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5vor12 Klima-Briefing

Liebes Netzwerk,

die letzten Wochen waren krass: der heißeste Juli seit mindestens 10.000 Jahren, eine düstere Klimastudie nach der anderen, Wissenschaftler, die plötzlich selber Angst (Öffnet in neuem Fenster) bekommen. All das überfordert – nicht nur Leserinnen und Zuhörer, sondern auch uns im Netzwerk Klimajournalismus. Ja, die Klimakrise ist komplex. Aber wir, Lukas Bayer und Theresa Leisgang, finden: Es passieren in der Berichterstattung immer wieder Fehler, die leicht vermeidbar wären.

Deshalb starten wir Ende August die 5vor12 Klima-Briefings (Öffnet in neuem Fenster). Die Hintergrundgespräche mit renommierten Fachleuten wie Stefan Rahmstorf sind kostenlos und passen genau in eine Mittagspause: immer mittwochs von 11.55 – 13 Uhr diskutieren wir online aktuelle Forschungsergebnisse. Ihr seid herzlich eingeladen, Fragen zu stellen – und könnt alle Antworten zitieren.

Das Angebot vom Netzwerk Klimajournalismus Deutschland & Österreich will Klima-Wissen überall dorthin bringen, wo es gebraucht wird: nicht nur in Wissenschaftsressorts und Umwelt-Redaktionen, sondern auch in Newsrooms, Lokalzeitungen, Lifestyle-Magazine.

Ihr kennt Kolleg*innen, für die das Angebot interessant sein könnte? Leitet gerne diese Email weiter!

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Wie sieht gute Klima-Berichterstattung aus?
In den 5vor12 Klima-Briefings gibt es für euch eine Portion Fachwissen – und ein bisschen Medienkritik. Noch immer sind die meisten Klimabeiträge ereignisbezogen und wenig konstruktiv: Klimaproteste, Wetterextreme, gescheiterte Klimaverhandlungen oder Horror-Studien. Noch seltener werden die Verantwortlichen benannt: Ölkonzerne, Superreiche, Klimaschutzbremser in Politik und Wirtschaft.

Beispiel Hitzewelle: Bilder von Frauen in Bikinis oder planschenden Kindern waren zwar diesen Sommer weniger attraktiv als die Waldbrände, aber es gab sie doch, und nicht nur im Boulevard (Öffnet in neuem Fenster). Das größere Problem: Die Klimakrise findet in deutschsprachigen Medien weiterhin kaum statt. Nur jeder 30. Artikel deutscher Tageszeitungen (Öffnet in neuem Fenster) und jeder 50. Artikel in Österreich und der Schweiz hat einen Klimabezug, obwohl dieser in jeder Recherche mitgedacht werden sollte. Im Gesamtprogramm von Das Erste, ZDF und WDR nahm die Klimakrise in den letzten beiden Jahren bloß 1 % bis 2,4 % der Sendezeit (Öffnet in neuem Fenster) ein.

Wie also hätte eine gute Berichterstattung über die Juli-Hitze ausgesehen? Genau wie jede gute Klimaberichterstattung: Statt ein einzelnes Ereignis zu hypen, auch die größeren Zusammenhänge aufzeigen. Erklären, was das alles für mich als Bürgerin, Vater, Arbeitnehmer – aber auch für Politiker*innen und Manager*innen – bedeutet: jetzt und in zwanzig Jahren. Nachhaken, welche Maßnahmen die Verantwortlichen planen. In einer Sprache, die die komplexe Krise besser verständlich macht.

Ein Journalismus-Hack, den wir in der Ausbildung gelernt haben, zieht auch bei Klima-Geschichten: vorausschauend planen. Welche Stories kann ich angesichts der Extremwetter-Prognosen in einer ruhigen Woche anrecherchieren, um nicht von der nächsten Flutkatastrophe, Hitzewelle oder Dürreperiode überrumpelt zu werden?

Darum wird es unter anderem am 6. September gehen, wenn IPCC-Leitautor Douglas Maraun von der Universität Graz zu Gast beim Klima-Briefing ist. Er ist die Go-To-Person, wenn es darum geht, einzuordnen, welche Fakten wirklich relevant sind, wo es in der Forschung zu Extremwettern noch Ungewissheiten gibt, und was das für eure Berichterstattung bedeutet.

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So kann’s besser gehen
Uns ist es wichtig, Probleme im Journalismus anzusprechen. Davon allein wird’s aber nicht besser, deshalb liefern wir gleich noch Lösungsansätze mit: Angebote wie das 5vor12 Klima-Briefing und der Onboarding-Newsletter (Öffnet in neuem Fenster) sollen den Recherche-Alltag erleichtern. Und hier sind drei Beispiele, die uns gut gefallen haben. Have a look:


Wir freuen uns, wenn ihr ab Ende August mittwochs um 5vor12 dabei seid!

Theresa Leisgang und Lukas Bayer
fürs Netzwerk Deutschland & Österreich