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Dein wöchentliches She Drives Mobility Update

Hallo ihr lieben steady-Flauschis!
Danke für euren Support, willkommen auch an alle neuen Crewmitglieder an Bord der emissionsfreien MS Autokorrektur. Ich freue mich, wenn ihr diesen Newsletter weiterempfehlt, weil ich immer mehr spüre, wie hilflos manche Menschen nicht nur angesichts der riesigen Bedrohung durch die Klimakatastrophe sind, sondern auch den Fake News, Lügen und Scheinargumenten in der noch immer nicht gestarteten Mobilitätswende.

Ich bin aktuell auf meiner Lesereise viel in den Bahnen unterwegs und kann wirklich nicht bestätigen, dass - so wie es medial grad den Eindruck macht - überhaupt nix mehr funktioniert. Klar, die Regionalbahnen sind wie erwartet überfüllt. Pendler:innen zu Recht generbt, weil dieser Teil des Weges zum Job für sie aktuell zu einer echten Nervenbelastung werden kann. Aber gerade im Fernverkehr (und ich klopf mal auf Holz, dass mein Lob nicht für negative Folgen durch Karma sorgt) bin ich gut unterwegs, mit freundlichem Personal und der Behindertenfeindlichkeit, die viele Bahnhöfe und Züge leider immer noch haben. Das fällt mir mit Faltrad am Arm natürlich auch auf, nicht nur, weil es mir ein Herzensanliegen ist. Meine Oberschenkel sind komplett blau vom Treppensteigen und Rad in die Bahn wuchten. Es ist furchtbar, dass das sehr lange so bleiben wird, denn selbst der 2022 vorgestellte neue ICE hat wieder überall Stufen. Ich glaube erst an superdupberdeutsche Ingenieurskunst, wenn ich Barrierefreiheit in der Mobilität umgesetzt sehe - und das kann dauern. Der Wille ist einfach nicht da, "das andere" wird als anstrengend und "nice to have" empfunden. Dabei tut Barrierefreiheit ALLEN gut.

Große Gegenwehr erreichte mich bei Twitter beim Posten dieses Fotos. Ich lebe in Hamburg Eimsbüttel und habe aktuell das Gefühl, dass der Egoismus nicht weniger meiner Nachbar:innen mir noch mehr die Luft zum Atmen nimmt. Ich nenne meinen Stadtteil nur noch Bullibüttel. Zig von diesen Hobbyfahrzeugen stehen mittlerweile in meiner Straße, Highlight ist ein übergroßes, altes Wohnmobil, auf dessen Dach ein Kajak thront. Und NEIN, diese Boliden werden nicht jeden Tag bewegt, das ist nämlich immer die erste Reaktion: "Weißt du, ob das nicht einer Familie gehört? Einer Handwerkerin?" Anstatt anzuerkennen, dass auch ich, die ich ohne eigenes Auto lebe, ein RECHT auf meinen Stadtraum vor der eigenen Haustür habe, wird geradezu reflexhaft verteidigt, was wir gewohnt sind: Das Parken vor der Haustür.

Das kann und muss weg, deswegen bin ich auch gegen Ladelaternen. Sie manifestieren Autoabstellflächen in unserem Lebensraum. So viele versiegelte große Flächen in der Stadt, die dafür genutzt werden können. Wir müssen endlich das Umdenken beginnen.

Vielleicht haben Sie Zeit, in den Podcast von Igor Levit reinzuhören. 13. Folge der 32 Beethoven Sonaten. Bei Min 27 sagt er erst, da fährt Beethoven mit dem Auto gegen die Wand, bessert es aus aufs Rad und sagt dann "Wer braucht schon Autos". Liebe Grüße aus Wien!

Wir können nicht alle Rebell:innen sein, die sich auf Straßen kleben, aber wir alle können dort, wo wir tätig sind, rebellisch sein und die Klimakatastrophe thematisieren. Stattdessen drängt es unzählige der Businesskasper - Ausdruck von Bully Herbig geklaut - wieder in die hochkarbonisierten Spurrillen des "Vor-Corona".

https://www.youtube.com/watch?v=HJ54m_rHTPc (Öffnet in neuem Fenster)

So dass ich gestern spätabends meinen Newsletter bei LinkedIn auch entsprechend wütend adressiert habe. 5.000 haben diesen abonniert, ich will einfach nicht, dass geflogen, gemeckert und überkonsumiert wird. Wir müssen was verändern, nicht der Globale Süden, in dessen tiefer Schuld wir stehen. Unter anderem Auslöser war dieser Post bei LinkedIn, der viel Applaus und Verständnis erhielt.

Ich packe mir da nur noch an den Kopf.
Der LinkedIn Newsletter ist auch auf meiner Seite zu lesen.

https://katja-diehl.de/gedanken-zur-autokorrektur-8/ (Öffnet in neuem Fenster)

Ich freue mich aber, falls ihr bei LinkedIn seid, wenn ihr meine "Love and Rage Edition" auch dort verteilt. Es kann nicht sein, dass wir wieder zum Selfiemachen auf Greenwashingevents gehen und im Businessnetzwerk nur die Fotos posten - aber keine Stellung beziehen. Diese Zeit ist vorbei!

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6946558368324976641/?commentUrn=urn%3Ali%3Acomment%3A%28ugcPost%3A6946558367674871808%2C6946745888019001344%29&dashCommentUrn=urn%3Ali%3Afsd_comment%3A%286946745888019001344%2Curn%3Ali%3AugcPost%3A6946558367674871808%29 (Öffnet in neuem Fenster)

Abschließend mein liebster Leserbrief zu einer Lesung in Göppingen - der zugleich (neben dem unsäglichen Inhalt und Formulierungen) Zeichen für die Medienkrise ist, da der Herr Vorstand der regionalen Nichtalternative für Deutschland ist. Der "Leserbrief" ist damit weit politischer als es den Anschein macht. Finde nur ich das problematisch?


Meine nächsten Termine:

27. Juni Evangelisches Bildungswerk Schweinfurt (Öffnet in neuem Fenster) zusammen mit dem VCD

28. Juni Augsburg (Öffnet in neuem Fenster)

30. Juni Lüneburg (Öffnet in neuem Fenster)

01. Juli zu Gast auf dem Roten Sofa beim NDR

2. Juli virtueller Vortrag in Bonn

3. Juli Wiesbaden, Superblock-Sonntag (Öffnet in neuem Fenster)

Ich danke euch für die Zeit, die ihr euch für meine Arbeit nehmt!

Das ist so viel wert!

Lieber Gruß - Eure Katja

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