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WOCHENPOST | #KW 11

Hallo!

Der Zoo in Schwerin stellt sich neu auf. Am vergangenen Dienstag stellte Zoodirektor Tim Schikora das neue Konzept (Öffnet in neuem Fenster) im Stadthaus vor.

Mit dem „Rahmenplan 2024“ soll die Einrichtung zu einem modernen Naturschutzzentrum werden. Neue Eingänge, barrierefreie Wege und ein „ZooCampus“ mit Bildungsangeboten sollen Besucher begeistern. Highlights sind ein Baumwipfelpfad, ein Refugium für bedrohte Arten und neue Gehege für Giraffen, Nashörner und Großtrappen. Acht Themenzonen widmen sich künftig dem globalen Artenschutz. Eine Machbarkeitsstudie klärt die nächsten Schritte. Der Plan wird im Mai der Stadtvertretung zur Entscheidung vorgelegt.

Themen der Woche

Neuer Ehrenbürger für Schwerin

Schwerin könnte bald einen neuen Ehrenbürger (Öffnet in neuem Fenster)haben: Das Präsidium der Stadtvertretung schlägt vor, dem renommierten Filmemacher Andreas Dresen diese besondere Auszeichnung zu verleihen. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am 24. März 2025.

Dresen, einer der bedeutendsten deutschen Regisseure, hat enge Verbindungen zu seiner Heimatstadt. Hier wuchs er auf, sammelte erste künstlerische Erfahrungen und feierte 1992 mit Stilles Land sein Kinodebüt. Seine vielfach preisgekrönten Filme sind international anerkannt. Für ihn wäre die Ehrung eine „ungeheure Ehre“. Auch Oberbürgermeister Badenschier würdigt sein Schaffen als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Wie geht es weiter auf Kaninchenwerder?

Die Ausschreibung zur Pacht der Insel Kaninchenwerder im Schweriner See stößt auf großes Interesse (Öffnet in neuem Fenster): 27 Bewerber, darunter Vereine und Unternehmen, haben ihr Konzept eingereicht. Nun folgen Einzelgespräche und ein Besichtigungstag, bevor über die Vergabe entschieden wird. Neben der Pflege der Insel umfasst die Pacht das sanierungsbedürftige Gasthaus und die moderne Hafenanlage. Die Stadt Schwerin setzt auf ein nachhaltiges Konzept und plant langfristig eine Vergabe per Erbbaurecht.

Vorfreude auf Museumseröffnung

Ein großformatiges Werbebanner kündigt weithin sichtbar die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin (Öffnet in neuem Fenster) an. Kulturministerin Bettina Martin und SSGK-Direktorin Dr. Pirko Kristin Zinnow enthüllten das 12 x 22 Meter große Banner feierlich am Parkhaus Am Schloss. Es zeigt Sighard Gilles Gemälde Autofahrer und trägt den Slogan „Wir drücken auf die Tube“ – ein dynamischer Hinweis auf das modernisierte Museum, das am 30. Oktober seine Türen wieder öffnet. Die Vorfreude wächst!

Vorschau auf die kommende Woche

Kundgebung am Samstag: Reichsbürger-Treffen in Schwerin – Gegenproteste angekündigt

Am 15. März plant die Reichsbürger-Szene eine Großdemonstration in Schwerin (Öffnet in neuem Fenster). Bis zu 1.000 Teilnehmer werden erwartet, um ihre Forderung nach einer Rückkehr zur Monarchie zu propagieren. Der Verfassungsschutz warnt: Die Bewegung ist demokratiefeindlich und neigt zu Gewalt.

Zeitgleich setzt das Bündnis „Schwerin für alle“ mit einer Gegendemonstration ein klares Zeichen für Demokratie. Unter dem Motto „Schirm auf für ALLE“ startet der Protest um 12 Uhr vor der Staatskanzlei. Polizei und Sicherheitsbehörden bereiten sich auf einen Großeinsatz vor. Schwerin bleibt wachsam und wehrt sich gegen extremistische Strömungen.

Entscheidung über Steuererhöhung und Zukunft des Dr. K

Der Hauptausschuss und der Ausschuss für Finanzen tagen am Mittwoch, den 19. März 2025, um 18.30 Uhr im Perzinasaal (ehemalige Stadtbibliothek) in der Wismarschen Straße 144 zu einer Sondersitzung.

Die Mitglieder der beiden Ausschüsse beraten zu den Realsteuerhebesätzen, zur Übernachtungssteuer und Hundesteuer sowie zum Haushalt der Landeshauptstadt Schwerin 2025/2026 und zum Betrieb des Dr. K in kommunaler Eigenverantwortung.

Nach der Insolvenz des Stadtjugendrings hat die Stadt ein Konzept entzwickelt, wie das Dr. K in Zukunft weiterbetrieben werden kann. Die AfD-Fraktion schlägt vor, die Musikschule Attaraxia dort anzusiedeln, die UB/FDP-Fraktion schlägt den Verkauf des Gebäudes vor.

Classic-Rock-Party am Samstag

Tønix hat sich 2023 aus der bekannten Schweriner Band Mad Am formiert und spielt ein buntes Rockprogramm von sanft bis hart.
Mit dem Frontmann und Sänger Stefan Heibach und den langjährig erfahrenen Begleitern Andreas Walden (Bass), Stefan Schlick (Git) und Toni Schümann (drums) ist gut Laune und Party garantiert.

Ort der Veranstaltung

Bus Stop Schwerin

Bernhard-Schwentner-Straße 18
19061 Schwerin

Beginn: 20:00 Uhr (Karten an Abendkasse erhältlich)

Fundstück der Woche

Warum der „olle Felten” am Marienplatz ein Symbol ist

Foto: maxpress

„Wenn ick hier fägen dau, hett hier keiner wat tau gahn!“ – August Felten gilt als Schweriner Original. Seit 2013 steht „Oll Felten“ – also: der olle Felten, wie die Schweriner ihren Straßenfeger nannten, als Bronzefigur auf dem Marienplatz. In einer Hand hält er seinen selbstgebundenen Reisigbesen, in der anderen einen aufgelesenen Groschen. Es scheint, als ob er sich unter die Leute mischt und ihnen einen seiner markigen Sprüche entgegenruft.

August Felten wurde 1858 geboren und starb 1931. Er galt als energisch, grob humorig, schlagfertig und selbstbewusst. Kein Blatt nahm er vor dem Mund – nicht gegenüber der Obrigkeit der Stadt und auch nicht gegenüber der feinen Dame mit Hund – dem „Köter, der mi allens wedder vullschit“.
Seine Arbeit erledigte er sehr genau und akkurat. Die Schweriner haben über ihn gelacht, denn sie wussten: „Oll Felten“ war im Herzen liebenswürdig und hatte einen guten Kern. Im Jahre 1924 wurde er sogar zu einem Postkartenmotiv. Als er 1931 nach einem Leben in Armut und doch in voller Würde starb, kannte ihn ganz Schwerin. 

Das Besondere an der Bronzefigur ist, dass sie ein echtes Porträt ist. Aber dem Künstler genügte nicht nur die Figur allein.  Er versuchte aus ihr auch eine Symbolik und einen weiteren Zeitbezug herauszuarbeiten. August Felten wurde somit zum Träger vieler Nachwendeschicksale: Viele Arbeitslose sahen sich nach der Wende weit weg von ihren eigentlichen Berufen ähnlich mit dem Besen oder der Laubharke in der Hand. So manches, was die Arbeitsämter für sie vorsahen, wirkte auf den Künstler zynisch und entwürdigend. Er hat daher Schlagworte aus dem Maßnahmenkatalog der Behörden teilweise auf den Mantel des ollen Felten gestempelt. Die sollen zum Nachdenken anregen. Ironie ist der gefundene Groschen mit dem Spruch: „Sich regen bringt Segen“. Als ob es ein Straßenfeger schon jemals zu irgendeinem Segen gebracht hätte. Ganz anders für all jene, die mit Geld und Zinsen zu noch mehr Geld kommen – wie im Bankgebäude hinter August Felten. 

Bernd Streiter
Der Künstler Bernd Streiter wurde 1962 in Havelberg geboren. Er studierte Kunsterziehung und Deutsch an der Humboldt-Universität Berlin und später Malerei und Grafik in Leipzig. Er selbst behauptet von sich: „Der Zeitgeist kann mir den Buckel runterrutschen. Ich folge meiner Begeisterung, dem Licht meines Lebens.“ Dabei sucht er nach dem Zauber hinter gewöhnlichen Dingen und hält sich an das „klassisch Ewige“, wie er sagt. Seine Materialien sollen lange Zeit überdauern können. Bertha Klingberg hat er 2010 in Bronze gefertigt.

Weise Worte

„Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind.“

Paul Claudel (französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat)

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