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Hallo!
Langsam aber sicher bewegen wir uns alle auf die Weihnachtsfeiertage zu. Nicht mehr lange, dann ist Heilig Abend - Zeit für die Familie und Zeit zum Innehalten.
Das Stadtgeschehen in Schwerin kommt allerdings noch nicht zur Ruhe. In den letzten Tagen hat es unsere Stadt sogar in die überregionale Medienberichterstattung geschafft.
Der Grund? In Schwerin sollen Asylbewerber und Bürgergeldbezieher künftig zur Arbeit verpflichtet werden. Das hatte auf der letzten Sitzung die Stadtvertretung beschlossen.
"Wir wollten klare Linie zeigen, dass - wer Leistungen vom Staat erhält, wenn nichts dagegen spricht - für diese Leistung eine Gegenleistung erbringt, - sprich: arbeitet", begründete CDU-Fraktionschef Gert Rudolf damals den Antrag seiner Fraktion.
Der NDR (Öffnet in neuem Fenster) schreibt trotzdem von “Bundesweit beispielslos”. Auch die “Hamburger Morgenpost” (Öffnet in neuem Fenster) (MOPO) schreibt von einem “Einmaligen Schritt”. Der “Berliner Kurier” (Öffnet in neuem Fenster) wählt die Überschrift “Stadt verdonnert Flüchtlinge und Bürgergeld-Nutzer zur Arbeitspflicht!”
Die Stadtverwaltung wird nun ein ein entsprechendes Konzept erarbeiten, obwohl sie im Vorfeld der Stadtvertretung die Ablehnung des CDU-Antrages empfohlen hat. Als einen Grund nennt die Verwaltung einen hohen Verwaltungs- und Betreuungsaufwand. Wenn die Arbeitsgelegenheiten verbindlich durchgeführt werden sollen, müssten die Teilnehmenden gewonnen und verpflichtet werden, zudem müsse die Zumutbarkeit überprüft, die Teilnahme dokumentiert und eine Ablehnung sanktioniert werden, hieß es von der Verwaltung.
Es bleibt also abzuwarten, was aus dem Beschluss wird und welche Kosten am Ende auf die Stadt zukommen. Dann ist es sicherlich auch Zeit für eine Kosten-Nutzen-Abwägung.
Themen der letzten Woche
Evangelischer Medienpreis für Schweriner Podcast-Projekt “Man müsste mal…”
Vor gut vier Jahren, mitten in der Corona-Pandemie, starteten Andreas Lußky und Claus Oellerking ihren Podcast “Man müsste mal …“. Seitdem sind 117 Folgen entstanden, in denen sie engagierte Menschen aus der Region vorstellen, die mit ihren Ideen und Taten die Welt ein kleines bisschen besser machen.
Doch nun gibt es Grund zur Freude: Der Podcast wurde mit dem erstmals ausgelobten Evangelischen Medienpreis „Miteinander in MV“ des Evangelischen Presseverbandes MV e.V. ausgezeichnet (Öffnet in neuem Fenster). Unter 20 eingereichten Beiträgen aus Print, Fernsehen, Radio und Podcast belegte „Man müsste mal …“ den zweiten Platz. Besonders hervorgehoben wurde die Folge 40 mit Marcus Wergin (Öffnet in neuem Fenster), die sein Engagement für die Schweriner Tafel e.V. in den Fokus rückt.
Wir haben das Projekt von Anfang an unterstützt und freuen uns natürlich, dass das Podcast-Projekt jetzt einen Preis erhalten hat.
Stadtverwaltung arbeitet weiter an einer Lösung für eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete
Die Stadtverwaltung hatte auf der letzten Sitzung die Errichtung einer weiteren Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Stadt mehrheitlich abgelehnt. Das entbindet die Verwaltung allerdings nicht davon weiter vom Land zugewiesene Asylbewerber aufzunehmen. Dazu ist die Stadt gesetzlich verpflichtet.
Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hat deshalb auch schon einen Widerspruch gegen die Entscheidung der Stadtvertretung eingereicht, über den diese nun auf der kommenden Sitzung am 29. Januar abzustimmen hat.
Der Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) hat inzwischen auf einer Sondersitzung drei bestehende Wohnhäuser als mögliche Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen freigegeben (Öffnet in neuem Fenster). Die betreffenden Gebäude befinden sich in der Benno-Völkner Straße, Hagenower Straße und Hamburger Allee.
Es bleibt also spannend, wie es weitergehen wird.
Abschied nach 23 Jahren: Geschäftsführer Josef Wolf verlässt die Stadtwerke Schwerin
Josef Wolf, seit 2002 der Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin, wird zum 31. März 2025 seine Position an der Spitze des kommunalen Unternehmens verlassen und sich ins Privatleben zurückziehen. Dies teilte er im Einvernehmen mit dem Schweriner Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) mit. Unter Wolfs Führung haben die Stadtwerke, die er fast ein viertel Jahrhundert leitete, zahlreiche Herausforderungen gemeistert und wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen.
Im vergangenen Jahr wurde dem bis dahin alleinigen Geschäftsführer der Stadtwerke Wolf mit Hanno Nispel ein zweiter Geschäftsführer zur Seite gestellt. Inwieweit damit eine Nachfolgeregelung geschaffen wurde, ist Spekulation. Über eine Nachfolge ist bisher nichts bekannt.
Vorschau auf die kommende Woche
Schweriner Kurzfilm-Nacht am Wochenende
Am Samstag, den 21. Dezember 2024, lädt das Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus gemeinsam mit dem Freundeskreis FILMKUNSTFEST MV e. V. zur achten Ausgabe der Schweriner Kurzfilm-Nacht (Öffnet in neuem Fenster)ein. Unter dem Motto "Banden bilden" verspricht der Abend, ein leuchtendes Highlight in der längsten Nacht des Jahres zu sein.
Höfische Weihnacht im Schlossinnenhof
Von Freitag bis Samstag öffnet die Höfische Weihnacht im Innenhof (Öffnet in neuem Fenster) des Schweriner Schlosses wieder ihre Tore und lädt zu einer festlichen Auszeit ein. Umrahmt von stimmungsvoll beleuchteten Schlossmauern erwartet die Besucher ein romantischer Weihnachtsmarkt mit handgemachter Musik, dem Duft von Kaiserschmarrn, Raclette und heißem Punsch. Genießen Sie die besondere Atmosphäre und lassen Sie sich von diesem einmaligen Adventserlebnis verzaubern.
Kunsthandwerkermarkt wintersonnenWERKE
Traditionell und atmosphärisch geht es zu auf diesem Kunsthandwerkermarkt zur Wintersonnenwende am 4. Adventswochenende mit vielen Angeboten für die ganze Familie. Ausgesuchte Künstler und Kunsthandwerker aus der Region präsentieren ihre Produkte kurz vor Weihnachten an Ständen auf dem Gelände, in Bauernhäusern und Scheunen. Es gibt Bratwurst, Glühwein, Plätzchen, Punsch, Musik, Märchenvorlesen in der Stube, frisch gebackene und gebratene Leckereien von Historiendarstellern in der Küche der Büdnerei und vieles, vieles mehr.
Besucher ab Körpergröße 1,40 Meter zahlen 2 EURO und erhalten dafür ein Tombola-Los.
Für die Veranstaltung „Kunsthandwerkermarkt WintersonnenWERKE“ auf dem Gelände des Freilichtmuseums Schwerin-Mueß wird die Straße Zum Alten Bauernhof wie folgt gesperrt:
- 21.12.2024 von 11.00 bis 19.00 Uhr.
- 22.12.2024 von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Zum Programm geht es hier (Öffnet in neuem Fenster).
Die Aussteller sind hier (Öffnet in neuem Fenster)aufgelistet.
Fundstück der Woche
Begründer der deutschen Schauspielkunst ein Denkmal in Schwerin gesetzt
Er gilt als Begründer der deutschen Schauspielkunst und ihm wurde in Schwerin ein Denkmal gesetzt: Conrad Ekhof. Auf dem nach ihm benannten Ekhof-Platz zwischen dem Mecklenburgischen Staatstheater und dem Staatlichen Museum steht die Büste des Schauspielers, Dramatikers und Gründers der ersten deutschen Schauspielschule in Schwerin. Der gesamte Platzraum, umgeben von Bäumen, stellt ein Einzeldenkmal dar.
Hans Kies hatte die Büste 1961 geschaffen.
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Der Schauspieler Conrad Ekhof wurde 1720 in Hamburg geboren. Er wuchs bei seiner Familie im Hof des ersten öffentlichen Opernhauses in Deutschland auf. Hier hatte er seinen ersten Kontakt mit der Theaterwelt. Ekhof arbeitete zunächst als Schreiber eines Advokaten in Schwerin – ein Glücksfall, denn hier hatte der kunstsinnige Junge Zugang zu dessen Bibliothek. Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, nahm Gestalt an. Später wurde er Mitglied einer Wandertheatergruppe. Bei einem Gastspiel in Schwerin war Landesherr Christian Ludwig II. äußerst fasziniert. Conrad Ekhof arbeitete von nun an dauerhaft in Schwerin, verfeinerte seine Fähigkeiten als Dramatiker und erlangte damit für die Schauspielkunst allgemein neue Qualitäten. Er gründete am 28. April 1753 mit Mitgliedern der Schönemannschen Gruppe die erste deutsche Schauspielerakademie.
Nach 17 Jahren verließ er die Gruppe und zog wieder als Schauspieler-Nomade durch die Lande. In Hamburg eröffnete er 1767 das erste deutsche Nationaltheater. Der Dramaturg wurde niemand Geringeres als Gotthold Ephraim Lessing. Für Ekhof begann hier die Hochzeit seines Schaffens. Herzogin Anna Amalia holte den großen Schauspieler später nach Weimar.
Als Conrad Ekhof am 16. Juni 1778 in Gotha starb, galt er als der bedeutendste Schauspieler Deutschlands. Die Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e.V. fördert am Ende jeder Spielzeit junge Künstler mit der Vergabe des Conrad-Ekhof-Preises.
Mehr erfahren Sie auf der Website von “SchwerinToGo” (Öffnet in neuem Fenster).
Stichwort Schauspielerinnen und Schauspieler: Am 4. Januar findet in der Marienplatz-Galerie ein Casting für das Fernsehen statt. Mehr dazu hier (Öffnet in neuem Fenster).
Weise Worte
„Weihnachten ist voller Magie. Und am wichtigsten ist die Magie, die man selbst schafft“
Astrid Lindgren (1907 - 2002)
Schwedische Schriftstellerin