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Über eine hervorragende Journalistin und miserable Chefin

Der Übermedien-Newsletter von Stefan Niggemeier.

Liebe Übonnentin, lieber Übonnent, 

NDR-Intendant Joachim Knuth hat der Direktorin des Hamburger Landesfunkhauses in dieser Woche noch einen Kranz geflochten (Öffnet in neuem Fenster). Sabine Rossbach sei „eine hervorragende Journalistin, die ihr ganzes Berufsleben dem NDR gewidmet hat“. Er „bedauere, dass diese Leistung durch die erhobenen Vorwürfe in den vergangenen Wochen überschattet wurde.“

Wenn sie eine hervorragende Journalistin ist, dann jedenfalls keine, die mal als Chefin haben wollen würde.

Ein Bericht, den Siv Stippekohl und Eckhardt Reimann, zwei Journalisten aus anderen NDR-Landesfunkhäusern, in dieser Woche intern vorlegten (Öffnet in neuem Fenster), spricht von „autoritärem“ Führungsstil, von „Gutsherrinnenart“ und „Durchregieren wie in einem Fürstentum“. Der Ton sei oft „ruppig“, „rau“, „rustikal“, „harsch“, „herb“, „unterirdisch“, „unangemessen“, „unmöglich“ gewesen. Sabine Rossbach habe nicht das Talent, Dinge „liebevoll beizupulen“, wird eine Mitarbeiterin zitiert.

Es sei zwar vorgekommen, dass sie in einer Konferenz von einer Position abgebracht werden konnte. „Dies sei jedoch nur mit einer sehr breiten Mehrheit für eine Gegenposition gelungen und sie habe dies dann mit offenkundigem Missfallen quittiert und solch eine Situation offensichtlich als ‚Niederlage‘ gewertet. (…) Wer sich in der Konferenzöffentlichkeit in einer Diskussion zur Wehr setzte, den Tonfall oder Zurechtweisungen kritisierte oder darauf bestand, einen Standpunkt ohne Unterbrechung sachlich und begründet darlegen zu können, sei gemaßregelt worden und konnte in solchen Situationen selten damit rechnen, dass andere ihm beistanden.“

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