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Nachwachsen, zusammenwachsen, auseinanderbröseln

Liebe Leser:innen,

als Kind habe ich mal im Verein Fußball gespielt, nicht ewig, sechs Jahre vielleicht, wir waren sogar kurz mal gut.

Bis heute erinnere ich mich jedoch am intensivsten an die Nikolausfeiern im Vereinsheim, und an diesen einen Freund. Er ist einer der besten Spieler (und Menschen), mit denen ich je gekickt habe. Nur etwas kleiner als der Rest ist er halt, schon immer gewesen. Und während wir, der Rest, nie wussten, weshalb uns der Nikolaus dieses Mal schelten würde, war es bei ihm jedes Mal klar: mehr Fruchtzwerge essen, mehr Knödel essen, damit du mal noch wächst.

Was fasziniert uns am Wachsen so? Das ist keine billige Kapitalismuskritik. Ich bin viel grundsätzlicher: Woher das Glück, wenn meine Topfpflanze ein neues Blatt kriegt? Warum freue ich mich, dass meine Haare wachsen, wenn ich doch dann zum Friseur muss? Warum macht es Bock, zu lernen und mich zu informieren?

Das ist zwar Küchenpsychologie as fuck, aber: Ich glaube, wir freuen uns so über das Wachsen, weil wir insgeheim wissen, dass das, was da am Entstehen ist, irgendwann vergeht. Deshalb müssen gute Dinge unbedingt genossen werden, solange sie noch sind. Küssen Sie Ihre Pflanze! Gönnen Sie sich einen guten Schnitt, Haarewaschen inklusive! Lesen Sie die Texte in diesem Newsletter!

Ihr
Martin Hogger

Wagt es nicht

56.000 Ermordete, 56.000 Bäume. Sie sollen rund um das KZ Buchenwald an die Opfer der Nazis erinnern. Doch irgendwelche Idioten sägen sie ab, malen Hakenkreuze, bedrohen Mitarbeitende. Die AfD könnte in Thüringen stärkste Kraft werden – wie soll es dann erst werden?

Renate Meinhof · SZ (€) · 15 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Allasane und das Uran

Allassane wurde vor beinahe 100 Jahren geboren. Er wuchs unter Tuareg auf, zog durch die Sahelzone. Jahrzehnte schufftete er in den Uran-Minen eines französischen Staatskonzerns. Inzwischen lassen sie ihn nicht mal mehr hinein. Er weiß zu viel.

Issio Ehrich · Reportagen (€) · 20 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Irre traurig

Sascha Chaimowicz ist Jude – und kann trotz des 7. Oktobers noch lachen. Denn bei aller Schwere erlebt er seitdem immer wieder absurde, fast schon lustige Situationen, über die er und seine Freunde noch weiter zusammenwachsen.

Sascha Chaimowicz · ZEITmagazin (€) · 10 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Satz der Woche

„Baba hatte keinen Lieblingsverein, er mochte einfach Qualität.“

Marvin Ku · SZ Magazin (€) · 16 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

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Kategorie Wochenauswahlen

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