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Facebook ist tot, lang lebe Atomkraft

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Keine Zukunft ohne Atom?

Auf der Suche nach Lösungen für weniger Abhängigkeit vom russischen Gasmarkt und klimafreundlicheren Energiequellen wird seit längerem verstärkt über Atomkraft diskutiert. Und diese Diskussion fand gestern einen Höhepunkt, als die EU-Kommission Atom und Erdgas als nachhaltige Investments eingestuft hat (Öffnet in neuem Fenster), sofern die Kraftwerke bestimmte Auflagen erfüllen – etwa ein Plan für die Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Entscheidung der EU-Kommission soll dem Ziel dienen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. 

Mit der Taxonomie will die EU Anreize für Investmentfonds und Anleger:innen schaffen, um in alternative Energie zu investieren. Diese Entscheidung ist für viele Umweltexpert:innen im Fall von Atomkraft und Erdgas nicht nachvollziehbar, zumindest in Deutschland und Österreich. Denn andernorts macht Atomkraft auch jetzt noch eine wesentlichen Anteil an der Energieversorgung aus. 

Die Befürworter:innen der Kernkraft argumentieren, dass mit den Investitionen  auch die Sicherheit und Technologie der Atomkraftwerke weiterentwickelt werden kann (Öffnet in neuem Fenster). Deutschland will das Ziel der Klimaneutralität weiterhin mit Solar- und Windkraft erreichen, und Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler hat gestern angekündigt (Öffnet in neuem Fenster), in der Sache eine Klage gegen die EU-Kommission einzureichen, um das Greenwashing von Atomkraft zu verhindern. 

Sobald die umstrittene Taxonomie der EU-Kommission abgesegnet ist, stellt sich auf die Frage, wie Investmentfonds damit umgehen: Werden Unternehmen der Nuklearbranche tatsächlich in nachhaltige Fonds aufgenommen? Wenn ja, sollten Menschen, die auf nachhaltige Investments achten, ihre Fonds künftig genauer analysieren. Die Diskussion macht jedenfalls auch eine gewisse Verzweiflung Europas sichtbar, und vielleicht war da die Atomlobby das geringere Übel. 

Die Facebook-Ära ist vorbei

Wenn ich mein eigenes Nutzungsverhalten betrachte, ist es keine Überraschung: Facebook verzeichnete im vierten Quartal erstmals einen Rückgang bei den täglich aktiven Nutzern. Und auch bei den Werbeumsätzen kämpft der Mutterkonzern Meta. Das Unternehmen erklärt sich die wirtschaftliche Entwicklung mit der Inflation und Lieferkettenproblemen bei den Werbekunden, aber besonders mit "einem steigenden Wettbewerb um die Zeit der Menschen". Damit ist Konkurrent TikTok gemeint, der mit seinem Videoformat sowohl Nutzer:innen als auch die Werbung anzieht. An der Börse sorgte gestern der ernüchternde Ausblick für einen massiven Absturz der Aktie (Öffnet in neuem Fenster). Und weil Meta offenbar selbst langsam einsieht, dass die Hochzeit von Facebook vorbei ist, will sich das Unternehmen künftig mehr auf das Metaverse konzentrieren. 

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Die Inflation im Euroraum stieg im Januar mit 5,1 Prozent höher als erwartet. In Österreich zeichnet sich mit ebenfalls 5,1 Prozent der höchste Wert seit 37 Jahren ab. Aufgrund dieser Entwicklung steigt jetzt der Druck auf die EZB, mit einer Zinswende zu reagieren. (Standard (Öffnet in neuem Fenster) und Zeit (Öffnet in neuem Fenster))

Auch Paypal enttäuschte Anleger:innen mit den Quartalszahlen und schloss gestern 24 Prozent im Minus. (CNBC (Öffnet in neuem Fenster)

Der österreichische Wintertourismus erholt sich rascher als erwartet, die Nächtigungen der aktuellen Saison sollen laut Wifo nur noch 22 Prozent unter der Zahl in der letzten Saison vor der Pandemie liegen. (Presse (Öffnet in neuem Fenster))

Die Klimakatastrophen in Europa haben laut einer Auswertung der Umweltagentur EAA in den vergangenen vier Jahrzehnten Schäden in Höhe von einer halben Billion Euro verursacht. Deutschland war mit 110 Milliarden Euro am stärksten betroffen. (Spiegel (Öffnet in neuem Fenster))

Bis morgen!

Lisa

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