Uiuiui Tiffy, was für ein Start!

Das hier ist mein ungefährer Status.
Ich habe diese Woche gedacht, ich gehe mal wieder zurück in den Alltag, Menschen bewegen, Geld verdienen - diesdas. Ging schon gut los, Ankunft in Hamburg erst in der Nacht. Die Bahn. Sie ahnen es. Dann einen Tag Hamburg gefühlt schneller Vorlauf, weil zuviel zu tun. Ich war in diesen wenigen Stunden richtig überfordert. Das erste Mal zurück in meiner Wohnung seit dem 12.11. - ich habe auf jedem Gang durch meine Zimmer was anderes angefangen zu erledigen. Kennt ihr das? :D
Daher wird diese Ausgabe meines Newsletters auch etwas persönlich, weil ich drei Tage immobil war - verzeiht ;)
Über dieses Feedback hier habe ich mich im Anschluss wirklich gefreut. Eine weitere Person schrieb:
Liebe Katja, vielen Dank für Deinen wunderbaren, aufrechten Talk gestern in Bayreuth!
Insbesondere DANKE, dass Du Deinen Talk damit begonnen hast, dass du Antifaschistin bist. Da halten sich unsere S4Fler in Bayreuth nämlich sehr vornehm zurück und ziehen sich gerne in Diskussionen auf "ihr Kernthema" zurück. Deshalb nochmals: Ganz herzlichen Dank!
(Bin selbst bei Scientist Rebellion, P4F und Widersetzen aktiv. Waren heute zumindest 250 Personen vor der Bayreuther CSU-Parteizentrale.)
Liebe Grüße

Solche Reaktionen bestärken mich in diesen windigen Zeiten, dass wir alle einen Unterschied machen können, wenn wir die Scham überwinden, als unbequem zu gelten. Das geht überall, natürlich immer im Rahmen eurer Möglichkeiten, aber jeder kleine Schritt zählt.
So schrieb ich bei LinkedIn und Instagram:
Wenn ich das sehe, was Merz tut, sehe ich kein Ziel.
Keine Vision.
Kein Gemeinwohl.
Ich sehe einen Alphamann in Angst vor Bedeutungsverlust. Einen Sturkopf, der alles opfern würde, um zu gewinnen. In Unfähigkeit, rote Linien als ebensolche zu wahren.
Angst macht starr, unflexibel. Sie nicht zu erkennen und innezuhalten ist fahrlässig, egozentrisch, toxisch.
Typen wie Merz haben es „geschafft“, dass ich mich trotz meiner chronischen Krankheiten in die Unsicherheit der Selbstständigkeit begab.
Ich habe sie nicht mehr ertragen.
Sie sind immer mit einer Corona von Menschen umgeben, die sie entweder aus Angst oder aus ähnlicher Persönlichkeit „machen“ lassen.
Sie werden als erfolgreich gelesen, weil sie Machtpositionen bekleiden und in unserer Gesellschaft geglaubt wird, dass Mann dorthin mit Leistung gerät.
Merz ist Spiegel fast aller gesellschaftlichen Probleme.

Nach meiner Entscheidung, keiner Lohnarbeit mehr nachzugehen, sondern mich selbstständig zu machen, war da erstmal auch ganz viel Angst. Und bis heute ist da auch weiterhin finanzielle Angst. Aber so gar keine Angst mehr darin, das Richtige zu tun. Es mag hart klingen, aber ich war auch durch die Ereignisse in den USA und auch aktuell im Bundestag nicht mehr wirklich zu erschüttern. Dazu bin ich zu gut vernetzt in unterschiedliche Richtungen und bekomme mit, was Marginalisierten schon sehr lange geschieht. Da bricht sich grad was Bahn, was lange nur ganz knapp unter der Oberfläche gehalten werden konnte.
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Und damit zurück in die eigentliche Schwerpunktbetrachtung - beide Zeichnungen vom großartigen Guido Kühn.
Bundesregierung um Autobranche besorgt und legt neue Programme zur PKW Absatzförderung auf:
Der Inlandsbestand konnte laut KBA gerade mal um 0.8% auf 60.133.124 zugel. PKW zulegen. Das reicht aneinandergereiht gerademal für einen mickrigen 6,56 spurigen Stau um die Erde. Für die Matheskeptiker unter uns: Die durchschnittliche PKW Länge stieg auf nunmehr 4,37m, während der Erdumfang unerklärlicherweise weiter bei 40.075km stagniert. Die Rechnung ist daher 60.133.124PKW * 4,36m / 40.075.000m = 6,56 mal reichen aneinandergereiht die in Deutschland zugelassenen PKW um die Erde.

Ich hatte drei schöne Termine, eine Vorlesung in Bayreuth, das Gedenken an natenom in Stuttgart und dort im Anschluss auch eine Lesung mit Diskussion auf Einladung der GLS Bank. Es waren an dem Abend unfassbar viele Termine gleichzeitig. So bin ich nach meiner Lesung noch weiter zu einem Treffen mit Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe und Claus Weselsky von der GDL - und vielen anderen tatsächlich nur Männern, die aktuell die Gäubahn retten wollen. In freundschaftlicher Verbundenheit möchte ich euch auch bitten, die Petition zu diesem Thema zu unterschreiben, ihr findet sie hier:
https://mitmachen.duh.de/gaeubahn/ (Öffnet in neuem Fenster)Spannende Details zur Mobilität, die mir begegnet sind:
TÜV-Verband: E-Scooter sicher, effektiv und nachhaltig in Mobilitätsmix integrieren.
https://www.tuev-verband.de/pressemitteilungen/tuev-verband-e-scooter-sicher-effektiv-und-nachhaltig-in-mobilitaetsmix-integrieren (Öffnet in neuem Fenster)Studie von Greenpeace:
Deutschlandticket für 29 Euro - was wären die Effekte?
Bei einem Preis von 29 Euro würden 24,2 Mio. Menschen das Deutschlandticket kaufen – das sind 72 Prozent mehr als im Dezember 2024 bei einem Preis von 49 Euro (14,1 Mio.). Das 29-Euro-Ticket würde mehr Menschen anziehen, die den ÖPNV bisher selten bis gar nicht genutzt haben. Unter Sozialhilfe- und Wohngeldberechtigten gaben 75 Prozent an, das Deutschlandticket zu einem Sozialtarif von 19 Euro kaufen zu wollen – im Gegensatz zu nur 29 Prozent zum Preis von 58 Euro.
Der Zugang einkommensschwacher Gruppen zu Mobilität und gesellschaftlicher Teilhabe würde sich durch Preise von 29 bzw. 19 Euro also deutlich verbessern.
Da ein 29-Euro-Ticket deutlich mehr Käufer:innen finden würde, als bisher das 49-Euro-Ticket, würden die Einnahmen durch das Deutschlandticket um 357 Millionen steigen. Bei einem Preis von nur 29 Euro würden deutlich mehr Menschen, die bisher kein ÖPNV-Abo besaßen, das Deutschlandticket kaufen. In diesem Kund:innen-Segment ist eine deutlich höhere Verlagerung vom Pkw zum ÖPNV zu erwarten als unter den aktuellen Deutschlandticket-Besitzer:innen.
Mit einem 29-Euro-Ticket könnten 35,6 Mrd. Personenkilometer vom Auto auf den ÖPNV verlagert werden – das ist doppelt so viel wie beim 49-Euro-Ticket. Dadurch würden 6,5 Mio. tCO2 pro Jahr eingespart werden und Klimafolgekosten in Höhe von 5,7 Mrd. Euro pro Jahr – 3 Mrd. Euro mehr als noch bei dem 49-Euro-Ticket (und 3,5 Mrd. Euro mehr als bei dem 58-Euro-Ticket). Die Einnahmelücke wird also durch die vermiedenen Klimakosten mehr als aufgewogen.
Wow - oder? hier gehts zur Studie:
https://www.greenpeace.de/publikationen/Studie_Deutschlandticket_Final.pdf (Öffnet in neuem Fenster)Implizite negative CO2-Preise von Dieselsteuerprivileg, Pendlerpauschale, Dienstwagen sowie Energiesteuerbefreiung Kerosin inländische Flüge entsprechen zwischen -70 und -690 € pro Tonne CO2 und Benzinpreisvergünstigungen von 0,18 bis 1,70 € pro Liter!
https://ariadneprojekt.de/publikation/kurzdossier-klimaschaedliche-subventionen-entsprechen-negativen-co2-preisen/ (Öffnet in neuem Fenster)Study confirms the benefits of commuting by bicycle in particular in reducing sickness absences. An active commute that involves exercise can reduce the number of sick days and lower the risk of long sickness absences. Commuting by bicycle in particular is associated with a lower risk of sickness absence. The message to employers is clear: it pays off to promote forms of commuting that involve exercise.
https://www.sttinfo.fi/tiedote/70828168/study-confirms-the-benefits-of-commuting-by-bicycle-in-particular-in-reducing-sickness-absences?lang=en (Öffnet in neuem Fenster)An dem Gedenken an natenom in Stuttgart konnte ich noch teilnehmen. Es berührt mich sehr, dass heute überall in Deutschland Menschen gemeinsam seinen ersten Todestag begangen haben. Jeden Tag erleben Familien und Freund*innen von acht Menschen diesen Verlust, den keiner Willens ist, einzudämmen. In der aktuellen Lage der Nation war ein Snippet von Friedrich Merz, wie er im Bundestag spricht und fragt: “Wie lange will unsere Gesellschaft diese Tode noch ertragen"?” - ich habe den Beitrag gestoppt, aufgenommen und gepostet: Diese Wut, diese Verve für Femizide und Verkehrtstote - um beim Weiterhören Ulf und Philip genau dieselben Gedanken aussprechen zu hören. Hier gehts nochmal zur Gedenkepisode:
https://katja-diehl.de/wir-wollen-einfach-nur-sicher-radfahren-gedenkepisode-fuer-natenom/ (Öffnet in neuem Fenster)
Nächsten Sonntag kommt ein Podcast heraus, der mich in den letzten Tagen viel beschäftigt hat. Ich habe Stefan Gelbhaar angeboten, bei mir zu Gast auf neutralem Grund nicht nur über “den Skandal” zu sprechen, sondern auch darüber, was Bundespolitik in Sachen Mobilität in der Ampel so geschafft hat - warum es keinen grünen Verkehrsminister gab und wie er damit umging, als die Sektorziele fielen. Der Podcast gliedert sich in drei Teile: Verkehrspolitische Fragen mit Kerstin Emma Finkelstein, die u. a. auch für die taz schreibt, ein Übergang mit mir zur Mobilität und zu meiner Wahrnehmung der Geschehnisse rund um Stefan, es übernahm dann STERN-Redakteur Jan Rosenkranz. Ich hoffe, das Format eröffnet mehr Perspektiven, als manche Berichte es bisher konnten.
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Die nächsten Termine:
3. Februar (morgen!) - Lesung in Minden:
https://ag-frauen-minden.de/aktionen-und-veranstaltungen-2025/ (Öffnet in neuem Fenster)4. Februar: Lesung in Laatzen
https://www.laatzen.de/de/veranstaltungskalender/event/184107,1191/raus-aus-der-autokratie%E2%80%93rein-in-die-mobilitaet-von-morgen-04-02-2025.html (Öffnet in neuem Fenster)7. Februar: Lesung in Aschaffenburg
https://bayern.vcd.org/service/termine/terminankuendigung-lesung-und-podiumsdiskussion-mit-katja-diehl (Öffnet in neuem Fenster)8. Februar: Vortrag in Nürnberg
siehe Bild oben oder hier:
11. Februar: Vortrag in Westoverledingen
Danach erstmal wieder eine kleine Rehapause. Habe ich für Februar und März im Kalender stehen. Ich hoffe, dass ich irgendwann keine Gangente mehr bin!
Bleibt gesund und zuversichtlich!
Eure
Katja