Zum Hauptinhalt springen

Lords of the Fallen: Mit Iron Maiden in in die Soulsarena

Wenn man wie so viele andere und so direkt in den Fußstapfen der Soulsreihe wandelt wie Lords of the Fallen (Öffnet in neuem Fenster), kann man jeden Beistand gebrauchen - auch musikalischen. Aus PR-Sicht war es also keine schlechte Idee, den aktuellen Trailer mit einem Song von Iron Maiden zu unterlegen. Fear of the Dark von 1994 ist zwar rein textlich mit dem einsamen Wanderer, der sich im Dunkeln fürchtet, fast zu defensiv für dieses kampfbetonte Spiel; zumal man ab 13. Oktober auch zu zweit auf PC, PS5 und XBS losziehen kann.

Aber die Motive von Licht und Finsternis, in der etwas lauert, passen natürlich zur Ausgangslage des Action-Rollenspiels. Die ersten Szenen lassen gar keinen Zweifel an den Vorbildern, denn sowohl ästhetisch als auch spielmechanisch orientiert sich diese Fantasy natürlich an Dark Souls 3 und Bloodborne, an einer mittelalterlich-dämonischen Welt mit Kreuzzügen und korrumpierter Moral, an Erkundungen und Kämpfen in Wäldern und Ruinen mit bizarren Kreaturen, an Ausweich- und Kontermanövern im Angesicht von Bossen. Man erstellt auch einen Charakter, der sich an Startklassen wie Pyromant, Kreuzritter oder Waldläufer orientiert, sich dann aber frei entwickeln kann.

https://youtu.be/sbW1HEtgip4 (Öffnet in neuem Fenster)


Rein technisch sieht das auf Grundlage der Unreal Engine kompetent aus, und der Song klingt nach fast dreißig Jahren immer noch gut. Nur gab es bereits sehr viele Soulslikes, die bei ihrer Ankündigung neugierig machen konnten, dann jedoch daran scheiterten, die Anziehungskraft der Vorbilder zu erreichen - meist, weil ihnen die Harmonie fehlte. Manche konnten in Bereichen wie dem Kampf gut unterhalten, aber die Spielwelt wurde auf lange Sicht zur Hülle wie in Thymesia (zur Rezension (Öffnet in neuem Fenster)), verlor zu schnell an Reiz wie in Wo Long: Fallen Dynasty (zur Breitseite (Öffnet in neuem Fenster)) oder brach gar in sich zusammen, bis nur noch ein kosmisches Horrorhäufchen übrig war, wie in Dolmen (zur Breitseite (Öffnet in neuem Fenster)).

Es gibt Ausnahmen: Einigen Spielen wie Mortal Shell oder Shattered gelang eine direkte, anderen wie Remnant: From the Ashes oder The Surge 2 eine indirekte Annäherung mit eigenen Akzenten, so dass ich meinen Spaß hatte. Und genau dieses Niveau muss Lords of the Fallen erstmal erreichen, dessen Entwickler noch keinen großen Titel vorweisen können. Das Spiel wird seit drei Jahren von Hexworks designt, einem eigens dafür von CI Games gegründeten Studio, das von Barcelona und Bukarest aus arbeitet.

1000 Jahre nach den Ereignissen aus dem (fast) gleichnamigen The Lords of the Fallen, das 2014 von Deck13 entwickelt wurde, wird die Geschichte weitererzählt. Schon an dieser extremen Zeitspanne, dem Studiowechsel sowie dem Hin und Her um die Frage des Reboots sowie des exakten Titels erkennt man, dass es keine harmonische Fortsetzung, sondern eher ein Neuanfang werden soll. Ich bin des Genres aufgrund der ernüchternden Soulslikes der letzten Jahre etwas müde, aber da Shadows of Erdtree wohl erst im Mai 2024 als DLC für Elden Rig erscheint, und die Fortsetzung zu Bloodborne noch weiter weg ist, bin ich zumindest interessiert.

Nur was wird inhaltlich das Besondere an diesem Abenteuer? Das konnten die ersten Szenen noch nicht vermitteln. Hinweise liefert vielleicht das Konzept der Parallelwelt Umbra: In diese kann man anscheinend jederzeit wechseln, um z.B. über Interaktionen neue Wege in seiner Welt namens Mournstead zu öffnen. Das klingt fast ein wenig so wie in Legacy of Kain: Soul Reaver von 1999, wo der Wechsel von materieller zu spektraler Ebene das Erlebnis bis hin zu Kampf und Rätselkultur prägen konnte.

Kreatives Spieldesign, das sich an diesem Klassiker orientiert, wäre jedenfalls ein noch stärkerer Verbündeter als die Unreal Engine 5 oder Iron Maiden.

Kategorie Erkundung

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Spielvertiefung und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden