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Kleine Content-Warnung – in dieser Treibhauspost geht es um unsere Gesundheit oder besser: darum, wie uns die Klimakrise krank macht. Das kann manchmal übel klingen, aber der Blick auf dieses Thema lohnt sich, versprochen! 

Denn wir müssen wissen, was auf uns zukommt und uns vorbereiten können. Es gibt zahlreiche Wege hin zu einem gesunden Planeten und damit auch zu einer Welt ohne Pandemien und Krankheiten, die uns ein heißeres Klima bringen wird. Sehen wir uns das genauer an.

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#18 #Klimawandelfolgen #Gesundheit #Überblick

7 gefährliche Krankheiten, die uns die Klimakrise bringt

Erderwärmung und Naturzerstörung machen uns Menschen krank. Was in Zukunft unsere Gesundheit bedroht – und wie wir das Schlimmste noch verhindern können. ~ 8 Minuten Lesezeit

Wie schön wäre ein Weihnachten ohne Corona? Wenn wir mit einem Glühwein in der Hand zusammen mit Familie und Freund°innen unbesorgt über den Weihnachtsmarkt schlendern könnten. 

Die einen würden nach der Bescherung an Heiligabend noch in eine Trash-Disco fahren. Die anderen vielleicht mit allen Verwandten Essen gehen und später am leicht vertrockneten Adventskranz über die neue Bundesregierung fachsimpeln.

Der Grund, warum wir all das nicht machen können, sind wir selbst. Denn die Corona-Pandemie hat ihren Ursprung sehr wahrscheinlich in der menschlichen Zerstörung der Ökosysteme. Wir nehmen Tieren ihren Lebensraum, und weil dadurch der Kontakt zwischen ihnen und uns Menschen enger wird, steigt das Risiko, dass sie Krankheiten auf uns übertragen.

Möchte man zynisch sein, könnte man also sagen: Mit Corona kassiert die Menschheit die Quittung für das, was sie dem Planeten seit Jahrzehnten antut. Und wenn wir Menschen so weitermachen, wird es nicht die letzte Quittung gewesen sein. Wir beuten natürliche Ressourcen aus, erwärmen das Klima und schaffen damit optimale Bedingungen für Viren und Bakterien. Wir machen unseren Planeten krank und erkennen dabei nicht, dass unsere eigene Gesundheit auf dem Spiel steht.

“Wir merken auf jeden Fall jetzt schon, dass sich die Klimakrise auf unsere Gesundheit auswirkt”, sagt Sophie Gepp, Vorstandsmitglied bei der deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). Dabei sind Länder des Globalen Südens am stärksten betroffen.

Laut WHO (Öffnet in neuem Fenster) sterben bereits heute sieben Millionen Menschen jährlich an Luftverschmutzung. Diese ist zwar keine Folge des Klimawandels, hat aber mitunter dieselben Treiber, nämlich die Verbrennung fossiler Brennstoffe.

Sophie Gepp von KLUG ist Expertin im Bereich Klimawandelfolgen auf unsere Gesundheit.

“Wir müssen einerseits darüber reden, wie viele Menschen an den Folgen  des Klimawandels sterben – aber auch darüber, wie viele krank werden”, sagt Gepp. Denn Krankheit schränke die Lebensqualität massiv ein, auch hier und heute. Und über Gesundheit zu sprechen mache die Bedrohung durch die Klimakrise greifbar.

Folgende Arten von Krankheiten werden in Zukunft verstärkt auftreten:

  • Infektionskrankheiten durch Mücken oder Zecken

  • Hitzefolgen

  • psychische Erkrankungen

  • Allergien

  • Infektionen durch Nahrung und verunreinigtes Wasser

Um zu verstehen, wie genau sich der Klimawandel auf unsere Gesundheit auswirkt, nehmen wir in dieser Treibhauspost verschiedene Beispiele unter die Lupe: Sieben Krankheiten, auf die wir uns einstellen müssen – und was wir dagegen tun können.

#1 West-Nil-Fieber

Das West-Nil-Virus infiziert vor allem Vögel. Beim Blutsaugen nehmen Mücken es auf und können es dann auf den Menschen übertragen. 📸: Sonia Sevilla (Öffnet in neuem Fenster) (CC BY-SA 3.0 (Öffnet in neuem Fenster))

Bevor 1999 in New York City die Krähen tot von den Bäumen fielen, hatte dort wohl noch niemand vom West-Nil-Virus gehört. Dann wurden in der Stadt plötzlich reihenweise Vögel von dem Erreger infiziert und dahingerafft. Mücken übertrugen die Krankheit schließlich auch auf den Menschen. Sieben Infizierte starben.

Seitdem das West-Nil-Virus damals aus Afrika importiert wurde, breitet es sich in den USA weiter aus. 2012 kam es zur bisher tödlichsten Epidemie mit fast 6.000 Infizierten und knapp 300 Toten.

Die meisten Infektionen verlaufen zwar unbemerkt, im schlimmsten Fall kommt es aber zu Gehirnentzündungen, welche Lähmungen, Sehstörungen und auch den Tod nach sich ziehen können.

In Zukunft könnte das Virus auch in Westeuropa eine größere Rolle spielen. Im Jahr 2020 steckten sich sieben Menschen in Leipzig (Öffnet in neuem Fenster) nachweislich mit dem West-Nil-Virus an, drei von ihnen erlitten eine Gehirnentzündung. 

Dank milder Winter können fremde Mückenarten hier überwintern. Die Asiatische Tigermücke zum Beispiel: Seit 2007 beobachtete man in Süddeutschland vereinzelte Tiere, seit 2013 gibt es in den Sommermonaten bereits große Populationen (Öffnet in neuem Fenster). Die Tigermücke kann viele Krankheiten übertragen (Öffnet in neuem Fenster), darunter Zika-, Dengue- und eben auch das West-Nil-Virus.

Kategorie: Vektorübertragene Infektionskrankheiten (transportiert von Mücken zum Menschen)

Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Lymphknotenschwellungen, in seltenen Fällen Gehirnentzündung

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Anpassungsmaßnahmen treffen: vor Mückenstichen schützen, Impfstoff entwickeln

#2 Krim-Kongo-Fieber

Nicht nur Mücken, sondern auch Zecken werden uns in Zukunft Probleme bereiten. Wegen des wärmeren Klimas werden sie in Österreich und Süddeutschland teilweise schon im Februar aktiv (Öffnet in neuem Fenster). Sie breiten sich zudem immer weiter Richtung Norden aus.

Zwei Krankheiten, die hier schon häufig durch Zeckenbisse übertragen werden, sind Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie Borreliose.

Wo die Gefahr für FSME in Deutschland heute schon hoch ist. In Zukunft könnte hier noch mehr blau gefärbt sein.

Weitaus weniger bekannt ist das Krim-Kongo-Fieber. Erstmals wurde es 1956 in der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen. 2008 kam es auch in Griechenland und der Türkei zu Infektionen (Öffnet in neuem Fenster).

Das Krim-Kongo-Fieber ist eine extrem ansteckende Erkrankung mit hoher Sterblichkeit. Das Tückische: Einmal von einer Zecke gebissen, kann ein infizierter Mensch die Krankheit auch an andere Menschen weitergeben.

Kategorie: Vektorübertragene Infektionskrankheiten (transportiert von Zecken zum Menschen)

Symptome: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bis hin zu Blutungen und Tod

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Anpassungsmaßnahmen treffen: vor Zeckenbissen schützen, sich gegen FSME impfen lassen

#3 Herzinfarkte

Sie sind Todesursache Nummer eins weltweit. Durch höhere Temperaturen steigt das Risiko für Herzinfarkt (Öffnet in neuem Fenster) noch an. Hitze verstärkt aber auch andere gesundheitliche Risiken wie Atemwegserkrankungen, Nierenversagen oder kognitive Einschränkungen.

Die Hitzewelle von 2003 forderte in Europa bis zu 70.000 Menschenleben. Durch den Klimawandel werden solche Ereignisse in Zukunft sehr viel häufiger auftreten – und damit auch hitzebedingte Todesfälle. Laut dem Lancet Countdown (Öffnet in neuem Fenster), einem Zusammenschluss internationaler Wissenschaftler°innen, könnte es in der EU bis 2030 pro Jahr 30.000 Todesfälle durch Hitze geben. Im Jahr 2080 könnten jährlich sogar 110.000 Menschen an Hitze sterben.

Bei zwei Grad Erwärmung treten Hitzesommer circa alle zwei Jahre auf statt alle zehn Jahre – und werden bis zu drei Grad heißer. 📸: Sechster Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) (Öffnet in neuem Fenster).

Am stärksten betroffen sind Kinder und Ältere sowie Menschen, die ohnehin schon an Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen leiden. In Städten ist die Situation besonders schlimm: Wo Häuserwände dicht an dicht stehen, wo es zu viel Asphalt, zu wenig Grünflächen und kaum Luftschneisen gibt, staut sich die Hitze. Dazu kommt noch die Luftverschmutzung.

Das Umweltministerium hat deshalb empfohlen (Öffnet in neuem Fenster), Hitzeaktionspläne umzusetzen. Zu solchen Plänen gehören Maßnahmen wie Bauvorhaben auf Klimaverträglichkeit überprüfen, Warnsysteme einführen, für kühle Innenräume sorgen, Trinkstationen aufbauen und das Gesundheitssystem auf extreme Situationen vorbereiten. Einige Städte, etwa Köln, haben solche Pläne schon eingeführt, eine systematisch und bundesweite Umsetzung steht aber noch aus.

Kategorie: Hitzefolgen

Verstärkende negative Einflüsse: Luftverschmutzung

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Hitzeaktionspläne entwerfen und umsetzen

#4 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Im Juli wurde Europa von einem Jahrhundertregen überrascht. Er richtete großen Schaden an, spülte Häuser weg, kostete über 200 Menschen das Leben. Der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern. Unter den Trümmern der Verwüstung wird das Ereignis aber auch weniger sichtbare Spuren hinterlassen: Extremwetter und Naturkatastrophen fügen der menschlichen Psyche tiefe Wunden zu.

Verschiedene Studien zeigen (Öffnet in neuem Fenster), dass posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen, Angststörungen und Suizid nach solchen Ereignissen vermehrt auftreten. Ein Beispiel (Öffnet in neuem Fenster): Nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005 entwickelte jede°r zweite Betroffene Angstzustände oder Depressionen, eine°r von sechs litt an PTBS und die Suizidrate verdoppelte sich.

Bei zwei Grad Erwärmung: Starkniederschläge, die normalerweise alle zehn Jahre auftreten, kommen alle sechs Jahre vor – und werden um 14 Prozent stärker. 📸: Sechster Sachstandsbericht des Weltklimarats (Öffnet in neuem Fenster).

Extremwetter wie Starkniederschläge werden aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver. Es sind aber nicht nur Katastrophen, die auf unsere Psyche wirken. Auch das Artensterben, die Zerstörung der Natur und andere Umweltveränderungen können psychischen Stress auslösen. Dieses Phänomen wird Solastalgie genannt. Zentral dabei ist das Gefühl des Verlustes, das die unwiderruflichen Veränderungen durch den Klimawandel auslösen.

Kategorie: Psychische Erkrankungen

Symptome: Flashbacks, Angst, körperliche Schmerzen, Schlafstörungen

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Gemeinschaft fördern und soziale Netzwerke stärken; Orte der Begegnung und stressreduzierende Umgebungen schaffen (etwa öffentliche Grünanlagen oder autofreie Innenstädte)

#5 Thunderstorm-Asthma

Pollen fliegen inzwischen schon fast das ganze Jahr über. Dafür sorgt das wärmere Klima. Sie wirken zudem aggressiver, unter anderem aufgrund der Zusammenwirkung mit Luftverschmutzung, also wenn Pollen mit Feinstaub oder bodennahem Ozon reagieren.

Kleiner Hinweis, wenn Du zwischendurch gute Nachrichten brauchst: Guck mal links unten. 📸: Exhaustion (Öffnet in neuem Fenster)

Aber auch bestimmte Wetterlagen können zum Problem werden. In Australien mussten vor einigen Jahren nach einem Gewitter 8500 Menschen wegen Atemnot in Krankenhäusern (Öffnet in neuem Fenster) behandelt werden. Der Grund: sogenanntes Thunderstorm Asthma. Solche schweren Asthmaanfälle, ausgelöst durch Gewitter, treten auch hier in Europa (Öffnet in neuem Fenster) auf. Forscher°innen versuchen noch, die Mechanismen genau zu verstehen. Sie vermuten, dass Blütenpollen durch das Gewitter aufgespalten werden und aufgrund ihrer geringen Größe dann in tiefere Lungenabschnitte eindringen können.

Ein weiterer Effekt des sich erwärmenden Klimas: neue Pflanzenarten. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Ambrosia breitet sich inzwischen in Deutschland stark aus. Sie blüht erst ab Spätsommer, ihre Pollen sind besonders aggressiv und können schon in kleinen Mengen Asthmaanfälle bis hin zu Atemnot auslösen.

Weil so viele Menschen allergisch auf Ambrosia reagieren, wird das Wachstum der Pflanze systematisch bekämpft: In Berlin sind sogenannte Ambrosia-Scouts (Öffnet in neuem Fenster) unterwegs, die die Pflanzen aufspüren und per App melden oder am besten sofort ausrupfen sollen.

Kategorie: Allergien

Symptome: Heuschnupfen, Kurzatmigkeit, Asthmaanfälle, Atemnot

Verstärkende negative Einflüsse: Luftverschmutzung

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Luft rein halten (durch Ausstieg aus fossilen Energien und Mobilitätswende), Ausbreitung der Ambrosia eindämmen

#6 Campylobacter-Infektion

Bei wärmeren Temperaturen fühlen sich nicht nur Mücken, Zecken und Pollen wohler, sondern auch Bakterien, die unsere Lebensmittel, besonders Fleisch- und Milchprodukte, verderben. Dazu gehören etwa Salmonellen und Campylobacter. Beide Erkrankungen nehmen in den Sommermonaten deutlich zu – ein Effekt, der durch den Klimawandel verstärkt wird (Öffnet in neuem Fenster). Betroffene leiden unter Durchfällen, Kopf- und Bauchschmerzen, manchmal Erbrechen und Fieber.

Auch durch kontaminiertes Wasser könnte es zu vermehrten Infektionsausbrüchen kommen. Zum einen ist da das Trinkwasser: Starkregen und Fluten könnten es verunreinigen. Aber auch die Verknappung von Wasser durch anhaltende Dürre wirkt sich auf die Qualität aus.

Zum anderen können auch Badegewässer gefährliche Bakterien enthalten wie zum Beispiel Vibrionen. Diese Bakterien vermehren sich besonders stark bei Wassertemperaturen von über 20 Grad. In Ost- und Nordsee fühlen sich Vibrionen bereits mehr als wohl und lösen bei Badenden Durchfallerkrankungen und Wundinfektionen aus.

Kategorie: Lebensmittel- und wasserbedingte Krankheiten

Symptome: Durchfall, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber

Aus derselben Kategorie: Salmonellen- und Vibrionen-Infektion

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Vorsicht bei Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten; kontaminierte Gewässer meiden

#7 Zoonose X

Und dann sind da noch die Gefahren, die wir noch gar nicht kennen: neu auftretende Krankheiten. Von diesen sind 70 Prozent laut Welt-Biodiversitätsrat (Öffnet in neuem Fenster) (IPBES) Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden.

HIV, SARS, Zika und Ebola – bei all diesen Krankheiten war das der Fall. Und obwohl der Ursprung von Sars-CoV-2 noch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, spricht vieles dafür, dass auch dieses Virus von einem Tier auf den Menschen übergesprungen ist.

Am ehesten schlummert die Gefahr neuartiger Viren laut IPBES in Vögeln, Nutztieren und wild lebenden Säugetieren wie Feldermäusen, Nagetieren und Primaten. 1,7 Millionen unentdeckte Viren existieren schätzungsweise in solchen Wirten. Mehr als 800.000 davon könnten das Potenzial haben, auch Menschen zu infizieren.

Die Ursachen und Treiber neu auftretender Zoonosen und Pandemien. 📸: IPBES (Öffnet in neuem Fenster).

Schuld daran, sind aber nicht die Wildtiere, sondern die Zerstörung ihrer Ökosysteme durch den Menschen. Je mehr wir in die Lebensräume der Tiere eingreifen, desto enger wird der Kontakt zu ihnen und das Risiko steigt, dass uns ein heute noch unbekanntes Virus infiziert.

Laut IPBES werden Pandemien deshalb immer wahrscheinlicher. Bereits jetzt treten jedes Jahr mehr als fünf neue Krankheiten auf, die potenziell eine Pandemie auslösen könnten.

Kategorie: Zoonosen

Symptome: Unbekannt

Aus derselben Kategorie: HIV, SARS, Ebola, Zika, Corona

Was wir tun können: Klimaschutzmaßnahmen ergreifen; Biodiversität schützen; Ökosysteme erhalten

“Wir brauchen einen systemischen Wandel”

Die sieben Krankheiten sind Beispiele für das, was aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren auf uns zukommen könnte. Welche Krankheiten wie bedrohlich werden, ist von Ort zu Ort unterschiedlich. Die Risiken müssen deshalb für jedes Land und jede Region evaluiert werden.

Ohnehin müsse man noch vieles erforschen, sagt Dr. Alexandra Schneider vom Helmholtz Munich, einem Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. “Im Bereich Hitze zum Beispiel: Man weiß natürlich, dass Bäume pflanzen hilft. Aber welche Bäume genau? Wie verändert sich die Wirkung bestimmter Medikamente bei Hitze? Wie sehr passen sich Menschen an, werden dafür dann aber anfälliger für Kälte?” Es gebe so viele Einflussfaktoren und Wechselwirkungen, dass es bis vor kurzem noch nicht möglich war, sie alle in den statistischen Modellen zu berücksichtigen.

Es reiche aber nicht, sich nur an die Risiken anzupassen, sagt Sophie Gepp von der deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit (KLUG). “Wir müssen die Erwärmung so gut es geht stoppen, sonst kommen katastrophale Folgen auf uns zu, mit denen wir nicht mehr umgehen können.”

“Wir brauchen einen systemischen Wandel”, sagt sie. Es gebe so viele Bereiche, die nicht im Gesundheitssystem mitgedacht werden, aber eine Auswirkung auf unsere Gesundheit haben. Zum Beispiel Ernährung, Wohnen, Transport und Mobilität. “Wenn wir in diesen Bereichen Klimaschutz umsetzen, ist das gleichzeitig gut für unsere Gesundheit.” Solche Win-Win-Maßnahmen seien zum Beispiel, Städte fahrradfreundlich zu machen oder pflanzenbasierte Ernährung zu fördern.

Mehr Klimaschutz bedeutet ein gesünderes Leben. Dieser Zusammenhang müsse sichtbarer werden, sagt Gepp. Viel gewonnen wäre außerdem, wenn bei relevanten politischen Entscheidungen immer mitgedacht wird, welche Auswirkungen sie auf die menschliche Gesundheit und auf die Gesundheit des Planeten haben. Denn: “Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten.”

Vielen Dank fürs Lesen! Hoffen wir, dass wir in den kommenden Jahren an Heiligabend wieder in Trash-Discos gehen können – oder es bleiben lassen, aber aus freien Stücken, und nicht wegen einer neuen globalen Pandemie.

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Wir verabschieden uns in eine kurze Winterpause und melden uns mit der Treibhauspost #19 im Januar wieder bei Dir.

Bis dahin, gib auf Dich Acht und bleib gesund 🌱
Manuel

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Kategorie Forschung

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