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Der 17. Februar in der Geschichte

Ein geselliger Toter, aggresive Bekehrung und ein vom Publikum beklatschter Tod

1339 – Otto der Fröhliche, Herzog von Österreich, Steiermark und Kärnten, stirbt. Vermutlich war er darüber nicht sonderlich froh. Den Beinamen hat er übrigens daher, weil er auf Partys immer so gesellig war. Schätze Otto der Sturzbesoffene kam aber nicht ganz so gut rüber.

1370 – Der Deutsche Orden und das Großfürstentum Litauen schlagen sich während der Schlacht bei Rudau gegenseitig die Köpfe ein. Die Deutschen meinten: »Ey, nun werdet verdammt noch eins endlich mal Christen!«, und die Litauer sagten: »Meine Fresse, lasst uns doch einfach in Ruhe.« Quasi die aggressive Variante der Zeugen Jehovas heute. Obwohl die Litauer mehr Leute haben, unterliegen sie. Allerdings sind die Verluste bei den Deutschen so hoch, dass dann auch nicht mehr viel mit ihnen passiert. Für den Rest des 14. Jahrhunderts hat man dann zunächst mal die Faxen dicke.

1600 – Giordano Bruno wird auf dem Campo de’ Fiori in Rom hingerichtet. Der Priester, Dichter, Philosoph und Astronom meinte zuvor, dass das Universum unendlich ist und das geozentrische Weltbild damit vermutlich Humbug. Fand die Kirche nicht ganz so toll, weswegen sie ihm einen schönen Scheiterhaufen aufbauen und sagen: »Du, stell dich doch mal da hin.« Damit er auf dem Weg zur Verbrennung nicht noch irgendwas von sich gibt, was die Bevölkerung durcheinanderbringen könnte, bindet man ihm die Zunge fest. Im Jahr 2000, also vierhundert Jahre nach der Ermordung durch die Kirche, sagt der Papst schließlich: »Hoppsala, ja, da waren wir vielleicht etwas zu voreilig. Na ja, macht ja nix.«

1673 – Während der Vorstellung seines am Ende letzten Stücks »Der eingebildete Kranke«, erleidet der Schauspieler und Dramatiker Molière einen Schwächeanfall samt anschließendem Blutsturz auf der Bühne. Das Publikum amüsiert sich königlich, bis klar wird, dass da irgendwas nicht stimmt. Man schafft ihn noch in seine Wohnung, aber da stirbt er dann auch schon. Können nicht viele von sich behaupten, dass bei ihrem Tod Leute so herzlich gelacht haben.

1864 – Zum ersten Mal in der Weltgeschichte gelingt es einem U-Boot, ein Schlachtschiff zu versenken. Die »H. L. Hunley«, benannt nach ihrem Erfinder Horace Lawson Hunley, hat zu dem Zeitpunkt bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Es gab noch nicht viele U-Boote, zumindest nicht viele, die funktionierten. So auch die »Hunley« selbst. Nachdem sie gebaut worden war, wurde am 29. August 1863 ein Test durchgeführt, bei dem fünf Mitglieder der Crew starben. Aber der Erfinder und die Südstaaten sagten: »Na ja, Pech, dit probieren wir nochmal.«

Am 15. Oktober 1863 sank die »Hunley« erneut, diesmal starben dabei acht Menschen, darunter der Erfinder Hunley selbst. Auch diesmal sagten die Südstaaten: »Aber bevor das Ding sank, sah es eigentlich ganz gut aus.«

Am 17. Februar 1864 gelingt es der »Hunley«, die Schaluppe »USS Housatonic« zu versenken. Dabei wird das U-Boot aber so stark beschädigt, dass es ein letztes Mal sinkt. Nachdem man die »Hunley« im Jahr 2000 aus dem Wasser geholt hat, stellt man fest, dass sie sich wohl durch die eigene Torpedo-Explosion gekillt hat, weil man zu nah an der »USS Housatonic« während des Einschlags war. Wie auch immer: Nach der dritten Versenkung sagten dann auch die Südstaaten »Okay, vielleicht denken wir uns was anderes aus...«

1900 – Wilhelm II. erklärt die westlichen Samoainseln zum »deutschen Schutzgebiet«.

Die Einwohner der westlichen Samoainseln: »Wat?«

1909 – Gokhlayeh, Kriegshäuptling einer Gruppe von Apachen, stirbt weit entfernt von seiner Heimat in Fort Sill, Oklahoma. In seinem Leben hatte er mehrmals gegen die Weißen gekämpft, die sich schlichtweg nicht an ihre Abmachungen mit den amerikanischen Ureinwohnern hielten. Selbst nach seinem Tod findet die Ungerechtigkeit ihm gegenüber kein Ende: Der Vater bzw. Opa der späteren Präsidenten mit Namen Bush klaut seine Gebeine und bringt sie zur »Skull and Bones Society«, einem Geheimbund an der Yale-Universität.

Gokhlayeh ist den meisten Leuten unter dem Namen »Geronimo« bekannt.

1963 – Der US-Basketballspieler Michael Jordan wird geboren. Sein größter Verdienst ist vermutlich die Abwehr einer Alieninvasion mit Hilfe eines Hasen und einer Ente.

1972 – Der 15.007.032te VW-Käfer läuft vom Band, weswegen dieser zu diesem Zeitpunkt das Ford Modell T als das meistgebaute Auto der Welt ablöst. Witzigerweise – oder eben auch nicht - wurden beide Autos von fanatischen Nazis erfunden. Was soll man denn da jetzt für eine Lehre draus ziehen?

1974 – Ein Helikopter-Schüler der US-Armee klaut einen Hubschrauber und fliegt ins nahegelegene Washington D.C., wo er auf dem Rasen des Weißen Hauses landet und sämtlichen Sicherheitsleuten einen kleinen Herzinfarkt beschert. Hinterher ist er verwundert, dass man ihn festnimmt und ins Gefängnis steckt: »Ich wollte doch nur zeigen, wie gut ich fliegen kann.« Er wurde dann übrigens nicht mehr Armee-Pilot.

1981 – Die US-amerikanische Hotelerbin Paris Hilton wird geboren. Berühmt wird sie vor allem dadurch, dass ... tja ... warum eigentlich? Ach ja, ein privates Sex-Video von ihr wurde mal öffentlich gemacht. Ansonsten war sie noch »Schauspielerin« und »Sängerin«. Mal wieder der Beweis, dass man weder intelligent noch talentiert sein muss, um weit zu kommen. Nur reich sollte man von Anfang an sein.

1989 – Algerien, Libyen, Mauretanien, Marokko und Tunesien unterzeichnen ein Abkommen für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit und gründen die »Union des Arabischen Maghreb«, kurz UAM. Also im Grunde so etwas wie die EU für Nordafrika. Allerdings hat man sich bis heute nicht auf eine Zollunion einigen können, weil a) die Staaten untereinander ohnehin nicht so viel handeln und b) Algerien und Marokko gegenseitig eh nur mit Fingern auf sich zeigen und sagen: »Du bist doof!«

2000 - Microsoft bringt sein Betriebssystem Windows 2000 auf den Markt und zu dem Zeitpunkt ist man noch geneigt zu sagen: »Na ja, gut, okay.«

2005 - Der Deutsche Bundestag setzt für Reservisten das Einberufungshöchstalter von 45 auf 60 Jahre im Spannungsfall herauf, damit man wenigstens irgendwen hat, der mit der veralteten Technik noch klarkommt.