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Zum Jahresende: 3 neue Publikationen! / How-to: Übersetzen / Mitgliedschaften / Last-minute-Geschenk-Idee

Heute:

  • Veröffentlichung 1: Was Deutschland und andere Geldgeber in die sogenannte “Drogenbekämpfung” investieren

  • Einschub: Mein Plan für 2025

  • Einschub: Wie funktionieren Geschenkmitgliedschaften?

  • Einschub: Übersetzen in Zeiten von deepl.com & Co.

  • Veröffentlichung 2: Die #MyBrainMyChoice-Wahlprüfsteine

  • Veröffentlichung 3 und Projekt-Launch: Der #MyBrainMyChoice-Aktionsplan!

Liebe Leser*innen,

diese 3 neuen Veröffentlichungen sind das, was wir brauchen, um uns inhaltlich solide vorbereitet und aktivistisch gut organisiert ins nächste Jahr begeben zu können. Der gesellschaftliche und politische Umgang mit Drogen und Sucht spielt für viele Menschen jeden Tag eine Rolle und doch werden politische Fragen immer wieder nachrangig behandelt. Ein Grund ist auch, dass von der Zivilgesellschaft zu bundesweiten und internationalen drogenpolitischen Fragen (jenseits von Cannabis) im Vergleich zu anderen brisanten Themen wenig öffentliche Aufklärungsarbeit geschieht und kaum politisches Interesse gemeldet wird, geschweige denn Handlungsdruck. An diesem Hebel setze ich mit meinen Projekten und mit der #MyBrainMyChoice Initiative an.

Die 3. Veröffentlichung, hier ganz unten, ist unser Aktionsplan für die Entkriminalisierung der Menschen und der Legalisierung der Märkte. Nach einer langen internen Vorbereitung eines öffentlichen Entwurfs, seid nun ihr gefragt. Statt ein fertiges Papier vorzulegen, stellen wir den Entwurf des Aktionsplans zur Diskussion, um die Debatte darüber anzuregen, wie eine wünschenswerte Drogen- und Suchtpolitik aussehen könnte und sollte.

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1. Was Deutschland und andere Geldgeber in die sogenannte “Drogenbekämpfung” investieren.

Der Bericht von Harm Reduction International legt die Daten und katastrophalen Folgen der Finanzierung der “Drogenbekämpfung” durch Geberländer wie Deutschland vor. Der Wahlprogramm-Entwurf der Grünen zeigt exemplarisch, wie dringend wir dieses Wissen in der deutschen Debatte brauchen, um politische Aufklärung und Schadensbegrenzung zu betreiben. Die internationale “Drogenbekämpfung” darf nicht intensiviert, sondern sie muss abgebaut werden.

https://mybrainmychoice.de/entwicklungshilfe/ (Öffnet in neuem Fenster)

Mein Plan für 2025

Den ganzen Bericht zu übersetzen war mir dank der Unterstützung durch die zahlenden Mitglieder des Drogenpolitik Briefings möglich. Aktuell werde ich von 19 Mitgliedern mit 244€ im Monat unterstützt. Diese und das wachsende Interesse von euch an der kostenlosen Version geben mir beides die Zuversicht, in dieses Schreiben hier weiter zu investieren. Aktuell muss ich anderen Einnahmequellen also noch Vorrang geben, mein Ziel ist aber, dieses Briefing hier zu meiner obersten Priorität zu machen. Meine nächsten Schritte sind a) die tagesaktuelle Relevanz zu erhöhen und b) an einem festen Wochentag zu veröffentlichen.

Ihr seid hier genauso ohne Mitgliedschaft willkommen! Ich freue mich über das Interesse aller Leser*innen. Dazu ist die kostenlose Version da.

Wenn ihr aber in Betracht zieht, mich auch finanziell zu unterstützen, gelangt ihr hier zu den Mitgliedschafts-Paketen:

🎁

Die Mitgliedschaften lassen sich auch verschenken:

Wie funktionieren Geschenkmitgliedschaften?

  • ✨ Kaufe eine Geschenkmitgliedschaft direkt hier auf der Website (Öffnet in neuem Fenster).

  • ✨ Die Geschenkmitgliedschaft beginnt sofort, am Tag des Kaufs.

  • ✨ An die*den Empfänger*in geht eine E-Mail, die sie über das Geschenk informiert und wie sie darauf zugreifen kann (ohne Preisangabe).

  • ✨ Die Geschenkmitgliedschaft verlängert sich nicht automatisch. Es ist eine einmalige Zahlung.

Weitere Antworten zu Geschenkmitgliedschaften findet ihr hier auf dieser Hilfeseite (Öffnet in neuem Fenster).

Übersetzen in Zeiten von deepl.com (Öffnet in neuem Fenster) & Co

Vielleicht fragt ihr euch, was Übersetzen eigentlich bedeutet, wenn Programme wie deepl.com (Öffnet in neuem Fenster) inzwischen weit fortgeschritten sind. Deepl.com (Öffnet in neuem Fenster), dict.cc (Öffnet in neuem Fenster), Google und auch ChatGPT sind für mich wichtige Hilfsmittel, aber sie sind alle nicht darin geübt, Sprache rund um den Gebrauch psychoaktiver Substanzen und Drogenpolitik akkurat zu übertragen. Oft wird ein eigentlich neutraler Sprachgebrauch in einen wertenden übersetzt und teilweise wird sogar der Sinn eines Satzes ins prohibitionistische Gegenteil verkehrt... Unter anderem deswegen ist es wichtig, einer Übersetzung Satz für Satz die nötige Zeit zu widmen und sicherzustellen, dass der Sinn korrekt übertragen wird.

Daneben achte ich auf die korrekte Übertragung von politischen Begriffen in den deutschen, offiziellen Sprachgebrauch. Deutsch ist keine UN-Sprache, deswegen braucht es die Recherche in Dokumente der deutschen Behörden, wie dort an der ein oder anderen Stelle ein in der "Entwicklungszusammenarbeit" international definierter Begriff wie "narcotics control" auf Behördendeutsch geprägt wurde. Das ist wichtig, um konkret an die deutsche Politik anzuknüpfen und nicht begrifflich an den Entscheidungsträger*innen und für das Thema Verantwortlichen vorbeizuarbeiten. Es muss klar sein, was kritisiert wird. In diesem Fall ist "narcotics control" nicht "Drogenkontrolle", sondern "Drogenbekämpfung".

Einen Begriff übersetze ich in diesem Bericht an einigen Stellen aber bewusst anders. Das offizielle deutsche Wort für "development aid" ist inzwischen "Entwicklungszusammenarbeit". Das wird als zynische Verschleierung der ungleichen internationalen Verhältnisse zwischen Geber- und Empfängerländern kritisiert. An den meisten Stellen bleibe ich also bei "Entwicklungshilfe", das mehr mit ungleichen Verhältnissen assoziiert wird als “Zusammenarbeit”. (Und dem Sinn des Original-Berichts entspricht.) Ich bin die Letzte, die nicht hervorhebt, dass für die international repressive Drogenpolitik nicht nur ein so international emsiges Land wie den USA verantwortlich ist. Dass die USA transparentere Informationen bereitstellt als drogenpolitisch brutale und einflussreiche Länder wie China, Iran und Russland (dies teils dank der unabhängigen US-Aufsichtsbehörden und weil Menschenrechts-Aktivist*innen in den USA, bisher, und anders als in jenen anderen Ländern politisch nicht verfolgt werden), führt manchmal dazu, dass die USA unverhältnismäßig stärker für ihre Rolle in der globalen Prohibition kritisiert wird. Dennoch gibt es in der internationalen Entwicklungsfinanzierung dieses weithin noch unterbeleuchtetes Problem, das nach wie vor zu großen Teilen von den USA (und EU, UK, Japan und Deutschland) ausgeht. Der Bericht zeigt das finanzielle Ungleichgewicht auch in diesem Bereich der Entwicklungs-”Zusammenarbeit” deutlich auf. Man darf die Empfängerländer und ihre Regierungen auf keinen Fall aus der Verantwortung nehmen, aber bei der Finanzierung internationaler Drogenbekämpfung lässt sich beim besten Willen keine Augenhöhe feststellen. Zu einem Teil sind wir als Geberländer direkt und fortlaufend mitverantwortlich für die Menschenrechtsvergehen brutal repressiver Regierungen gegen ihre eigene Bevölkerung im Namen der “Drogenbekämpfung”, inbesondere immer wieder und überall vor allem die armutsbetroffene Bevölkerung und Minderheiten.

Wenn im Originalbericht ein offizielles, englischsprachiges Dokument wörtlich zitiert wurde, habe ich das Zitat im deutschen Text in Klammern ergänzt. Der Wortlaut im Original ist oft von Bedeutung und dann brauchen die interessierten Leser*innen nicht extra nachschlagen.

Wenn ihr die Tage 1 Stunde Zeit habt, will ich euch wärmstens empfehlen, euch diesen Bericht vorzunehmen. Es lohnt sich!

https://mybrainmychoice.de/entwicklungshilfe/ (Öffnet in neuem Fenster)

2. Die #MyBrainMyChoice-Wahlprüfsteine

Diese Woche veröffentlicht und an die Parteien verschickt. Ab Mitte Januar diskutieren wir die Antworten und beschlossenen Wahlprogramme.

(Öffnet in neuem Fenster)

3. Der #MyBrainMyChoice-Aktionsplan!

Wenn ihr den Newsletter der My Brain My Choice Initiative (Öffnet in neuem Fenster) abonniert habt, dann wisst ihr es schon:

Wir haben unsere Broschüre, an der wir das ganze Jahr gearbeitet haben, veröffentlicht! Bevor wir sie aber drucken: Zuerst stellen wir unser Ergebnis zur Diskussion und wollen auf diese Weise Gespräche über Entkriminalisierung der Menschen und Leglisierung der Märkte anregen. Die Erkenntnisse aus den Reaktionen und das Feedback werden wir in die finale Version einfließen lassen.

Ich wäre sehr gespannt zu hören, wie ihr den Aktionsplan findet und ob ihr weitere Anregungen habt. Aber keine Eile: Es ist einige Woche Zeit vorgesehen.

Ich wünsche Euch und Euren Lieben ein schönes Jahresende! Ich nehme mir auch ein bisschen Pause. 2025 wird hart, aber ich fühle mich mit diesen 3 Veröffentlichungen nun sehr gut vorbereitet und freue mich darauf, herauszufinden, was wir nächstes Jahr erreichen werden. Ich hoffe, ihr auch!

Beste Grüße aus Berlin
Eure Philine

Über mich & Anstehende Termine

Seit 2015 setze ich mich für einen Paradigmenwechsel in der deutschen Drogenpolitik ein. 2017 habe ich die My Brain My Choice Initiative als ehrenamtliche Plattform und Thinktank mitbegründet und vertrete unsere Konzepte und Kampagnen gegenüber Medien und Politik. Als Schildower Kreis-Mitglied stehe ich auch nach meinem Studium der Regionalwissenschaften (M.A.) im Austausch mit Expert*innen aus der Wissenschaft.

Drogenpolitik Briefing: Mitglied werden & Fördern

Danke für’s Lesen des Briefings! Die gesellschaftpolitische Aufklärung ist mir ein wichtiges Anliegen, weil wir nur so bessere Entscheidungen über dieses stark stigmatisierte Thema treffen können.

Ab 3€ pro Monat kannst du meine Schreib- und Medienarbeit ermöglichen und fördern. Mitglieder erhalten die wöchentliche Analysen als Erste und zusätzlich exklusive Updates.

Die My Brain My Choice Initiative

My Brain My Choice (MBMC) ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich der Vertretung der Interessen von Menschen widmet, die Drogen gebrauchen. Wir setzen uns dafür ein, dass deren Perspektiven gehört und respektiert werden. Mit unseren Projekten und Kampagnen arbeiten wir seit 2017 daran, die Stigmatisierung und Diskriminierung von illegalem Drogengebrauch zu verringern und eine aufgeklärte, menschliche Drogenpolitik zu fördern, welche die gescheiterte Drogenprohibition überwindet.

Kategorie Länderbeispiele

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