Zum Hauptinhalt springen

1940 wie 2023: der russische Gulliver gegen die mutigen Lilliputaner

Nelson Harding, Gulliver’s “Travel”, Pittsburg Sun-Telegraph, 6. Januar 1940.

 

Ein russischer Gulliver marschiert in ein kleines Nachbarland ein. Doch statt des erwarteten raschen Sieges gerät der Angriff ins Stocken. Denn der Überfallene leistet erbitterten Widerstand:

“When Gulliver went traveling and invaded the Land of the Lilliputians, the ‘little people’ bound the intruding giant down and filled him with arrows” schrieb der Karikaturist Nelson Harding. Er bezog sich hier auf den Angriff der mit Hitler verbündeten UdSSR auf Finnland im November 1939.

Wider Erwarten musste die Rote Armee im so genannten Winterkrieg 1939/40 mehrere schmähliche Niederlagen einstecken. Die Parallelen zur aktuellen Situation in der Ostukraine sind frappierend. „De Volkskrant“ aus Amsterdam konstatierte Ende letzter Woche: „Zehntausende gefallene russische Soldaten und nur minimale Geländegewinne in den vergangenen Monaten: Das ist sehr ernst und letztlich bedrohlich für Putin persönlich.“

In seinem Frust über die schwierige Lage im hart umkämpften Bachmut hatte der Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin vor kurzem den russischen Verteidigungsminister Sergej Schojgu sowie Generalstabschef Walerij Gerassimow in einem Video als „Hunde“ beschimpft. Nun legte der „Hammermörder“ Prigoschin nach und sprach über einen „glücklichen Opa“, der denke, alles sei gut. „Aber was ist mit unserem Land, wenn sich herausstellt, dass dieser Opa ein vollkommener Flachwichser ist?“, fragte Prigoschin nun in gewohnt vulgärer Art vor laufender Kamera.

„Opa“ ist in russischen Oppositionskreisen ein abfälliger Spitzname für Präsident Wladimir Putin.

 

Kategorie Politik

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Visual History - Geschichte, Politik und KARIKATUR und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden