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Web 2.5

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SXSW- und Banken-Update 

Diese Woche fühlte sich an, als hätte jemand die Zeit um 15 Jahre zurückgedreht. Zum einen, weil aufgrund der Banken-Crashes Vergleiche zur Krise 2008 gezogen wurden – dazu gleich mehr. Zum anderen, weil sogar bei der SXSW in Austin viele Vergleiche kamen – zu Web 2.0, was ebenfalls in dieser Zeit aufkam. 

Die Schlangen vor den Vortragsräumen waren lang wie nie, und trotzdem fühlte sich die mehrtägige Interactive-Konferenz etwas weniger bunt als sonst an. Die Unternehmen scheinen weniger Marketing-Budget in ihre Live-Experiences zu investieren, die Geschäftsführer:innen auf den Bühnen waren weniger übermütig als sonst. Meta etwa hatte keinen eigenen Stand, sondern lud Gäste in die eigenen Büroräumlichkeiten in Austin ein. Immerhin gab der Konzern auch diese Woche bekannt, weitere 10.000 Beschäftigte zu entlassen. Bei den Trendthemen der vergangenen Jahre – Web3 und Metaverse – war unter den Speaker:innen Ernüchterung durchzuhören, mehrmals fiel der Begriff Web 2.5 – man müsse noch mal einen Schritt zurückgehen und überlegen, welchen Mehrwert virtuelle Welten und Web3-Anwendungen wirklich bringen. Aus den Gesprächen und Vorträgen der SXSW wurde aber klar, dass zumindest Künstliche Intelligenz gekommen ist, um zu bleiben.

Der Crash der Silicon Valley Bank war sowohl auf den Bühnen als auch abseits davon ein zentrales Thema, da viele der Kund:innen sich bei der Konferenz befanden. So hat etwa Instagram-Gründer Kevin Systrom das Konto seines neuen Startups Artifact bei der SVB. Was die Krise der Credit Suisse mit der SVB vereint, ist dass beide offenbar durch Missmanagement ausgelöst wurden. Die SVB investierte die Gelder in langfristige Anleihen und konnte so den kurzfristigen Ansturm auf die Einlagen nicht mehr bedienen. Ausgelöst hatte diesen Bank Run unter anderem Peter Thiel, der gestern jedoch erklärte, (Öffnet in neuem Fenster) dass er nicht mit einem Scheitern rechnete und deshalb 50 Millionen US-Dollar auf seinem Konto ließ.  Die Credit Suisse hingegen war in den vergangenen Jahren laut Recherchen immer wieder in Betrugsgeschäfte verwickelt und machte 2022 7,4 Milliarden Euro Verlust. 

Die Krisen dieser beiden Banken brachte diese Woche weitere Finanzinstitute in Schwierigkeiten, weitere Rettungsaktionen könnten also folgen.  Expert:innen sehen aktuell aber noch keine Gefahr für eine mit 2008 vergleichbaren Bankenkrise. 

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Schönes Wochenende!

Lisa

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