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Done is better than perfect (The Happy Weekly 39)

Die Woche vor den Herbstferien liegt hinter mir - irgendwie ist es doch so: Immer, wenn man gerade denkt, dass man im Alltagsrhythmus angekommen ist, wirft den irgendwas durcheinander. In der Woche vor den Ferien läuft ja schon alles ein bißchen anders, 150 Dinge wollen noch erledigt werden und Ausflüge, Projektwochen, Fahrradtrainings werfen sorgfältig ausgeklügelte Pläne über den Haufen.

Oder auch in anderen Worten: Ab heute sind FERIEN!!! :-) 

Über Overthinking, Leistung, Arbeit & Zeit

Es ist nie gut genug. Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt immer: Da geht noch was. Und noch was. Und noch ein klitzekleines bißchen mehr. Jetzt könnte meinen, dass dieses Einflüstern dazu geführt hat, dass ich immer besonders gute Arbeitsergebnisse abgeliefert habe. Nicht so ganz... Überall da, wo mich externe Kunden-Deadlines zur Abgabe von Projekten, Texten & Co. gezwungen haben, war ich unter Druck irgendwo einen Schlusspunkt zu setzen - und habe das auch getan. Erfolgreich.

Bei meinen eigenen Projekten sah das anders aus. Die Idee, meinen Instagram-Kanal beruflich zu nutzen, habe ich nicht erst seit Anfang des Jahres - soviel kann ich verraten. Einen eigenen Newsletter hatte ich mir auch schon viele Male vorgenommen, Konzepte erstellt - und überarbeitet. Und nochmal überarbeitet. Und nochmal. Und dann doch nicht umgesetzt - weil sie mir nicht gut genug erschienen. Jeden Post habe ich früher unzählige Male gedreht und gewendet - und dann doch in den Entwürfen verschimmeln lassen. So kommt man nicht weiter. Veröffentlicht man den Post dann doch irgendwann, hat man einen so unvernünftig hohen Zeitaufwand hinein investiert, dass der nächste Post sicherlich länger auf sich warten lässt.

Noch ein anderer Gedanke: In der Physik gibt es die Formel "Leistung = Arbeit(sergebnis) : Zeit", um mechanische Leistung zu berechnen. (Und genau da hören meine physikalischen Kenntnisse übrigens auch auf - ich erinnere mich noch gut daran, dass mein Physiklehrer am Ende der 11. Klasse besorgt nachfragte, ob ich das Fach etwa bis zum Abitur belegen wolle?!)

Aber: die zugrundeliegende Idee lässt sich gut auf das Thema Produktivität übertragen, um eine wichtige Sache zu verdeutlichen. Denn wir vergessen in unseren Überlegungen immer wieder den Faktor "Zeit". Natürlich macht auch die achte Überarbeitung ein Arbeitsergebnis noch irgendwo  graduell besser - gar keine Frage. Aber in welchem Verhältnis stehen die erzielte Optimierung und die dafür eingesetzt Zeit? Meistens in keinem guten. Stecken wir mehr Zeit in etwas, und erreichen damit aber nur eine kleine Verbesserung im Ergebnis, sinkt unsere Leistung. Das musste ich erstmal ein wenig einsinken lassen.

Was bedeutet das für mich? Ich habe inzwischen einen Weg gefunden, meine innere Perfektionistin auszutricksen und ihr einen Maukkorb verpasst - vielleicht hilft Dir das ja auch weiter:

  • Ich setze Deadlines - auch in Projekten, die keine haben und eigentlich auch keine brauchen. Und ich halte sie auch ein. Für den Newsletter-Text, Instagram Reels und Posts sowie die Themenplanung habe ich einen Zeitrahmen definiert, den ich nicht überschreite. Wenn der vorbei ist, ist meine Vorbereitung für die nächste Woche fertig. 

  • Ich automatisiere die Veröffentlichung. Posts vorplanen hindert mich daran, sie vorher "nochmal schnell" durchzulesen - und doch "noch eben" was zu ändern. Oder sie vielleicht nicht mehr gut zu finden. 

  • Das gleiche mache ich mit wichtigen E-Mails: Schreiben, Durchlesen - und wenn ich mich dann nicht dazu überwinden kann, sie abzuschicken: den Versand automatisiert einplanen. Was raus ist, ist raus. 

Wir leben und arbeiten in schnellen Zeiten - die Halbwertzeit von E-Mails, Posts, Reels oder Beiträgen in Online-Magazinen ist kurz. Wir agieren aber oft so, als ob das, was wir abgeben, danach in Stein gemeißelt sei und boykottieren uns damit selbst. Done is better than perfect!

Und so war meine letzte Woche:

Gelesen | Ich lese immer noch den Krimi "Der Fall Alice im Wunderland" - und wenn ich meine To Do-Liste so ansehe, wird das Buch mich wohl auch in den Herbsturlaub begleiten. Aber: Bei mir ist ein neues Sachbuch eingezogen, dass ich an einem Abend bereits zu zwei Dritteln verschlungen habe und richtig gut finde: Das "Handbuch Active Training" von Bernd Weidenmann (Öffnet in neuem Fenster). Ich gebe ja auch Workshops zu verschiedenen Themen - und im letzten Quartal stehen gleich drei Workshops an. Dafür wollte ich meine Methoden nochmal ein bißchen erweitern und habe viele tolle Anregungen im Buch gefunden. Ich hasse ja nichts mehr als "Frontalunterricht" in Workshops - als Referentin und Teilnehmerin!

Gehört | Ich habe seit letzter Woche die App Jicki (Öffnet in neuem Fenster)auf meinem Telefon und reaktivere mit den "Sprachduschen"  im Moment auf meinen Morgenrunden mein Schulfranzösisch. Denn das werde ich in den Herbstferien brauchen. Habe ich schon gesagt, wie sehr ich mich freue?!? Das lernende Zuhören funktioniert für mich prima und vieles taucht aus den Untiefen meines Gedächtnisses doch wieder auf.

Getan | Die Klasse meines Sohnes auf einen Schulausflug zum Apfelbauern begleitet, dabei sehr viel geatmet und einen überfälligen Zahnkontrolltermin abgehakt.

Gegessen | Sushi! Wenn mein Mann auf Dienstreise ist und ich alleine zu Hause den Alltag schmeiße, bestelle ich einen Abend immer was Leckeres. Gegen das Vermissen und weil die Tage einfach viel voller sind, wenn mein Mann und ich die Dinge nicht gemeinsam angehen können.

Gelernt | Sehr viele unregelmäßige Verben im Französischen, dass es gut ist, dass ich mich damals gegen ein Lehramtsstudium entschieden habe und dass sehr happy bin, mich für die Coaching-Ausbildung entschieden zu haben.  

Gelacht | Beim Küche putzen über mich selbst. Nur zur Info: Wenn man den Siebträger an der Kaffeemaschine nicht ganz fest eindreht (weil der Kaffee dann etwas schneller durchläuft), putzt man hinterher sehr lange sehr viele Kaffeeflecken von den umliegenden weißen Küchenfronten.

Geschaut | Eigentlich gar nichts - außer abends mal eine Serie. Irgendwie war dazu nicht genug Zeit. 

Geklickt | Ich mag die Seite der Harvard Business Review sehr gerne und klicke mich immer mal wieder durch die beliebtesten Artikel. Letzte Woche fand ich den Text zu 38 klugen Fragen für ein Job-Interview (Öffnet in neuem Fenster) toll, Donnerstag hat mich der erste Satz in diesem Artikel (Öffnet in neuem Fenster)gepackt: "Meetings are broken."

Wie schön, dass du diese Woche wieder mitgelesen hast - ich freue mich sehr darüber, dass die Newsletter-Gruppe immer weiter wächst! Wenn Dir der Newsletter gut gefällt, leite ihn doch gerne an Freund:innen weiter. Und wenn Du den Newsletter weitergeleitet bekommen hast: Hier kannst du ihn abonnieren.

Ich wünsche dir ein erholsames und glückliches langes Wochenende und einen tollen Start in den Oktober - viele Grüße,

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