Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
kurz habe ich überlegt zu schummeln und den Newsletter erst morgen zu schicken, schließlich ist ja heute irgendwie ein zweiter Samstag durch den morgigen Feiertag. Aber wie ihr sehr, habe ich mich umentschieden und der Newsletter ist in euren Postfächern.
Was hoffentlich auch in euren (analogen) Postfächern ist, sind die Wahlbenachrichtigungen zur Europawahl. Ich habe meine Briefwahl schon erledigt, denn am 9. Juni bin ich in Stuttgart (der Workshop "Argumentieren gegen Antifeminismus" ist offen für alle – falls ihr gerne dabei sein wollt). Ich wollte diese etwas unelegante Überleitung jedenfalls dafür nutzen, euch alle daran zu erinnern, dass eine hohe Wahlbeteiligung rechtsextreme Kräfte schwächt und ich hoffe, dass ihr alle wählen werdet.
Die zivilgesellschaftliche Gruppe, die ich euch heute vorstellen will, ist "Gegen_Gewalt" aus Würzburg (Öffnet in neuem Fenster). Das Kollektiv bietet Bildungsarbeit und begleitet bei Fällen sexualisierter Gewalt. Das Ziel der Gruppe ist "zu einem Bewusstsein beizutragen, dass [sexualisierte/zwischenmenschliche] Gewalt kein individuelles sondern ein strukturelles Problem ist". Die Engagierten arbeiten hauptsächlich zum Thema sexualisierte Gewalt, stellen dabei aber auch notwendige Bezüge zu verschiedenen Diskriminierungsmechanismen (Sexismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus…) her, betrachte Mehrfachdiskriminierung, gesellschaftlichen Macht- und Gewaltverhältnisse und Unterdrückungssysteme, und widmen sich Polizei-, Straf- und Knastkritik. Es geht der Gruppe darum, Menschen zu empowern und Betroffene zu stärken und zu unterstützen.
Im Oktober 2021 gab das Kollektiv die Broschüre "Wi(e)derstand nach dem Fall" (Öffnet in neuem Fenster) heraus, in der Impulse für einen kollektiven Umgang mit sexualisierter Gewalt zusammengefasst sind. Das Dokument liefert Zusammenhangswissen und Grundlagen, aber auch konkrete Handlungsmöglichkeiten. Es wird erklärt, was "Rape Culture" ist und wie sich psychosoziale Folgen von sexualisierter Gewalterfahrung zeigen. Neben Straf- und Männlichkeitskritik, widmet sich die Broschüre auch Konzepten wie Definitionsmacht, solidarische Parteilichkeit und transformative Gerechtigkeit.
Hier kannst du an "Gegen_Gewalt" spenden (Öffnet in neuem Fenster)
"Gegen_Gewalt" auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster)
Im Wochenrückblick geht es heute u.a. um einen neuen Hetzartikel in der "EMMA" gegen nicht-binäre Menschen, einen schrecklichen Todesfall in Berlin und was die Altkleiderindustrie damit zu tun hat, den Unabhängigkeitskampf der Kanak*innen und eine Hausbesetzung in Hannover.
Das wars für heute, kommt gut in die neue Woche und passt gut auf euch und aufeinander auf
Ulla