amt - als Bürgermeisterin in Königs Wusterhausen. Wir sprechen heute Mittag mit ihr über das erste Jahr, darüber, was sie ihren neuen Mitstreitern auf den Weg geben würde - und wie sie es mit Bürgerbeteiligung und dem Spagat zwischen Verwaltung und Stadtverordnetenversammlung hält. Zu lesen ist das Interview kommende Woche auf wokreisel.de, verlinkt natürlich im nächsten Wochenkreisel.

Während Sie diesen Brief lesen, wird in Dissen im Spreewald gejubelt: Dort wird heute der Landessieger im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" bekannt gegeben. Aus Dahme-Spreewald ist Byhleguhre-Byhlen im Rennen. Wir haben das Dorf, das einen alten Dorfkonsum zum Begegnungsort entwickelt hat und viele Traditionen pflegt, im Dezember besucht (Öffnet in neuem Fenster) - ebenso wie die Zweit- und Drittplatzierten im Landkreis. Fazit: Das Dorf lebt!

Nun steht ein Wochenende der Veranstaltungssuperlative an. Die großen Festivals geben sich im Südwesten des Kreises die Klinke in die Hand: Die  Brandenburgischen Sommerkonzerte sind am Samstag bei den Weltklasse-Musikern Martin Helmchen und Marie-Elisabeth Hecker in Bornsdorf zu Gast (Öffnet in neuem Fenster), und das noch junge, aber schwergewichtige Lausitz-Festival bringt (Öffnet in neuem Fenster) am Sonntag Vivialdi in die Nikolaikirche Luckau.
Aber auch jot-we-dee herrscht Festival-Feeling: Der Kulturverein Neu am See lädt (Öffnet in neuem Fenster) zum Floßkonzert, und die Leute von Forrest Village in Pretschen rufen (Öffnet in neuem Fenster) zum Gartenpicknick mit Workshops. Die Aquamediale 2023, das Kunstfestival im Spreewald, wirft (Öffnet in neuem Fenster) in der Destillerie in Schlepzig ihre Schatten voraus, und auch im Niederlausitz Museum Luckau wird es lecker: Das Museumsfest steht (Öffnet in neuem Fenster) unter dem Titel "Süß und saftig" - in Anlehnung an das Kulturlandjahr zum Thema "Lebenskunst".
Da kann man froh sein, wenn es am Sonntag auch etwas Entspanntes gibt: Das Guthaus in Pitschen-Pickel lädt (Öffnet in neuem Fenster) zu einer Lesung mit dem Schauspieler Michael Becker unter dem Titel "Brandenburger Geschichten vom Feinsten und Wildesten"... Wenn es auch mal nicht Kultur sein darf: Das Regionalnetzwerk Dahme-Innovation veranstaltet (Öffnet in neuem Fenster) am Samstag in Wildau die Innovationsmeile: ein Tag zum Mitmachen, Ausprobieren und Experimentieren. Rund 30 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Dahme-Region sind mit dabei.

Ich persönlich werde mir morgen früh zum letzten Mal ein 9-Euro-Ticket kaufen und Bahn fahren, dazu gibt's künstlerische und kulinarische Erkundungen (Öffnet in neuem Fenster) zwischen Cottbus, Lübbenau und Halbe.

Ich wünsche Ihnen ein entdeckungsreiches Wochenende! 

Dörthe Ziemer

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