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VH63 „Das Boot ist voll“ – ist das Boot voll?

Sie war hoch umstritten und ist nun wieder da: Die alte Metapher vom Boot, das – je nach politischem Standort – voll oder eben nicht voll ist.

Abb. aus: Schnakenberg, Deutsche Geschichte in Karikaturen, Frankfurt a.M. 2020.

 

Spätestens seit den Europawahlen, vor allem aber seit den letzten drei Landtagswahlen hat nun auch Deutschland die alte Debatte aus den 1990er Jahren erneut eingeholt (in fast allen anderen europäischen Staaten tobt sie schon deutlich länger).

In den 1990er Jahren waren es vielfach Karikaturisten, die die „Das Boot ist voll“-Metapher prägten und in eine breite Öffentlichkeit trugen – während zugleich auch viele Zeichner versuchten, dem Bild von Flüchtlings“wellen“ und Asyl“schwemme“ zeichnerisch etwas entgegenzusetzen.

Heute hört man die „Das Boot ist voll“-Metapher zwar eher verklausuliert. Aber der Stimmenanteil für AfD und BSW in Thüringen, Sachsen und Brandenburg – bei gleichzeitiger Pulverisierung der Linken und Grünen - lässt vermuten, dass heute eine Mehrheit der Bevölkerung das Gefühl hat: So schaffen wir das nicht.

Es ist etwas ins Rutschen geraten. Die Töne werden schriller, aber auch die Probleme der Integration werden offener angesprochen. Umfragen zeigen, dass die Migration die deutsche Bevölkerung so sehr beschäftigt wie kein anderes Thema. Dabei hatte die linke taz bereits vor drei Jahren erkannt: „Viele Deutsche halten nichts von einer humaneren Politik gegenüber Schutzsuchenden. Integrationsbemühungen bewerten sie als gescheitert.“

VH wird das Thema in den nächsten Wochen in einer Mini-Serie aufgreifen.

 

https://taz.de/Meinungsumfrage-zu-Migrationspolitik/!5779674/ (Öffnet in neuem Fenster)

Kategorie Geschichte

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