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Kathrin Heckmann - Fräulein Draußen

Wir begeben uns mit der Autorin auf ihrem Weg wandernd die Welt zu erkunden. Auf mehreren Fernwanderwegen auf allen Kontinenten lernen wir durch ihre Erzählung die Flora und Fauna, die Umwelt und die klimatischen Bedingungen vor Ort kennen. Es fühlt sich an als wäre man selber auf den verschiedenen Wegen unterwegs.

Mehr als einmal habe ich mir Notizen und Routen gespeichert und davon geträumt dieselben Wege nach zu laufen. Gerade die Beobachtungen der Umwelt und des Einflusses, den der Mensch an vielen Orten auf diese nimmt, haben mich sehr stark ans Nachdenken gebracht. Ich möchte so viele Orte noch sehen bevor wir sie endgültig verändern und vernichtet haben.

Zeitgleich hat mich die Einfachheit des Reisens der Autorin tief beeindruckt. Immer zu Fuß unterwegs, nur mit dem Gepäck, das sie selbst mit sich mit tragen kann.

Für uns und unsere Reise habe ich aus der Lektüre mit genommen, dass es an vielen Stellen noch einfacher geht und ich noch weniger Zeug anschaffen möchte bevor wir los fahren. Wahrscheinlich benötigt man noch viel weniger zum Glück als man zu Beginn der Reiseplanung gedacht hatte. Außerdem möchte ich unsere Reise noch weniger durchplanen, sondern wesentlich mehr auf uns zukommen lassen und uns und unserer Intuition vertrauen.

Zitate:

Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die Instrumente benötigen, um uns zu orientieren. Vielleicht konnten wir es noch nie besonders gut, vielleicht haben wir es einfach nur mit der Zeit verlernt - wie so viele Fähigkeiten, die für andere Lebewesen auf diesem Planeten selbstverständlich sind.

(S. 53)

Aber auch eine einfach Straßenlaterne reicht schon aus, um eine Vielzahl von Insekten ins unvermeidbare Unglück zu stürzen. Motten, Mücken und andere nächtliche Flattertiere umkreisen diese so lange, bis sie erschöpft abstürzen oder in den Lampenschirmen verbrennen. Schätzungen zufolge verenden so bis zu 150 Insekten pro Nacht wegen einer einzelnen Laterne. Hochgerechnet auf alle Laternen in Deutschland sind das mehr als eine halbe Milliarde Insektenopfer in einer einzigen Nacht, die dem Ökosystem als Bestäuber für unzählige Pflanzenarten fehlen. Seitdem ich das weiß, kann ich an keiner so unschuldig leuchtenden Straßenlaterne mehr vorbeigehen, ohne all das von ihr ausgelöschte Leben zu sehen.

(S. 149)

Über die Jahre hinweg habe ich gelernt, allein zu sein, ohne einsam zu sein. Es war ein langer Weg, und genau genommen hält dieser Prozess bis heute an, wird wahrscheinlich nie ganz vorbei sein. Dabei war ich bis vor wenigen Jahren auch noch einer dieser Menschen, die sagten, dass sie niemals alleine reisen könnten, auch weil sie dann niemanden hätten, mit dem sie all die schönen Erlebnisse teilen könnten.

(S. 222)

Kategorie Buch und Film

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