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Ein was weiß ich ...

Das, was man ausdrücken kann, macht einen nicht mehr aus. 

Es hat mich gequält, dass ich nicht sagen konnte, was mich quält. Nun kann ich endlich wieder schreiben. Und sagen, was ich denke. Das hilft, dem ganzen Wahnsinn ein wenig mehr Sinn abzugewinnen ... und so könnten wir beginnen, einen Blog zu schreiben. 

Den Blog von einem, der einmal studiert hat. Und der es dann satthatte, weil er nicht mehr konnte. Und der es dennoch viele Jahre weiter versucht hatte. Bis er ganz im Eimer war. Und endlich eine Pause eingelegt hat. Der dann an der Schule seines kleinen Bruders ein paar Stunden unterrichtet hat und in einen Kleingarten gezogen ist. Wo sie ihn alle raus haben wollten, weil er so gar nicht in das Klischee eines Gartenzwerges gepasst hat. 

Der sich daran aufgerieben hat und Kämpfe gekämpft hat, die allesamt nicht seine waren. Der am Ende nach Spanien geflohen ist und dort all seine Energie im Sand verloren, wollte ich schreiben, doch Energie kann nicht verloren gehen, ... bis er zurück nach Deutschland kam und alles noch viel schlimmer war als je zuvor. So viele Briefe. So viele Schulden und so viel Schuld. Und so wenig Kraft. Das er sich einfach zum Sterben verkroch. Bis sein Bruder und seine Frau ihm halfen, aus seinem Loch zu krabbeln und er zurück in seinem Zimmer im Dachboden seiner Eltern landete. Dies ist nun vier Monate her, man könnte auch sagen, einen Augenblick, weil am Ende (und in Wahrheit) ist das alles hier nur ein einziger Augenblick. Nun steht er wieder vor der Klasse, arbeitet seine Vergangenheit, wie es so schön heißt, auf, und mit jedem Atemzug, den er tief in seinen Bauch hinein lässt, wächst die Hoffnung und das Vertrauen in das Leben. 

Ich danke euch und vor allem danke ich mir selbst, dass ich mich herausgezogen habe aus diesem Loch. Ich danke den Strahlen der Sonne und ich danke meiner Familie. Ich weiß jetzt, dass die Menschen, die noch da sind, für immer bleiben werden. Ich weiß jetzt, was diese Liebe sein soll. Und ich weiß, dass wir alle miteinander verbunden sind, ja, dass wir sogar eins sind. In meinen Träumen, wenn mein Verstand eine Pause bekommt und ich mich treiben lasse, bin ich einfach. Teil dieser Geschichte, die vor meinem inneren Auge abläuft. Nur manchmal halte ich so vieles aufrecht, dass mich die Last auf meinen Schultern erdrückt. Dann lass ich mir wieder so vieles erzählen. Dass ich alleine bin zum Beispiel. Das niemand mich liebt und ich gescheitert bin. Doch wenn ich es schaffe, auch das zu fühlen und mit einem tiefen Atemzug zu bejahen, wird auch das irgendwann vergehen. Weil, es ist so wie es ist. Und es ist nicht so, wie wir es uns glauben und erzählen. Doch wie wir es uns erzählen und glauben, scheint es nun einmal zu sein ...

Kategorie Kapitel 2 - Zu Hause

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