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Hallo!

Ich bin Autor und schreibe im Genre Spaceopera/Scifi. Ich will hier regelmäßig Kapitel aus meinen Romanen veröffentlichen. Ich stelle die Texte in Deutsch und Englisch online. 

Hier also die ersten 3 Kapitel von NOMADS 1 - Die Invasoren.

NOMADS
So werden die Menschen von den vielen Rassen der Milchstrasse genannt. Als Überlebende und Flüchtlinge, versuchen sie sich zwischen den Kulturen der Galaxis, die von ihren Bewohnern ASGAROON genannt wird, zu behaupten. Etliche von ihnen haben es geschafft, sich in der feudalen Gesellschaft ASGAROONS einen Namen zu machen. Andere fristen ein Dasein als heimatlose Wanderer. Doch ungeachtet ihres Status, begegnet man den neuen Bewohnern ASGAROONS mit Mistrauen und Verachtung…

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This is the name given to humans by the many races of the Milky Way. As survivors and refugees, they try to assert themselves among the cultures of the galaxy, which is called ASGAROON by its inhabitants. Some of them have managed to make a name for themselves in the feudal society of ASGAROON. Others eke out an existence as homeless wanderers. But regardless of their status, the new inhabitants of ASGAROON are met with suspicion and contempt…

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NOMADS

Nomads PROLOG

Der erste Kontakt zu einer außerirdischen Zivilisation fand am 21. Februar des Jahres 4589 statt und hatte nichts von alldem, was man sich von so einem Ereignis erhoffte oder in Verbindung damit, wünschte. Es gab kein glänzendes Raumschiff, das majestätisch und geheimnisvoll vom Himmel sank. Keinen hochgewachsenen, engelsgleichen Besucher, der mit unseren Anführern zu sprechen verlangte, um dann eine Rede vor den Vereinten Nationen zu halten. Da war kein Abgesandter einer weit fortgeschrittenen Zivilisation, der uns Frieden anbot, um die junge Menschheit an der Hand zu nehmen und in die Geheimnisse des Universums einzuführen. Kein überlegenes Konzept, die kleinlichen Streitigkeiten unter den Nationen und den ewigen Kampf, um die Ressourcen des Planeten beizulegen. Die Fremden hatten ihre eigenen Konflikte mitgebracht und sie zu unseren Problemen hinzugefügt.
Ich erinnere mich noch gut an die Tage, an denen der Erdboden zitterte und an die Nächte, erhellt von den die Breitseiten mächtiger Raumschiffe, die über den Himmel kreuzten. Der erste Kontakt zu den Außerirdischen war verstörend, brutal, angsteinflößend und besaß den Charme eines Faustschlags mitten ins Gesicht.
Ihr unerfreulicher Besuch hatte etwas überwältigend Beiläufiges an sich. Wir Menschen waren nicht einmal ein lästiges Übel, das über die Oberfläche der Erde kroch und die Truppenbewegungen der Kriegsparteien störte. Ein Übel konnte man nicht ignorieren. Auf ein Übel musste man reagieren, es bekämpfen, sich damit auseinandersetzen. Doch wir waren es nicht wert bekämpft zu werden, sondern waren einfach nur im Weg. Wir wurden beiläufig zertreten, wie Ameisen auf dem Gehweg. Und die Tatsache, dass wir es gleich mit zwei Kulturen zu tun bekamen, die ein interstellarer Krieg in die Randbezirke der Milchstraße verschlagen hatte, machte das Ganze nicht besser. Beeindruckend war lediglich das Ausmaß der Zerstörungen auf der Erde, den Mondsiedlungen und all den anderen Kolonien und den Planeten des Solsystems. Beeindruckend war auch die Beliebigkeit, mit der man ganze Kontinente verwüstete, um Basen und Stützpunkte zu errichten. Doch bald erkannten zumindest die Akkato den Wert der kleinen Erdbewohner. Wir erwiesen uns als zäh, ausdauernd, zuverlässig und unsere Fähigkeit zu leiden, erstaunte die hochgewachsenen Wesen mit den pferdeartigen Köpfen, die von einer grünen Welt mit dichten Urwäldern stammten. Man gab uns Waffen, bildete uns aus und schickte uns gegen die insektenartigen Keymon in den Kampf. Die Eingliederung der Menschheit in die verfeindete galaktische Familie erfolgte über von den Akkato eingerichteten Rekrutierungsstellen, oder dadurch, dass man kampffähige Individuen einfach entführte und gegen ihren Willen in die Flotte integrierte. Weder die Keymon noch die Akkato waren Menschenfreunde und auch im Umgang mit uns zeigten sie sich nicht zimperlich. Für mich war bald klar, dass wir für sie nur billiges Kanonenfutter darstellten, um die Verluste der waldbewohnenden Pferdeschädel gering zu halten.
Und so kam auch ich, Dominic Porter, in den zwiespältigen Genuss, meine erste Reise zu den Sternen anzutreten, um die Weiten der Galaxis zu erkunden und die wenig friedlichen Kulturen der Sternenwelt kennenzulernen.

Nomads Kapitel 1

September 4603

Dominic Porter saß vor einem ovalen, gepanzerten Fenster an Bord des Akkatoschiffes Skitra und blickte auf seine Heimat hinunter. Er würde in einem Monat sechsundzwanzig Jahre alt sein und gehörte schon zu einer Generation von jungen Menschen, die für ihr Alter bereits zu viel erlebt und durchgemacht hatte. Immerhin war er nicht vor seiner Zeit in die Jahre gekommen, wie etliche seiner Altersgenossen und vermochte sich seine jugendliche Sorglosigkeit zu bewahren. Manche hätten es vielleicht als Leichtfertigkeit angesehen, aber Dominic gehörte durchaus nicht zu der Sorte von Menschen, die ohne Mitgefühl und ohne Verantwortung durch das Leben gingen. Er versuchte lediglich, seine Haut zu retten und dafür war ein unversehrter Geist unverzichtbar.
In Dominics schmalem Gesicht, mit den hellen grünblauen Augen, suchte man die Sorgenfalten vergeblich. Sein kastanienbraunes Haar zeigte keinerlei graue Stellen, wie bei vielen anderen seiner Altersgenossen, bei denen die Angst weiße Strähnen hinterlassen hatte.
Dominic sah hinab auf die Lichtansammlungen der Städte Fargo, Willmar, Minneapolis. Zwischen ihnen sprenkelten die spärlichen Lichter unzähliger Dörfer, die verödeten Landstriche, wie einsame Sterne. Sie alle schrumpften zu kleinen glimmenden Punkten zusammen, je höher die Skitra stieg. Selbst die monströsen Säulen der Akkato-Stützpunkte wurden winziger und winziger. Dominic konnte von hier oben etwa zehn dieser Türme ausmachen, die sich in einer geraden Linie bis zum Horizont erstreckten und lange Schatten über das Land warfen, während die Morgenröte heraufzog.
Mächtige Akkato-Schiffe hatten an den Gebäuden festgemacht und warteten auf ihre Abfertigung. Zahllose Zubringerboote umschwirrten sie mit leuchtenden Triebwerken, wie Schwärme von Glühwürmchen, die um die Stämme riesiger Bäume kreisten.
Im Schimmer der Morgendämmerung begannen sich die Umrisse der großen Seen abzuzeichnen, die wie Bruchstücke polierter Spiegel glänzten. Ihnen fehlten mittlerweile die Formen, die Dominic im Schulunterricht kennengelernt hatte und ihm seit seiner Kindheit vertraut waren. Überall hatten Geschosse mit ihrer immensen Zerstörungskraft kreisrunde Löcher in den Boden gestanzt und die natürlichen Strukturen der Landschaft so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass nichts mehr an ihre ursprüngliche Gestalt erinnerte. Viele Krater hatten sich inzwischen mit Wasser gefüllt und überzogen den Erdboden in einem sonderbar anmutenden Muster, als wären Tropfen aus Quecksilber zu Boden gefallen. Im Glanz des neuen Tages sahen sie wie das Werk eines Künstlers aus, der sein Können an ganzen Planeten erprobt hatte und es dabei in Kauf nahm, Zivilisationen und Völker zu vernichten.
Über die Verluste an Menschenleben, die seit dem ersten Kontakt zu den Akkato und den Keymon zu beklagen waren, gab es nur Spekulationen. Und weder die eine, noch die andere Partei, schien Interesse daran zu haben, herauszufinden, welchen Schaden sie bisher angerichtet hatte. Die Erdbewohner und ihr Leid besaßen für den Krieg, den Akkato und Keymon schon seit Jahrtausenden gegeneinander führten, nur geringe Bedeutung. Doch immerhin stellte es sich heraus, dass die Akkato den Menschen etwas weniger Missachtung entgegenbrachten, als die insektoiden Keymon.
Während in den Gebieten, die von den Käfern beherrscht wurden, jede Infrastruktur zusammengebrochen war, konnte man in den Territorien, in denen die Akkato das Sagen hatten, noch relativ gut zurechtkommen. Viele, die diese Gebiete bewohnten, glaubten an die Rückkehr zu einem normalen Leben, sobald die Eindringlinge wieder abzogen. Aber Dominic hegte Zweifel, dass die Akkato oder Keymon jemals wieder von diesem Planeten verschwinden würden. Und selbst wenn, dann konnte das Leben auf der Erde nie wieder so sein, wie zuvor.
Dominic war nicht der Erste, der das erkannt und sich den Akkato im Kampf angeschlossen hatte, um sein Glück in den Weiten des Weltraums zu suchen. Allerdings führten die Akkato ihren Krieg an vielen Fronten, und die Wahrscheinlichkeit vorher zu sterben, war beinahe gewiss.
Die Skitra, was übersetzt »Schwert« bedeutete und die unter dem Kommando von Ulan Mestray stand, war für ihn vielmehr das geeignete Mittel, ihn zu den Sternen zu bringen. Und Mestray war ein ruhmreicher Akkatokrieger, der den Keymon mächtig eingeheizt und sie beinahe von der Erde vertrieben hatte. Beinahe – denn ein paar Wochen zuvor war bei den Käfern der Nachschub eingetroffen, weswegen sie ihre verbliebenen Stellungen hatten halten können. Warum man Ulan Mestray gerade in diesem Moment von der Erde abzog, konnte sich Dominic nicht erklären. Aber es war unnötig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Akkatos würden ihn nicht in ihre unergründlichen Absichten einweihen und auf der Erde gab es nichts mehr, das ihn dort halten konnte. Nachdem eines der riesigen Keymon Schiffe über seiner Heimat abgestürzt war und nichts weiter als eine verkohlte Einöde hinterlassen hatte, in der seine Familie ihr Ende fand, wollte er allem den Rücken kehren, was ihn an sein verlorenes Zuhause erinnerte.
Schließlich schwenkte die Skitra auf einen Kurs ein, der sie aus dem Sonnensystem tragen sollte, und die Erde verschwand aus seinem Blickfeld. Dominic sprang von der Sitzbank vor dem Fenster und betrachtete den Raum, in dem er sich befand. Er war nicht besonders groß, schon gar nicht für Akkatoverhältnisse, da die ausgewachsenen Akkato die Menschen gewöhnlich um eine gute Armlänge überragten. Er strahlte die ruhige Feierlichkeit einer Kirche aus. In mehreren Öffnungen der Wände flackerte Licht, als ob Kerzen darin brannten. Ein herber Duft von Kräutern und aromatischen Harzen hing in der Luft. Es musste sich um einen Meditationsraum oder eine Art Kapelle handeln. Dominics Nase wurde von sonderbaren, süßen Düften erfüllt, die seinen Sinnen schmeichelten und für göttlichen Trost empfänglich machen sollten. Aber es waren auch die Formen, die ihn in seinen Bann zogen und angenehm auf seine Augen wirkten. Formen, die so ganz anders waren als alles, was Menschen konstruieren konnten. Sämtliche Strukturen flossen ineinander, als befände man sich im Inneren einer Pflanze. Es gab keine Kanten, keine Ecken oder rechte Winkel. Alles erschien in organisch und in steter Bewegung. Kein Wunder, dachte sich Dominic, denn jedes Schiff der Akkato war aus Holz gefertigt und bildete allein dadurch einen deutlichen Gegensatz zu den Fahrzeugen der Menschen oder der Keymon.
Die Schiffe und Bauwerke der Keymon schimmerten silber und kupferfarben, besaßen hier und da kantige Formen und waren von Ornamenten überzogen, von denen Dominic nicht sagen konnte, ob sie einfach nur zur Zierde dienten oder eine Funktion erfüllten. Die Schiffe der Akkato hingegen sahen wie fliegende Baumstämme aus und erweckten den Anschein, als wären sie von groben Äxten stromlinienförmig zugehauen worden. Erst bei näherer Betrachtung konnte man die feine Konstruktionsweise erkennen.
Bis vor Kurzem hatte Dominic noch nie eines der Schiffe von innen betrachten können und seine Faszination wuchs von Minute zu Minute. Die Skitra strahlte eine kraftvolle Würde aus, die an vielen Details zum Ausdruck kam. Organische, kraftstrotzende Formen, die den Eindruck vermittelten einen einzigen, festen Körper zu bilden, der keine Fugen besaß. Auch war alles größer, als auf den wenigen Schiffen, die die hünenhaften Akkato den Menschen zur Verfügung stellten und die man aufwendig an menschliche Größenverhältnisse angepasst hatte. Hier hatte man sich diese Mühe jedoch nicht gemacht. Konsolen, Quartiere und Gefechtsstände hatten die Akkatokonstrukteure ausschließlich für ihre Artgenossen geschaffen. Die Schalter, Knöpfe und Regler waren groß und für die kleinen Menschenhände ungeeignet.
Die Wohncontainer an Bord der Skitra, die aus den Militärbeständen der Erde stammten und irgendwie in den Besitz der Akkato gelangten, wirkten wie Fremdkörper. Sie dienten den Menschen als Unterkunft. Auch Dominic hatte sich bereits ein Bett und einen Spind gesichert. Es gab noch genügend Platz für weitere Rekruten, die in Kürze eintreffen würden und aus denen sich Dominic eine Truppe zusammenstellen durfte.
Dominic verließ den Meditationsraum, schlenderte durch die Korridore und erreichte schließlich die Kantine des Schiffes. Hier waren ein paar Tische und Stühle aufgestellt worden, die aus den Beständen der Menschenflotte stammten. Alle Menschenwesen an Bord der Skitra versammelten sich oft hier und nahmen ihr Essen ein. Auch jetzt sah Dominic etliche Menschen, die gerade ihre Mahlzeit einnahmen. Einige mit offensichtlichem Appetit und andere, die lustlos in ihren Tellern und Schüsseln herumstocherten. Darunter einige neue Gesichter. Es mussten etwa fünfzig, sechzig Menschen sein, schätzte Dominic. Männer und Frauen, im Alter zwischen zwanzig, bis vierzig. Die Neuankömmlinge waren ihm noch nicht vorgestellt worden. Dominic kannte weder ihre Namen noch ihre Ränge. Ein Shuttle hatte sie vom Sammelpunkt bei Dallas abgeholt und sie vor gut einer Stunde im Hangar der Skitra abgesetzt. Dominic ließ es sich nicht nehmen die Szene aus einiger Entfernung zu beobachten.
Der Akkatooffizier, der die Menschen empfing, sah davon ab, die komplizierten Namen der Rekruten herunterzuleiern, um zu überprüfen, ob alle angeforderten menschlichen Soldaten an Bord waren. Er blickte lediglich in die Gesichter der Neuankömmlinge und ab und an in sein Datenpad, um die Informationen abzugleichen, die er darauf ablesen konnte. Anschließend brachte die mürrische Kreatur die Menschen in Kantine und machte sich davon, ohne ihnen weitere Anweisungen zu erteilen. Jetzt harrten sie darauf, dass man ihnen ihre Quartiere zuwies. Man ließ sie warten und auch Dominic sah erst einmal davon ab, sich seine künftigen Kampfgefährten näher in Augenschein zu nehmen. Ihm gingen gerade zu viele Gedanken durch den Kopf, die er zuerst ordnen musste, bevor er sich der Probleme von Fremden widmen wollte. Nach seinem Spaziergang durch die Korridore der Skitra, fand er sich endlich hier in der Kantine ein, um die neuen Kameraden kennenzulernen.
Es war kein Gesicht darunter, dass Dominic kannte, aber einige von ihnen, schienen schon Zeit miteinander verbracht zu haben. An der Art und Weise, wie sie miteinander umgingen, schloss Dominic, dass sie gemeinsam in etlichen Gefechten gewesen waren. Sie plauderten unbekümmert und schienen sich über vergangene Einsätze und Erlebnisse zu unterhalten. Manchmal lachten sie oder kommentierten irgendeine Begebenheit mit spaßigen Bemerkungen, kehrten aber schnell zum gewohnten Ernst zurück. Andere hingegen saßen einsam und alleine vor ihrem Essen und musterten schweigend ihre Umgebung – distanziert, nachdenklich, misstrauisch. Einige machten den Eindruck, als seien sie Verluste gewöhnt und daher nicht darauf aus, neue Freundschaften zu schließen. Sie vermieden den Blickkontakt zu den anderen und saßen etwas abseits.
Angesichts der neuen und ungewohnten Situation, blickten viele der jungen Rekruten gespannt und unsicher umher. Zweifellos hatten auch sie noch nie zuvor ein Akkatoschiff von innen gesehen. Alle schienen sich klar darüber zu sein, sich an einem gefährlichen Ort zu befinden und dass jeden Augenblick die Hölle über sie hereinbrechen konnte.
Dominic erinnerte sich noch genau an den ersten Tag auf dem Zerstörer, dem er zugeteilt worden war – die Zora, unter dem Kommando von Daniel Perk. Auch er war sich damals einsam und verloren vorgekommen. Unsicher, angesichts der Abenteuer und Gefahren, die ihn noch erwarten würden. Er konnte die Jungen und Mädchen sehr gut verstehen. Dominic entschied sich dafür, sich mit achtzehn Jahren der Heimatflotte anzuschließen, und nun war er seit acht Jahren dabei.
„Ich dachte, ich komme mal zu Euch“, sagte er etwas unbeholfen, als er sich zu den Rekruten setzte.
„Allzu offensichtlich.“
Der säuerliche Kommentar kam von einem rothaarigen Jungen mit wasserblauen Augen, der ihm gegenübersaß. Porter ignorierte, die Worte des Jungen.
„Wo kommt ihr her?“, fuhr Porter unbeirrt fort.
„Wird ne Fragestunde“, setzte der Junge nach. „Dachte eigentlich, ich hätte die Verhöre endlich hinter mir.“
Dominic stand auf, um zu gehen. „Sorry. War eine dumme Idee.“
„Er hat es nicht so gemeint“, sagte eines der Mädchen, die neben dem Rotschopf saßen, woraufhin sich Porter wieder setzte. „Er ist nur aufgeregt, wie wir alle. Ich bin Sandra Dix, der vorlaute Kerl hier …“
„Ist David Moore“, kam ihr der Rothaarige zuvor. „Und der hat vor, Admiral zu werden. Aber Ihren Namen kennen wir immer noch nicht.“
„Mein Name ist Dominic Porter“, stelle er sich schließlich vor.
„Leutnant Dominic Porter“, merkte Moore mit geflissentlichem Blick auf Dominics Schulterklappen an.
Sandra Dix widmete Dominic ein schräges Lächeln. Ihre grünen Augen glitzerten. „Dann müssen wir vor Ihnen wohl salutieren.“
„Kommt aber darauf an, was der Captain dazu meint“, winkte Dominic ab. „In der Heimatflotte hat man sich viele Formalitäten abgewöhnt. Wie das hier gehandhabt wird, weiß ich nicht. Ich bin erst kurz vor euch hier angekommen“
Dominic empfand diesen Mangel an formaler Disziplin bedauerlich. Er führte zu vielen Problemen durch Respektlosigkeiten. Auch auf der Zora verursachte das ab und an Schwierigkeiten, aber er wollte an den gängigen Gepflogenheiten jetzt nicht rütteln oder darüber eine Debatte anfangen.
„Sind Sie schon lange im Einsatz?“, fragte ein anderer Junge, der vielleicht der Jüngste in der Truppe war. Er hatte ein schmales, wissbegieriges Gesicht, mit vielen Sommersprossen und kurze, weißblonde Haare.
„Ich habe auf der Zora gedient“, erklärte Dominic Porter, im Bewusstsein, dass diese Offenbarung eine Diskussion auslösen konnte. „Drei Jahre unter Captain Perk.“
„Die Zora?“ David Moore stand das Staunen ins Gesicht geschrieben. „Der Captain Perk? Daniel Perk?“
Dominic wurde klar, dass er einen Fehler gemacht hatte, indem er schon so früh damit herausgerückt war. Er hätte sagen können, die letzten Jahre auf einem Zerstörer, oder irgendeinem anderen Schiff gedient zu haben, ohne irgendeinen Namen zu nennen. Es gab tausende von Schiffen und er hätte sich einen Namen ausdenken können.
„Er hat seine Mannschaft an die Keymon verkauft.“ Das Mädchen mit dem breiten Gesicht und den braunen Haaren zeigte sich angewidert. „Wegen ihm haben wir zehntausend Mann verloren. Und drei Schlachtschiffe.“
Ein anderer Rekrut konnte sich nicht zurückhalten. „Es heißt, er sei ein Sklavenhändler. Er hat Menschen verkauft. An die Keymon und an anderer Völker in der Galaxis.“
Der Junge, der diese Behauptungen von sich gab, war für einen Soldaten ein wenig zu dick. Dominic fürchtete, er könne zu einem Problem werden, sollten sie eine Bodenoperation durchführen müssen. Warum hatten ihn seine Vorgesetzten nicht auf Vordermann gebracht?
„Halt die Klappe“, fuhr David Moore dem Dicken über den Mund. „Das war doch alles eine Verschwörung. Man wollte Perk ans Bein pissen.“
In diesem Moment beschloss Dominic, den Rothaarigen etwas mehr zu mögen.
„Es wurden viele Worte gemacht. Zu viele Worte.“ Dominic besah sich die Runde noch eingehender und es beschlich ihn ein Verdacht. „Ihr gehört irgendwie alle zusammen, aber im Kampf wart ihr nicht.“
„Wir kommen von der Universität“, informierte ihn Sandra Dix.
„Thomas Moore Universität in Baltimore“, ergänzte der Dicke.
„Ich wusste nicht, dass man jetzt schon Schüler rekrutiert“, wunderte sich Dominic.
„Wir sind ebenso gut wie alle anderen“, sagte das Mädchen mit dem breiten Gesicht.
Dominic wagte, das zu bezweifeln. Aber ihre Mitschüler schienen ebenso überzeugt von ihrer Kampfkraft zu sein, wie sie.
„Ihr werdet das noch früh genug unter Beweis stellen können“, sagte Dominic und blickte ernst in die Runde. „Aber Eifer ersetzt nicht die Erfahrung.“
„Nialla hat recht“, meinte Sandra mit einem Kopfnicken zu dem breitgesichtigen Mädchen. „Wir haben in unserem Diskussionskreis sämtliche Strategien beleuchtet, die in diesem Konflikt angewandt wurden. Wir wissen sehr gut Bescheid.“
„Diskussionskreis. Strategien beleuchtet. Sämtliche Strategien sogar.“ Dominic Porter musste alle Mühe aufwenden, um ein Kopfschütteln und ein Lachen zu unterdrücken. Er hatte die Retter der Menschheit gefunden, überlegte er amüsiert und würde sie nun auf den Kampfplatz führen. „Wer gehört noch zu eurer Gruppe?“
Sandra Dix stellte ihm den dicken Jungen vor, der Peter Norden hieß, Alex Donhall, mit den Sommersprossen, die breitgesichtige Nialla López und noch zwei andere Jungen. Christan Peskin und Frederik Zest sowie ein dunkelhaariges Mädchen namens Linda Sung mit leicht asiatischen Gesichtszügen.
Ein leiser Gongschlag kündigte das Kommen eines Akkato-Offizieres an. Die erfahrenen Soldaten im Raum erhoben sich eilig. Auch Dominic Porter stand auf und nahm Haltung an. Die Studenten folgten seinem Beispiel. Daumen an die Hosennaht, die Augen geradeaus, Schultern gestrafft. Perfekt. Wenigstens hatten sie das gut geübt, dachte sich Porter.
Der Akkato forderte die Menschen auf, ihm zu folgen, damit er sie zu ihren Unterkünften bringen konnte. Sie schulterten ihre Rucksäcke und folgten dem hünenhaften Wesen.
Die Unterkünfte der Menschen bestanden aus mehreren Wohncontainern, im Hangar der Skitra aufgereiht. Die Menschen konnten sich ihre Stubenkameraden selber wählen und bald hatten sich Gruppen zusammengefunden, die ihre Quartiere miteinander teilen wollten.
Porter forderte die Studenten auf, einen der Container zu beziehen, in dem er zuvor schon seine Sachen untergebracht hatte. Die jungen Leute begutachteten die Pritschen und Hochbetten misstrauisch. Offenbar hatten sie etwas mehr Luxus erwartet. Nicht die erste Enttäuschung, die ihnen widerfahren würde, dachte sich Porter.
Ein älterer Sergeant hatte sich ihnen angeschlossen und belegte das letzte freie Bett. Es handelte sich um einen kleinen gedrungenen Mann mit kurzen grauen Haaren und einem perfekt gestutzten Bart, der um das Kinn herum noch eine kupferrötliche Farbe zeigte. Er hieß Aaron Kruger und redete nicht viel. Nachdem er seine Pritsche geprüft, indem er sich daraufgelegt und sein Gepäck im Spind daneben verstaut hatte, begann er sein Gewehr zu zerlegen und zu reinigen, obwohl das augenscheinlich nicht nötig war. Kruger besaß zudem ein stattliches Arsenal von modifizierten Stich- und Faustfeuerwaffen, die er auf dem Boden vor seinem Bett ausbreitete.
Dominic hielt den Moment für gekommen, die Truppe unter sein Kommando zu stellen.
„Ich heiße euch auf der Skitra willkommen“, begann er die Neuen mit fester Stimme zu begrüßen, deren Aufmerksamkeit sich auf Dominic richtete. „Ihr habt die Unterkunft zehn dreiunddreissig gewählt. Ich bin Leutnant Dominic Porter und mit Eurer Entscheidung habt ihr euch ebenfalls bereit erklärt, euch unter mein Kommando zu stellen. Daran gibts nichts zu rütteln oder zu diskutieren. Die Akkato wünschen keine komplexe Bürokratie, was uns angeht. Eure Einheit ist also die Zehndreidrei. Im hinteren Teil des Quartiers findet ihr Duschen und Toiletten. Ich erwarte Ordnung und Sauberkeit. Wie mein Vater zu sagen pflegte, findet jeder Mensch, den es auf eine einsame Insel verschlägt, genügend Möglichkeiten, sich als zivilisiertes und gepflegtes Individuum zu präsentieren. Hier steht euch mehr als genug zur Verfügung, um diesem Ideal zu entsprechen.“
Er musterte die Männer und Frauen, die ihn irritiert anstarrten.
„Hat noch jemand Fragen?“, wollte Porter wissen, aber niemand schien in der Stimmung, das Wort an ihn zu richten. Weder Dix, noch Lopez oder einer der anderen Studenten rührten an das heikle Thema, um die Zora und Captain Perk, dass sie zuvor diskutiert hatten.
Dominic wünschte allen eine gute Nacht und beschloss, schlafen zu gehen. Alleine schon, um Fragen über seine Zeit auf der Zora aus dem Weg zu gehen, sollte doch noch jemand den Wunsch verspüren, seine Neugier zu befriedigen. Zum Glück war er nicht der Einzige, dessen Schlafbedürfnis Tribut forderte. Der Tag war für alle lang gewesen und der Transport von der Kaserne zum Sammelpunkt und vom Sammelpunkt auf die Skitra gewiss anstrengender als erwartet. Alle legten sich früh schlafen. Allerdings konnte Dominic keine Ruhe finden. Rastlos drehte er sich hin und her und starrte in die Dunkelheit. Seine Gedanken kreisten um all die Ereignisse, die ihn an diesen Ort gebracht hatten. Zurück zu der Zeit etwa sechs Jahre zuvor, als er sein zweites Ausbildungsjahr bei der Heimatflotte hinter sich gebracht hatte und seine Familie besuchte.

NOMADS KAPITEL 2

Rückblende
Oktober 4597

Es gibt keine Worte, die Schönheit des Herbstes in den Wäldern von Minnesota zu beschreiben, welche die großen Seen, östlich von Fargo, säumten. Wenn die kräftigen Rot, Gelb und Orangetöne des Indian Summer im Licht der Abendsonne leuchteten, als bestünden die Blätter aus glühendem Kupfer und Gold, schien das Land in eine Traumwelt zu versinken. Im Kontrast dazu der tiefblaue, fast violette Himmel, der sich über den Baumwipfeln wölbte. Dominic liebte den Herbst mit all seinen Farben. Die langen Abende und die Schwermut, die über dem Land lag, wenn der Nebel aus den Flusstälern und Seen stieg.
Er genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen, die ihm ins Gesicht schienen und blendeten, während sein älterer Bruder Benjamin den Gleiter steuerte. Der kühle, fast eisige Fahrtwind fuhr ihm durchs Haar und trug dabei die würzigen Aromen der sterbenden Vegetation mit sich.
Die lange Straße, gesäumt von prächtigen Ahornbäumen, führte östlich des Cotton Lake nach Süden in die Stadt Bensley oder was noch von ihr übrig war. Ein gutes Stück außerhalb der Stadt bewohnten die Porters ein Haus, in dem die ganze Familie lebte. Eigentlich war es ihr Ferienhaus, aber nachdem das Leben in den Städten zu unsicher geworden war, beschlossen Dominics Eltern, die Hauptstadt Saint Paul zu verlassen und für immer aufs Land zu ziehen.
Dominic freute sich darauf Vater, Mutter und seine Geschwister wiederzusehen und sich ihnen stolz, in der Uniform der Heimatflotte zu präsentieren. Die beiden silbernen Sterne über seiner rechten Brusttasche zeigten an, dass er die ersten zwei Jahre gemeistert hatte und die vielen Auszeichnungen darunter, gaben Auskunft über sein Können und Geschick an den verschiedenen Waffengattungen. Er war nun Offiziersanwärter und würde nach seinem Urlaub ein oder zwei Jahre auf einem Kriegsschiff zubringen, bis er mit soliden Grundkenntnissen der Flottenführung auf die Akademie durfte.
„Dass du mir nicht vor Stolz platzt“, sagte Benjamin mit spöttischem Lächeln, als hätte er Dominics Gedanken gelesen. Der Wind spielte mit seinen langen, braunen Haaren. „Wäre nicht sehr angenehm, wenn ich unseren Eltern die blutigen Fetzen deiner Uniform zeigen müsste, nachdem du den ganzen Drill überlebt hast.“ Er senkte die Stimme in übertriebenem Ernst. „Hier die Überreste Eures Sohnes Dominic, Jonathan Porter des Aufgeblasenen.“
„Du würdest die Akademie bestimmt mit Bravour bestehen“, gab Dominic zurück, der wusste, wie wenig sein Bruder von der Flotte hielt, die den Außerirdischen nichts entgegensetzen konnte.
Er wäre zu den Streitkräften gegangen, so behauptete Benjamin, wenn es ihnen gelänge, ein einziges der außerirdischen Schiffe vom Himmel zu holen. Solange das nicht passierte, betrachtete er es als wichtiger, an Ort und Stelle zu bleiben und die Familie unmittelbar zu verteidigen, anstatt irgendwelche Fremde in den fernen Kolonien zu beschützen. Und von beschützen konnte ohnehin keine Rede sein, wie er Dominic erklärte, als dieser sich zum Militärdienst gemeldet hatte. Die Heimatflotte sei nur ein Fluchthelfer, meinte er und Dominic hatte gekontert, es sei immerhin ehrenhaft, denen zu helfen, die sich nicht selber helfen konnten.
„Unsere Familie kann nur einen Helden vertragen.“ Benjamins Stimme hatte etwas Vorwurfsvolles und das Thema, das er anschnitt, setzte dort an, wo es vor zwei Jahren geendet hatte. „In einem Monat muss ich dich sowieso wieder zurück zum Stützpunkt bringen und Mutter trösten. Bilde dir also nicht ein, dass dein Besuch ganz unbelastet sein wird. Sie weiß, dass du wieder gehen wirst. Und ich weiß, dass du ihr damit das Herz brichst, auch wenn sie versucht es sich nicht anmerken zu lassen. Sie ist in ständiger Sorge um dich.“
Dominic wusste, dass seine Mutter Carol große Probleme mit seiner Entscheidung gehabt hatte. Aber was wollte sie eigentlich? Er war erwachsen genug, um eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie gefährlich waren. Durch das Auftauchen der Außerirdischen hatte seine Illusionen früh verloren und die Fakten über die Härten des Lebens schnell erlernen müssen. Eine Lektion, die alle jungen Menschen auf der Erde hatten machen müssen, denen eine unbeschwerte Kindheit und Jugend geraubt wurde. Seine Mutter sollte ihn eher ermutigen, als ihn durch ihre Sorgen noch zusätzlichen Kummer zu machen.
Sein Vater George hingegen stand auf seiner Seite. Er war ebenfalls Soldat gewesen, bis zum Verlust eines Beines, bei einem dümmlichen Grenzkonflikt zwischen der asiatischen Union und des westlichen Staatenbundes auf einem der Jupitermonde. Das passierte lange vor dem Auftauchen der Keymon und Akkato und dem Chaos, das sie mit auf die Erde brachten.
„Billy wird sich freuen“, fuhr Benjamin beschwichtigend fort. „Er redet seit Tagen von nichts anderem als dir. Und natürlich freuen sich auch Tammy und Sarah.“
Billy oder William, wie er wirklich hieß, war erst sieben und sah zu Dominic auf, als sei er ein König oder ein Ritter aus seinen Märchenbüchern. Als sich Dominic zum Militär gemeldet hatte, war er in den Augen des Jüngsten noch weiter aufgestiegen. Seine Schwestern mochten Dominic ebenfalls sehr und kontaktierten ihn, so oft es ging. Da die Flotte jedoch weitgehend zur Funkstille angehalten war und nur auf geheimen Kanälen kommunizierte, kam das selten genug vor.
Der Gleiter schwenkte in eine Abzweigung der Hauptstraße ein. Die großen Laubbäume, Eichen, Ahorn, Buchen, die nahe an der Böschung standen, bildeten mit ihren Ästen und Zweigen ein goldenes Dach, während das Fahrzeug über den Teer dahinraste. Es kam Dominic vor, als sei es Jahrzehnte her, da er das letzte Mal hier gewesen war. Ein Schauer lief über seinen Rücken, als die Straße in ein Feld mündete, der Wald unversehens zurückwich und das große Haus in Sichtweite kam, in dem seine Familie wohnte. Ein typisch nordamerikanisches Haus im klassischen Bostonhouse Stil, mit weißer Holzfassade, einer Veranda und schieferfarbenem Dach. Dicht daneben eine knorrige, uralte Eiche, mit dicken ausladenden Ästen. An einem davon baumelte die obligatorische Reifenschaukel. Nur das große Trümmerstück eines Keymonschiffes, das in einiger Entfernung hinter dem Haus aus dem Wald ragte, störte das idyllische Bild.
Benjamin betätigte die Hupe, während der Gleiter an den abgeernteten Maisfeldern, zur linken und rechten Seite der Straße vorüberjagte, die das Haus in weitem Umkreis umgaben.
Dominic konnte sehen, wie der kleine Billy aus der Haustür kam, über die Veranda lief und die Stufen der kurzen Treppe hinuntersprang. Auf dem Schotter der Straße, die vor dem Haus endete, hielt er für einen Moment inne, machte dann plötzlich kehrt und rannte zurück ins Haus, wobei er sich an seinen Schwestern und den Eltern vorbeizwängte, die gerade aus dem Eingang kamen.
„Wette, es gibt keine schönere Parade als Diese“, bemerkte Benjamin trocken.
Er hatte recht. Nichts konnte dem Wiedersehen mit seiner Familie gleichkommen. Es war ein schönes Bild, wie seine Eltern und Geschwister auf der Veranda standen und ihn erwarteten. Der Gleiter stoppte und Dominic stieg aus. Der Wagen wippte dabei auf seinem Schwebepolster auf und ab.
„Ich nehme dein Gepäck“, sagte Benjamin und griff sich Dominics Rucksack auf der Rückbank. „Du kannst dir schon mal deine Begrüßungsküsse abholen und dich abschmatzen lassen.“
Es fühlte sich gut an, den knirschenden Kies unter den Füßen zu fühlen, als Dominic aus dem Wagen stieg. Der Wind raschelte in den Blättern und erst jetzt wurde sich Dominic bewusst, wie sehr er all das vermisst hatte. Während seiner Ausbildung gab es nur die gefilterte und gut temperierte Luft der künstlichen Habitate, Raumschiffe und Stationen. Geruchlos und steril auf den Schiffen der Flotte. Abgestanden und muffig auf den überfüllten Habitaten zwischen den Planeten.
„Schön, dass du wieder da bist“, sagte Dominics Vater George, in seiner überlegenen und leicht distanzierten Art.
Jeder, der ihn nicht kannte, hätte ihn als nüchtern und kühl eingeschätzt, doch Dominic wusste, dass genau das Gegenteil der Fall war. Unterstrichen wurde dieser Eindruck, durch seine hohe, schlanke Gestalt und die grauen Schläfen, die ein ernstes, kantiges Gesicht umrahmten. Dominics impulsive Mutter hingegen eilte die Stufen der Veranda hinunter, umarmte ihren Sohn und versah ihn mit den von Benjamin angekündigten Begrüßungsküssen. Sie blickte ihrem Sohn lange in die Augen und rang mit den Worten, die ihr nicht über die Lippen kommen wollten. Tränen rollten über ihre Wangen, die genug darüber aussagten, wie sie sich fühlte.
„Gut siehst du aus“, brachte sie schließlich mit belegter Stimme heraus. „Du musst hungrig sein. Ich habe dein Lieblingsessen gekocht. Truthahn mit Kartoffeln und Süßkastanien.“
„Wie sehr ich dein Essen vermisst habe“, antwortete Dominic, der die künstlichen Proteinsurrogate der Bordkantine, stets nur mit Mühe hinunterwürgen und sich nie daran gewöhnen konnte. „Und wie sehr ich dich vermisst habe. Und euch alle.“
„Die Uniform steht dir gut“, meinte Tamara, die ihr schönstes Kleid angezogen und ihre blonden Haare zu vielen dünnen Zöpfen geflochten hatte.
Ihre jüngere, brünette Schwester Sarah sah ihn mit ihren großen, grünen Augen herausfordernd an. Anders als Tamara trug sie eine blaue Latzhose und ein rot-weiß kariertes Flanellhemd. Der Pagenschnitt unterstrich ihre burschikose Art, die Dominic so liebte, und die sie augenscheinlich noch immer nicht abgelegt hatte.
„Musst der Schwarm aller weiblichen Kadetten sein“, bemerkte sie spitz, als Billy zurückkehrte, die Stufen hinunter sprang, und sich vor seinem Bruder postierte. In den Händen hielt er ein abenteuerliches Konstrukt aus grauer Pappe und Plastikstücken, versehen mit allerlei Technoschrott, den er hier und da aufgeklebt hatte. Ganz offensichtlich sollte es ein Raumschiff darstellen, das an den Seiten eine Kennung trug, die der Junge mit weißer Farbe und in kantigen, militärischen Lettern auf den Rumpf gemalt hatte. Dominics Geburtsjahr – 4577. In einigen Wochen, am fünfundzwanzigsten Oktober, würde er zwanzig werden.
„Ich habe ihm dabei geholfen“, bemerkte Benjamin und erntete den mürrischen Blick seines jüngsten Bruders. „Ein bisschen zumindest“, lenkte er sofort ein. „Als künstlerischer Berater, sozusagen.“
„Das ist das beste Schiff von allen“, erklärte Billy, voller Stolz. „Damit kann man jeden Feind besiegen. Du musst es deinem General zeigen, damit er ganz viele davon baut.“
„Natürlich“, versprach Dominic. „Die Flotte braucht unbedingt einige deiner Schiffe.“
„Davon bin ich vollkommen überzeugt“, bemerkte Benjamin.
Er grinste genervt und seine blauen Augen verengten sich zu engen Schlitzen. In dem Moment hätte ihm Dominic gerne einen Kinnhaken verpasst. Er war gut im Kinnhakenverteilen, wie er und mehrere der streitsüchtigen Kadetten inzwischen wussten.
„Das ist ein tolles Schiff.“ Dominic streichelte über Billys blonden, ordentlich gekämmten Haarschopf, bevor er ihn zerzauste, wobei Billy kicherte. „Der Sieg ist unser!“
„Gehen wir rein“, meinte sein Vater schließlich. „Die Luft ist frischer, als es sich anfühlt und man erkältet sich schneller, als man es für möglich hält.“

Das Abendessen dauerte bis spät in die Nacht hinein. Nach und nach verabschiedeten sich die einzelnen Familienmitglieder, bis Dominic und Benjamin alleine in der großen Küche übrig blieben und sich dann ins Wohnzimmer zurückzogen. Das Feuer im Kamin war zu glimmender Asche zusammengesunken, während die heruntergebrannten Kerzen auf dem Tisch im Esszimmer einen warmen, feierlichen Lichtschein in den Raum warfen.
„Ich habe mich immer gefragt, warum unsere Eltern mich Benjamin genannt haben?“ Er trank einen Schluck Wein und drehte das Glas nachdenklich zwischen den Fingern. „Sie wussten doch, dass sie noch mehr Kinder haben wollten.“ Er lachte gepresst. „Aber vielleicht wussten sie, dass der wahre Held erst nach mir geboren werden sollte.“
Natürlich hatte Dominic an diesem Abend im Zentrum des Interesses gestanden. Alle Gespräche drehten sich um ihn und seine Karriere in der Flotte. Ständig sollte er erzählen, was er alles gelernt hatte und was seine Ausbilder zu seinem Können sagten. Ob er ein Raumschiff fliegen könne. Wie seine Vorgesetzten hießen und welche Typen von Jagdmaschinen er am liebsten mochte. Welche Einsätze am spannendsten waren und wie viele exotische Ecken des Sonnensystems er besucht hatte. Dieses Maß an Aufmerksamkeit war ihm irgendwann unangenehm geworden. Und das umso mehr, da er wusste, dass in Ben ein Gefühl der Minderwertigkeit schlummerte, das mehr und mehr anwuchs, je weiter Dominic in den Mittelpunkt rückte.
Ben hatte ihm einmal anvertraut, wie ausgenutzt er sich vorkam, und glaubte, nur zu dem Zweck geboren zu sein, sich für seine Geschwister aufzuopfern. Er fühlte sich zurückgesetzt und an den Rand gedrängt. Es wäre nur logisch und verständlich gewesen, wenn sich Benjamin, anstelle von Dominic, auf den Weg gemacht hätte, seine wahren Brüder und Schwestern unter den Männern und Frauen der Flotte zu suchen. Und dennoch war er es gewesen, der vor Ort geblieben war, um seine Eltern und leiblichen Geschwister zu beschützen.
„Ich will dir was zeigen“, sagte Ben, leerte sein Glas und knallte es auf den Tisch. „Ich war nicht untätig, wie du gleich feststellen wirst.“ Er griff nach der halb leeren Bourbonflasche und nahm zwei passende Gläser dazu. Eines drückte er Dominic in die Hand. „Ich habe da eine schöne Sammlung, die dich gewiss auch faszinieren wird.“
Die beiden verließen das Haus und Benjamin führte Dominic zur Garage, die sich in einem großen Schuppen neben dem Haus befand.
„Etwa einen Monat, nachdem du weg warst“, erzählte er, während sie über den Schotterplatz vor dem Haus gingen, „schlug eine der riesigen Keymon Krallen bei Rochest ein. Eine von der langen, schlanken Sorte. Fast zwei Kilometer hoch.“ Er schüttelte bedauernd den Kopf. „War schlecht für Rochest.“
Es gab zwei Arten von Keymon Krallen, wie man die Basen der Insektoiden nannte. Beide beanspruchten eine Landefläche von etwas über einem Quadratkilometer. Dabei handelte es sich um militärische Stützpunkte, mit umfangreichen Förder und Fabrikbereichen. Bei der einen Sorte, die wie eine schlanke Klinge in den Himmel stach, wenn sie gelandet war, lag der Schwerpunkt auf dem militärischen Aspekt. Die Andere war kürzer und eher auf die Ausbeutung von Bodenschätzen ausgerichtet.
Benjamin öffnete eines der zwei Garagentore, schaltete das Licht ein und gab damit den Blick auf vier Geländefahrzeuge mit großen Reifen frei, auf deren Ladefläche schwere Waffen montiert waren. Nach den verchromten Auslassöffnungen zu urteilen, schienen sie über einen Verbrennungsmotor zu verfügen. Auch ein kleiner Quadrokopter stand in der Garage, der ebenfalls nach Eigenbau aussah, aber nicht mit Waffen ausgestattet war.
„Das sind Plasma und Railguns“, stellte Dominic nüchtern fest und deutete auf die Waffen an den Geländewagen. „Das wird den Behörden nicht gefallen.“
„Ich hab da Kontakte“, gab Benjamin zurück und schenkte seinem Bruder etwas Bourbon ein. „Sie sind froh, dass einige Leute hier ihren Beitrag leisten. Hier vor Ort. Wo es Sinn macht.“
Er stellte das Glas auf ein Werkzeugregal und trank aus der Flasche. Dann knipste er einen weiteren Schalter an und noch mehr Lampen flammten auf. Im dekorativen Licht wurden Dutzende von skelettierten Keymon Schädeln sichtbar, die überall an den Wänden hingen. Einige davon kunstvoll bemalt, andere vergoldet, versilbert oder mit gravierten Mustern verziert.
„Zurück zur Kralle bei Rochest“, führte Benjamin weiter aus. „Nur Stunden später tauchten die Akkato auf. Sie meinten, die Kralle angreifen und zerstören zu müssen, was ihnen am Ende auch gelang. Noch schlechter für Rochest.“ Er stemmte die Fäuste in die Hüften und betrachtete seine Sammlung von augenlosen Schädeln mit ihren grinsenden Gebissen. „Die Akkato flogen ab, nachdem sie ihre Arbeit für getan hielten, und haben uns mit den überlebenden Streunern alleine gelassen. Es gibt bestimmt noch Hunderte von ihnen in den Wäldern. Vielleicht Tausende.“
„Wir nennen sie Schnüffler“, entgegnete Dominic.
„Wie auch immer.“ Benjamin führte die Flasche zum Mund und nahm einen kräftigen Schluck. „Die Greenham Brüder, Tom, Deonne und ich machen hin und wieder Jagd auf die Streuner. Deonne ist im Übrigen für die künstlerische Gestaltung verantwortlich. Sieht prächtig aus. Ein bisschen morbid, aber wunderschön.“
Dominic kannte niemanden seiner neuen Freunde. Die Namen sagten ihm nichts und er glaubte nicht, sie jemals gehört zu haben.
Benjamin deutete auf einen großen Schädel mit langen Fangzähnen. Der Knochen war strahlend weiß und offenbar poliert. „Der da ist dem Haus ziemlich nahegekommen. Ich brauchte vier Schüsse, um ihn zu erledigen. Und ich bin ein sehr guter Schütze, das kannst du mir glauben. In den warmen Jahreszeiten sind sie sehr aktiv. Im Winter verkriechen sie sich eher.“
„Sind eben Insekten“, bemerkte Dominic.
Benjamin sah seinen Bruder mitleidig an. „Das glaubten wir bislang noch, aber da ist noch was anderes drin. Ich würde gerne wissen, wie ihre DNA aufgebaut ist. Sie wirken irgendwie Hybrid.“
„Ich bin einem Keymon noch nie sehr nahegekommen“, gab Dominic zu. „Ich kann darüber nichts sagen. Wir gehen der Konfrontation aus dem Weg. Sichern lediglich die Landeareale, wenn wir Kolonisten evakuieren, aber das geschieht von Bord aus. Wenn sich ein Schnüffler zeigt, eröffnen wir das Feuer. Taucht ein Kampfschiff auf, treten wir“, es fiel ihm schwer, das Wort vor seinem Bruder auszusprechen, „den Rückzug an.“
„Habe ich mir schon gedacht. Ihr fliegt da mit euren hübschen Schiffchen rum, mit gehörigem Abstand und…“, er deutete mit dem Zeigefinger auf ein imaginäres Ziel, „…psch!“
„Ich werde denen schon noch früh genug gegenüberstehen“, entgegnete Dominic gereizt. „Dann schicke ich dir einen Schädel für deine Sammlung.“
„Warum warten?“ Er stellte die Flasche zu seinem Glas ins Regal und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wie wäre es gleich morgen?“
So unvermittelt darauf angesprochen, war es für Dominic wie ein Schlag in die Magengrube. „Was sagt Vater dazu?“
„Gut gekontert.“ Benjamin verdrehte die Augen und seufzte. „Wie du weißt, spricht Vater nicht viel mit mir. Ich verbringe mehr Zeit in der Garage und draußen in den Wäldern, als im Haus.“
Dominic wusste von den Differenzen zwischen seinem Bruder und ihrem Vater. Dieser Umstand war oft ein Thema gewesen, dass sie beide diskutiert hatten, als Dominic alt genug war, um derartige Konflikte einschätzen zu können. Allerdings wollte Dominic in diesem Moment nichts davon hören und sich dadurch die Wiedersehensfreude verderben lassen.
„Also, was sagt Vater dazu?“, erkundigte sich Dominic.
„Er findet es bizarr“, winkte Benjamin ab.
Dominic teilte diese Einschätzung in Anbetracht der Galerie zähnefletschender Monsterschädel an den Wänden.
„Er meinte, ich solle das Jagen sein lassen“, fuhr Dominics Bruder fort. „Befürchtet, ich könnte sie eher provozieren und auf uns aufmerksam machen.“
„Vielleicht stimmt das.“
„Was weißt du schon?“ Benjamins Ton klang unvermittelt schrill. „Ich bin hier der Wächter in der Nacht. Ich bekämpfe den Schrecken vor unseren Toren“, zitierte er einen klassischen Text. „Aber dafür bekomme ich keine schicke Uniform oder hübsche Sternchen über der Brusttasche. Ich trage den Titel Freak, obwohl ich nichts anderes mache als du und das sogar mit mehr Erfolg.“
Dominic ließ die Worte über sich ergehen. Er wusste ohnehin nicht, wie er darauf reagieren sollte. Außerdem hatte sein Bruder zu viel getrunken und er wollte ihn nicht unnötig reizen. Es schien Benjamin ohnehin bereits leidzutun.
„Es ist nicht deine Schuld“, sagte Benjamin schnell. „Vielleicht hat Vater ja recht. Die Dinger sind…“ Er fand keine Worte. „Sie sind mit Vorsicht zu genießen. Am besten, wir lassen das Thema. Es war dumm von mir.“
Dominics Neugier war geweckt. „Was ist mit den Schnüfflern?“
Benjamin hatte ganz offensichtlich Probleme damit, die richtigen Worte zu finden, was für sich genommen schon bemerkenswert war, denn seine Redegewandtheit kannte keine Konkurrenz. Er öffnete sein Hemd. Vier helle Striemen liefen über seine Brust. Die Narben von Wunden, die schon seit einer Weile verheilten.
„Ist vor etwa einem Jahr passiert“, sagte Benjamin. „Seitdem schlafe ich schlecht. Albträume.“ Er knöpfte das Hemd wieder zu und tippte sich gegen die Schläfe. „Aber sie müssen dich nicht erst verletzen, bevor sie was mit deinem Kopf machen können.“
„Was ist passiert?“, wollte Dominic wissen.
„Unwichtig“, winkte Benjamin ab. „Sei nur vorsichtig. Sollte sich dir so ein Ding nähern, machst du gar nichts, bevor ich nicht etwas mache. Kapiert?“

NOMADS KAPITEL 3

Dominic konnte nicht schlafen. Auf dem Schiff, auf dem er seine Ausbildung angetreten hatte, musste er in den letzten Wochen eine Nachtschicht nach der anderen schieben. Er starrte aus dem Fenster und sah die kaum erkennbare Sichel des Mondes am Sternenhimmel. In seiner Kindheit konnte er auf der Schattenseite des Mondes die vielen Lichter der frühesten Kolonien der Menschen glitzern sehen. Die kreisförmigen, leuchtenden Strukturen von New Newark oder die chaotische Ansammlung aus Lichtpunkten von Heavens Gate. Jetzt war da nichts mehr. Alles war dunkel, wie in der Zeit vor der Raumfahrt. Die Akkato hatten den Mond von den Keymon zurückerobert und dabei alles zerstört, was die Menschen dort aufgebaut hatten. Inzwischen befand er sich fest in Akkatohänden, und die Keymon sahen davon ab, deren Einheiten auf dem Erdtrabanten anzugreifen. Auf der Erde hingegen wurden die Karten immer wieder neu gemischt, mit fatalen Folgen für deren Bewohner.
Keine Seite konnte wirklich bedeutende Erfolge für sich verbuchen, obwohl Dominic glaubte, dass die Akkato die Oberhand innehatten. Für den Moment konnten sich die Porters glücklich schätzen, einen Landstrich zu bewohnen, auf dem nicht gekämpft wurde. Andere Gegenden hingegen hatte es schwer getroffen. Die urbanen Regionen an der Ost- und Westküste, mit ihren Metropolen und Verkehrsnetzen glichen inzwischen Wüstenlandschaften. Öde Mondlandschaften mit gewaltigen Kratern, übersät von den Trümmern außerirdischer Raumschiffe und den Ruinen menschlicher Zivilisation.
In Zentraleuropa, Afrika und den Weiten der Östlichen Allianz, von der Ukraine bis China, sah es ähnlich aus. Dominic hatte sich davon überzeugen können, als er zur Erde zurückkam. Dort leuchteten keine Metropolen mehr. Allenfalls die Lagerfeuer nomadisierender Gruppen, in den endlosen Weiten von Steppen und Wüsten.
Dominic hatte gehört, dass die Akkatos Menschen in die Reihen ihrer Kämpfer aufnehmen würden. In der Nähe der riesigen Anlegetürme, die von den Pferdeköpfen errichtet worden waren und die bis in die Stratosphäre reichten, sollte es Rekrutierungsstellen geben. So jedenfalls das Gerücht, das er aufgeschnappt hatte. Er fragte sich ohnehin, warum sich die Akkato nicht schon längst mit den Menschen verbündet hatten. Eroberer nutzen immer die Dienste und das Können einheimischer Scouts. Soviel wusste Dominic aus Geschichten und der Geschichte. Allerdings musste er zugeben, dass die Menschen ihnen eher ein Klotz am Bein als eine Hilfe sein würden. Aber wenn sie mit der Technik der Akkato ausgerüstet wurden – darauf wagte Dominic zu wetten – könnten sie machtvolle Verbündete sein. Doch offenbar sträubten sich die Pferdeköpfe, ihre Technik mit den unterentwickelten Erdbewohnern zu teilen oder ihnen Einblick in diverse technische Geheimnisse zu gewähren. Was auch immer dahinterstecken mochte, Dominic verstand es nicht.
Dominic war immer davon ausgegangen, eine raumfahrende Zivilisation müsse ihre kleinlichen Moralbegriffe abgelegt und sich einer erhabenen Ethik verpflichtet fühlen. Aber offenbar waren technischer Fortschritt und ethisches Empfinden in zwei verschiedenen Universen beheimatet. Allem Anschein nach herrschte keine Erleuchtung zwischen den Sternen, wie man sich das früher vorgestellt hatte. Überall der gleiche Stumpfsinn und die Rangeleien um Rohstoffe und Einfluss. Sollte der Konflikt zwischen den beiden interstellaren Zivilisationen noch lange andauern, würde die Menschheit einen langsamen Tod sterben oder in die Steinzeit zurückgeworfen werden. Und so wie die Dinge lagen, schien dies das unabwendbare Schicksal der Menschen zu sein.
Bis dahin würde die Flotte versuchen, die Heimatlosen und Versprengten zu sammeln und ihnen irgendwo ein zeitweiliges und unsicheres Zuhause zu geben. Auf den großen Raumstationen herrschten inzwischen untragbare Zustände. Es gab Kriminalität, Gewalt und Kämpfe unter den Angehörigen unterschiedlicher Ethnien und Religionen. Ein Rückzug von der Erde in die Hölle, wie einige behaupteten, bei dem die Flotte, die Verzweifelten von einem Chaos ins Nächste evakuierte. Ob er wollte, oder nicht, Dominic musste seinem Bruder recht geben. Wenn dies die traurige Bestimmung der Flotte war, so mochte es besser sein, bei seinen Angehörigen zu bleiben und zusammen das Unvermeidbare zu erwarten.
Er rollte sich zur Seite, um die Sterne nicht sehen zu müssen, die voller Schrecken waren. Es gelang ihm schließlich, für eine Weile Ruhe und Schlaf zu finden und seinen trüben Gedanken zu entkommen, bis er durch einen heftigen Donnerschlag geweckt wurde.
Dominic fuhr hoch und sah aus dem Fenster. Die Wolken glommen im Widerschein greller Explosionen. Irgendwo musste ein Gefecht stattfinden, aber von seinem Zimmer aus war es nicht zu sehen. Er schlüpfte in seinen Pyjama und lief nach unten. Seine Schwestern Tamara und Sarah waren ebenfalls aufgewacht und standen bereits auf der Veranda, eingehüllt in ihre Bettdecken.
Dominic sah, wie sich eines der mächtigen Akkatoschiffe über den Himmel schob. Es brannte an vielen Stellen und begann langsam zur Oberfläche zu sinken. In der Ferne, beinahe über dem Horizont, war eine der Keymonkrallen zu sehen, die leuchtende Geschosse über den Nachthimmel jagte und dem gegnerischen Kreuzer schwere Wunden zufügte. Brennende Trümmer fielen vom Rumpf des getroffenen Schiffes zur Erde hinab wie ein Regen aus Glut.
„Die Trümmer gehen über Fargo runter“, hörte er seinen Vater sagen, der die Hände in die Taschen seines Bademantels gesteckt und sich eine Pfeife angesteckt hatte. Der süße Qualm kräuselte sich um seinen Kopf und erfüllte die Luft auf der Veranda. Auch jetzt stand sein Vater da, ohne eine Gemütsregung zu zeigen. „Gnade denen, die in dieses Inferno geraten.“
Er sog einige Male an der Pfeife und Dominic konnte dabei erkennen, dass er aufgeregter war, als es den Anschein hatte. Dominics Mutter hielt die Hand von Billy, der gebannt auf das Geschehen starrte und dabei seinen Teddybären an sich drückte.
„Wir gehen wieder rein“, sagte sie. „Das ist nichts für Kinderaugen.“ Sie zog das widerwillige Kind mit sich ins Haus.
„Ich will das sehen“, jammerte der Kleine. „Ich will das sehen.“ Er stemmte sich gegen den Türrahmen und schließlich ließ Carol Billys Hand los, der sich sofort neben seinem Bruder aufstellte. „Bumm, bumm, bumm!“, kommentierte er jeden Schuss und jeden Treffer.
Inzwischen erwiderte das Akkatoschiff das Feuer und seine Flugbahn schien sich zu stabilisieren. Es gewann wieder an Höhe und antwortete mit einer donnernden Breitseite. Die Energiegeschosse erhellten die Nacht, als würde die Sonne flackernd am Himmel stehen. Salve um Salve jagte wie ein Meteorschauer über den Himmel heran und verging krachend an den Abwehrschilden des Akkatoschiffes.
„Bumm, bumm, bumm!“ Billy hüpfte auf und ab. „Bumm, bumm, bumm!“ Er war sich der gefährlichen Situation nicht im Geringsten bewusst. Für ihn war das alles ein Spaß. Ein Spiel, das er aus der ersten Reihe mitbekam.
Dominic bemerkte, dass sein Bruder Benjamin nicht zu ihnen runtergekommen war, um sich das Spektakel anzusehen. Vielleicht war er zu müde, nachdem er sich hatte mit Alkohol volllaufen lassen, um seine Unsicherheiten und Ängste runterzuspülen. Oder er war der vielen Kämpfe müde, die er hatte miterleben müssen und legte keinen Wert darauf, das Gefecht zu beobachten. Wrackteile und Explosionstrichter gehörten zum Landschaftsbild der Umgebung. Eine Mahnung, sich auf weitere Unglücke einzustellen. Ein Wunder, dass das Haus der Porters bisher unbeschädigt geblieben war. Das große Trümmerstück, das Dominic bei seiner Ankunft sofort ins Auge gefallen war und das wie ein skurriles Kunstwerk aus dem Wald hinter dem Maisfeld ragte, hätte es zermalmen können, als es vom Himmel fiel.
Inzwischen waren die Kontrahenten weiter in die Höhe geschwebt und tauschten feurige Peitschenschläge aus. Sie entfernten sich dabei in Richtung Norden. Es dauerte noch einige Minuten, dann waren sie fort. Nur dort, wo die Trümmer herabgefallen waren, leuchtete der Horizont. Ein loderndes Inferno, das Wälder und Häuser verbrannte.
„Das ist es eben.“ Benjamin stand, in einen Trainingsanzug gekleidet, in der Tür und schien völlig nüchtern. „Das ist die verdammte Situation. Sie prügeln sich und wir werden dabei wie Ungeziefer zertreten.“
„Es ist besser, wenn wir alle wieder zu Bett gehen“, meinte sein Vater lapidar.
„Ich bleibe noch ein bisschen.“ Benjamin setze sich in die Schaukelbank am Eingang. Die Ketten knarrten und quietschten, während sie sich hin- und herbewegte. „Ich kann die Wärmestrahlung des Feuers spüren. Ist richtig angenehm. Ein paar Marshmellows wären eine gute Sache.“
„Dort sterben gerade Tausende von Menschen“, versetzte sein Vater ungewohnt scharf und nahm die Pfeife aus dem Mund.
„Hunderte vielleicht.“ Benjamins Blick brach sich, als würde er nachdenklich eine idyllische Szene betrachten. „In Fargo gibt es nur noch wenige Bewohner. Die meisten sind wie wir aufs Land geflohen. Aber du hast natürlich recht. Sie sterben, weil niemand sie beschützen kann.“ Er sah zum Himmel hinauf. „Ich sehe keine Verteidiger. Wahrscheinlich sind sie weit weg und kümmern sich um Kolonisten auf dem Mars oder den Jupitermonden.“
„Ich werde mich nicht mit dir auf eine Diskussion einlassen“, sagte George Porter mit eisigem Tonfall. „Es steht weder dir noch mir zu, zu verurteilen, welchen Weg jemand wählen möchte, um zu helfen.“
„Ich setze auf den effektivsten Weg, das zu tun.“ Noch immer sah er wie in Trance zum Horizont. Die Baumwipfel zeichneten sich scharf vor dem Feuerschein ab, der den Himmel erleuchtete. „Auge in Auge. Oder Auge gegen Stirn. Die Dinger haben ja keine.“
„Du hältst deinen Weg für den Richtigen? Du suchst nur dein Vergnügen. Du bist leichtfertig.“
„Wir sind aber noch hier und leben“, konterte Benjamin. „So, wie ich und meine Freunde kämpfen, erringen wir Erfolge. Und ob wir dabei Spaß haben oder nicht lass mal meine Sorge sein. Ich weine den Streunern keine Träne nach, wenn es das ist, was dir Unbehagen bereitet.“
„Nein, das tut es nicht.“ Seine Stimme war wieder ruhig und beherrscht. „Mutter stirbt tausend Tode, wenn du mit den anderen in den Wäldern unterwegs bist.“
„Ich sorge dafür, dass die Anderen ihre Tode sterben.“
Carol hakte sich bei ihrem Mann unter und nahm Billy bei der Hand, dessen Schlafbedürfnis inzwischen wieder größer war, als seine Neugier und der sich die Augen rieb.
„Wir sollten ihm dankbar sein“, sagte sie. „Auch wenn es schwerfällt. Die Zeiten sind für niemanden einfach. Besonders nicht für Mütter.“
Bald gimgen auch die Schwestern und Dominic war mit seinem Bruder alleine. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein, aber die Wärmestrahlung des Feuers in der Ferne, schien die Temperatur auf ein erträgliches Maß zu steigern.
„War schon beeindruckend“, bemerkte Dominic, um die unangenehme Stille zu brechen.
Benjamin nickte. „Ja. Ist es. Das war schon sehr nah. Meist ist es wie Wetterleuchten. Man sieht nur Blitze, entferntes Grollen und vage Umrisse von Schiffen. Wenn die Akkato Rettungskapseln absetzen, dann werden die Streuner aktiv und es kann gefährlich werden. Aber es sieht nicht danach aus, als hätte sich jemand vom Schlachtschiff abgesetzt.“
„Was macht dich so sicher?“
„Sicher bin ich nicht“, räumte er ein. „Aber“, er machte eine Pause, „ich hab da so ein Gefühl. Und das sagt mir, dass wir gerade nichts zu befürchten haben.“

Am nächsten Morgen deutete nur noch die Rauchfahne in der Ferne darauf hin, dass es in der Nacht einen ernsteren Vorfall gegeben hatte. Der Himmel zeigte sich klar und in einem so reinen Blau, wie es im Herbst üblich war. Dominics Mutter setzte das Frühstück spät an und es mündete fast übergangslos in das Mittagessen. Erstaunlich schnell hatte sich Dominic wieder aus dem Mittelpunkt des Interesses und der Gespräche herausbewegt. Die Gespräche bei Tisch drehten sich um ganz alltägliche Dinge. Für Tamara und Sarah würde am Montag wieder die Schule beginnen. Das Schulgebäude lag etwa zehn Meilen entfernt in einer Siedlung namens Preston. Es handelte sich, um eine alte Fabrikhalle. Eine Handvoll Lehrer hatte sich zusammengefunden, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Es gab auch einen Markt dort, sowie Geschäfte und eine Werkstatt. Ganz in der Nähe der Schule befand sich ebenfalls das Büro der Bürgerwehr. Sie hatte sich erst vor ein paar Monaten gebildet, als das Gerücht die Runde machte, es gäbe Scharen von Plünderern, die durch das Land zogen, da es in den Städten kaum noch etwas zu holen gab.
„Die Kinder der Großmanns und Levertons gehen auch nicht zur Schule“, beschwerte sich Sarah. „Sie helfen ihren Eltern auf dem Hof.“
„Wir werden diese Diskussion nicht wieder anfangen.“ George Porter sah nicht von seinem Teller auf und schnitt das Fleisch mit Sorgfalt in kleine Streifen, bevor er es auf die Gabel steckte und in den Mund schob. Er kaute genüsslich, um klarzumachen, dass er sich von seinem Sohn nicht den Appetit verderben lassen wollte, und spülte mit einem Schluck Wasser nach. „Es ist mir egal, was die anderen tun. Wir haben besser geplant und sinnvoller gearbeitet. Deswegen haben wir alles, was wir brauchen und sind nicht auf die Lieferungen der Regierung angewiesen.“
„Die sich wie üblich wieder verspäten werden“, ergänzte Benjamin.
„Ich würde lieber etwas Nützliches lernen“, beharrte Sarah und stocherte abwesend in ihrem Essen herum.
„Und das wäre?“
Sie sah hilfesuchend zu Ben hinüber, was ihrem Vater nicht entging, dessen Gesicht sich sofort verdüsterte.
Er wandte sich Benjamin zu. „Du hörst auf, deinen Schwestern Flausen in den Kopf zu setzen, verstanden?“
„Ja Sir.“
„Es genügt, wenn du mit den Greenham Brüdern und den anderen, deine Spielchen treibst.“
„Ich empfinde das nicht als Spiel“, verteidigte sich Benjamin und sein Ton wurde rauer. „Was Sarah in den Wäldern lernen kann, ist weitaus nützlicher als alles, was man ihr auf der Schule beibringen könnte.“
„In der Schule lernt sie all die Dinge, die man braucht, wenn sich wieder alles normalisiert hat.“
Es war Benjamin anzusehen, dass er ganz anderer Meinung war. Er schien innerlich zu kochen, aber er nahm sich zusammen, um seinem Vater gegenüber nicht respektlos aufzutreten. „Du denkst allen Ernstes, dass es, nach alldem, wieder so etwas wie Normalität geben kann?“
„Ja, das glaube ich.“ George Porters Stimme war klar und kalt. Sie spiegelte seine unerschütterliche Überzeugung und seinen Optimismus wider. „Wenn es anders sein sollte, wäre es besser, wir würden den morgigen Tag nicht erleben. Alles hängt davon ab, ob wir Menschen bleiben und menschliche Werte in die Zukunft tragen. Egal wie diese Zukunft auch aussehen mag.“
„Amen, Sir“, wagte Benjamin, zu sagen.
Dominics Vater schien in Benjamins Worten lediglich eine Bestätigung zu sehen. Er wirkte zufrieden und gelöst und auch Benjamin vermied es, irgendetwas zu sagen, was diese Eintracht zerstören konnte. Die beiden verstehen sich doch irgendwie, überlegte Dominic. Nur so war es zu erklären, dass die beiden noch unter einem Dach lebten, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen.
„Ich mache uns Kaffee“, sagte Dominic. „Wie wäre es, wenn wir uns in den Garten setzen. Haben wir Kuchen?“
„Ja, wir haben Kuchen.“ Billy sprang von Stuhl und lief in die Küche. „Kuchen. Kuchen.“
„Du kannst keinen wirklich guten Kaffee machen“, wandte Tammy ein, erhob sich vom Tisch und folgte ihrem kleinen Bruder. „Bei dir ist er immer nur heißes, braunes Wasser. Lass mich das erledigen.“

PROLOG

The first contact with an extraterrestrial civilization took place on February 21, the year 4589, and it had none of the things one would hope for from such an event, or wish for in connection with it. There was no gleaming spaceship descending majestically and mysteriously from the sky. No tall, angelic visitor demanding to speak with our leaders and then deliver a speech to the United Nations. There was no emissary from a far advanced civilization offering us peace, to take young humanity by the hand and introduce it to the mysteries of the universe. No superior concept to settle the petty disputes among nations and the eternal struggle to obtain the planet’s resources. The strangers had brought their own conflicts and added them to our problems.
I remember well the days when the ground trembled and the nights lit up by the broadsides of mighty spaceships cruising across the sky. The first contact with the aliens was disturbing, brutal, frightening and had the charm of a punch in the face.
There was something overwhelmingly casual about their unpleasant visit. We humans were not even an annoying evil that crawled over the surface of the earth and disturbed the troop movements of the warring parties. An evil could not be ignored. An evil had to be reacted to, fought, dealt with. But we were not worth fighting, we were simply in the way. We were trampled casually, like ants on the sidewalk. And the fact that we had to deal with two cultures, which an interstellar war had brought to the outskirts of the Milky Way, didn’t make it any better. The only thing that was impressive was the extent of the destruction on Earth, the lunar settlements and all the other colonies and the planets of the Sol system. Also impressive was the arbitrariness with which whole continents were devastated in order to build bases and bases. But soon at least the Akkato recognized the value of the small earthlings. We proved to be tough, persistent, reliable, and our ability to suffer amazed the tall beings with horse-like heads who came from a green world with dense jungles. We were given weapons, trained and sent to fight the insect-like Keymon. Humanity was integrated into the hostile galactic family through recruitment centers set up by the Akkato, or by simply kidnapping individuals capable of fighting and integrating them into the fleet against their will. Neither the Keymon nor the Akkato were friends of humans, and they were not squeamish in their dealings with us. It was soon clear to me that we were just cheap cannon fodder for them to keep the losses of the forest-dwelling horse skulls low.
And so it was that I, Dominic Porter, also had the ambivalent pleasure of embarking on my first journey to the stars to explore the vastness of the galaxy and learn about the less than peaceful cultures of the star world.

NOMADS CHAPTER 1

September 4603

Dominic Porter sat in front of an oval, armored window aboard the Akkatoship Skitra and looked down on his home. He would be twenty-six years old in a month and was already part of a generation of young people who had already experienced and been through too much for their age. At least he was not ahead of his time, like quite a few of his peers, and managed to retain his youthful carelessness. Some might have considered it recklessness, but Dominic was not at all the kind of person who went through life without compassion and responsibility. He was merely trying to save his skin, and for that, an unbroken spirit was indispensable.
In Dominic’s narrow face, with its bright green-blue eyes, one looked in vain for the wrinkles of worry. His chestnut hair did not show any gray spots, as was the case with many of his peers, for whom fear had left white streaks.
Dominic looked down at the clusters of lights of the cities of Fargo, Willmar, Minneapolis. Between them, the sparse lights of countless villages dotted the desolate countryside like lone stars. They all shrank to small glowing dots the higher the skitra rose. Even the monstrous pillars of the Akkato bases grew tinier and tinier. Dominic could make out about ten of these towers from up here, stretching in a straight line to the horizon, casting long shadows across the land as the dawn came up.
Mighty Akkato ships had moored to the buildings and were waiting to be dispatched. Countless feeder boats buzzed around them with glowing engines, like swarms of fireflies circling the trunks of giant trees.
In the glimmer of dawn, the outlines of the great lakes began to emerge, shining like fragments of polished mirror. They now lacked the shapes Dominic had learned about in school lessons and had been familiar with since childhood. Everywhere, the immense destructive power of bullets had punched circular holes in the ground and damaged the natural structures of the landscape to such an extent that nothing reminded him of their original shape. Many craters had by now filled with water and covered the ground in a strange-looking pattern, as if drops of mercury had fallen to the ground. In the glow of the new day, they looked like the work of an artist who had tested his skills on entire planets, taking the risk of destroying civilizations and peoples.
There was only speculation about the loss of life since the first contact with the Akkato and the Keymon. And neither one party nor the other seemed interested in finding out what damage they had done so far. The earthlings and their suffering were of little importance for the war that Akkato and Keymon had been waging against each other for thousands of years. But at least it turned out that the Akkato showed somewhat less disrespect for humans than the insectoid Keymon.
While all infrastructure had collapsed in the areas dominated by the beetles, it was still possible to get along relatively well in the territories where the Akkato were in charge. Many who inhabited these areas believed in a return to normal life once the invaders left. But Dominic harbored doubts that the Akkato or Keymon would ever leave the planet again. And even if they did, life on Earth could never be the same again.
Dominic was not the first to realize this and join the Akkato in battle, seeking his fortune in the vastness of space. However, the Akkato fought their war on many fronts, and the likelihood of dying first was almost certain.
The Skitra, which translated meant „sword“ and which was under the command of Ulan Mestray, was rather the suitable means for him to take him to the stars. And Mestray was a glorious Akkato warrior who had given the Keymon a run for their money and nearly drove them from Earth. Almost – because a few weeks earlier, supplies had arrived for the Beetles, which had allowed them to hold their remaining positions. Why Ulan Mestray was withdrawn from Earth at that very moment, Dominic could not explain. But it was unnecessary to worry about it. The Akkatos would not let him in on their inscrutable intentions, and there was nothing left on Earth to keep him there. After one of the giant Keymon ships crashed over his home, leaving nothing but a charred wasteland where his family met their end, he wanted to turn his back on everything that reminded him of his lost home.
Finally, the Skitra veered onto a course that would carry it out of the solar system, and Earth disappeared from his view. Dominic jumped off the bench in front of the window and looked at the room he was in. It was not particularly large, certainly not by Akkato standards, as the full-grown Akkato usually towered over humans by a good arm’s length. It exuded the quiet solemnity of a church. Light flickered in several openings in the walls, as if candles were burning inside. A tangy scent of herbs and aromatic resins hung in the air. It had to be a meditation room or some kind of chapel. Dominic’s nose was filled with strange, sweet scents that flattered his senses and were meant to make him receptive to divine comfort. But it was also the shapes that captivated him and had a pleasant effect on his eyes. Shapes that were so very different from anything humans could construct. All the structures flowed into each other as if one were inside a plant. There were no edges, no corners or right angles. Everything appeared organic and in constant motion. No wonder, Dominic thought, because every Akkato ship was made of wood, and that alone was a marked contrast to the vehicles of the humans or the Keymon.
The ships and structures of the Keymon shimmered silver and copper, had angular shapes here and there, and were covered with ornaments of which Dominic could not tell whether they simply served as decoration or fulfilled a function. The Akkato ships, on the other hand, looked like flying logs and gave the appearance of having been streamlined by crude axes. Only on closer inspection could the fine construction be seen.
Until recently, Dominic had never been able to see one of the ships from the inside, and his fascination grew by the minute. The Skitra radiated a powerful dignity that was expressed in many details. Organic, powerful shapes that gave the impression of forming a single, solid body that had no joints. Also, everything was larger than on the few ships that the giant Akkato provided to the people, which had been elaborately adapted to human proportions. Here, however, no such effort had been made. Consoles, quarters and command posts had been created by the Akkato designers exclusively for their own kind. The switches, buttons and controls were large and unsuitable for small human hands.
The living containers aboard the Skitra, which came from Earth’s military stockpiles and somehow ended up in Akkato’s possession, looked like foreign bodies. They served as accommodation for the people. Dominic, too, had already secured a bed and a locker. There was still enough room for more recruits, who would arrive shortly and from whom Dominic was allowed to assemble a troop.
Dominic left the meditation room, strolled through the corridors and finally reached the ship’s canteen. Here, a few tables and chairs had been set up, which came from the stocks of the human fleet. All the human beings aboard the Skitra often gathered here and took their meals. Even now Dominic saw quite a few people taking their meal. Some with obvious appetites and others who were listlessly poking around in their plates and bowls. Among them were some new faces. There had to be about fifty, sixty people, Dominic estimated. Men and women, ranging in age from twenty, to forty. The newcomers had not yet been introduced to him. Dominic did not know their names or their ranks. A shuttle had picked them up from the rendezvous point near Dallas and dropped them off at the Skitra hangar a little over an hour ago. Dominic did not miss the opportunity to observe the scene from a distance.
The accato officer receiving the humans refrained from rattling off the complicated names of the recruits to verify that all the requested human soldiers were on board. He merely glanced at the faces of the new arrivals and occasionally at his datapad to match the information he could read on it. Afterwards, the grumpy creature took the people to the canteen and left without giving them any further instructions. Now they waited to be assigned their quarters. They were kept waiting, and Dominic also refrained from taking a closer look at his future comrades-in-arms. He had too many thoughts running through his head, which he had to sort out first, before he wanted to devote himself to the problems of strangers. After his walk through the corridors of Skitra, he finally arrived here in the canteen to meet his new comrades.
There was no face among them that Dominic knew, but some of them seemed to have spent time together. From the way they interacted with each other, Dominic concluded that they had been in quite a few battles together. They chatted mindlessly and seemed to talk about past missions and experiences. Sometimes they laughed or commented on some incident with joking remarks, but quickly returned to their usual seriousness. Others, however, sat lonely and alone in front of their food, silently surveying their surroundings – distant, thoughtful, suspicious. Some gave the impression of being used to losses and therefore not eager to make new friends. They avoided eye contact with the others and sat somewhat apart.
Faced with the new and unfamiliar situation, many of the young recruits looked around tensely and uncertainly. Undoubtedly, they too had never seen the inside of an accato ship before. They all seemed to realize that they were in a dangerous place and that all hell could break loose at any moment.
Dominic remembered clearly the first day on the destroyer to which he had been assigned – the Zora, under the command of Daniel Perk. He, too, had felt lonely and lost at the time. Unsure of the adventures and dangers that awaited him. He could understand the boys and girls very well. Dominic decided to join the Home Fleet when he was eighteen, and now he had been there for eight years.
„I thought I’d come and see you,“ he said somewhat awkwardly as he sat down with the recruits.
„All too obvious.“
The sour comment came from a red-haired boy with water-blue eyes sitting across from him. Porter ignored the boy’s words.
„Where did you come from?“ continued Porter, unperturbed.
„Gonna be a question and answer session,“ the boy followed up. „Thought I’d finally gotten the interrogations out of the way.“
Dominic got up to leave. „Sorry. It was a stupid idea.“
„He didn’t mean it,“ said one of the girls sitting next to the redhead, at which point Porter sat back down. „He’s just excited, like the rest of us. I’m Sandra Dix, the cheeky guy here …“
„Is David Moore,“ the redhead beat her to it. „And he’s planning to be an admiral. But we still don’t know your name.“
„My name is Dominic Porter,“ he finally introduced himself.
„Lieutenant Dominic Porter,“ Moore noted with a casual glance at Dominic’s epaulettes.
Sandra Dix dedicated a wry smile to Dominic. Her green eyes glittered. „Then I guess we’ll have to salute you.“
„Depends on what the captain thinks, though,“ Dominic waved it off. „In the home fleet, they’ve gotten rid of a lot of formalities. How that’s handled here, I don’t know. I arrived here just before you did.“
Dominic found this lack of formal discipline unfortunate. It led to many problems due to disrespect. It also caused trouble on the Zora from time to time, but he didn’t want to shake the established customs or start a debate about it now.
„Have you been in the field long?“ asked another boy, who was perhaps the youngest in the troop. He had a narrow, inquisitive face, with lots of freckles and short, white-blond hair.
„I served on the Zora,“ Dominic Porter explained, aware that this revelation could start a discussion. „Three years under Captain Perk.“
„The Zora?“ David Moore had astonishment written all over his face. „The captain perk? Daniel Perk?“
Dominic realized that he had made a mistake by coming out with it so early. He could have said he had served the last few years on a destroyer, or any other ship, without giving any name. There were thousands of ships and he could have come up with a name.
„He sold his team to the Keymon.“ The girl with the broad face and brown hair showed disgust. „Because of him we lost ten thousand men. And three battleships.“
Another recruit couldn’t help himself. „They say he is a slave trader. He sold people. To the Keymon and to other races in the galaxy.“
The boy who made these claims was a little too fat for a soldier. Dominic feared he might become a problem should they have to conduct a ground operation. Why hadn’t his superiors brought him up to speed?
„Shut up,“ David Moore ran his mouth over the fat man. „It was all a conspiracy, wasn’t it? People were trying to piss off Perk’s leg.“
At that moment Dominic decided to like the redhead a little more.
„There have been a lot of words. Too many words.“ Dominic looked at the round more closely, and a suspicion crept up on him. „You all kind of belong together, but you weren’t in the fight.“
„We’re from the university,“ Sandra Dix informed him.
„Thomas Moore University in Baltimore,“ added the fat man.
„I didn’t know they were recruiting students now,“ Dominic wondered.
„We’re just as good as anyone else,“ said the girl with the broad face.
Dominic dared to doubt that. But her classmates seemed to be as convinced of her fighting ability as she was.
„You’ll have a chance to prove that soon enough,“ Dominic said, looking earnestly around the room. „But zeal is no substitute for experience.“
„Nialla is right,“ Sandra said with a nod to the broad-faced girl. „We have highlighted all the strategies used in this conflict in our discussion group. We know very well.“
„Discussion Group. Strategies illuminated. All strategies, in fact.“ Dominic Porter had to make every effort to suppress a shake of his head and a laugh. He had found the saviors of humanity, he reflected with amusement, and would now lead them onto the battlefield. „Who else is in your group?“
Sandra Dix introduced him to the fat boy named Peter Norden, Alex Donhall, with the freckles, the broad-faced Nialla López, and two other boys. Christan Peskin and Frederik Zest, and a dark-haired girl named Linda Sung with slightly Asian features.
A soft chime announced the coming of an Akkato officer. The experienced soldiers in the room rose hastily. Dominic Porter also stood up and took his stance. The students followed his lead. Thumb to the seam of the pants, eyes straight ahead, shoulders taut. Perfect. At least they had practiced this well, Porter thought to himself.
The Akkato asked the people to follow him so that he could take them to their shelters. They shouldered their backpacks and followed the hulking being.
The people’s quarters consisted of several living containers, lined up in the Skitra hangar. People could choose their own bunkmates and soon groups had formed to share their quarters.
Porter asked the students to move into one of the containers where he had previously placed his belongings. The young people eyed the cots and bunk beds suspiciously. Apparently they had expected something more luxurious. Not the first disappointment that would befall them, Porter thought.
An elderly sergeant had joined them and occupied the last free bed. He was a short, stocky man with short gray hair and a perfectly trimmed beard that still showed a coppery red color around his chin. His name was Aaron Kruger and he didn’t talk much. After checking his bunk by lying down on it and stowing his luggage in the locker next to it, he began to disassemble and clean his rifle, although it was apparently unnecessary. Kruger also possessed a handsome arsenal of modified stabbing and handguns, which he spread out on the floor in front of his bed.
Dominic felt the moment had come to put the troops under his command.
„I welcome you to the Skitra,“ he began greeting the newcomers in a firm voice, whose attention turned to Dominic. „You have chosen accommodation ten thirty-three. I am Lieutenant Dominic Porter and by your decision you have also agreed to place yourselves under my command. There is nothing to shake or discuss about that. The Akkato do not want complex bureaucracy as far as we are concerned. So your unit is the Ten-Three-Three. In the rear of the quarters you will find showers and toilets. I expect order and cleanliness. As my father used to say, any person who finds himself on a desert island will find ample opportunity to present himself as a civilized and well-groomed individual. Here you have more than enough at your disposal to live up to that ideal.“
He eyed the men and women who stared at him in irritation.
„Does anyone else have any questions?“ wanted Porter to know, but no one seemed in the mood to address him. Neither Dix, nor Lopez, nor any of the other students touched on the thorny issue surrounding the Zora and Captain Perk that they had discussed earlier.
Dominic wished everyone a good night and decided to go to sleep. If only to avoid questions about his time on the Zora, should anyone still wish to satisfy his curiosity. Fortunately, he was not the only one whose need for sleep took its toll. The day had been long for all of them and the transport from the barracks to the assembly point and from the assembly point to the Skitra was certainly more exhausting than expected. Everyone went to sleep early. However, Dominic could not get any rest. Restlessly he turned back and forth and stared into the darkness. His thoughts circled around all the events that had brought him to this place. Back to the time about six years earlier, when he had completed his second year of training in the home fleet and was visiting his family.

NOMADS CHAPTER 2

Flashback
October 4597

There are no words to describe the beauty of autumn in the Minnesota forests that lined the Great Lakes, east of Fargo. When the vibrant reds, yellows and oranges of Indian summer shone in the light of the evening sun, as if the leaves were made of glowing copper and gold, the land seemed to sink into a dream world. Contrast this with the deep blue, almost purple sky that arched over the treetops. Dominic loved autumn with all its colors. The long evenings and the melancholy that lay over the land when the mist rose from the river valleys and lakes.
He enjoyed the last warm rays of the sun that shone and dazzled his face while his older brother Benjamin piloted the glider. The cool, almost icy breeze ran through his hair, carrying with it the spicy aromas of the dying vegetation.
The long road, lined with magnificent maple trees, led south east of Cotton Lake into the town of Bensley, or what was left of it. A good distance out of town, the Porters occupied a house where the whole family lived. It was actually their vacation home, but after life in the cities became too unsafe, Dominic's parents decided to leave the capital city of Saint Paul and move to the country for good.
Dominic was looking forward to seeing his father, mother and siblings again and proudly presenting himself to them in the uniform of the Home Fleet. The two silver stars above his right breast pocket indicated that he had mastered the first two years and the many awards underneath gave information about his ability and skill in the various branches of the armed forces. He was now an officer candidate and would spend a year or two on a warship after his leave until he was allowed to enter the academy with a solid basic knowledge of fleet command.
"That you don't burst with pride," Benjamin said with a mocking smile, as if he had read Dominic's mind. The wind played with his long brown hair. "Wouldn't be very pleasant if I had to show our parents the bloody shreds of your uniform after you survived all that drill." He lowered his voice in exaggerated seriousness. "Here are the remains of your son Dominic, Jonathan Porter the Pompous."
"I'm sure you'd pass the academy with flying colors," Dominic returned, knowing how little his brother thought of the fleet that couldn't stand up to the aliens.
He would have joined the armed forces, Benjamin claimed, if they succeeded in taking a single one of the alien ships out of the sky. As long as that didn't happen, he considered it more important to stay put and defend the family immediately, rather than protect any aliens in the distant colonies. And there was no question of protecting them anyway, as he explained to Dominic when he enlisted in the military. The home fleet was only an escape helper, he said, and Dominic had countered that it was, after all, honorable to help those who could not help themselves.
"Our family can only handle one hero." There was something reproachful in Benjamin's voice, and the topic he broached picked up where it had left off two years ago. "In a month, I'll have to take you back to the base and comfort Mother anyway. So don't imagine that your visit will be entirely unencumbered. She knows you'll be leaving again. And I know you'll break her heart with it, even if she tries not to let on. She's in constant worry about you."
Dominic knew that his mother Carol had had great problems with his decision. But what did she actually want? He was adult enough to make his own decisions, even if they were dangerous. With the appearance of the aliens, he had lost his illusions early and had had to quickly learn the facts about the hardships of life. A lesson that all young people on Earth had had to make, robbed of a carefree childhood and youth. His mother should rather encourage him than give him additional grief by her worries.
His father George, on the other hand, was on his side. He had also been a soldier, until the loss of a leg, in a foolish border conflict between the Asian Union and the Western Confederacy on one of Jupiter's moons. This happened long before the appearance of the Keymon and Akkato and the chaos they brought with them to Earth.
"Billy will be pleased," Benjamin continued placatingly. "He's been talking about nothing but you for days. And, of course, Tammy and Sarah will be happy, too."
Billy, or William as he was really called, was only seven and looked up to Dominic as if he were a king or a knight from his storybooks. When Dominic enlisted in the military, he had risen even higher in the eyes of the youngest. His sisters also liked Dominic a lot and contacted him as often as they could. However, since the fleet was largely enjoined to radio silence and communicated only on secret channels, this happened rarely enough.
The glider swung into a fork in the main road. The large deciduous trees, oaks, maples, beeches, that stood close to the embankment formed a golden canopy with their branches and twigs as the vehicle sped along over the tar. It seemed to Dominic as if it had been decades since he had last been here. A shiver ran down his spine as the road turned into a field, the forest receding unawares, and the large house where his family lived came into view. A typical North American house in the classic Bostonhouse style, with white wood siding, a front porch and slate-colored roof. Close by was a gnarled, ancient oak tree, with thick spreading branches. From one of them dangled the obligatory tire swing. Only the large piece of debris from a Keymon ship that jutted out of the forest some distance behind the house disturbed the idyllic picture.
Benjamin pressed the horn as the glider sped past the harvested cornfields, to the left and right of the road, that surrounded the house in a wide radius.
Dominic could see little Billy come out the front door, run across the porch, and leap down the steps of the short staircase. On the gravel of the street that ended in front of the house, he paused for a moment, then suddenly turned and ran back into the house, squeezing past his sisters and parents who were just coming out of the doorway.
"Bet there's no more beautiful parade than this one," Benjamin remarked dryly.
He was right. Nothing could equal the reunion with his family. It was a beautiful picture, his parents and siblings standing on the porch waiting for him. The glider stopped and Dominic got out. As he did, the car bobbed up and down on its hover cushion.
"I'll take your luggage," Benjamin said, grabbing Dominic's backpack in the back seat. "You can go ahead and get your welcome kisses and get smacked down."
It felt good to feel the crunching gravel under his feet as Dominic got out of the car. The wind rustled the leaves and only now did Dominic realize how much he had missed all this. During his training, there was only the filtered and well-tempered air of the artificial habitats, spaceships and stations. Odorless and sterile on the ships of the fleet. Stale and musty on the crowded habitats between the planets.
"It's good to have you back," said Dominic's father George, in his superior and slightly detached way.
Anyone who didn't know him would have thought him sober and cool, but Dominic knew that the opposite was true. This impression was underscored by his tall, slender figure and the gray temples that framed a serious, angular face. Dominic's impulsive mother, on the other hand, hurried down the porch steps, embraced her son, and provided him with the kisses of welcome that Benjamin had announced. She gazed into her son's eyes for a long time, struggling with the words that would not pass her lips. Tears rolled down her cheeks, saying enough about how she felt.
"Well, you look good," she finally brought out in an occupied voice. "You must be hungry. I cooked your favorite dinner. Turkey with potatoes and sweet chestnuts."
"How much I've missed your food," Dominic replied, always struggling to choke down the artificial protein surrogates of the ship's canteen, never able to get used to them. "And how much I missed you. And all of you."
"The uniform looks good on you," Tamara commented, putting on her prettiest dress and braiding her blonde hair into many thin braids.
Her younger, brunette sister Sarah looked at him challengingly with her big green eyes. Unlike Tamara, she wore blue dungarees and a red and white plaid flannel shirt. The pageboy cut emphasized her tomboyish manner, which Dominic loved so much and which she apparently still hadn't shed.
"Must be the crush of all the female cadets," she remarked pointedly as Billy returned, skipped down the steps, and posted himself in front of his brother. In his hands he held an adventurous construct made of gray cardboard and pieces of plastic, with all sorts of techno junk pasted here and there. Obviously, it was supposed to represent a spaceship, bearing an identifier on the sides that the boy had painted on the hull in white paint and in angular, military-style letters. Dominic's birth year - 4577. In a few weeks, on October twenty-fifth, he would turn twenty.
"I helped him with it," Benjamin remarked, earning a sullen look from his youngest brother. "A little, at least," he immediately relented. "As an artistic advisor, so to speak."
"This is the best ship of all," Billy declared, full of pride. "You can defeat any enemy with it. You've got to show it to your general so he'll build lots and lots of them."
"Of course," Dominic promised. "The fleet really needs some of your ships."
"I'm completely convinced of that," Benjamin remarked.
He grinned annoyed and his blue eyes narrowed to tight slits. At that moment, Dominic would have liked to punch him in the jaw. He was good at delivering chin hooks, as he and several of the belligerent cadets knew by now.
"This is a great ship." Dominic stroked Billy's neatly combed blond mop of hair before ruffling it, causing Billy to chuckle. "Victory is ours!"
"Let's go inside," his father finally said. "The air is fresher than it feels, and you'll catch a cold faster than you think possible."

Dinner lasted until late into the night. One by one, the various family members said their goodbyes until Dominic and Benjamin were left alone in the large kitchen and then retreated to the living room. The fire in the fireplace had dwindled to smoldering ashes, while the burned-down candles on the dining room table cast a warm, solemn glow of light into the room.
"I always wondered why our parents named me Benjamin?" He took a sip of wine and twirled the glass thoughtfully between his fingers. "They knew they wanted more children, didn't they?" He laughed, pressed. "But maybe they knew that the real hero wouldn't be born until after me."
Of course, Dominic had been the center of attention that evening. All the conversations revolved around him and his career in the fleet. He was constantly told what he had learned and what his instructors had to say about his skills. Whether he could fly a starship. What his superiors' names were and what types of fighters he liked best. Which missions were most exciting and how many exotic corners of the solar system he had visited. At some point, this level of attention had become uncomfortable for him. And all the more so because he knew that a feeling of inferiority lay dormant in Ben, which grew more and more the more Dominic became the center of attention.
Ben had once confided in him how taken advantage of he felt, and believed he was born for the sole purpose of sacrificing himself for his siblings. He felt set back and marginalized. It would have been only logical and understandable if Benjamin, instead of Dominic, had set out to find his true brothers and sisters among the men and women of the fleet. And yet it had been he who had remained on the scene to protect his parents and biological siblings.
"I want to show you something," Ben said, emptying his glass and slamming it down on the table. "I haven't been idle, as you're about to find out." He reached for the half-empty bourbon bottle and picked up two matching glasses. One he thrust into Dominic's hand. "I've got a nice collection there that I'm sure will fascinate you, too."
The two left the house and Benjamin led Dominic to the garage, which was in a large shed next to the house.
"About a month after you left," he told me as they walked across the gravel lot in front of the house, "one of the huge Keymon claws struck Rochest. One of the long, slender kind. Almost two kilometers high." He shook his head regretfully. "Was bad for Rochest."
There were two types of Keymon claws, as the bases of the Insectoids were called. Both occupied a landing area of just over one square kilometer. These were military bases, with extensive support and factory areas. One variety, which stabbed the sky like a slender blade when landed, focused on the military aspect. The other was shorter and more focused on the exploitation of mineral resources.
Benjamin opened one of the two garage doors and turned on the lights, revealing four all-terrain vehicles with large tires and heavy weapons mounted on their beds. Judging by the chrome exhaust ports, they appeared to have internal combustion engines. There was also a small quadrocopter in the garage, which also looked home-made but was not equipped with weapons.
"Those are plasma and rail guns," Dominic stated matter-of-factly, pointing to the weapons on the SUVs. "The authorities won't like that."
"I have contacts there," Benjamin returned, pouring his brother some bourbon. "They're happy to have some people here doing their part. Here on the ground. Where it makes sense."
He placed the glass on a tool shelf and drank from the bottle. Then he flicked on another switch and more lamps flared up. The decorative light revealed dozens of skeletonized Keymon skulls hanging all over the walls. Some of them ornately painted, others gilded, silvered or decorated with engraved patterns.
"Back to the claw at Rochest," Benjamin continued. "Only hours later, the Akkato showed up. They felt they had to attack and destroy the claw, which they succeeded in doing in the end. Even worse for Rochest." He put his fists on his hips and looked at his collection of eyeless skulls with their grinning jaws. "The Akkato flew off after they thought their job was done, leaving us alone with the surviving strays. There must be hundreds of them left in the woods. Maybe thousands."
"We call them snoopers," Dominic countered.
"Whatever." Benjamin brought the bottle to his mouth and took a hearty swig. "The Greenham brothers, Tom, Deonne and I hunt the strays from time to time. Deonne, by the way, is responsible for the artistic design. It looks magnificent. A little morbid, but beautiful."
Dominic didn't know any of his new friends. The names meant nothing to him and he didn't think he had ever heard them.
Benjamin pointed to a large skull with long fangs. The bone was bright white and obviously polished. "That one got pretty close to the house. It took me four shots to take him down. And I'm a very good shot, believe me. They're very active in the warm seasons. In the winter, they tend to hole up."
"Are just insects," Dominic remarked.
Benjamin looked at his brother pityingly. "That's what we believed until now, but there's something else in there. I'd like to know how their DNA is constructed. They seem hybrid somehow."
"I've never gotten very close to a keymon," Dominic admitted. "I can't say anything about that. We avoid confrontation. Just secure the landing areas when we evacuate colonists, but that's done from aboard. If a sniffer shows up, we open fire. If a battleship shows up, we," he found it difficult to say the word in front of his brother, "retreat."
"That's what I thought. You fly around there with your pretty little ships, at a proper distance and..." he pointed with his index finger at an imaginary target, "...shhh!"
"I'll face them soon enough," Dominic retorted irritably. "Then I'll send you a skull for your collection."
"Why wait?" He put the bottle on the shelf with his glass and put his hand on his shoulder. "How about first thing tomorrow?"
Asked about it so abruptly, it was like a punch in the gut for Dominic. "What does Dad say?"
"Well countered." Benjamin rolled his eyes and sighed. "As you know, Dad doesn't talk to me much. I spend more time in the garage and out in the woods than I do in the house."
Dominic knew about the differences between his brother and their father. This circumstance had often been a topic that they had both discussed when Dominic was old enough to be able to assess such conflicts. However, Dominic did not want to hear about it at that moment and let it spoil the joy of their reunion.
"So, what does dad say?" inquired Dominic.
"He thinks it's bizarre," Benjamin waved it off.
Dominic shared this assessment considering the gallery of snarling monster skulls on the walls.
"He told me to stop hunting," Dominic's brother continued. "Afraid I might provoke them more and draw attention to us."
"Maybe that's true."
"What do you know?" Benjamin's tone sounded abruptly shrill. "I am the watchman in the night here. I fight the terror at our gates," he quoted a classic lyric. "But for that I don't get a fancy uniform or pretty stars above my breast pocket. I wear the title of freak, though I do nothing different than you, and with even more success."
Dominic let the words wash over him. He didn't know how to react to them anyway. Besides, his brother had drunk too much and he didn't want to irritate him unnecessarily. Benjamin already seemed sorry anyway.
"It's not your fault," Benjamin said quickly. "Maybe father is right. Those things are..." He couldn't find the words. "They should be used with caution. It's best we leave the subject. It was stupid of me."
Dominic's curiosity was piqued. "What about the snoopers?"
Benjamin clearly had trouble finding the right words, which was remarkable in itself, because his eloquence knew no rival. He opened his shirt. Four bright welts ran across his chest. The scars of wounds that had been healing for a while.
"Happened about a year ago," Benjamin said. "Since then, I've had trouble sleeping. Nightmares." He buttoned his shirt again and tapped his temple. "But they don't have to hurt you before they can do something to your head."
"What happened?" wanted Dominic to know.
"It doesn't matter," Benjamin waved it off. "Just be careful. If one of those things comes near you, you don't do anything until I do something. Got it?“

NOMADS CHAPTER 3

Dominic couldn't sleep. On the ship where he had started his training, he had had to work one night shift after another in the last few weeks. He stared out the window and saw the moon's barely discernible crescent in the starry sky. In his childhood, he could see the many lights of man's earliest colonies glittering on the shadow side of the moon. The circular, luminous structures of New Newark, or the chaotic cluster of points of light at Heavens Gate. Now there was nothing. Everything was dark, as it had been in the days before space travel. The Akkato had reclaimed the moon from the Keymon, destroying everything the humans had built there. By now it was firmly in Akkato hands, and the Keymon refrained from attacking their units on the Earth satellite. On Earth, however, the cards were reshuffled again and again, with fatal consequences for its inhabitants.
Neither side could really claim any significant victories, although Dominic believed that the Akkato had the upper hand. For the moment, the Porters were fortunate to inhabit a stretch of land where there was no fighting. Other areas, however, had been hit hard. The urban regions on the east and west coasts, with their metropolises and transportation networks, now resembled desert landscapes. Desolate moonscapes with huge craters, littered with the debris of alien spaceships and the ruins of human civilization.
In Central Europe, Africa and the vastness of the Eastern Alliance, from Ukraine to China, it looked similar. Dominic had been able to see this for himself when he returned to Earth. There, metropolises no longer shone. At most, the campfires of nomadic groups, in the endless expanses of steppes and deserts.
Dominic had heard that the Akkatos would accept humans into the ranks of their fighters. There were supposed to be recruiting stations near the huge mooring towers that had been built by the horseheads and that reached into the stratosphere. At least that was the rumor he had picked up. He wondered anyway why the Akkato had not allied with the humans long ago. Conquerors always use the services and skills of native scouts. Dominic knew that much from stories and history. However, he had to admit that the humans would be more of a drag on them than a help. But if they were equipped with Akkato technology - Dominic dared to bet on it - they could be powerful allies. But apparently the horseheads were reluctant to share their technology with the underdeveloped earthlings or to give them insight into various technical secrets. Whatever was behind it, Dominic didn't understand.
Dominic had always assumed that a spacefaring civilization would have to set aside its petty moral concepts and embrace a lofty ethic. But apparently technical progress and ethical sensibilities were at home in two different universes. To all appearances, there was no enlightenment among the stars, as had been imagined in the past. Everywhere the same obtuseness and the scuffles for raw materials and influence. If the conflict between the two interstellar civilizations continued much longer, humanity would die a slow death or be thrown back into the Stone Age. And as things stood, this seemed to be the inevitable fate of mankind.
Until then, the fleet would try to gather the homeless and dispersed and give them a temporary and unsafe home somewhere. Meanwhile, conditions on the major space stations were intolerable. There was crime, violence and fighting among members of different ethnic groups and religions. A retreat from Earth to hell, as some claimed, with the fleet evacuating the desperate from one chaos to the next. Whether he wanted to or not, Dominic had to agree with his brother. If this was the sad destiny of the fleet, it might be better to stay with his loved ones and await the inevitable together.
He rolled to the side so as not to have to see the stars, which were full of terror. He finally managed to find rest and sleep for a while and escape from his dull thoughts until he was awakened by a violent thunderclap.
Dominic pulled up and looked out the window. The clouds glistened in the reflection of glaring explosions. There had to be a battle going on somewhere, but it couldn't be seen from his room. He slipped into his pajamas and ran downstairs. His sisters Tamara and Sarah had also woken up and were already standing on the porch, wrapped in their quilts.
Dominic saw one of the mighty accato ships moving across the sky. It burned in many places and slowly began to sink toward the surface. In the distance, almost above the horizon, one of the Keymon claws could be seen chasing glowing projectiles across the night sky, inflicting severe wounds on the enemy cruiser. Burning debris fell from the hull of the stricken ship down to earth like a rain of embers.
"The debris is going down over Fargo," he heard his father say, putting his hands in the pockets of his bathrobe and lighting a pipe. The sweet smoke curled around his head and filled the air on the porch. Even now his father stood there without showing any emotion. "Mercy on those who fall into this inferno."
He took a few puffs on the pipe and Dominic could tell he was more excited than he seemed. Dominic's mother was holding Billy's hand, who was staring spellbound at what was happening, hugging his teddy bear.
"We're going back inside," she said, "This is not for children's eyes." She pulled the reluctant child into the house with her.
"I want to see that," the little one whined. "I want to see that." He braced himself against the door frame and finally Carol let go of Billy's hand, who immediately lined up next to his brother. "Boom, boom, boom!" he commented on each shot and hit.
Meanwhile, the Akkato ship returned fire and its trajectory seemed to stabilize. It regained altitude and responded with a thunderous broadside. The energy shells lit up the night as if the sun were flickering in the sky. Volley after volley came hurtling across the sky like a meteor shower, crashing against the Akkatoship's defensive shields.
"Boom, boom, boom!" Billy bounced up and down. "Boom, boom, boom!" He was not the least bit aware of the dangerous situation. To him, it was all in fun. A game he was watching from the front row.
Dominic noticed that his brother Benjamin had not come down to watch the spectacle. Maybe he was too tired after getting drunk to wash down his insecurities and fears. Or maybe he was tired of all the fighting he had witnessed and didn't care to watch the action. Wreckage and blast funnels were part of the surrounding landscape. A reminder to be prepared for further misfortunes. It was a miracle that the Porters' house had remained undamaged so far. The large piece of debris that had immediately caught Dominic's eye when he arrived, jutting out of the woods behind the cornfield like a whimsical work of art, could have crushed it as it fell from the sky.
In the meantime, the opponents had floated further up into the air and exchanged fiery whip lashes. They moved away in the direction of the north. It took a few more minutes, then they were gone. Only where the debris had fallen did the horizon glow. A blazing inferno that burned forests and houses.
"That's just it." Benjamin stood in the doorway, dressed in a tracksuit, and seemed completely sober. "That's the fucking situation. They're fighting and we're getting trampled like vermin in the process."
"It's better if we all go back to bed," his father said succinctly.
"I'll stay a little longer." Benjamin sat down in the rocking bench at the entrance. The chains creaked and squeaked as it moved back and forth. "I can feel the heat radiating from the fire. It's really comfortable. Some marshmellows would be a good thing."
"Thousands of people are dying there right now," his father offset unusually sharply, taking the pipe out of his mouth.
"Hundreds, maybe." Benjamin's gaze broke, as if thoughtfully contemplating an idyllic scene. "There are very few residents left in Fargo. Most have fled to the country like us. But you're right, of course. They're dying because no one can protect them." He looked up at the sky. "I don't see any defenders. They're probably far away, taking care of colonists on Mars or the Jupiter moons."
"I'm not going to get into a discussion with you," George Porter said in an icy tone. "It's not for you or me to judge which way someone wants to go to help."
"I'm betting on the most effective way to do it." Still in a trance, he looked to the horizon. The treetops stood out sharply against the firelight that illuminated the sky. "Eye to eye. Or eye against forehead. Those things don't have any."
"You think your way is the right way? You seek only your pleasure. You are reckless."
"But we are still here and alive," Benjamin countered. "The way I and my friends fight, we achieve success. And whether we have fun doing it or not let me worry about that. I don't shed a tear for the strays, if that's what makes you uncomfortable."
"No, it doesn't." His voice was calm and controlled again. "Mother dies a thousand deaths when you're out in the woods with the others."
"I make sure the others die their deaths."
Carol hooked up with her husband and took Billy by the hand, whose need for sleep was by now again greater than his curiosity and who was rubbing his eyes.
"We should be grateful to him," she said, "even if it's hard. Times aren't easy for anyone. Especially not for mothers."
Soon the sisters left and Dominic was alone with his brother. Maybe he was just imagining it, but the radiant heat of the fire in the distance seemed to raise the temperature to a bearable level.
"Was quite impressive," Dominic remarked to break the awkward silence.
Benjamin nodded. "Yes. It is. That was very close. Mostly it's like weather lightning. You only see flashes, distant rumblings, and vague outlines of ships. When the Akkato drop escape pods, that's when the strays get active and it can get dangerous. But it doesn't look like anyone has dropped off the battleship."
"What makes you so sure?"
"I'm not sure," he admitted. "But," he paused, "I have a feeling. And that tells me we have nothing to worry about right now."

The next morning, only the plume of smoke in the distance indicated that there had been a more serious incident during the night. The sky was clear and as pure a blue as was usual in autumn. Dominic's mother put breakfast on late and it flowed almost seamlessly into lunch. Surprisingly quickly, Dominic had moved back out of the center of interest and conversation. Conversations at the table turned to very mundane things. For Tamara and Sarah, school would start again on Monday. The school building was about ten miles away in a settlement called Preston. It was an old factory building. A handful of teachers had come together to keep the school running. There was also a market there, as well as stores and a workshop. Near the school was also the office of the vigilante group. It had been formed only a few months ago, when rumors spread that there were droves of looters roaming the countryside, since there was hardly anything left to take in the cities.
"The Grossmanns' and Levertons' kids don't go to school either," Sarah complained. "They help their parents on the farm."
"We're not going to start this discussion again." George Porter didn't look up from his plate and carefully cut the meat into small strips before putting it on his fork and popping it into his mouth. He chewed with relish to make it clear he wasn't going to let his son spoil his appetite, and rinsed with a sip of water. "I don't care what anyone else does. We planned better and made more sense. That's why we have everything we need and don't have to rely on government supplies."
"Which will be late again, as usual," Benjamin added.
"I'd rather learn something useful," Sarah insisted, absently poking at her food.
"And that would be?"
She looked over at Ben in search of help, which did not escape her father, whose face immediately darkened.
He turned to Benjamin. "You stop putting ideas in your sisters' heads, you understand?"
"Yes sir."
"It's enough for you to play your games with the Greenham brothers and the others."
"I don't feel this is a game," Benjamin defended himself, his tone becoming harsher. "What Sarah can learn in the woods is far more useful than anything you could teach her in school."
"At school, she's learning all the things you need when things get back to normal."
It was obvious to Benjamin that he was of a completely different opinion. He seemed to be boiling inside, but he pulled himself together so as not to appear disrespectful to his father. "You seriously think that after all this, there can be something like normality again?"
"Yes, I think so." George Porter's voice was clear and cold. It reflected his unwavering conviction and optimism. "If it were to be otherwise, it would be better if we did not live to see tomorrow. Everything depends on whether we remain human beings and carry human values into the future. No matter what that future may be."
"Amen, sir," Benjamin ventured to say.
Dominic's father seemed to see in Benjamin's words only a confirmation. He seemed content and relaxed, and Benjamin also avoided saying anything that could destroy this harmony. The two of them understand each other somehow, Dominic thought. That was the only way to explain that they still lived under the same roof without going for each other's throats.
"I'll make us some coffee," Dominic said. "How about we sit in the garden. Do we have cake?"
"Yes, we have cake." Billy jumped off his chair and ran into the kitchen. "Cake. Cake."
"You can't make really good coffee," Tammy objected, rising from the table and following her little brother. "It's always just hot brown water with you. Let me take care of that."

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