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Roadwarden: Ein illustriertes Rollenspiel zum Lesen

Im Zeitalter bildgewaltiger Epen wie Elden Ring kann es vielleicht keinen größeren Kontrapunkt geben als ein statisches Rollenspiel wie Roadwarden (Öffnet in neuem Fenster), das gerade als Demo über Steam (Öffnet in neuem Fenster) spielbar ist. Oder ist es genau dieser Gegenpol, der reizvoll sein kann?  Hier erkundet man nicht aktiv mit dem Gamepad, sondern man schaut auf Pixelzeichnungen von Lagern, Gasthäusern und Burgen in gedämpften Beige- und Brauntönen, dazu liest man wie in der längst vergangenen Ära der Text-Adventures und muss Entscheidungen treffen.

Erinnert sich vielleicht jemand an The Guild of the Thieves aus dem Jahr 1987? Schon alleine das Cover und der Name des Spiels haben mich damals magisch angezogen.

Ich hab es immer wieder auf dem Amiga angefangen, aber konnte es nie beenden. Heute weiß ich, dass es zu den besten seiner Art gehörte - und müsste vielleicht nochmal einen Versuch starten...

Aber zuerst werde ich Roadwarden in der Demo eine Chance geben. Ich bin jedenfalls neugierig, inwiefern es sich von Abenteuer-Spielbüchern und ihren digitalen Erben wie Sorcery! (zur Rezension) (Öffnet in neuem Fenster) unterscheidet. Vor allem die Dialoge mit Nichtspieler-Charakteren sollen hier zu den großen Stärken gehören. Interessant ist, dass man bestimmte Fragen in einem anderen Ton stellen kann: Man wählt also z.B. zwischen freundlich, humorvoll, streng oder misstrauisch:

Roadwarden bietet klassische Rollenspiel-Elemente wie Klassen, Tagebuch, Quests und ein Inventar, außerdem soll es über 30 Stunden (!) plus X spürbare Konsequenzen geben. Man ist als "Straßenwächter" eine Art Waldläufer, der sich als "brave defender of justice" um Routen und Hilfe in der Wildnis bemüht. Man kann als Krieger, Magier oder Gelehrter losziehen, es gibt Anzeigen für Lebenspunkte und andere Werte. Allerdings stehen Kämpfe nicht im Vordergrund; falls es dazu kommt, werden diese ebenfalls textbasiert über Entscheidungen ausgetragen.

Ich bin mal gespannt, wie das in den Gesprächen wirkt und wie sich die Fantasywelt sowohl hinsichtlich der Illustrationen als auch Regie nach ein paar Stunden darstellt; ob sich doch eher dezente Langeweile als spannender Lesespaß einstellt. Zumindest im Einstieg wirkte Roadwarden angenehm zwielichtig und geheimnisvoll. Man ist z.B. auf einem Pferd unterwegs, was wohl etwas Besonderes ist und Leute eher misstrauisch macht.

Das Rollenspiel ist nur auf Englisch erhältlich, das finale Abenteuer soll am 8. September für den PC erscheinen. Wer sich für die Entwicklung interessiert, kann dem Moral Anxiety Studio hier auf Itchio (Öffnet in neuem Fenster) folgen.  

(Bilder: Guild of the Thieves, Mobygames (Öffnet in neuem Fenster); Roadwarden, PC, offizielle Webseite (Öffnet in neuem Fenster))

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