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Ein Magazin für Lösungen – gegen den Frust

Du möchtest Communitys besser verstehen? Du würdest gern mehr Abos oder Mitgliedschaften verkaufen? Mein Community-Marketing-Newsletter „Blaupause“ macht dir dabei Mut. Diese Woche: Wie das geht, ein großes Crowdfunding.

Diese Blaupause wird präsentiert von nextMedia.Hamburg (Öffnet in neuem Fenster).

Die Storytelling-Förderung von nextMedia.Hamburg (Öffnet in neuem Fenster) unterstützt bei dem Aufbau aufmerksamkeitsstarker Content-Strategien für eure Ideen: Bis zum 21.11. besteht die Möglichkeit, euer Projekt mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Social Business oder Digitalisierung zu bewerben und von einer Jury aus Expert*innen mit begabten Storyteller*innen, Designer*innen und Agenturen aus Hamburg gematcht zu werden, um eure Ideen durch gutes Storytelling digital erfolgreich zu machen. Euch erwarten innovative Content-Lösungen, Umsetzungsstrategien und Beratungen!

Seid dabei und bewerbt euch jetzt (Öffnet in neuem Fenster)

Hallo!

Vertrauen braucht Unabhängigkeit. Deswegen weise ich ausdrücklich darauf hin, bei dieser Blaupause überhaupt nicht unabhängig zu sein. 

Es geht um das Crowdfunding für "tag eins", eine aufregendes Projekt aus Wien, das stark an Krautreporter erinnert. Das ist kein Zufall, denn tag-eins-Initiator Dominik Ritter-Wurnig war jahrelang Reporter bei KR. Hier zum Beispiel ein super Text von ihm über das Stillen und wie es die Rollen in einer gleichberechtigten Beziehung verändern kann (Öffnet in neuem Fenster). Außerdem ist er Blaupause-Mitglied 😎. 

Seit einer knappen Woche läuft das große Crowdfunding für tag eins. Ich habe Dominik (schriftlich) gefragt, wie er mit seinem Team dieses nervenaufreigebende Projekt geplant hat.    

Dominik Ritter-Wurnig (Alle Fotos: Severin Wurnig (Öffnet in neuem Fenster))

Lieber Dominik, bitte erklär nochmal: Wer oder was ist tag eins und was habt Ihr vor?

tag eins ist ein neues Onlinemagazin aus Österreich. Wir wollen Menschen in der Rushhour des Lebens mit unserem Journalismus Lösungen aufzeigen, um positive Veränderungen zu inspirieren.

Mal unter Blaupause-Kriterien betrachtet: Was ist euer Wertversprechen, das euch von anderen unterscheidet?

4 von 10 Menschen in Österreich vermeiden laut Reuters Digital News Report (Öffnet in neuem Fenster) bereits die News. Die Flut an Nachrichten überfordert uns, wir fühlen uns ohnmächtig, weil die Welt immer schlechter zu werden scheint – und wir nicht wissen, was wir dagegen tun können. Auch wenn es manchmal wie die gesündeste Option erscheint: Den Kopf in den Sand zu stecken, ist kein Ausweg. Zu drängend sind die Probleme, die es in den nächsten Jahrzehnten zu lösen gilt.

Das bedeutet: Wir wollen Menschen helfen, wieder einen Silberstreifen am Horizont zu sehen und die Veränderungen anzustoßen, die sie sehen wollen. Das ist unser Verständnis von konstruktivem Journalismus – wir sind das erste Magazin in Österreich mit diesem Ansatz.

Welche Kennzahlen habt Ihr euch für die Kampagne vorgenommen, um euer Ziel zu erreichen?

Es gibt für Crowdfundings von Medien keine belastbaren Benchmarks – erfolgreiche Projekte wie De Correspondent, Republik Magazin, Dossier oder auch Krautreporter lassen sich weder miteinander noch mit uns vergleichen.  Unsere Zielmarke sind 10.000 Mitglieder, unser Minimalziel 1.000 Mitgliedschaften. Das ist sehr ambitioniert, aber so viele Menschen brauchen wir für eine relevante Reichweite.

Wir lehnen uns ganz grob an die Blaupausen-Formel an: Circa 5 Prozent unserer Zielgruppe können wir (hoffentlich) für unsere Community gewinnen; circa 5 Prozent der Community können unsere Mitglieder werden. 40 Prozent  (= Nachrichtenvermeider*innen) der neun Millionen Menschen in Österreich entsprechen einer Zielgruppe von 3,6 Millionen. Davon sind fünf Prozent unser Community-Potential: 180.000 Menschen. Fünf Prozent davon sind 9.000.

Visuals: Ulrich Fuchs (Öffnet in neuem Fenster)

Wie stellt Ihr euch die Arbeit mit euer entstehenden Community vor?

Wir wollen die Community aktiv einbinden und mit dem Magazin auch einen Ort schaffen, an dem diese Community wachsen und entstehen kann – durch Community Pitches, in denen unsere User*innen über Themen entscheiden, durch Veranstaltungen und ein Forum. Gleichzeitig wissen wir: 90 Prozent der Mitglieder werden kein Interesse an der Community haben. Das bedeutet für unsere Arbeit: Der Hauptfokus liegt auf Journalismus für unsere Nutzer*innen, nicht auf der Community.

Das Gründungs-Team: Markus Sulzbacher, Ruth Eisenreich, Emil Biller, Anna Mayrhauser, Christian Bartlau, Dominik Ritter-Wurnig

Wie habt ihr euch die Preise überlegt?

Bis heute gehen die Meinungen zu den Preisen im Team auseinander und ich traue mir da auch keine wirkliche Expertise zu. Im deutschsprachigen Raum sind 60 Euro im Jahr (also 5 Euro im Monat) bei vielen neuen journalistischen Angeboten der Standard – daran haben wir uns letztlich orientiert. Auch wenn eine Umfrage unseres Zahlungsdienstleisters Steady uns eher zu höheren Preisen geraten hat, wollen wir den Preis im Crowdfunding möglichst niedrig halten. Im ersten Schritt erscheint es uns am wichtigsten, möglichst viele Menschen als Mitglieder zu gewinnen.

tageins.at (Öffnet in neuem Fenster)

Wie lange arbeitet Ihr schon an diesem Projekt? Wie hat es sich im Laufe der Zeit verändert?

Persönlich wälze ich schon seit vielen Jahren die Idee für ein österreichisches Magazin wie Krautreporter oder Republik. Seit Februar beschäftige ich mich intensiv damit und im Laufe der letzten Monate sind wir auf ein Team von sechs Menschen angewachsen.

In den letzten Monaten hat sich vor allem die Problemdefinition verändert: Nachrichtenvermeidung, Überforderung mit der Menge an Nachrichten und Frustration sind Probleme, die wir in der Recherche identifiziert und dann in qualitativen Interviews evaluiert haben. Gleichzeitig sehen wir den großen Wunsch in der Gesellschaft nach positiver Veränderung und Modernisierung. Das geht so weit, dass selbst so unterschiedliche Politiker wie Barack Obama ("Change"), Christian Kern ("Zukunft"), Sebastian Kurz ("Zeit für Neues") und Donald Trump "Make America great again") dieses Bedürfnis erfolgreich bedienen.

Ein journalistisches Produkt, das Lösungen aufzeigt und Veränderung inspirieren will

Mit dieser Analyse hat sich auch unsere Lösung verändert: Ein Stück weg vom klassischen Magazin mit dem Fokus auf Information, hin zum journalistischen Produkt, das Lösungen aufzeigt und Veränderung inspirieren will.

Ein Jahr vorgespult: Was hoffst du, wie es tag eins dann geht, und wie sieht eure tägliche Arbeit aus?

Meine Hoffnung ist, dass wir als Medium unsere Stimme gefunden haben und ein Produkt entwickelt haben, das die Bedürfnisse unserer Nutzer*innen befriedigt. Nach Crowdfunding-Kampagne geht es ähnlich weiter wie davor: Recherche, Produktentwicklung und Organisationsentwicklung. Wir wollen Anfang 2023 mit dem eigentlichen Magazin starten und jeden Tag einen Artikel veröffentlichen – als Text und als Audio. Relativ bald danach werden wir erneut eine Mitgliederkampagne machen müssen, denn erfahrungsgemäß ist der Mitglieder-Churn bei Medien-Crowdfundings nach einem Jahr relativ hoch.

Was können Blaupause-Leser:innen ganz konkret tun, um euch zu unterstützen?

 Wer uns unterstützen will, kann konkret drei Dinge tun:

  • Unsere Posts auf Social Media liken, kommentieren und teilen

  • Anderen Menschen von uns erzählen

  • Und natürlich eine Mitgliedschaft abschließen

Ich selbst bin am ersten Tag Mitglied geworden, Tag-eins-Mitglied an Tag eins sozusagen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die ersten Unterstützer:innen sind, um so einer Kampagne die nötige Dynamik zu geben. Wenn ihr Leute in Österreich kennt, selbst Österreicher:innen seid oder die Welt einfach ein bisschen interessanter machen wollt, guckt euch gleich die Seite von tag eins an, werdet Mitglied (geht auch an Tag sieben) und erzählt davon weiter.  

Bis nächsten Montag!  
👋 Sebastian

PS:

🐤 Die Älteren werden sich erinnern: letzte Woche ging es hier um Twitter. Das ging ein klein wenig viral, sodass heute einige neue Leser:innen dabei sind. Willkommen! Die Berliner Zeitung übernahm meinen Newsletter auf ihre Startseite (Öffnet in neuem Fenster) (s.u.), und inzwischen hat sich gar ein Fernsehsender gemeldet und gefragt, ob ich meine Meinung in einer Pro/Contra-Sendung vertreten will. Nein, will ich nicht. Genau das mag ich nämlich nicht an Twitter: die eingebaute Polarisierung. Differenzieren und Analysieren ist da fast unmöglich. Deswegen bin ich jetzt vorerst wieder raus aus dieser Debatte, auch wenn ich einiges Neues zu sagen hätte.

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Kategorie Startup

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