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Werte:r Leser:in,

wir haben zahllose Probleme. Diese Probleme sind die Prachtentfaltung eines an Bequemlichkeit und Glorie gefüllten Lebens. Strapazen, Schlappen und Zerrüttung sind real. Unser eigenes Leben ist immer das echte. Es ist auch das einzige. Die Leben der anderen sind nur die, durch uns selbst gedachte Version ihres Lebens. Es gibt nicht viel mehr von dem wir ausgehen können als uns selbst. Empathie bleibt immer nur ein Bemühen und gipfelt maximal in einer Kostprobe des anderen Gemütszustandes. Nähern wir uns also leidenschaftlich der eigenen Last. Die unausgeglichene Psyche als ganz persönlicher Unsicherheitsfaktor ist und bleibt der Verkaufsschlager im neuronalen Ramschladen unseres Oberstübchens.

Etliche weltliche Hiobsbotschaften später mischen sich erneut persönliche Missgeschicke unter die, von außen an uns heran getragenen Abgründe. Eine Melange der Welt- und Selbstkrise hat sich als neuer Ist-Zustand in unseren Körpern festgebissen. Es ist genauso egal wie fundamental. Jede Minute dieses Lebens ist gefüllt mit einer existentiellen Belangslosigkeit. Diese verführerische Verfühlung quittiere ich dann mit einem Lächeln - was soll ich auch sonst tun. Ich genieße auf dem Rad die Sonnenstrahlen, die im Automuff ihre ganze Strahlkraft entfalten und fühle eine warme Erfüllung ob dieses frischen Moments - ein ganz egaler Augenblick, der genau eines ist: schlicht und einfach, funktional und unscheinbar. Jetzt gilt es. Unsere Tage sind gezählt, das waren sie von Anfang an. Aus Versehen wurden wir nur etwas grob daran erinnert.

Und so menscheln wir weiter vor uns hin. So verplätschern wir die verschiedensten Tränen. Mal eben lag das ferne Geschehen so schwer im eigenen Magen, mal eben drückt der neue Schuh. So sind wir anscheinend gebaut. So machen wir weiter.

Deine Tante.

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