Wenn Freundschaften leiser werden
Über Einsamkeit in der Trauer – und den stillen Wunsch nach echter Nähe
Es duftet nach frischen Brezeln.
Mein Sohn wirbelt schon durchs Haus,
das Septembermädchen schläft noch einmal ein,
und ich sitze bei meinem zweiten Kaffee.
Nach Stunden nehme ich das Handy zur Hand, scrolle durch Instagram-Storys, WhatsApp-Statusmeldungen.
Und plötzlich – piekst es.
Tief im Herzen.
Ein kleiner Stich, den ich kenne.
Aber heute ist er lauter.
Ich sehe Menschen, die sich treffen.
Freunde, die gemeinsam verreisen.
Lachende Gesichter am Abendbrottisch.
Und mir wird bewusst:
Das fehlt mir.
Nicht das Fortgehen – mit Baby ist das gerade sowieso nicht drin.
Aber ein spontaner Kaffee mit einer Freundin.
Ein unaufgeregter Grillnachmittag mit Kindern, Gekicher und Sonnencreme.
Ein Miteinander.
Lange war dieser Wunsch leise.
Zu groß war der Schmerz.
Zu nah die Trigger.
Schwangerschaftsverkündungen, Babyfotos, flüchtiges Geplänkel über das Wetter – es wurde zu viel.
Und ich zog mich zurück.
Nicht trotzig. Nicht verbittert.
Einfach schützend.
Wenn Rückzug zur Überlebensstrategie wird
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