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Tauruszismus oder die Kunst der ahnungslosen Fehlinterpretation

Olaf Scholz

In den wenigen Äußerungen zur Debatte um den Taurus habe ich mehrfach angedeutet, was meiner Meinung nach hinter der Entscheidung steckt, sie nicht zu liefern.
Gestern hat Bundeskanzler Scholz sich zum Taurus geäußert. Und einer Lieferung eine klare Absage erteilt. Die Wellen schlagen.

„Wir dürfen an keiner Stelle und an keinem Ort mit den Zielen, die dieses System erreicht, verknüpft sein. […] Diese Klarheit ist auch erforderlich. Ich wundere mich, dass es einige gar nicht bewegt, dass sie nicht einmal darüber nachdenken, ob es gewissermaßen zu einer Kriegsbeteiligung kommen kann durch das, was wir tun.“
Olaf Scholz, Bundeskanzler, dpa-Chefredaktionskonferenz, 26.02.24

In dem Punkt muss man ihm Recht geben. Alle reden wüst durcheinander, und keiner stellt wirklich Fragen. Große Medien berichten auf und ab. Und alle erklären, es ginge um Reichweite.

Zwei Dinge vorweg:

  • Ich habe eigentlich nichts gegen die Lieferung von Taurus. Ich habe etwas gegen diese Debatte. Wie zur Weltmeisterschaft haben wir plötzlich Millionen von Waffen- und Kriegsrechtsexperten.

  • Ich kann nur meine Interpretation anbieten. Der geneigte Leser kann darüber nachdenken. Punch Line: Es geht nicht um Reichweite, sondern um Geheimhaltung.

Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System

Um das zu verstehen, muss man aber ein wenig ins Eingemachte gehen. Und vieles davon ist geheim.
Versuchen wir es erneut für Dummies.

Ich bin gerne für Diskussionen offen. Aber bitte: Das hier ist für Laien. Niemand mag Klugscheißer. Niemand.

Der Taurus unter einem deutschen Militärflugzeug

Das Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System, kurz Taurus, ist der wahrscheinlich modernste Marschflugkörper der Welt. Top Notch, German Engineering. (Deshalb sage ich auch „der“ Taurus, weil „der“ Marschflugkörper. Kann jeder halten wie’n Dachdecker.)
Der Pilot zielt nicht mit dem Taurus auf ein Ziel, sondern das Ziel wird vorher programmiert.

Und um das gleich vorweg zu nehmen: Immer wieder wird argumentiert, Großbritannien und Frankreich hätten auch Marschflugkörper geliefert. Die seien einfach in der Reichweite „gedrosselt“. Was ich für falsch halte. Ich komme darauf zurück.

Diese britischen Marschflugkörper haben zwei Navigationssysteme.
Zum ersten ein GPS-System, das ständig bei Satelliten nachfragt, wo es gerade ist. Wie beim Navi im Auto. Und zum zweiten ein „inertiales“ Navigationssystem, was der Rakete ständig sagt, wie sie sich selber gerade in der Luft verhält.

Das hatten wir schon bei den Tornados, die in Luftbilder eingebrannt haben, wo sie sich gerade befinden und wie das Flugzeug in der Luft hängt. Also wie schnell es ist, ob die Nase nach oben oder unten zeigt, ob es seitlich rollt, usw. (Drift, Roll, Pitch) Daraus konnten wir dann beispielsweise die Größe eines Schiffs messen. Es ist so etwas wie komplizierter Dreisatz.
Die modernen Systeme können daraus auch errechnen, wo eine Rakete sich befindet. Denn wenn sie an Punkt A startet und mit einer bestimmten Geschwindigkeit in eine Richtung B fliegt, ist zu errechnen, wo sie wann ist.

Der Taurus hat vier Navigationssysteme.
Über die beiden genannten Systeme hinaus hat er auch eine „Geländereferenznavigation“. Was bedeutet, er hat in sich eine Karte, wo er langfliegen muss. Und er hat ein bildgebendes Navigationssystem. Bedeutet, er hat eine Kamera, die ihm dann beispielsweise sagt: „Alles klar, wir sind gerade an einer Tankstelle vorbeigeflogen, also müssen wir jetzt kurz vor Moskau sein.“

Das Ganze hat den Sinn, dass die Marschflugkörper nicht gestört werden können.
Denn was häufig und immer besser gemacht wird: es wird elektronisch einfach das GPS gestört, also die Übertragung vom Satelliten zur Rakete. Und Russland hat da enorm dazugelernt.
Ganz ähnlich bei den ferngesteuerten, kleinen Drohnen, die dann auch mal Granaten auf Panzer fallen lassen. Das passiert immer seltener, weil durch elektronische Kampfführung (EloKa) das Signal zur Fernsteuerung unterbrochen wird. Man bezeichnet das als „jamming“.

Die Tankstelle kurz vor Moskau

Der aufmerksame Leser wird gemerkt haben, dass der Taurus somit viele Daten braucht. Mit denen er gefüttert wird, bevor er überhaupt unter ein Flugzeug geschnallt wird.
Er braucht nicht nur irgendwie eine Karte. Sondern er braucht eine 3D-Karte, die auch die Höhe abbildet. Und er muss wissen, wo die Tankstelle kurz vor Moskau ist.

Anekdote:
Ich sitze bei uns im Kaffee-Shop, 90er Jahre, denke an nix Böses, da betritt ein Oberbootsmann der Wartung den Raum. „Hier, wir beide, nächste Woche, Belgien.“ Ich wusste von nix. „Tactical Leadership Programme, ein Auto [Tornado], wir mit VW Bullie.“ Aha. „Ihr habt doch hier Karten!?“ Ich Idiot: „Ich unterrichte Kartenkunde.“ „Dann guck mal, wie wir da hinkommen.“ Hinweis: Kasernen, wo wir tanken konnten, standen nicht einfach im Telefonbuch.
In Belgien wurden die drei anderen leicht nervös. Ich saß hinten, mit der guten 50.000er Karte, die ich mir hatte kommen lassen. „Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“ „Geh mir nicht auf den Sack. In hundert Metern, links neben der Straße, kleiner Hügel, neu, kein Bewuchs.“ In hundert Metern kam links an der Straße eine kleine Böschung, etwa 50cm hoch, kein Bewuchs, Rasen gepflanzt. Sechs große Augen, ich schulterzuckend: „Willkommen in meiner Welt.“
Soviel dazu, was der Nachrichtendienst von der Welt weiß. Wir sind problemlos angekommen.

Und jetzt kommt der springende Punkt. Nämlich, wie der Taurus diese Informationen bekommt.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen, durch eine zentrale Stelle. Wo diese Daten verarbeitet und eingegeben werden. Und es geht es auch mobil. Das wurde extra so „erfunden“.
Genau das macht den Taurus so teuer. Im Flug und in der Wirkung unterscheidet er sich nicht sonderlich von den Marschflugkörpern, die Großbritannien und Frankreich geliefert haben. Ok, er soll auch da besser sein, aber das kann ich nicht sicher so behaupten. In der Navigation, in der Sicherheit anzukommen, ist er im Grunde eine neue Generation.

Zudem kann er so schnell so niedrig fliegen, dass es quasi unmöglich ist, ihn durch Flugabwehrsysteme abzufangen. Aber da sind die anderen beiden auch nicht so schlecht.
Der Tornado, eine britisch-italienisch-deutsche Coproduktion, hatte bereits dieses Terrain Following. Was wirklich unheimlich ist, wenn man mal einen Flieger damit gesehen hat. Der immer automatisch den gleichen Abstand zum Boden hält, egal ob Berg, Hügel oder Tankstelle. Ich könnte Geschichten erzählen… Der Tornado kommt einfach über die Autobahn.

Drei Möglichkeiten

Und damit kommen wir an den ganz entscheidenden Punkt. Der meiner Ansicht nach für die Interpretation der Entscheidung und der Worte von Kanzler Scholz ganz entscheidend ist.

Würden wir der Ukraine Taurus liefern, gäbe es genau drei Möglichkeiten, wie die Daten in den Taurus kommen:

  • Der Taurus wird in Deutschland programmiert.
    Das ist aber nicht wirklich umsetzbar. Denn diese Daten müssen sehr zeitnah gegeben werden. Eine Tankstelle vor Moskau kann nicht mal eben umziehen. Aber ein Flugabwehrsystem auf der Krim durchaus. Die Daten könnten sich verändert haben, bevor der Taurus in der Ukraine angekommen ist. Nur zum Beispiel. Nicht praktikabel.

  • Der Taurus wird von deutschen Soldaten in der Ukraine programmiert.
    Damit würde Deutschland nach jeder Definition zur Kriegspartei werden! Und damit zum legitimen Ziel. Das ist auch nicht weiter zu diskutieren, dafür muss man sich nur einmal die Definitionen durchlesen.

  • Wir geben die gesamte Technik an die Ukraine ab.
    Inklusive allem, was geheim ist und allem Wissen, wie das Ding arbeitet. Wir geben die Daten ab. Wir lassen die Hosen runter.

Und jetzt stellen wir uns für einen Moment einmal vor, Scholz, die Berater, die Bundeswehr oder der Sicherheitsrat (nicht zu verwechseln mit dem Verteidigungsausschuss) sind zu dem Schluss gekommen, dass wir nicht einfach die Hosen runterlassen und der Ukraine alles geben. Beispielsweise weil niemand gewährleistet, dass das Zeug dann nicht Russen in die Hände fallen kann.

Kardinalsfrage: Wie würde ein Politiker das wohl öffentlich ausdrücken?
Würde ein Politiker sagen „Wir vertrauen Euch nicht genug, um Euch unseren geheimen Scheiß zu geben“? Noch dazu ein Hamburger Kaufmann? (Der ist nicht mit allen Wassern gewaschen, der ist dreimal chemisch gereinigt.)
Oder würde er diese Option gar nicht erst aufs Tablett bringen, um sie nicht argumentieren zu müssen?

Ging es je um Reichweite?

Wenn ich die wenigen Aussagen von Scholz zum Taurus durchgehe, hat er nie gesagt, dass es um Reichweite geht. Das haben andere daraus gemacht. Medien, Opposition, Social Media Frettchen oder andere Experten.
Auch im gestrigen Interview hat er das nicht gesagt. Er hat lediglich gesagt „mit den Zielen, die dieses System erreicht, verknüpft sein“. Also die Daten dürfen nicht von uns kommen.
Und nur in einem Nebensatz sagte er „Es ist ganz klar, dass es keine deutschen Soldaten auf ukrainischem Grund geben wird.“
Was, wenn man die drei Optionen kennt, die Möglichkeiten schon sehr einengt.

„Deutsche Soldaten werden für Taurus NICHT auf ukrainischem Boden benötigt.“
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP, Vorsitzende Verteidigungsausschuss, X, 26.02.24

„Die Aussagen des Kanzlers zu Taurus sind auch mit Blick auf & verantwortungslos. Beide Staaten liefern der Ukraine Marschflugkörper. Natürlich sind sie deshalb nicht Kriegspartei. Scholz hat die Kontrolle über seine Argumente verloren & brüskiert unsere engsten Verbündeten.“
Norbert Alois Röttgen, Geschäftsführer CDU, X, 26.02.24

Es tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, die meisten haben nicht verstanden, worum es geht.
Wäre der Taurus ein System wie die Marschflugkörper der Briten und Französen, würde sich die Frage gar nicht stellen.
Es mutet wie ein schlechter Witz an, dass Scholz genau das sogar gesagt hat:

„Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden. Das weiß auch jeder, der sich mit diesem System auseinandergesetzt hat.“
Olaf Scholz, Bundeskanzler, dpa-Chefredaktionskonferenz, 26.02.24

Man kann mir vieles vorwerfen. Aber sicher nicht, ein übermäßiger Fan von Olaf Scholz zu sein. Doch ich traue jedem Bundeskanzler dieser Republik zu, egal welcher Partei, zu wissen, dass wir durch die einfache Lieferung von Marschflugkörpern nicht zur Kriegspartei werden.
Und genau das hat Scholz auch nie so behauptet.

Was ich aus Scholzes Äußerungen gelesen habe, ist ein sehr deutliches: „Wir vertrauen der Ukraine nicht genug, um den neusten, heißen Scheiß abzugeben. Und eine andere Option gibt es nicht.“

Black Shaheen und die völlig anderen Raketen

Es bleibt uns allen wohl nicht erspart, dass ich ein Wort zu den britischen und französischen Marschflugkörpern sage. Da müssen wir jetzt durch.

Geliefert wurden (angeblich) Storm Shadow in unbekannter Anzahl.
Alle diese Informationen sind im höchsten Maße unzuverlässig. Sie sind streng geheim.

Die Storm Shadow sind der moderne Golf 3 der Marschflugkörper. Das französische Pendant, das ebenfalls geliefert worden sein soll, ist der SCALP. (Kooperation)
Der Storm Shadow wird aber u.a. auch von Griechenland, Ägypten und Indien verwendet. Es gibt auch extra eine „gedrosselte“ Export-Version, die nur 250km weit fliegt. Die nennt sich dann „Black Shaheen“. Diese werden auch von Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verwendet.
Bei den meisten ist ungewiss, welche Variante sie nun haben.
Das in diesem Fall Entscheidende, nämlich das Navigationssystem, dürfte also relativ bekannt sein.

Ausflug auf die Krim

Die Ukraine hat die russische Schwarzmeerflotte längst aus dem westlichen Schwarzmeer verdrängt. Insgesamt ist sie nur noch bedingt einsetzbar. Aber der größte russische Hafen, Sewastopol, dürfte nicht mehr einsatzbereit sein. Zumal man da auch schon das Stabsgebäude pulverisiert hat.

Im Dezember hat die Ukraine das Landungsschiff Nowotscherkassk (Ropucha Klasse) im Hafen von Feodossija tiefergelegt. Und das ist außerhalb der Reichweite von allem gewesen, was nur 300km schafft. Es sei denn, ein ukrainischer Kamikazepilot hätte das Ding bis über die Krim gebracht. Was unwahrscheinlich ist, wenn die wenigen Jets, die man noch hat, militärisch mit Gold aufgewogen werden.

Karte der Krim mit Feodossija

Ein Aha der Militärexperten blieb zu meiner Verwunderung aus. Obwohl dadurch naheliegt, dass die Ukraine Marschflugkörper bekommen hat, die keineswegs „gedrosselt“ sind.

Satelliten-Bild des im Hafen versenkten Schiffs

Aber welche großen Vorteile haben diese Marschflugkörper tatsächlich gebracht? Selbst wenn man davon ausgeht, dass viele Treffer nicht gemeldet werden.

Spekuliert, gemutmaßt und interpretiert

In meinen Augen passiert derzeit das, was ich spontan Tauruszismus nenne.

Die Verantwortlichen beraten und kommen zu dem Schluss, keine Taurus zu liefern. Weil die Optionen es nicht hergeben. Denn entweder, man müsste sehr direkt in den Krieg eingreifen, oder man müsste seine Geheimnisse offenbaren.
Im Grunde ist völlig egal, wer das nun war. Ob nun der Sicherheitsrat, militärische Berater, die Taurus GmbH oder der Bundeskanzler alleine.

Hinweis: Über Rüstungsexporte berät in Deutschland der Verteidigungsausschuss, genehmigen muss der Bundestag. Der Verteidigungsausschuss hat Einsicht in sehr geheime Informationen.
Darüber hinaus gibt es aber noch den Bundessicherheitsrat. Den Vorsitz hat der Bundeskanzler. Die beraten vorab beispielsweise über U-Boot-Lieferungen an Israel oder Leopard für Saudi-Arabien. Bevor das in eine öffentliche Debatte geht. Salopp gesagt: Wenn die „Guten Morgen“ sagen, ist das schon geheim. Und die Tageszeit.
Bedeutet, dass jeder, der sich zu dem Thema äußert und nicht in dem Rat sitzt, auch eine durchaus geschätzte Strack-Zimmermann, vielleicht nicht alles weiß.

In seiner typisch norddeutschen, knappen Art, sagt der Kanzler, dass es keine Taurus geben wird. Und einige sehen dadurch schon den Untergang der Ukraine gekommen. Oder die „Brüskierung unserer engsten Verbündeten“. Obwohl ich von Verbündeten nie irgendwelche Kritik mitbekommen habe. Nur Lob. Weil wir nach den USA der größte Lieferant sind.

Und dann diskutieren alle aufgeregt darüber. Es wird spekuliert, gemutmaßt und interpretiert. Es wird in den Raum geworfen, es ginge um Reichweite. Und vor dieser Argumentation, die tatsächlich kein Verantwortlicher so geäußert zu haben scheint, wird allen pauschal erst einmal der Sachverstand abgesprochen. Und einiges mehr angedichtet, von Duckmäusertum bis Russlandnähe.
Völlig ignorierend, dass wir längst Mars II und HIMARS geliefert haben, mit denen die Ukraine lustig Russland beballern könnten. Ich behaupte einfach mal, Scholz hat das mitbekommen.
Und wie wir bei einer Fußballweltmeisterschaft Millionen Bundestrainer haben, haben wir nun Millionen Waffen- und Kriegsrechtsexperten.

Das tatsächliche Problem scheint zu sein, dass diejenigen, die sich politisch oder juristisch dazu äußern, keine Ahnung von Waffen haben. Und diejenigen, die Ahnung von Waffen haben, kein Politikerdeutsch können. Und es offenbar gar nicht für möglich halten, dass Deutschland dann doch mal sagt: „Nä, Kinnings, dat is geheim, dat is unser.“ Was man als Politiker selbstverständlich nicht so ausspricht.

Tauruszismus

Ich sage es nochmals: Ich bin unaufgeregt weder für noch gegen eine Lieferung. Weil ich den Unfug völlig entspannt beurteile. Eben weil ich weiß, dass einige wenige Dutzend Taurus sicher nicht die Ukraine retten würden.
Was die Ukraine braucht, ist Artillerie und Flugabwehr. Hunderttausendfach. Und wenn auf dem Konto dann noch was übrigbleibt, Flugzeuge.

Ja, vielleicht könnten Taurus helfen. Ja, vielleicht sogar bei der Krimbrücke. Vielleicht. Ganz vielleicht.
Aber ist es dafür wert, dass Deutschland seinen heißen Scheiß verrät?

Als ehemaliger Soldat bin ich in der Lage fatalistisch schulterzuckend zu sagen: „Die werden schon wissen, was sie da machen.“ Und eben aus dieser Perspektive würde ich sagen, dass kein Land der Welt, mit dem wir nicht einmal direkt verbündet sind, es wert sein sollte, dass wir die Hosen runterlassen.
Hätten wir so etwas wie Storm Shadows: Bitteschön, nimm mit, könnt ihr haben. Aber so?

Und ich sage es nochmals: Mir ist keine direkte Quelle bekannt, in der einer der Verantwortlichen tatsächlich auf die Reichweite abgestellt hätte. Oder durch eine reine Lieferung solcher Waffen eine Kriegsbeteiligung für möglich gehalten hätte. Was durch die Lieferung von HIMARS und MARS II eh schon unterlaufen wäre.

Kein Kritiker äußert sich näher dazu, wie die Dinger dann eingesetzt werden sollen. Ganz zu schweigen davon, dass mal einer klar sagt, was wir dafür an Geheimnissen offenlegen müssten oder sollten. Und genau das ist meiner festen Überzeugung nach der Kern.

Das ist nur, was andere dann daraus machen und oberflächlich faseln.
Tauruszismus.

Kategorie Medien und Politik

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