Über den „Faust“ des Journalismus und eine Redaktion im Rausch
Der Übermedien-Newsletter von Alexander Graf
Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,
Hubert Seipel war lange der Mann für die besonderen Momente im deutschen Fernsehen. Ein preisgekrönter Filmemacher und Autor, der vor allem mit exklusiven Stoffen und besonderen Zugängen beeindruckte. Er interviewte den Whistleblower Edward Snowden, den syrischen Diktator Bashar al-Assad – und immer wieder auch Wladimir Putin. Über den russischen Präsidenten drehte er auch das Porträt „Ich, Putin“, in dem er seinem Protagonisten so nahekommt wie wohl kaum ein westlicher Journalist zuvor.
Wie der „Spiegel“ (Öffnet in neuem Fenster) im November des vergangenen Jahres aber berichtete, könnte diese Nähe vor allem auf Geld basiert haben. Zweimal, 2013 und 2018, hat Seipel Geld aus Russland angenommen, von einem Oligarchen aus dem direkten Umfeld Putins. Die erste Summe ist nicht bekannt, die zweite Zahlung betrug insgesamt 600.000 Euro. Seipel sagt, das Geld sei nicht für seine Filme, sondern für seine Bücher gedacht gewesen. Und natürlich auch nicht zur inhaltlichen Beeinflussung, sondern als Sponsoring für die zahlreichen Recherchereisen.
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