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Privilegiert ist gar kein Ausdruck

Arnold Bax: Spring Fire Symphony (1913)

Heute war der heißeste Märztag (Öffnet in neuem Fenster), den Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnug erlebt hat. Drinnen ist die Pandemie, draußen der Klimawandel. Wie soll man in diesem Wissen die 27 Grad am letzten Märztag genießen? Es geht nur mit Verdrängung. Und je privilegierter man ist, desto leichter verdrängt es sich.

Programmatische Musik für einen solchen Tag ist Arnold Bax’ Spring Fire Symphony von 1913: eine süße, spätromantische, ein bisschen impressionistische sinfonische Dichtung, komponiert von einem, der nie arbeiten musste, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Privilegiert ist gar kein Ausdruck.

Unter dem Eindruck von Bax’ Musik können wir ein paar Minuten so tun als wären 27 Grad im März ganz normal. Ein paar Minuten so tun, als gäbe es das Virus nicht, nur weil wir es nicht sehen.

Hört euch dieses vergessene, suggestive Meisterwerk an. Die Harfe setzt schon ein, die mythischen Figuren erwachen aus ihrem Winterschlaf:

https://www.youtube.com/watch?v=-iDn8-Uuahk&list=RD-iDn8-Uuahk&start_radio=1 (Öffnet in neuem Fenster)

Hier ist die Aufnahme auf Spotify (Öffnet in neuem Fenster).

Schöne Grüße aus Berlin!
Gabriel

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