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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,

manchmal denke ich, wir sollten diese Tage genießen. Denn auch wenn es sich überhaupt nicht so anfühlt – wir leben möglicherweise in wirklich guten Zeiten, verglichen mit dem, was auf uns zukommt. Es klingt absurd angesichts der stattfindenden und sich entwickelnden Kriege und Genozide an verschiedenen Orten der Welt (z.B. in Sudan (Öffnet in neuem Fenster), über den redet nur kaum wer), in Zeiten, in denen auf Schützenfesten und in Promi-Clubs rassistische Lieder gegrölt werden, in einer Welt, in der über 110 Millionen Menschen auf der Flucht oder Vertriebene (Öffnet in neuem Fenster) sind, in einem Land, in dem über 40 % glauben, der Staat kümmere sich mehr um Geflüchtete als um deutsche Staatsbürger*innen (Öffnet in neuem Fenster). Doch gibt es gerade berechtigte Hoffnung, dass sich Dinge zum Guten wenden? Also bei mir nicht.

Wir leben gerade in einer Zeit, in der noch keine Europawahl stattgefunden hat, bei der die EU allen Prognosen nach stark nach rechts rücken wird, einer Zeit, in der die drei Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen noch nicht entschieden sind, in der die AfD noch keine Regierungsverantwortung hat. Wir leben in einer Zeit, in der sich die Erde noch nicht um die kritischen 2 Grad erwärmt hat und eine katastrophale Kettenreaktion in Gang gesetzt wurde (Öffnet in neuem Fenster). Vielleicht sind die Zeiten, in denen wir leben, wirklich die besten, gemessen an denen, die kommen. So oder so sind es gute Zeiten, um sich für eine bessere Zukunft für Alle zu engagieren. Denn auch wenn die Hoffnung nicht sehr ausgeprägt ist – sie stirbt bekanntlich zuletzt.

Ganz konkrete Hoffnung habe ich, dass Nam Duy Nguyen als erste nicht-weiße Person in den Sächsischen Landtag einzieht (Öffnet in neuem Fenster). Deshalb stelle ich euch heute ausnahmsweise keine zivilgesellschaftliche Initiative, sondern eine unterstützenswerte Einzelperson vor.

Der 1996 in Dresden geborene Sohn vietnamesischer Vertragsarbeiter kandidiert zur Landtagswahl am 1. September für Die Linke im Wahlkreis Leipzig 1. Derzeit läuft Nam Duys Spendenkampagne, um seinen Wahlkampf zu finanzieren. Ich würde mich freuen, wenn ihr sie unterstützen würdet.

Wenn Nam Duy das Direktmandat gewinnt, profitiert davon auch ganz konkret die Community. Denn er wird nur einen Teil seines Gehalts, das er als Abgeordneter bekommt, für sich behalten, "auf dem Niveau von Facharbeiterlöhnen", wie er sagt: "Alles darüber hinaus gebe ich an die Arbeiter:innen und Familien weiter, die konkrete Unterstützung brauchen". Zudem möchte er regelmäßig Sozialsprechstunden anbieten und außerparlamentarische Kämpfe und Initiativen unterstützen.

Wahlkampfspende (Öffnet in neuem Fenster)

Portrait im nd (Öffnet in neuem Fenster)

Webseite von Nam Duy Nguyen (Öffnet in neuem Fenster)

Nam Duy Nguyen auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster)

Im Wochenrückblick geht es heute schon wieder um den unsäglichen Artikel von Ronya Othmann und Juliane Liebert, leider auch um das rassistische Lied, dass die Sylt-Yuppies vor laufender Handykamera gegrölt haben, die Räumung der HU-Besetzung und den Star-Choreografen, der letztes Jahr eine Kritikerin Hundekot ins Gesicht schmierte. Der hat nämlich einen neuen Job.

Das wars für heute, kommt gut in die neue Woche und passt gut auf euch und aufeinander auf

Ulla

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