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Davids ziemlich beste Trauerrede

Dein Rückenwind der Woche

Oder: Dein DesasterFood der Woche

KW 10 - 07.03.2025

immer freitags in Social Media

Von David Sittler & Sonja Manderbach

https://www.youtube.com/watch?v=nEb0nFjeHoU (Öffnet in neuem Fenster)

Text der Trauerrede zum Mitlesen oder Nachlesen: s.u. (nach dem zehnten quadratischen Bild)

Davids ziemlich beste Trauerrede bei …
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Wir freuen uns über Likes, positive Kommentare, Storys, geteilte Beiträge für mehr Reichweite! #sharingiscaring

Wer David kontaktieren will - um mehr über das im Video erwähnte Buchprojekt & die Crowdfunding-Kampagne zu erfahren, findet ganz unten in diesem Beitrag mehrere Kontaktmöglichkeiten zum Anklicken!

Nur für den Fall, dass es nicht bemerkt worden ist: Der Titel “Davids ziemlich beste Trauerrede” ist natürlich eine Anspielung auf den Filmtitel: Ziemlich beste Freunde.

Davids ziemlich beste Trauerrede:

Einstieg bei der Konfirmation 2016:

Ich habe mir das Thema Gleichberechtigung ausgesucht, weil ich es sehr schlimm finde, dass es Menschen auf dieser Welt gibt die immer noch nicht gleichberechtigt behandelt werden.

Thema Gleichberechtigung

In der Bibel steht dazu in Galater 3 Vers 28

„Hier ist nicht Jude noch Grieche
hier ist nicht Sklave noch Freier
hier ist nicht Man noch Frau
denn ihr seit allesambt einer in Jesus Christus“

Dazu erstens:

Ethnische Herkunft darf keine Rolle spielen!

Beispiel:

Die Anwärter auf die kommende Regierung aus dem liberalen und konservativen und rechtsextremen Lager haben im Bundestag erstmals eine Mehrheit gefunden für einen menschenverachtenden Gesetzentwurf. Laut diesem werden sogar flüchtende Kinder an der Grenze abgewiesen und es wird ein Deutschsein 2. Klasse eingeführt selbst für Menschen, die dieses Land mit aufgebaut haben.

2. Sozialer Stand darf keine Rolle spielen!

Beispiel:

Erik hat bei seiner Einsegnung 2016 darauf hingewiesen, dass Deutschland die UN Behindertenrechtskonvention nicht konsequent umsetzt. Auch heute, knapp 10 Jahre später, ist seine Diagnose leider zutreffend, obwohl echte Inklusion möglich ist. Das hat er selbst vorgelebt mit seinem Studium an der PH in Ludwigsburg, wo er sich für dieses Anliegen einsetzte und Zuspruch von seinen Mitstudierenden und Lehrenden bekommen hat. Erik hat sicherlich damit gerechnet, dass nun Andere diese wichtige Aufgabe für uns alle übernehmen.

An dieser Stelle möchte ich ein Biographem des Historikers und Kulturwissenschaftlers Gregor Kanitz vorlesen, welches er für Erik verfasst hat. Gregor ist heute nicht hier, er ist beim einem Punkfestival, aber in seinen Gedanken bei uns:

Biographem Erik (von Gregor Kanitz)

Als die Menschen anfingen, ihr Leben wahrzunehmen und zu beschreiben, waren sie in Bewegung. Hier entstand das Ich, welches sich nach Schiffbrüchen oder Fluchten eine Lebenswelt und eine Leidenschaft des Überlebens schaffen musste. Robinson Crusoe oder Rousseau kultivierten im 18. Jahrhundert schreibend Inseln und Landschaften der Phantasie, also ihrer eigenen Phantasie. Per Schiff, zu Pferd oder zu Fuß stießen sie auf monströse Hindernisse, wilde Tiere, gefährliche Schluchten aber eine große List, eine schlaue Technologie oder eine gute Fee trug sie in das Land, von dem aus sie erneut denken, schreiben und sich erinnern konnten.

Erik war demgegenüber immer schon weiter, denn er hatte sich, zunächst widerwillig, eine Fortbewegungstechnologie angeeignet, die sein Leben und ihn in ganz neuartige Landschaften trug. Er beschrieb Welten, die kaum noch in einen Roman passten, deren Weite über die herkömmliche Phantasie, jedoch leider auch über sein eigenes Leben hinausging. Erik schrieb mehr als ein Ich, sondern er schrieb und schuf Landschaften, in denen Wesen mit unterschiedlichen Fähigkeiten nur die passenden Fortbewegungen finden mussten. Vielleicht lachen wir in 20 Jahren über unsere Vorstellung, dass sich das Leben in Stufen und Treppen voranbewegt, wir könnten doch auch fahren oder getragen werden. So steht Eriks Vermächtnis auch für ein neues Land, in dem jedes Wesen, die ihm oder ihr gemäße Hilfe der Fortbewegung findet, durch Infrastrukturen der Technik und Phantasie, mit Kooperation statt Behinderung.

Soweit Gregor Kanitz.

3. Geschlecht darf keine Rolle spielen!

Beispiel:

In der Gemeinde Gottes sind alle gleich geliebt. Das heißt, sie überlassen das Bewerten Gott allein und haben ihrem Gegenüber unabhängig von Geschlecht mit dem gleichen Respekt zu begegnen, das gilt für gleiche Bezahlung, sexuelle Orientierung und körperliche Beeinträchtigung.

Angesichts seiner körperlichen Herausforderung war und blieb es ihm unverständlich, wie unachtsam oft gesunde Menschen mit ihrem Körper umgehen. Deshalb war ihm eines sehr wichtig:

4. Wirft Deine Gesundheit nicht weg!

Lebenslauf von Erik Schmidt:

(vorgetragen von Achim)

Erik kam am 28.9.2001 in Mühlacker zur Welt, als seine Schwester Hanna 2 Jahre alt war. Seine Eltern hatten sich Namen für einen Sohn ausgedacht, aber als sie das Baby sahen wussten sie, das passt alles nicht. An seiner kleinen Krankenhauswiege hing länger das Schild “Herr Schmidt”, man drohte der Familie “wenn Sie jetzt nicht endlich einen Namen für ihren Sohn finden, geben wir ihm einen”. Und dann war die Eingebung da: Erik, der nordische Krieger und Kämpfer. Wie dieser Name doch passen sollte.

Erik besuchte Kindergarten und Schule in Heimsheim. Im Jahr 2009, 2 Monate nach der Geburt seiner kleinen Schwester Elisabeth, wurde seine unheilbare Muskelkrankheit diagnostiziert. Eine fortschreitend verlaufende Krankheit die alle Muskeln im Körper betrifft.

Um der Krankheit Einhalt zu gebieten nahm Erik an einer vielversprechenden Studie in Freiburg zu einer neuartigen Gen-Therapie teil. Dies bedeutete viele Fahrten mit dem Zug nach Freiburg, 4-8 Mal im Monat, mehrere Jahre lang. Erik liebte Freiburg, die Stadt, das Münster und nicht zuletzt die Eisdiele Portofino.

Leider brachte das Medikament nicht die erwartete Wirkung. Erik war ab dem 14. Lebensjahr immer häufiger auf den Rollstuhl angewiesen. Aber dies entmutigte ihn nicht, er “Erik – der Krieger” kämpfte weiter. Schulisch wurde es durch die vielen freiburgbedingten Fehlzeiten schwieriger, hinzu kamen Probleme mit Inklusion und Barrierefreiheit.

Am 26.8.2017 kamen es dann zu einem folgenschweren Unfall auf dem Wochenendgrundstück der Familie. Er kippte in Schräglage aus dem Rollstuhl. Es folgten schwere Tage und Wochen auf der Intensivstation im

Olgahospital Stuttgart. Intubation, Koma, sein Leben hing am seidenen Faden, aber dann kam er zurück, ohne wie die von Ärzten prophezeite geistige Beeinträchtigung – viele Menschen waren damals für Erik und seine Familie da … fast alle sind heute hier … – nach eine erfolgreichen Reha war Erik wieder voll da, trotz seiner tückischen Muskelkrankheit.

Erik suchte eine Neuorientierung im Leben: Er fand die Waldorfschule in Pforzheim und meldete sich an. Dort konnte er seine künstlerischen Talente entwickeln und ausleben. Er fand Freunde fürs Leben – allesamt Lehrer der Schule, die ihn bis zum Ende in Liebe begleiteten.

Ein Höhepunkt war sicher das Solotheaterstück “Damals”, das er mit zwei engagierten Lehrern zu Coronazeiten auf die Bühne brachte.

Er beendete seine Zeit an der Waldorfschule mit der Fachhochschulreife und begann dann zuerst ein Praktikum am Stadttheater Pforzheim. Später ging er an das Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim und arbeitete mit Kinder- und Jugendtheatergruppen zusammen. Dort fand er seine Bestimmung, er wollte mit heranwachsenden zusammenarbeiten und sie in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten und prägen und gleichzeitig kulturell arbeiten. Zusätzlich musste er im Kampf gegen seine Krankheit oftmals 3 Therapien pro Woche absolvieren. Hinzu kamen die täglichen Workouts zuhause. Er musste lernen seine Kräfte und seine Zeit einzuteilen.

Er arbeitete weiter an seinem Fanatsyroman “Das verborgene Königreich” den er vor Jahren begonnen hatte und frönte mit Hingabe seine Leidenschaft der Brandmalerei.

Außerdem war er ein Beziehungsmensch. Er legte großen Wert darauf, nicht nur seine eigenen Freundschaften zu pflegen, sondern gab auch acht darauf, dass seine Eltern und Geschwister die ihren nicht vergaßen.

Intensiv prägte ihn die gemeinsame Zeit mit seinem engen Freund und ehemaligen Geschichtslehrer in der Toskana: die Kunst, die Architektur, die Natur und das Klima. Erik genoß das Leben in vollen Zügen und blühte noch mehr auf, seiner Krankheit trotzend sah er immer mehr Möglichkeiten für sich und sein Leben. Fast alles war auf einmal möglich, trotz Behinderung.

Der Berufswunsch lag nun auch auf der Hand: Theaterpädagogik. Um sich für den Studiengang “Kultur- und Medienbildung” in Ludwigsburg einzuschreiben zu können reichte die Fachhochschulreife nicht aus. Im Frühjahr 2024 legte er deshalb erfolgreich die Deltaprüfung an der Uni Mannheim ab und hatte jetzt das Abitur.

Voller Elan ging er die Sache an und startete zum Wintersemester 2024 seinen Studiengang Kund- und Medienbildung. Erik war glücklich, er war sofort begeistert von den Mitstudierenden, den Lehrenden und den Inhalten die dort vermittelt wurden.

Sein Körper jedoch baute unerbittlich ab. Er konnte nicht mehr alle Veranstaltungen der Uni besuchen und am 26.1. diesen Jahres war seine körperliche Kraft plötzlich und unerwartet zu Ende. Er entschlief friedlich und ohne Schmerzen im Schoße seiner Familie.

Im Namen von Erik wollen wir dankbar sein für die Menschen, die ihm in Gedanken und Tat zur Seite standen und ihn begleiteten. Wir denken an

- seinen engen Freund, mit dem er auf Italienreisen, in Düsseldorf, in Amsterdam oder Zuhause in Heimsheim wertvolle und erfüllte Stunden verbringen durfte

- seine Paten die für ihn da waren und ihn liebevoll begleiteten und seinen Glauben wachsen ließen

- der Freund und Arzt der ihn und seine Familie in schweren Zeiten begleitete und am Ende für ihn da war

- die mütterliche Freundin, die aus der Ferne Griechenlands die spirituelle und körperliche Kraft gab und ihn durch viele Krisen steuerte

- seinen Freund, mit dem der lange und epische Spielabende verbrachte und die Leidenschaft für Fanaty-Romane teilte

- seinen Freund am Kulturhaus mit dem er fruchtbar in der Jugendtheaterarbeit zusammenarbeiten durfte

- die Freundin & Kunstlehrerin, die ihm künstlerische Flügel verlieh

- der Freund, der ihm die Welt der Theaterarbeit eröffnete wo er auf der Bühne über sich hinausgewachsen ist

- die liebe Freundin, die mit ihm Atemübungen machte, als es schwerer wurde

- die Freunde, die ihn zu Schule, Praktikum und Uni begleiteten

- die Freundin, die ihm vor jeder Prüfung wie zufällig begegnete und stärkte

- die Freundin, die als Erik das Haus nicht verlassen konnte, einen live-Stream für ihn einrichtete

und alle, die Anteil nahmen und vorbeikamen, und nicht zuletzt seine Familie die ihm stets Halt gab.

Die Predigt

(von der David auch in seinem zweiten Redebeitrag im Video erzählt):
(vorgetragen von Margarete, der Ehefrau von Eriks Taufpaten Diederich)

Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Jesaja 40, 31

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe diese drei,
die Liebe aber ist die größte unter ihnen.

1. Korinther 13,13

Unser Abschiedsgottesdienst für Erik Schmidt geschehe im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Erik hat in eurer Liebe gebadet. Dieser Gedanke, dieses Bild kam mir, als wir uns nach Eriks Tod getroffen haben.

Liebe Meike, liebe Volker, liebe Hanna, liebe Elisabeth, ja Erik hat eure ganze Liebe bekommen. Aber auch ihr als Großeltern und Verwandte habt Erik geliebt und euch um ihn gesorgt. Viele Freunde und Wegbegleiter schlossen Erik sofort ins Herz. Er war liebenswert, witzig, geistreich und konnte leicht Kontakt knüpfen zu Menschen mit Herz. Seine Liebe war etwas Besonderes. Wir werden davon noch hören.

Mein Mann Diederich und ich waren Eriks Paten. In letzter Zeit hatten wir weniger direkten Kontakt gehabt, weil beide auf den Rollstuhl angewiesen waren und Reisen erschwert war.

Im Sommer wart ihr noch bei uns in Balingen. Am Abend, blieben die beiden, Erik und Diederich jeder im Rollstuhl, zu einem Gespräch im Erdgeschoss, solange wir eine Etage tiefer waren.

Diederich ist heute vor 2 Monaten gestorben.

Ein paar Tage nach seiner Beerdigung wollte Erik noch mit mir telefonieren und mir von dem sehr guten Gespräch der beiden im Sommer erzählen. Dazu kam es nicht mehr. Denn als Gott sah, dass das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen Arm um ihn und sprach: „Komm heim“. Erik ist fünf Wochen nach seinem Patenonkel in die große Liebe Gottes heimgegangen.

In dieser großen Liebe Gottes stehen auch wir heute. Sie umfängt uns, in Trauer und Schmerz, und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen und ein Bleiben in Zeit und Raum in der Gegenwart Gottes und unserer Lieben.

In diesem Glauben, in dieser Hoffnung und in dieser Liebe lasst uns heute diesen für uns schweren Weg gehen.

Diederich und Erik sind frei von körperlichen Beschwerden. Sie setzen im Himmel ihre Gespräche fort und ich höre sie auch immer wieder herzhaft lachen. Was hast du immer gesagt Meike, „mindestens einmal am Tag muss man richtig lachen“.

Dann lasst uns einmal am Tag still werden und gen Himmel lauschen.

Wir sprechen mit Gott mit alten Worten aus Psalm 84. Ich bitte euch und Sie die eingerückten Verse zu sprechen.

Psalm 84 (LINK zur Bibelübersetzung “Hoffnung für alle”) (Öffnet in neuem Fenster)

Vor über zehn Jahren begann die Predigt zur Einsegnung von Erik so: Wir haben uns in der Vorbereitung für dieses Fest der Einsegnung, viele Sprüche angeschaut, einer besser und schöner als der andere. Am Ende hast Du Erik, Deinen Spruch gewählt: „Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ (Jesaja 40, 31)

Zwei Wörter sind es, die in diesem Spruch besonders auffällig sind, die Wörter laufen und Adler. Die beiden sind es wohl auch, die dich, Erik dazu bewogen haben, dir diesen Spruch auszusuchen.

Liebe Schmidts, liebe Wegbegleiter von Erik,

Erik liebte das Leben, Erik war neugierig und tapfer. Erik war offen für Schönes. Er genoss jede Reise, die er noch machen konnte. Erik liebte die Farbe grün und Erik liebte den Adler.

Eine Freundin und Wegbegleiterin hat für Erik und für uns diesen wunderbaren grünen Adler gemalt mit seinen neugierigen wachen und auch ins Weite schauenden Augen.

Ihr habt es auf die Vorderseite der Trauerkarte gedruckt.

Dieses Bild und Teile der Einsegnungspredigt von Eriks Patenonkel Diederich sollen uns stärken in unserem Glauben, in unserem Hoffen und in unserem Lieben.

Erik und Diederich haben den Einsegnungsgottesdienst gemeinsam sorgfältig und mit großem Ernst und großer Klarheit vorbereitet. So kommen beide heute zu Wort, wenn ich einige Teile der Predigt jetzt vortrage.

Du hast mir erzählt, Erik, sagte Diederich damals, dass du Adler besonders gern magst. Der Adler ist ein königlicher Vogel, der sich hoch in die Lüfte schwingt und dem Himmel nahe sein Nest baut. Für dich, lieber Erik, ist der Adler vielleicht das Symbol unbegrenzter Freiheit und Beweglichkeit, ein Sinnbild für die Überwindung deiner engen Grenzen, ein Symbol der Kraft, die sich über das Niedrige und allzu Niedrige der menschlichen Existenz erhebt in die Sphären kosmischer Weite.

Und nun sehen wir uns den Adler an, so steht es in der Mitte der Predigt von Eriks Einsegnung. Der Adler ist für die Höhen zuständig. Es gibt Höhen des Geistes und des Glaubens, von denen aus der Mount Everest nur ein Maulwurfshügel ist. Was nützt es, den Mount Everest mit seinen Füßen besteigen zu können, wenn man einsam ist, wenn man Kummer hat oder traurig ist? Höher als der Mount Everest ist die Freude am Leben. Was nützt es, den Mount Everest zu besteigen, wenn man keinen Menschen hat, den man liebt? Höher, weit höher als der Mount Everest ist die Liebe. Was nützt es, den Mount Everest zu besteigen, wenn man verzweifelt ist über die Endlichkeit seines Lebens? Höher, viel höher als der Mount Everest ist die Hoffnung, dass Jesus Christus dem Tode die Macht genommen hat und ein ewiges Leben bereit hält für jeden, der an ihn glaubt. Wer sich mit dieser Freude, dieser Liebe, dieser Hoffnung beschenken lässt, schwingt sich hoch hinauf einem Adler gleich. Wer in diesem Glauben leben kann, fährt auf mit Flügeln wie ein Adler.

Sicher erlebt auch der Christ immer wieder den Niedergang seiner Stimmungen und Gefühle. Jeder Wanderer muss einmal ausruhen, jeder Adler muss mal heimwärts zu seinem Nest.

Trauer und Verzweiflung gehören auch zum Leben eines Christen. Wir sind eben Menschen und keine Engel. Nichts Menschliches müssen wir ausblenden. Aber immer wieder begegnet uns Gott, wie zum Beispiel in einem Spruch wie diesem, über den wir nun schon so lange nachdenken. Immer wieder schenkt uns Gott neue Kraft, dass wir auffahren mit Flügeln wie Adler, dass wir laufen und nicht müde werden, dass wir wandeln und nicht matt werden.

Denn, und nun kommt das Entscheidende: Gott will, dass du, Erik, da bist, er will deine Wanderung durch das Leben, er will deine Gedanken, Ideen und Erkenntnisse, er will, dass du auffährst mit Flügeln wie Adler zu den Höhen von Glaube, Hoffnung und Liebe. Nichts in dieser und jeder anderen Welt kann Gott davon abhalten, seinen Willen an dir zu vollenden, dass dein Leben Sinn hat, gelingt und freudevoll wird. Denn du bist eingebettet und umgeben von Liebe, einer Liebe, die nie vergeht, was auch immer geschehen mag. In dieser göttlichen Liebe bist du geborgen für Zeit und Ewigkeit; in dieser göttlichen Liebe kannst du deinen Weg gehen und nicht müde oder matt werden, bis du am Ziel deines Lebenslaufes angelangt bist.

Liebe Trauernde, damals bei der Einsegnung weinten wir, die wir in der ersten Reihe saßen. Keiner wusste, wie das Leben von Erik verlaufen würde. Wie lange er leben würde, wie er mit seinem Schicksal zurecht kommen würde, wie er sich als junger Mann entwickeln würde.

Sein Pastor und Freund, sein Pate und Wegbegleiter hat damals einen Bogen geschlagen von Anfang und Ende.

Heute dürfen wir dankbar sein, dass Erik so vieles von dem erreicht hat und erleben durfte. Dass er Sinn in seinem Leben gesehen hat, dass er Freude hatte an seinem Studium, dass er sich Ziele gesetzt und auch erreicht hat. Dass er geliebt wurde und geliebt hat.

Unser Blick geht heute vielmals zurück. Vergessen wir dabei die Dankbarkeit nicht für alles was Erik in unser Leben an Freude und Zuversicht gebracht hat.

Nun bricht eine neue Zeit an. Vor allem für euch, liebe Familie

Schmidt. Es wird Zeit auf die Rückseite eurer Trauerkarte zu schauen. Da steht ihr, da stehen wir, die wir im Wald und Dschungel unserer Trauer zurückbleiben.

Die Sonne ist da, sie scheint hinein in die Dunkelheit. Und sie erhellt den Staub, den unser Adler Erik abschüttelt auf dem Weg ins Licht, in die Leichtigkeit und Schönheit des Himmels.

Die Predigt zur Einsegnung von Erik endete mit einem Wort von und Bild von Matthias Claudius:

„Der Adler besuchet die Erde,
Doch säumt nicht, schüttelt vom Flügel den Staub, und
Kehret zur Sonne zurück!“

So bist du, lieber Erik, ein auf der Erde niedergelassener Adler, und du wirst am Ende deines Wanderns auf dieser Erde den leidigen Staub von den Flügeln schütteln und wirst adlergleich mit schwerem Flügelschlag hinauf zur Sonne streben, zu derselben Sonne, von der Paul Gerhardt dichtete: „Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ.“ Er ist Anfang und Ziel deines Laufes in dieser Welt, er ist dein Begleiter.

Ich wünsche euch, dass ihr Erik loslassen könnt, dass ihr ihn fliegen lassen könnt, diskutieren und lachen in Gottes Heimat und Nestwärme im Himmel. Ich wünsche euch, dass ihr eure eigenen Wege findet und geht.

Und wenn es schwer wird zu gehen, dann schaut auf in den Himmel und fliegt.

Schaut und vergesst nicht, ihr steht auch im Licht der Liebe Gottes und der Himmel geht über uns allen auf. Amen

Rückenwind-Termine im März: s.u.!

Von Februar auf März verschieben wir - wegen Erkrankungen von Redaktionsmitgliedern & einem Trauerfall im Freundeskreis eines Redaktionsmitglieds - die Veröffentlichung unseres Ermöglichungs-Konzepts - (finanzielle / wirtschaftliche) Rückenwind-Ermöglichung - dazu gehören neben Fundraising- & Crowdfunding-Kampagnen auch Merch-Produkte wie Sticker, T-Shirts, Taschen, Pullis, Tassen, Magnete, Kalender usw. #staytuned - dazu wird es an den kommenden Freitagen bei “Dein Rückenwind der Woche” immer mal Informationen geben …

Ebenso wird der Beitrag zu den Veröffentlichungen von Rückenwind und von Redaktionsmitgliedern aus dem Rückenwind-Team noch bearbeitet und soll - statt im Februar - im März dann auf den aktuellen Stand gebracht und im Steady-Account festgepinnt und weiterhin ständig aktualisiert werden.

https://steadyhq.com/de/rueckenwind-graswurzelpresse-grassroot-press/posts/93876f70-92a2-4b91-bc12-9f228f7fea9e (Öffnet in neuem Fenster)

#safethedate!!

Voraussichtlich für die zweite Julihälfte planen wir unter dem Motto “Rückenwind-Sommerfrische” eine Sommerakademie in Köln (vermutlich hybrid - also sowohl in Präsenz als auch mit der Möglichkeit zur Online-Teilnahme) mit tollen Slots: Workshops, Lesungen, moderierte Diskussionen, Erfahrungsaustausch, Einzelgespräche, Musik, Kunst, Kultur, Kulinarisches …

#dieredaktionfragt #alleantworten
- interaktiver Rückenwind im März 2025 (s.u.!)

Rückenwind-Termine im März 2025:

01.03.2025 - #mirtutdasherzweh - Kampagne der Frauen*_im_Widerstand
Impuls für den Tag (Steady) - Wir holen Schwung für die nächste Runde!
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem ersten März … ;-)

02.03.2025 - #mirtutdasherzweh - Kampagne der Frauen*_im_Widerstand
Impuls für den Tag (Steady) - Wir holen Schwung für die nächste Runde!
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem ersten März … ;-)

07.03.2025 - Davids ziemlich beste Trauerrede
Dein Rückenwind der Woche in Kalenderwoche 10
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem siebten März … ;-)

08.03.2025 - #fairnessforfuture - neue Kampagne wird vorgestellt
am Weltfrauentag & internationalen queerfeministischen Kampftag
Mobbingberatung für Aktivist*innen
- eine Initiative von Frauen*_im_Widerstand
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem achten März … ;-)

09.03.2025 - RÜCKENWIND-KOLLOQUIUM #füralle - ONLINE
Keynote zur Gesprächseröffnung von Dr. David Sittler
#StayTuned - Details: s.u.!! - und bei Steady & in Social Media ab dem 07. März

ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG - verschoben auf April - Details: HIER KLICKEN (Der Text fürs Kolloquium von David Sittler ist hier schon komplett zum Lesen enthalten!) (Öffnet in neuem Fenster)

14.03.2025 - Sonjas Wutanfall der Woche
Dein Rückenwind der Woche in Kalenderwoche 11
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 14. März … ;-)

21.03.2025 - DESASTER FOOD - Der neue Podcast von RÜCKENWIND
Sneak Preview - Dein Rückenwind der Woche in Kalenderwoche 12
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 21. März … ;-)

22.03.2025 - DESASTER FOOD - LAUNCH LOUNGE
OHNE WENN & ABER JETZT (Unverpacktladen) (Öffnet in neuem Fenster)
in der
alten Feuerwache Wuppertal (Öffnet in neuem Fenster) mit Sonja Manderbach & Dr. David Sittler
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 07. März … ;-)

27.03.2025 - FeuerAlarm - Lesung im Ukama-Zentrum in Nürnberg
mit Sonja Manderbach
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 07. März … ;-)

28.03.2025 - True Crime Story “Klimakleber”
Gerichtsverhandlungen, Kriminalisierung, Klimabücher, Klimabuchmesse
Dein Rückenwind der Woche in Kalenderwoche 13
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 28. März … ;-)

28.-30.03.2025 - Klimabuchmesse in Leipzig
Team Rückenwind besucht die Klimabuchmesse in Leipzig …
#StayTuned - Details: bei Steady & in Social Media ab dem 07. März … ;-)

!! ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG !! (Öffnet in neuem Fenster)

!! verschoben auf April!! (Öffnet in neuem Fenster)

Details: HIER KLICKEN (Öffnet in neuem Fenster)

(Der Text fürs Kolloquium von David Sittler ist hier schon komplett zum Lesen enthalten!) (Öffnet in neuem Fenster)

Hier ein Rückblick auf das letzte (Öffnet in neuem Fenster)
ONLINE-KOLLOQUIUM - anklicken (Öffnet in neuem Fenster)

darin enthalten sind: (Öffnet in neuem Fenster)

- LINK zum Online-Meeting-Raum (Öffnet in neuem Fenster)

- LINK zur Signal-Gruppe (Öffnet in neuem Fenster)
Kolloquium RÜCKENWIND Diskussion: (Öffnet in neuem Fenster)

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Neue interaktive Aktionen unter dem

Motto:

#dieredaktionfragt #alleantworten

(Februar bis April 2025)

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Zum morgigen Weltfrauentag & internationalen queerfeministischen Kampftag:

Am 8. März - Weltfrauentag / internationaler feministischer Kampftag - werden wir noch um eine weitere interaktive Aktion unter dem Motto #dieredaktionfragt #alleantworten ergänzen:

Uns ist aufgefallen, dass es in Köln dreimal eine Bismarck-Straße gibt, in Berlin dreimal eine Manteuffel-Straße usw. - ganz abgesehen davon, dass es quasi in jeder Stadt eine Bismarck-Straße gibt. Da liegt doch Potential brach für mehr Vielfalt und zugleich auch für mehr Übersichtlichkeit und leichtere Orientierung …

Straßen könnten ja auch Permakulturstraße oder Regenerationsweg oder BärundHund-Pfad oder Fledermausallee oder Lützibleibt-Straße heißen - wenn sie nicht Hildegard-von-Bingen-Straße, Else-Lasker-Schüler-Straße, Clara-Schuhmann-Straße, Nannerl-Mozart-Straße oder Fanny-Mendelsohn-Straße usw. heißen. Oder Brokkoli-Straße, Blumenkohlweg, Tomatensalat-Platz. Oder Geigenstraße, Orgelweg, Cellogasse, Blockflötenallee, Xylophonplatz oder so.

Was habt ihr noch für Ideen?

- ausgestorbene oder vom Aussterben bedrohte Tierarten

- Frauen & queere Menschen, deren Namen ruhig häufiger genannt werden könnten

- BIPoC, Jüd*innen, Quäker*innen, Friedensstifter*innen, Reformer*innen, Aktivist*innen …

- Gegenstände, Blumen, Bäume, Tiere, Themen, Begriffe, literarische Figuren …

https://steadyhq.com/de/rueckenwind-graswurzelpresse-grassroot-press/posts/4d6a3ea5-fc79-4f3e-b8d8-8226f76cd9b7 (Öffnet in neuem Fenster)

Rückenwind - Ausgabe 1

November 2024 bis Januar 2025

als Paperback & E-Book

Dossiers: #Flughafen & #sündibleibt

ISBN 978-3-84238-414-9

erscheint voraussichtlich Anfang März 2025

Der Bär & der Hund an der Erdwunde

ISBN: 978-3-83918-662-6 (Öffnet in neuem Fenster)

Erscheint voraussichtlich Anfang März 2025
als Paperback & E-Book bei Books on Demand!

Mehr zu den Autor*innen dieses Artikels:

https://steadyhq.com/de/sonja-manderbach-klima-sufftragette-mosaik-spellhouse/posts/468e664b-24be-40f4-9f72-e10be9a90cb9 (Öffnet in neuem Fenster)

Dr. David Sittler

- Medienwissenschaftler / Kulturwissenschaftler / Autor / Publizist / Bildungskurator

Demnächst auch mit eigener Homepage, die wir hier selbstverständlich dann noch verlinken!

Dr. David Sittler über Rückenwind kontaktieren:

Rueckenwind2024@proton.me (Öffnet in neuem Fenster)

https://www.youtube.com/watch?v=9hcP48BhQEM (Öffnet in neuem Fenster)

https://www.youtube.com/watch?v=4ULK6vR2GdI&t=57s (Öffnet in neuem Fenster)

Wie Rückenwind & graswurzelpresse entstanden ist:

Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024: 

Das "fliegende Schiff" auf der wohlwollenden Hand mit dem Segel aus Schreibpapier, das von Rückenwind gestärkt wird. 

Die blühende Graswurzelwiese mit dem Wort grassrootspress - graswurzelpresse und einigen Zeitungen.
Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024 - gestaltet von Sonja Manderbach

Alle Links
(noch mehr Social Media Kanäle - Support, Fundraising, Crowdfunding - solidarische Kampagnen - Entstehungsgeschichte & Hintergrundinformationen …)
in einer Übersicht -im Link-Baum:

https://linktr.ee/rueckenwind_graswurzelpresse (Öffnet in neuem Fenster)

Wie RÜCKENWIND entwickelt wurde …

Im April / Mai 2024 gab es erste Ideen zur Kampagne graswurzelpresse.

Im Juni / Juli 2024 gründete sich das Kolloquium RÜCKENWIND und entwickelte die Idee, das Online-Magazin RÜCKENWIND herauszubringen.

Unser Selbstverständnis:

Kategorie Desaster Food

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