Das Ego ist das Gefäß deiner Seele.
Zur Abwechslung hab ich mich mal durch eine Meditation führen lassen.
Quasi zwischen Tür und Angel bzw. neben dem Abwasch. Nein, das ist keine Empfehlung von mir. Es macht Sinn, sich hinzugeben und ganz einzulassen. Ich spürte aber zum gestrigen Vollmond diesen unbestimmten Ruf... nach Verbindung oder so. Als hätten meine Seele und mein Hohes Selbst angesichts dieser stressigen Zeit nur wenig Gehör gefunden.
Wenn man geübt ist oder es einem leicht fällt, kann man einfach eintauchen... in die Bilder, Gefühle, Eindrücke.
Es ging also um' s Hohe Selbst.
Eigentlich hat mich das Thema nicht interessiert, aber ich folge gerne meiner Intuition.
Ich wurde positiv überrascht.
Ich hab's nicht gerne mit unserer spirituellen Ego-Ablehnung.
Ja, es ist zu bossy geworden und lässt oft nichts durch, was mit unserem inneren Wahn nichts zu tun hat, sprich unserem gewohnheitsmäßigen Denken, Glauben, unseren Überzeugungen.
Nichtsdestotrotz ist es da.
Mich begleitet immer dieser Gedanke:
Das Ego ist eine Trennlinie im großen Alleine.
Es gestattet uns eine Definition. Aha, das bin ich, das bin ich nicht. Es gestattet uns Unterscheidung. Dorthin, nicht da hin.
Und dann ist da noch diese merkwürdige ganz spezielle Lehre, die ich selbst immer wieder zum Thema Ego erhielt, eine Anweisung...
Stärke dein Ego!
Das sagt man als Spiritueller auch nicht überall laut. Als Antwort erhält man Diskussionen. Das wäre das Ego selbst, dass mir diese Botschaft gäbe. Das Ego müsse die Klappe halten, am Besten ganz verschwinden.
Ich stimme dem zu, teils. Jenseits des Egos ist unser wahres, essentielles Wesen.
Aber sei’n wir mal ehrlich, für viele spirituell Suchende ist das oft eine Ausrede, das Leben hier ganz und gar anzunehmen.
Mehr oder weniger wollen wir weg, oder?!
Aber, wir sind hier. Und so soll es wohl sein.
Wir sind nicht völlig doof, aber so richtig klappt es für viele spirituelle Menschen nicht mit dem kraftvollen, selbstbestimmten Leben.
Wie wir wissen, kann sich das Ego sehr gut tarnen. Und selbst das Streben nach dem Höheren kann ziemlich ego-motiviert sein.
Womit wir eine echte Schwierigkeit haben, ist mit dem Leben hier unseren Frieden zu machen, zu akzeptieren, dass diese Welt funktioniert, wie sie funktioniert, uns wahrhaft einzulassen, und unsere weniger edlen Seiten mit ins Boot zu holen.
Ich kann dir sagen, dein Ego ist ganz schön beleidigt. Es strengt sich so sehr für uns an und wir wollen es einfach nur vernichten.
Nun die klügere Variante, mit unserem Ego umzugehen kennen wir eigentlich.
Das Ego ist ein Aspekt unserer Funktionalität in dieser Welt.
So wie wir unser Gehirn und unsere Knochen nicht verurteilen würden, brauchen wir auch das Ego nicht zu verurteilen oder abzulehnen.
Zum künstlichem Ich wird unser Ego, wenn wir glauben, dass es alles ist, was wir sind.
Annahme und Akzeptanz ist also die Lösung und nicht Verdrängung und Unterdrückung.
Alles will geliebt sein.
In dieser Meditation- übrigens von Bahar Yilmaz und Jeffrey Kastenmüller, falls du sie ausprobieren willst- durfte ich die Vereinigung meines Egos und meines Hohen Selbst erleben. Und das fühlte sich ziemlich gut an.
Unser Ego hat ganz schön viel Handwerkszeug, dass wir spirituell Schwebende gut gebrauchen können.
Vielleicht hast du' s schon gemerkt, es ist nicht mehr die Zeit, uns bescheiden und klein zu geben.
Diese Welt geht durch einen großen fundamentalen Wandel. Wir können jetzt entscheiden, ob wir in eine Zukunft eintreten, die beseelt ist oder in eine, die seelisch leer und funktional ist. Ich spreche von unserem technologischen Fortschritt, der nicht umzukehren ist.
Die Frage ist nur eine des Bewusstseins.
Wir brauchen jetzt Spirituelle mit Cojones, mit starken, klugen Egos, die verbunden sind mit ihrer Quelle, ihrer Seele, ihrem hohen Selbst.
Das sind nur Rollen. Ja. Und wir spielen sie jetzt aus.
Ein kleiner Seitenschlenker... Weißt du, warum diese neuen Kinder, zB die Indigos, so tough und schwierig sind? Weil die vorherigen Generationen zumeist zu soft und zu zurückhaltend waren.
Es ist immer die nächste Generation, die etwas ausgleichen muss.
Also, vielleicht sollten wir es ihnen leichter machen und unsere Kräfte bündeln.
Es geht nicht darum, uns geil zu fühlen und zu überhöhen. Akzeptiere dich und tu’, was du tun musst.
Lass die alten spirituellen Vorstellungen los.
Dies ist eine neue Zeit, und sie braucht neue Menschen. Menschen, die im Einklang sind mit ihrer Unperfektheit und eine Brücke halten können zwischen dem Diesseits und dem Jenseits, dem Gestern und dem Morgen, dem Körper und der Seele.
So long...
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