Der 19. Februar in der Geschichte
Timur säuft sich zu Tode, der Huaynaputina macht bumm und Pedro muss ganz dringend weg
197 – Der römische Kaiser Septimius Severus schlägt in der Schlacht den Usurpator Clodius Albinus, der vorher gesagt hatte: »Ach, weißte, dann werde halt einfach ich Kaiser.« Natürlich hatte Severus, nachdem er den vorherigen Kaiser umgebracht hatte, etwas ganz Ähnliches gesagt und war irgendwie selber Usurpator, aber wenn man am Ende gewinnt, hat halt alles seine Richtigkeit.
607 – Bonifatius III. wird Papst. Außer »Hört auf über den Nachfolger des Papstes zu quatschen, bevor der nicht mindestens drei Tage tot ist!« zu brüllen, hat er eigentlich nicht viel gemacht, weil er nämlich im November des Jahres selber aus den Latschen kippt.
1405 – Der unbezwungene und dadurch vermutlich zu den größten Militärführern der Geschichte zählende Temür ibn Taraghai Barlas, kurz Timur, stirbt. Er wollte am liebsten das Mongolenreich wieder herstellen und war gerade dabei in China einzufallen, als er meinte, sich tagelang derartig die Kante zu geben, dass er am Ende starb. Er ist aus irgendeinem Grund nicht der Schutzpatron der Trinker.
1594 – Sigismund III. Wasa, König von Polen und Großfürst von Litauen, wird zum König von Schweden gekrönt, denn immerhin ist er ja der Sohn des vorherigen schwedischen Königs. Dummerweise wollen aber viele Schweden keinen Polen auf dem Thron haben, was Sigismund ja eigentlich auch nicht ist, aber egal. Vier Jahre später macht ihm dann sein Onkel die schwedische Krone streitig und gewinnt, was im Endeffekt zu vielen Reibereien zwischen Polen und Schweden führt. Also eigentlich ein großer Familienstreit ums Erbe, der gleich zwei Länder beschäftigt.
1600 – Im Süden Perus bricht der Vulkan Huaynaputina aus. Der Gipfel des Vulkans explodiert vollständig und es wird so viel Dreck in die Atmosphäre geworfen, dass die Konsequenzen für lange Zeit auf der ganzen Welt zu spüren sind. Das ganze Jahr über sinken die Temperaturen enorm, weswegen es in vielen Ländern, auch in Europa und Asien, zu Missernten kommt. Vermutlich hatte der Ausbruch auch zur Folge, dass es im Osmanischen Reich zu Aufständen kam. In China steht es um die Ernte so schlecht, dass es zu Kannibalismus kommt. Wer also meint, dass irgendwas, was am anderen Ende der Welt passiert, einen nicht zu kümmern braucht, muss nur an dieses Ereignis denken.
1819 – Dr Seefahrer William Smith kommt vom Kurs ab und entdeckt die Südlichen Shetlandinseln bei der Antarktis. Dann fährt er aufgeregt zurück zu seinem Chef, sagt: »Alter, Land!«, aber der wiederum sagt zu ihm: »Ach, du hast nen Knall. Dit war’n Eisberg.« Um zu beweisen, dass er nicht bekloppt ist, fährt er noch zweimal in die Gegend, weswegen er als einer der möglichen Entdecker des antarktischen Kontinents gilt.
1855 – Urbain Le Verrier stellt der Pariser Akademie der Wissenschaften die Wettervorhersage für 10 Uhr vormittags in Frankreich auf der ersten Wetterkarte vor, die er zuvor auf Basis von telegrafisch eingeholten Informationen erstellt hat. Zum ersten und vermutlich einzigen Mal in der Geschichte stimmt eine Wettervorhersage, weswegen Napoléon III. den meteorologischen Dienst aufbauen lässt.
1913 – Pedro Lascuráin wird Präsident von Mexiko. Für irgendwas zwischen 15 und 56 Minuten, was noch heute die kürzeste Amtszeit eines Präsidenten ist. Das macht er natürlich nur, weil er von General Victoriano Huerta gefangen gehalten wird, der den vorherigen Präsidenten und zwei weitere Stellvertreter aus dem Amt geworfen hat. Zu Lascuráin sagt er: »Keule, du bist jetzt Präsident und damit es alles irgendwie legal aussieht, ernennst du mich zum Innenminister und trittst dann zurück, damit ich automatisch Präsident werde. Ach so, und wenn nicht, dann kannst du dir aussuchen, in welches Körperteil ich dir schieße.«
Darauf Lascuráin: »Nee, schon gut, mach mal, ich glaube, ich ziehe mich aus der Politik zurück.«
1942 – Die japanischen Streitkräfte bombardieren die darauf unvorbereitete australische Hafenstadt Darwin. Der Großteil der dort stationierten Schiffe und Flugzeuge wird entweder zerstört oder beschädigt, weswegen man das Ereignis auch als das »Pearl Harbor von Australien« bezeichnet. Die Australier sind zunächst bestürzt, brüllen dann aber »YOU WOT, MATE?!« und stürzen sich voll in den Krieg gegen Japan.
1960 – Prinz Andrew, Sohn von Königin Elisbeth II., kommt auf die Welt. Zu dem Zeitpunkt hat er vermutlich noch keine kinderschändenden Freunde.
1976 – US-Präsident Gerald Ford beendet formal die Verfügung des Präsidenten 9066, die im Zweiten Weltkrieg dazu führte, dass die USA Amerikaner mit, nun ja, Migrationshintergründen aus Japan, Deutschland und Italien in Konzentrationslager stecken durften. Das braucht schon mal über 30 Jahre, bis man das wirklich wieder aufhebt. Nur nicht hetzen.
1985 – William J. Schroeder ist zwar der zweite Mensch, der ein künstliches Herz eingesetzt bekommen hat, aber der erste, der danach das Krankenhaus verlassen kann. Er stirbt erst 620 Tage nach dem Eingriff, also fast zwei Jahre danach, weil das Duracellhäschen im Herz aufhört zu trommeln.
1986 – Vom Raumbahnhof Baikonur startet das Kernmodul der Raumstation »Mir«. Die Sowjets hatten zwar schon mehrere Raumstationen betrieben, aber die »Mir« ist die erste Station, die nicht militärisch genutzt wird. Und wenn einige der Deutschen, die die »Mir über die Jahre besuchten, beim Einstieg nicht »Mir san da« gesagt haben, hat sich das Ganze eigentlich nicht gelohnt.