Solaris-Wein: Infos zur neuen PIWI-Rebsorte
Solaris ist eine pilzwiderstandsfähige Rebsorte - kurz: PIWI. Diese Wein-Züchtung trotzt dem Klimawandel. Die wichtigsten Informationen über die Traube, die dem Echten und Falschen Mehltau trotzt.
So sehen die Solaris-Trauben aus FOTO: DEUTSCHES WEININSTITUT
von Thilo Knott
Solaris ist eine PIWI-Rebsorte der ersten Generation. PIWI ist die Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Sie werden seit den 70er Jahren gezüchtet, um Krankheiten wie Falschem und Echtem Mehltau entgegenzuwirken.
Wann wurde die PIWI-Rebsorte Solaris gezüchtet?
Die erste Züchtung von Solaris ist auf das Jahr 1975 datiert. Doch erst seit 2001 genießt Solaris Sortenschutz.
Gezüchtet wurde Solaris von dem PIWI-Pionier Norbert Becker vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg. Solaris ist eine Kreuzung aus Merzling und Gm 6493. Solaris wiederum war Kreuzungspartnerin für PIWI-Rebsorten wie Muscaris (Solaris x Gelber Muskateller).
Welcher PIWI-Generation gehört Solaris an?
Die Rebsorte Solaris gehört der ersten PIWI-Generation an – mittlerweile spricht man von drei Generationen. Zur ersten PIWI-Generation gehören im Rotwein-Bereich die Rebsorten: Accent, Allegro, Bolero, Regent, Rondo, Roesler. Bei den Weißweinen sind es die Rebsorten Bronner, Johanniter, Orion, Phönix, Saphira, Sirius – und eben Solaris.
Wie verbreitet ist Solaris in Deutschland?
Solaris wird in Deutschland laut Zahlen des Deutschen Weininstituts auf 207 Hektar angebaut (2022). Damit ist Solaris eine der Top-Rebsorten im PIWI-Bereich. Im Weißweinbereich wird nur mehr Cabernet Blanc angebaut (260 Hektar).
Wo wird Solaris angebaut?
Insgesamt werden in Deutschland auf 3.000 Hektar PIWI-Rebsorten angepflanzt. Solaris wird bevorzugt auch in Gebieten angebaut, die nicht unbedingt auf der deutschen Wein-Landkarte bekannt sind. Hier zum Beispiel in Mecklenburg (Weingut Rattey), Schleswig-Holstein (Schatoh Feldberg) oder Brandenburg (Weingut Dr. Wobar).
Wenn Solaris zur ersten PIWI-Generation gehört. Was sind die nächsten PIWI-Generationen?
Die zweite Generation zeichnet sich durch vermehrte Rückkreuzungen aus und damit einer Erhöhung der Resistenz der PIWI-Sorten – zum Beispiel gegen Oidium, dem Echten Mehltau. Rote Sorten der zweiten PIWI-Generation sind: Cabertin, Laurot, Pinotin, Pinot Nova. Weiße PIWI-Rebsorten der zweiten Generation sind: Cabernet Blanc, Donauriesling, Muscaris, Rinot, Souvignier Gris.
Die dritte PIWI-Generation macht weiter Fortschritte in der Resistenz gegen Schädlinge, sie fokussiert auf die Rebqualität wie Lockerbeerigkeit oder Dickschaligkeit. Viele Vertreter der Dritten Generation warten noch auf die Namensgebung. Die Roten heißen: Cal 1-28, Cal 1-36, Divico. Die Weißen heißen: Calardis Blanc, Cal. 6-04, Donauveltliner, Divico, FR 633-2005.
Die WeinLetter-Empfehlung: Hof Gandberg, Südtirol, Thomas Niedermayr: Solaris, 2018, 14,5 % Vol. FOTO: THILO KNOTT
Zum Schluss: Die Solaris-Empfehlung
Meine persönliche Solaris-Empfehlung führt nach Südtirol: Es ist der Solaris von Thomas Niedermayr aus Eppan an der Weinstraße. Sein Hof Gandberg, seit 1991 Bio-Betrieb, steht für eine hohe Qualität an PIWI-Weinen. Neben Solaris macht er auch hervorragende Weißweine aus Bronner und Souvignier Gris.
Leseempfehlung: WeinLetter zu PIWI
WeinLetter #79: Das große A bis Z der PIWI-Rebsorten (Öffnet in neuem Fenster)
WeinLetter #78: Wann gibt’s das erste Große PIWI-Gewächs im VDP? (Öffnet in neuem Fenster)
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