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Die Woche nach dem FDP-Irrlichtern…

Hallo ihr Lieben - herzlicher Gruß an alle, die das erste Mal reinlesen, herzlicher Dank für euren Support an alle, die diese Woche kündigten - und ein ganz dickes Dankeschön an alle, die ihre Pakete auf die nächst höhere Ebene gehoben haben. Das ist so schön! Denn gerade diese Woche war wieder vermehrt “Anwaltkontakt” nötig, ein Blogger hat einen langen, diffamierenden Artikel über mich geschrieben, ich wurde ein Dutzend Mal bei der Gebührenzentrale angemeldet, inklusive des Eintrags meiner IBAN für Einzugsverfahren und es gab die üblichen Bedrohungen, die ich Dank euch komplett verpasse, weil ich meine Mails nicht mehr lesen muss. Das konnte ich outsourcen - hallo Damian ;)

Das hier ist mir gestern passiert - ich wurde bei Instagram gesperrt, mein Konto war stundenlang nicht mehr erreichbar. Der Vorwurf:

Screenshot der Meldung, dass ich entweder gefälschte Bewertungen gepostet, eine Liebesbeziehung für Geldbetrug oder Geldwäsche gemacht habe.

Und auch dafür werde ich wohl in Zukunft vermehrt anwaltliche Hilfe benötigen. Denn hinter solchen Sperrungen stehen massive und konzertierte Meldungen meines Kontos. Es war ein brutaler Fehler, keine eigene europäische Plattform aufzubauen. Richtig sicher fühle ich mich echt nur auf Mastodon. Toll auch, dass (natürlich) Männer mir schreiben, dass ich dann doch von den Plattformen runtergehen soll. In Zeiten wie diesen könnte ich mich natürlich zurückziehen und meinen Blog polieren, aber 1. was ist das für ein übergriffiger “Rat” und 2. haben wir unsere Welt der Kommunikation und Information abhängig gemacht von Meta und Co.. Hier das Video, mit dem ich den Vorfall thematisiert habe:

https://youtube.com/shorts/1bUnbsY7Rkw?si=Kx82chJEjZrWeohx (Öffnet in neuem Fenster)

Es gab ein schönes Interview im Magazin zeitzeichen, das sich vertieft mit dem Auto beschäftigt (einfach auf das Bild klicken).e

Foto des Interviews. (Öffnet in neuem Fenster)

Auch die Rezension meines neuen Buches fand ich sehr wertschätzend.

Foto der Rezension. (Öffnet in neuem Fenster)

Während ich euch schreibe, höre ich eine spannende Folge von ZEIT Geschichte, die vor allem auch die Anfänge der Automotorisierung von Deutschland unter Hitler beleuchtet. Porsche konnte den Volkswagen nur bauen, weil er die Entwürfe einem Juden klaute und dann mit staatlichem Support der Einzige zu werden, der den “Kleinwagen für alle” bauen solle. Es gab keinen Wettbewerb um den besten Entwurf, Hitler entschied, dass Porsche das machen sollte (1934).

https://podcasts.apple.com/de/podcast/zeit-geschichte-wie-war-das-noch-mal/id1584833927?i=1000625741269 (Öffnet in neuem Fenster)

Damit zu den “Ereignissen” rund um die FDP…

Meine Gedanken durfte ich auf Seite 1 des FREITAG auf den Punkt bringen:

Es geht nicht um Autos – es geht um Zukunftsfähigkeit! Mein Kommentar zum „Pro Auto Plan“ der FDP bei Der Freitag.

https://katja-diehl.de/es-geht-nicht-um-autos-es-geht-um-zukunftsfaehigkeit-mein-kommentar-zum-pro-auto-plan-der-fdp-bei-der-freitag/ (Öffnet in neuem Fenster)

Es ist natürlich immer verlockend, über jedes Stöckchen zu springen - allein: Es bietet nur Fläche für Verlust. Von Faktenhoheit und Diskursstärke. Ich nehme euch ja eh schon mit auf meiner Reise zu neuen Narrativen und kommunikativen Strategien. Auch in diesem Monat sind wieder viele Fakten-Bücher herausgekommen. Ich denke, wir können uns das allmählich sparen. Zum einen werden Jene, die sie wirklich lesen müssten, nicht lesen, zum anderen ist jeder Fakt, warum es Sinn macht, endlich die Mobilitätswende zu starten, schon 194 Mal gestresst worden.

Leider musste ich aktuell da auch den FC St. Pauli kritisieren, der wie so viele auf Autosponsor*innen setzt. Ich bin nicht naiv! Aber wenn schon Greenwashing, dann doch bitte mit einem gewissen Vorteil für die Gemeinschaft und nicht einfach noch mehr Autos auf die Straßen meiner Stadt ballern. Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Falls ihr bei LinkedIn seid: Lasst uns dort diskutieren!

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7230298360107204608/ (Öffnet in neuem Fenster)

Ich habe mich diese Woche mit Christoph von der Deutschen Umwelthilfe getroffen, um knackig in 30 Minuten zu erläutern, was es bisher für Klage für das Klima gab und was die aktuelle bedeutet. Mitmachen können ALLE!, da es bei der Umwelthilfe um eine symbolische Überbringung einer Nachricht an unsere Regierung geht, dass wir als Bevölkerung nicht einverstanden sind, wie zerstörerisch der Kurs auf eine weitere Ignoranz der Pariser Klimaziele setzt. Hier könnt ihr den Talk als Video nachhören, er erscheint am nächsten Sonntag auch als Episode von She Drives Mobility.

Sharepic zum Talk mit Christoph und mir. (Öffnet in neuem Fenster)

Da mich grad wieder ein paar Herren belehren wollen, dass Tempo 30 keinen Sinn macht, habe ich für euch hier ein paar Links zu Studien, die ihr euch gut ablegen solltet, weil dieser Quatsch immer wieder an uns vorbeischwimmt.

Doch zunächst ein Auszug aus meinem aktuellen Buch zu dieser Thematik, der zeigt, wie absurd diese Debatten sind.

Was ist eigentlich unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit im Auto? Die Realität ist ziemlich bitter: Seit 1920, als Henry Ford mit seinen Autos zur Welteroberung ansetzte, fahren Pkw weltweit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 bis 40 km/h. Wenn Sie so über die Wege mit Ihrem Pkw nachdenken, was denken Sie da? Hat Ihre Automobilität, seitdem Sie Ihren Führerschein erworben haben, an Durchschnittsgeschwindigkeit gewonnen oder verloren?
Die Statistik zeigt, dass viele Zahlen im Automobilitätssystem sehr konstant sind, obwohl wir das Gefühl haben, eine Zivilisation zu sein, die sich kontinuierlich weiterentwickelt. In Sachen Mobilität ist das nicht der Fall. Das Tagesbudget von »Mobilität« oder auch »Reisezeit« ist schon seit eh und je etwa eine Stunde am Tag. Das bedeutet umgerechnet auf die durchschnittliche Geschwindigkeit, dass die tägliche Mobilität in Kalifornien oder Europa kaum mehr als 35 Kilometer pro Tag beträgt. Woran liegt das? Heute gibt es in den entwickelten Ländern ein Kraftfahrzeug für fast jede:n Führerscheinbesitzer:in. Der Markt ist gesättigt.

Und nun zu den Studien:

✔️ Stimmt: Tempo 30 erhöht die Verkehrssicherheit

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 30.08.2021.

https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-tempodreisig-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Flüssiger Verkehr reduziert Feinstaub und andere Emissionen:

https://www.bundestag.de/resource/blob/670978/11c58eeb3377baed5971fee5a17e2b72/WD-8-102-19-pdf-data.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

Ersteinschätzung der Wirkung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen auf die NOx- und PM10-Emissionen

https://pudi.lubw.de/detailseite/-/publication/33573 (Öffnet in neuem Fenster)

Tempo 30 = weniger Lärm Reduktion um 20 km/h = als würde 1/3 weniger Autos fahren. hier ein Überblick der Umwelthilfe:

Bei einem Zusammenstoß ist der Aufprall bei
Tempo 50 fast dreimal so stark wie bei Tempo
30. Das Risiko tödlicher Verletzungen bei
einem Unfall sinkt bei Tempo 30 statt 50 um
75 Prozent. (Öffnet in neuem Fenster)

Und damit zurück zu den Rubriken.

Der Rückspiegel: Heute vor einem Jahr schrieb ich das hier:

Was ist eigentlich radikaler? Friedlicher Protest oder Gesetzesbruch durch Bundesminister?

https://katja-diehl.de/was-ist-eigentlich-radikaler-friedlicher-protest-oder-gesetzesbruch-durch-bundesminister/ (Öffnet in neuem Fenster)

Und hier sind die “News”, die mich diese Woche inspiriert haben:

Auf einen Blick sehen, wie gut die ÖPNV-Angebotsqualität ist. Das verspricht ioki Plan, die neueste Innovation der DB-Tochter ioki. ioki setzt mit ioki Plan neue Maßstäbe in der Analyse und Planung im Nahverkehr. Nutzende können sich kostenfrei anmelden und erhalten in wenigen Minuten eine interaktive Darstellung der Angebotsqualität des ÖPNV.

https://www.lok-report.de/news/deutschland/industrie/item/52015-oepnv-angebotsanalyse-db-tochter-ioki-veroeffentlicht-neues-web-tool-ioki-plan.html (Öffnet in neuem Fenster)

"KL Navi": So nennt sich eine neue Mobilitätsplattform, die derzeit in Kaiserslautern getestet wird. Vor allem Menschen mit Behinderung sollen laut Stadt darüber die für sie besten Wege finden.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/neue-mobilitaetsplattform-wird-in-kaiserslautern-getestet-100.html (Öffnet in neuem Fenster)

Das derzeit größte Umbauprojekt in Graz ist die Neutorgasse, wo nicht nur Tempo 30 eingeführt wurde, sondern auch die drei bis vier Fahrstreifen auf zwei reduziert wurden. Auf dem gewonnenen Raum gibt es jetzt Grünflächen rund um die bestehenden Bäume, neue Straßenbahnhaltestellen, zwei eigene Radstreifen und doppelt so viel Platz für Fußgänger:innen. Vor der Umgestaltung beanspruchte der motorisierte Verkehr bis zu zwei Drittel der Gesamtbreite der Neutorgasse – jetzt ist es nur noch ein Drittel.

https://www.wienerzeitung.at/a/tempo-30-minimaler-zeitverlust-fuer-mehr-lebensqualitaet (Öffnet in neuem Fenster)

„‚Nazis raus‘ ruft es sich leichter, da wo es keine Nazis gibt” wusste schon die Band Kraftklub. Und trotzdem sind sie da: Menschen, die auch in Unterzahl gegen rechte Hetze aufstehen und dafür jeden Tag mit Konsequenzen rechnen müssen. Veto hat Engagierte in ihrem Einsatz gegen rechts in ostdeutschen Kleinstädten begleitet.

https://wahl.veto-mag.de/reportage/ (Öffnet in neuem Fenster)

Viele Vertreterinnen eines intersektionalen, postkolonialen oder queeren Feminismus verstehen es als unterdrückend und als westlich-hegemoniale Geste, wenn man westliche Frauenrechte für Palästinenserinnen einfordert. Denn diese Frauenrechte entsprächen ja den Standards des Westens. Das ist ein Kulturrelativismus, laut dem man nur das vorgeblich Eigene kritisieren darf und sich zurückhalten müsse, wenn es um andere Kulturen, Religionen et cetera geht.

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/fuer-palaestina-gegen-das-eigene-unwohlsein/ (Öffnet in neuem Fenster)
Warum brauchen wir einen Schwarzen Feminismus?
Vier Frauen erzählen von den feinen Unterschieden zwischen Feministinnen
https://www.fluter.de/was-ist-intersektionaler-feminismus (Öffnet in neuem Fenster)

No-car Games: Los Angeles Olympic venues will only be accessible by public transportation.

https://apnews.com/article/2028-los-angeles-olympics-nocar-traffic-homeless-3adafcada2c5964e5dc2da2077a2520d (Öffnet in neuem Fenster)

Klingt alles sehr vielversprechend - oder? Es ist alles schon da, was wir für die Veränderung benötigen. Ich hoffe, meine Hinweise helfen euch bei euren Diskussionen und der Arbeit an der klima- und sozial gerechten Mobilität von morgen!

Bleibt gesund und optimistisch!

Eure

Katja

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