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Ich mag Menschen, die sich etwas zutrauen. Diese Menschen sind nicht immer die Weltbeweger, die die ganz großen Räder drehen. Es sind oft Menschen, die im Kleinen etwas zu verändern versuchen, und sei es mit einer kleinen Idee, die lokal, vor Ort, einen Unterschied macht, und sei er noch so klein.

Ein solcher Mensch ist Antje Brendow aus dem Kahlgrund in Unterfranken, die ich in meiner aktuellen Geschichte vorstelle.  Sie hat gerade ein Spielgarten-Café eröffnet, in dem sie bei diversen Gelegenheiten darauf vertraut, dass ihre Gäste ehrlich ohne postengenaue Abrechnung bezahlen.

Dienstleister, die auf das Selbstzahler-Prinzip setzen,  machen oft gemischte Erfahrungen. Die meisten Kunden seien ehrlich, berichten sie, doch die anderen könnten durchaus ein Loch in die Kasse reißen. Mancher hat sein Geschäftsmodell deshalb wieder umgestellt.

Antje Brendow hat das Zahlen auf Vertrauensbasis bei einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt in Schweden kennengelernt  - und ein Stück Schweden jetzt im Kahlgrund eröffnet. Wie sie darauf kommt und wie sie nicht über kurz oder lang draufzahlen will, darüber habe ich  mit der 51-Jährigen gesprochen. Aufmerksam geworden auf sie bin ich über eine Freundin, die nach einem Besuch in diesem Café völlig erstaunt berichtete, dass sie selbst angeben musste, was sie konsumiert hat.

Herausgekommen ist die Geschichte eines Traums, der Realität werden sollte. Und bleiben soll.