Vertiefung: Berserk - ein Meisterwerk der Fantasy
Der japanische Kunst-Student Kentaro Miura (1966 -2021) veröffentlichte im Jahr 1988 ein 48-seitiges Konzept namens Berserk (Öffnet in neuem Fenster): The Prototype. Darin wütete ein Held namens Guts, mit Augenklappe, Riesenschwert und Armprothese, in martialischen Kampfszenen wie ein Conan mit Igelschnitt. Miura, gerade mal Anfang 20, gewinnt damit einen Manga-Preis und macht kurz darauf seinen Doktor an der Nihon-Universität (Öffnet in neuem Fenster) in Tokio. Aus dem Konzept entwickelte er über 30 Jahre eines der Meisterwerke der Comicliteratur, das weltweit Künstler, Regisseure und Spieldesigner inspirierte - selbst in Elden Ring ist es spürbar.
Drei Jahrzehnte in fünf Kapiteln
In dieser Vertiefung geht es um eine Spurensuche, um Einflüsse und Bezüge, die mir bei der Reise mit Guts durch den Kopf gingen. Sein Abenteuer ist so dunkel, labyrinthisch und okkult wie der Kerker eines Hexenmeisters. Gerade folgt man seitenweise staunend unmöglichen Schwerthieben, watet knietief durch Blut und Leichen, dann wird es zwischen Burgen und Wäldern fast idyllisch und man versinkt grübelnd in einem Gespräch über Schicksal und Freiheit. Berserk ist in jeder Hinsicht extrem: Es schwankt zwischen Kitsch und Kunst, zwischen brutalen Exzessen und tiefgründiger Philosophie - daher möge man mir ein gewisses Chaos in den folgenden Gedanken verzeihen.
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