Weckt Abenteuerlust: We Kill Monsters
Ich verfolge We Kill Monsters (Öffnet in neuem Fenster) von Jacob Williams und Glass Revolver schon länger. Je mehr ich davon sah, desto höher rutschte es in meiner Wunschliste (Öffnet in neuem Fenster), bis es in der Top 9 landete. Es trifft mit diesem einsamen Wanderer in der Wildnis einfach meinen Abenteuernerv, sowohl ästhetisch als auch inhaltlich. Und es freut mich, dass es seit letztem Sommer von Annapurna Interactive (Öffnet in neuem Fenster) (u.a. Stray, Cocoon) als Publisher unterstützt wird.
We Kill Monsters klingt zwar nach Hack'n Slay oder wenigstens Action-Rollenspiel, aber es konzentriert sich auf die Erkundung einer von rätselhaften Ruinen und seltsamen Kreaturen bewohnten Fantasywelt. Und es weckt auf den ersten Blick eher Waldläufer- als Killerinstinkte, zumal der Held meist sucht und spaziert als ständig auszuteilen.
https://youtu.be/39NCWhycB74 (Öffnet in neuem Fenster)Es wird auch Kämpfe gegen kleinere Wesen geben, zumal man so einige Waffen vom Spieß bis zum Bogen mit sich trägt. Apropos: Man schultert einen kastenartigen Rucksack, an dem neben Lampe, Angel und Spitzhacke weitere Gerätschaften baumeln, was ein wenig an Sam Porter Bridges aus Death Stranding erinnert. Aber man wird nicht so viel an Kram stapeln müssen, denn man ist kein Bote, sondern ein Jäger - was sie jedoch verbindet: eine sterbende Welt.
Nach bisherigen Informationen ist man ein so genannter Homunkulus, laut Wortherkunft ein künstlich geschaffener Mensch. Ob die Geschichte des Spiels das tatsächlich so darstellt, bleibt abzuwarten. Aber sie ist angenehm bizarr, weicht mit ihren Motiven von üblichen Drehbüchern der Fantasy ab und scheint mit ihrer Einleitung "In their search for Heaven, they found nothing." auch die Einsamkeit und Sinnsuche zu thematisieren.
Im Auftrag seiner sterbenden Geburtsstadt Edimnu erkundet man die über einen Aufzug erreichbare Unterwelt, die Muschel genannt wird. Dort unten fließt die für die Stadt wichtige Urflüssigkeit, die es allerdings nur noch in den tieferen Ebenen gibt, die wie kleine offene Welten anmuten und von niederen sowie höheren Engeln bewohnt werden. Und die muss man töten. Aber wo befinden sie sich?
https://youtu.be/fRrQVc0I5J0 (Öffnet in neuem Fenster)Man sucht wie ein Waldläufer längere Zeit nach Spuren inklusive Nachtlager und etwas Survival-Flair. Man muss seine Nahrung zubereiten, sich um seine Ausrüstung kümmern und kann wohl etwas handeln, falls man kooperativ mit bis zu vier Leuten spielt. Doch man kann auch alleine losziehen, um die Engel zu finden und zu erlegen. Denn nur dann wird die für die Stadt wichtige Lebensenergie freigesetzt.
Diese Jagd auf mythische Kreaturen sorgt als Reise durch eine weite Landschaft mit verwitterten Ruinen durchaus für Erinnerungen an Shadow of the Colossus. Und es wird letztlich auf Kämpfe gegen Kolosse hinauslaufen, nur dass man diese nicht erklettert. Das Spielerlebnis ist zudem weniger reduziert, offensichtlich symbolisiert durch den prall gefüllten Rucksack, für den der Held fast einen Maulesel brauchen könnte.
Das Wandern und Erkunden wirkt sehr stimmungsvoll, einige Rätsel zwischen Monumenten und Statuen dürften für Mysteryflair sorgen. Aber ob das Ausrüstungsmanagement und die finalen Gefechte überzeugen können? Hier mal eine Szene aus einem Bosskampf:
https://youtu.be/dxF_es5bwn4 (Öffnet in neuem Fenster)Viele Fragen sind noch offen, auch ob neben dem PC für Konsolen entwickelt wird, aber ich würde dieses Abenteuer gerne erleben. Zumal Williams schon gezeigt hat, dass er ein Händchen für besondere Erlebnisse hat - mehr über ihn zeigt dieses Video (Öffnet in neuem Fenster).
Der Amerikaner konnte schon 2020 mit ITTA (Öffnet in neuem Fenster) auf sich aufmerksam machen: Das ging mit seiner Twinstick-Action gegen 18 Bosse in eine andere Richtung, aber mit der Story rund um Einsamkeit sowie einer Geisterkatze und überraschenden Rätselaspekten im Spieldesign zeichneten sich schon ähnliche erzählerische Interessen und kreative Potenziale ab. ITTA war quasi narrative Bullet-Hell im eleganten Pixelstil; ist für knapp 15 Euro mit deutschen Untertiteln auf Steam verfügbar.
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