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VH 8 70 Jahre Volksaufstand in der DDR – Der „17. Juni“ in der sowjetischen Propaganda

Juri Fedorov, Der 17. Juni 1953, Das Krokodil (Moskau), Nr. 22/ August 1953.

 

70 Jahre ist er jetzt her, dass sich mutige Menschen in der DDR gegen die Diktatur erhoben. Die historische Forschung hat inzwischen gezeigt, dass der „17. Juni“ 1953 mehr war als ein „Arbeiteraufstand“: was sich damals in Ost-Berlin – und in vielen anderen ostdeutschen Städten – ereignete, war ein Volksaufstand.

Nun tat die kommunistische Propaganda alles, um genau diese Tatsache zu verschleiern. Allerdings konnten die Staatsmedien nicht leugnen, dass es größere Unruhen gegeben hatte; dafür hatten zu viele Menschen zu viel mitbekommen. Deshalb deutete man die Ereignisse einfach um: In der Karikatur der sowjetischen Satirezeitschrift Krokodil sind es westdeutsche Faschisten, die als Provokateure in das „Arbeiter- und Bauernparadies“ der DDR geschleust wurden, um dort die Menschen gegen ihre legitime Regierung aufzuhetzen.

Böse zugerichtet werden die drei Provokateure in Bild 6 von Adenauer empfangen. Die Bildunterschrift lautet übersetzt: "Die Bonner Regierung sprach den Opfern des 17. Juni ihre Anteilnahme aus". Dass die echten "Opfer" DDR-Bürger waren, die an diesem Tag von russischen Soldaten getötet wurden, suchte die sozialistische Propaganda zu verschleiern.

Heute betonen manche Historiker, in der deutschen Geschichte habe es nur wenige demokratische Volksaufstände gegeben. Eine solche Aussage wirft Fragen auf: Was ist mit 1848, 1918, 1989? Und wenn es wirklich so wenig positive Erinnerungsorte in unserer Geschichte gibt, warum erinnert man dann nicht engagierter an die mutigen DDR-Bürger, die im Juni 1953 – und dann wieder im Herbst 1989 – zu zehntausenden gegen die Diktatur auf die Straße gingen?

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Verweise / Links

Dank an Stephen M. Norris Walter E. Havighurst Professor of Russian History und Director, Havighurst Center for Russian and Post-Soviet Studies, Miami, USA

Kategorie Geschichte

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